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Mischalein
28.08.2005, 21:09
Hallo! Ich komme jetzt in die Oberstufe und würde später gerne Medizin studieren, allerdings weiß ich nicht ob ich das schon so realistisch sehen kann. Könnte mir jemand sagen mit welchem NC man noch eine Chance hat innerhalb von 2-3 Jahren einen Studienplatz für Humanmedizin zu bekommen und welche Ausbildung eurer Meinung die beste Vorbereitung aufs Studium ist?

Dann wäre es noch toll wenn mir jemand sagen könnte ob man auch eine Chance im Studium hat, wenn man Physik abgewählt hat und Chemie nicht besonders mag/versteht.

Ich weiß viele Fragen vielleicht auch ein bisschen dumm, aber ich hoffe ihr könnt mir helfen. :-blush

Sebastian1
28.08.2005, 21:37
Übliche Tipps:

Wähl deine Fächer BLOSS nicht nach dem, was du meinst, was in Medizin nützlich sein könnte. Wähle sie besser so, dass du deine stärksten Fächer nimmst und ein möglichst gutes Abi machst. Der Stoff geht im Studium bei Null los (ich selbst hatte beispielsweise Chemie nach der 10. Klasse abgewählt und bei Studienbeginn fast 10 Jahre kein Chemie mehr gehabt, hat trotzdem gepasst).

VIEL ärgerlicher ist es, wenn du den NC knapp verpasst und den Studienplatz über Wartesemester erlangen musst (da gehen derzeit 4 Jahre Warterei ins Land, eine Zukunftsprognose für in 3 Jahren kann dir niemand machen).

Also, so lange du die Wahl hast, wähle wie beschrieben und setz dich auf den A...., damit du über dein Abi direkt einen Platz bekommst.

Welche Werte dabei in den letzten Jahren so gereicht haben, kannst du unter www.zvs.de einsehen.

(Seit diesem Jahr gibts auch noch das Auswahlverfahren der Hochschulen, aber auch bei diesem spielt die Abinote eine sehr gewichtige Rolle).

Chippielara
28.08.2005, 22:48
Hey kann mich meinem vorredner nur anschließen. Hatte ein jahr chemie in der schule und physik immer gehasst, trotzdem hab ich keine nennenswerten probleme damit bekommen. Also mach dir da keine sorgen. Für mich wars nur ne supergroße umstellung auf mich allein gestellt lernen zu müssen, selber zu planen, was ich bis wann wissen muss... das hat fast die ganze vorklinik gedauert, bis ich da organisiert war ;-)

Satch
28.08.2005, 23:29
Hi,

wenn du unbedingt Medizin studieren willst, rate ich dir neben einem möglichst guten Abi naturwissenschaftliche LKs zu wählen. Am besten Bio und/oder Chemie.
Bei mir kam der Wunsch, Medizin studieren zu wollen, erst Anfang Klasse 13. Hätte sonst mehr Gas in den mir unbeliebteren Fächern gegeben.

So habe ich nach der Zivizeit im Krkh mich in Ungarn beworben, da dort der NC nicht wie in D so extrem hoch ist. (Ca. bis 2,5) In Ungarn legen sie neben guten bis sehr guten Leistungen in naturw. LKs viel Wert auf med. Erfahrungen nach dem Abi wie Zivi, Rettsani, Praktika o.ä. Habe selbst Abi mit 2,2 und Bio LK mit 13 Pkt. Nur Ungarn kostet viel Geld (22.000 € für 4 Semester bis zum Physikum. Siehe mal Ungarnforum oder www.ungarnstudium.hu)

Also, Abi mit 1,5 bis 1,7 Schnitt könnten vielleicht unter Vorbehalt auch in 3 Jahren reichen. Bei 1,8/1,9 wird es dieses Jahr schon eng oder aussichtslos in Deutschland.

Ich bin froh, dass ich in Szeged (Südungarn) einen Platz bekommen habe und so 4 Jahre!!! Wartezeit umgehen kann.

Ein Spitzenschnitt rettet dich vor Ausweichmanövern ins Ausland oder Wartejahren.

Mischalein
29.08.2005, 00:47
Also ich habe Bio als LK und Chemie als freiwilliges Fach (also praktisch Grundkurs) gewählt.
Nach der neuen Regelung ist es ja so, dass die Hochschulen einen hohen Prozentsatz der Studenten selbst auswählen. Weiß einer von euch schon wie die Unis dann entscheiden? Wahrscheinlich werden dann noch mehr die Abiturbestenquote genommen, oder?

