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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 30 Tage praktiziert, Bericht.



Gothic
28.08.2005, 21:39
Fast geschafft! Nach 28 Tagen im Missionsärztlichen KH in Würzburg ist meine Pflegepraktikumszeit fast vorbei & somit die Zeit für ein kleines Fazit gekommen.
Speakers Corner, I'm speaking!
Am ersten Tag bin ich, noch zivil gekleidet, richtung Schwesternzimmer meiner zukünftigen Praktikumsstation gelaufen, hab mich präsentiert, ein paar Hände geschüttelt, Blicke gewechselt. Die Stationsleiterin meinte ich würde hier viel lernen, und schon hatten ich & das Praktikum zusammen einen Start gewagt, schnell und unbremsbar. :)

Der Grund, dass ich hier schreibe ist leider nicht die hohe Qualität des Praktikums im Missio, sondern eine gewisse Unzufriedenheit. Morgen treffe ich die Stationsleiterin zum letzten Mal & ich werde ihr dann auch sagen wie ich ihr Praktikum einschätze. Davon habe ich dann zwar nichts, aber vielleicht öffnet das den Weg für den nächsten Praktikanten und ermöglicht ein paar helle und erfüllende Momente mehr.

In meinen Augen geht es in einem Praktikum um ein Gleichgewicht zwischen geben & nehmen. Gibt ein Praktikant zu wenig könnte dass heissen, dass die Arbeitsstelle nicht zufrieden ist, im umgekehrten Fall ist der Praktikant mit Sicherheit verärgert & dürfte somit auch weniger produktiv arbeiten.
In meinem Fall ist das leider nicht so, ich hab trotzdem mit Engagement, wenn auch stets fallend, geholfen und praktiziert, da ich es irgendwie nicht fertig bringe richtig auf den Tisch zu hauen. Vielleicht bin ich deswegen ein geek, k.A. :-blush

Jetzt müsste geklärt werden, wieso mir das Praktikum nicht gefallen hat. Wie soll ein besseres Pflegepraktikum aussehen?
Wenn ich das erwähnte Gleichgewicht anschaue, muss ich sagen, dass ich viel gegeben aber praktisch nichts zurück bekommen habe. Ich habe einen Monat all das machen dürfen worauf die Schwestern keine Lust hatten. Ständige Aufforderungen dies oder jenes zu tun, aber nie mit einem erklärenden "weil", einem Hintergrund der dazu führen könnte, dass ich vielleicht auch etwas lerne. Kann ich mir erwarten, dass ich als Dank für meine Arbeit etwas lerne? Hell yeah! Als Mediziner fragt man sich dann vielleicht, was die Schwestern einem beibringen könnten? Ich denke dabei an Sachen wie allgemeine Medikamentverschreibungen, an Verbände verschiedener Art oder an