Simon_V
29.08.2005, 10:38
Naja, also ich habe nicht so einen positiven Eindruck vom Auswahlverfahren.
Im Endeffekt wählen die meisten Unis auch weiterhin nach dem abischnitt aus.
Bei manchen Unis hat man Vorteile wenn man eine abgeschlossene Berufsausbildung hat, aber die hast du ja nach dem Abi nicht.
Also ich hab Abi mit 1,9 und seit 1 Jahr keinen Platz bekommen. Ich denke dass es auch mit dem Auswahlverfahren nicht klappen wird.

Die einzig sichere Methode Medizin nach dem Abi studieren zu können, ist sich auf den A**** zu setzten und n gutes Abi zu machen.
Mach n 1,5 oder 1,6 und du bist eigentlich auf der sicheren Seite denke ich.
Wobei Prognosen was den NC angeht immer schwierig sind.
Aber irgendwann kann er ja theoretisch nicht mehr anziehen oder? :-nix

DjBonsai
29.08.2005, 14:14
Wenn du die Fächer nimmst, die "scheinbar" relevant für Medizin sind (Physik, Chemie und Biologie)kannst du sicherlich ein paar Dinge schon vorher lernen und musst sie dir nicht während des Studiums aneignen. Das Problem daran ist nur, dass, wenn du mit irgendeinem dieser Fächer plötzlich Probleme hast, dir deinen Abischnitt verhauen kannst und dann erst garnicht die Möglichkeit bekommst bald Medizin zu studieren. Ich denke nicht, dass die Zahl der Wartesemester sich reduzieren wird, weshalb du schauen solltest, dass einen möglichst guten Schnitt hinbekommst. Welche Abi-fächer du hattest in der Schule, spielt keine Rolle, da die ZVS nur auf den Schnitt kuckt. Wenn du einen Bio-LK mit 15 Pkt. abgeschlossen hast, aber nur nen Abi-Schnitt von 3,0 hast, interessiert das da niemanden.
Ich rate dir deshalb auch lieber die Fächer nach deinen Stärken zu wählen, als nach medizinisch relevanten Fächern. Wenn sich beides überschneidet, ist das natürlich toll. Ich hatte auch Biologie als ersten Leistungskurs und habe meine Abi-Prüfund über heriditäre Pankreatitis geschrieben. Es kann also helfen, aber ist kein muss. Schau halt auf das, was du kannst, um einen möglichst guten Schnitt zu bekommen und nicht auf das, was du mal können musst. Das lernst du dann schon alles an der Uni ;-)

Xylamon
29.08.2005, 17:33
Wie hier im Forum - wenn auch eher abwertend - auf den Punkt gebracht: Lieber LKs wie Ausdruckstanz und Kunst wählen um billig möglichst viele Punkte abzugreifen udn damit ein gutes Abi (in dem Fall 1,7 oder besser) zu machen, als scheinbar wichtige LKs wie Bio etc zu wählen. Wenn Bio natürlich deine LEidenschaft ist, dann mach's. Lieber ein, zwei Punkte verlieren als sich in der Oberstufe zu langweilen. Wenn du aber für dich selbst vor der Wahl stehst, dann nimm lieber den punkteträchtigeren Kurs.

Sebastian1
30.08.2005, 00:47
Wie hier im Forum - wenn auch eher abwertend - auf den Punkt gebracht: Lieber LKs wie Ausdruckstanz und Kunst wählen um billig möglichst viele Punkte abzugreifen udn damit ein gutes Abi (in dem Fall 1,7 oder besser) zu machen, ....


Was mich betrifft so war der Tipp durchaus nicht abwertend gemeint. Wenn jemand mit Ausdruckstanz und Kunst sein bestmögliches Abi macht dann soll er das bitte nehmen. Denn nach der abinote fragt kein Mensch mehr, sobald man erstmal seinen Studienplatz erhalten hat. Und der Wissensvorsprung in Medizin durch vermeintlich adäquat gewählte LKs ist....nunja, sehr überschaubar, um es mal vorsichtig zu formulieren. Und um es nicht so vorsichtig zu formulieren: Es bringt einem recht wenig, Bio und Chemie als LKs gehabt zu haben im Vergleich zu Leuten, die das nicht hatten. Meiner Meinung nach bei klar gestecktem Studienziel Medizin: Nur dann wöhlen, wenn man sich da auch eine hilfeiche Note erwartet. Ansonsten lieber Ausdruckstanz.

DjBonsai
30.08.2005, 22:44
*loooooool* Ausdruckstanz!!!

Hast aber schon recht. Seh ich genauso.

nikolaus78
31.08.2005, 09:28
Naja, in der Wahl der LKs kann man sich ganz schön täuschen, Bsp:

Medizin kam für mich erst nach der Schule in Betracht - habe deshalb Deutsch/Englisch gehabt, Chemie als alllllererstes abgewählt, und in Bio-GK hatte ich 1(!) Punkt :-oopss (Hatte übersehen, dass ich Bio ja garnicht mehr brauchte fürs Abi und habe dort nur geschlafen...)

Und trotzdem würde ich heute Bio als LK wählen. Grund: Deutsch, Englisch (an 2sprachiger Schule), Kunst, etc. unterliegt Interpretation durch den Lehrer, Bio hingegen ist DAS Fach, das alleine durch ein bisschen Pauken zu knacken ist. ES GIBT DORT NUR RICHTIG ODER FALSCH.
Chemie, Physik und v.a. Mathe LK erfordern hingegen schon einiges an logischem Verständnis, sind ansonsten aber auch Kandidaten.

D/E erschien mir in der Schule bequem; das längste, was ich je gelernt habe, sind 1,5 h ein Tag vorm Mathe-Abi. Lieber Computerspielen und Sport...

;-) Fazit:
Wähle auf KEINEN Fall deine LKs mit Blick aufs Medizin-Studium ODER aus Bequemlichkeit. Mach, was du gut kannst und was dich interessiert, aber !siehe oben!

Entschuldigt bitte die vielen Worte, aber diese Fehler (v.a. D/E LK) hätten mich um ein Haar das Medizinstudium gekostet. Hatte aber Glück: Auswahlverfahren. Das ist aber eine andere Geschichte...

Gruss, nikolaus78

Poro
31.08.2005, 10:57
Ab diesem WS ist es allerdings sehr von Vorteil im AdH, wenn du Naturwissenschaften belegt hattest, so z.B. in Greifswald, Berlin, Rostock und vielleicht auch noch in anderen und im nächsten WS werden dies auch noch andere Unis einführen. Hätte ich Physik weitergemacht, wäre ich in Greifswald zum Auswahlgespräch eingeladen worden.
Du kannst es ja belegen in der 12. und 13., solltest keinen Ausfall machen, aber musst sie dann halt auch nicht einbringen. LK's in NW bringen übringes im Auswahlverfahren noch mehr Punkte.

Mischalein
01.09.2005, 00:03
Ok! Inzwischen hab ich so einiges kapiert! Man soll also am besten die Fächer wählen, die man gut kann, es ist aber auch nicht schlecht wenn sie naturwissenschaftlich sind. Doch wichtiger ist erst mal die Abinote. Und sich dann mal aufn Arsch hocken und ein gutes Abi hinlegen.


Noch eine Frage: Wird man während eines Praktikums im Krankenhaus noch zu was anderem benutzt als Bettpfannen zu waschen? Ich kann mir zwar denken, dass man dort wahrscheinlich ansonsten zu nichts nutzt, wollte aber trotzdem mal fragen welche Tätigkeiten man dort übernimmt.
Gemeint ist natürlich noch ein Praktikum in den Schulferien, da man ja während dem Studium schon etwas nützlicher ist.

Vielen Dank für die vielen Tipps. Hat mich schon mal auf einiges eingestimmt.

THawk
01.09.2005, 07:22
Also, deine Einschätzung zu den Oberstufen-Fächern klingt sehr vernünftig - Glückwunsch :-)

Was du in so einem Praktikum machst ist sehr unterschiedlich (hängt von der Station ab). Du wirst sicher Grundpflege machen (waschen, duschen etc.), zu den Klingeln gehen, wahrscheinlich mit den Schwestern die "Durchgänge" machen etc. Wenn du Glück hast kannst du auch als Praktikant mal in den OP reinschauen. Achso, Putzen wirste wohl auch müssen ;-)
Ansonsten schau, dass du bei den Visiten mitkommst, vielleicht hast du ja nette Ärzte. Gerade in deiner Situation würde ich da schon etwas fordern (vielleicht auch mal in die Funktionsdiagnostik schauen), weil du es ja nicht als reines Pflege(!)praktikum anerkannt haben musst.

Dir wird dieses Praktikum, auch wenn du 30 Tage machst, wahrscheinlich später im Studium nicht als Krankenpflegepraktikum angerechnet, weil der Zeitabstand zu groß sein wird (manche Prüfungsämter erkennen nur Praktika nach dem Abi an).

Viel Spaß dabei,
Lars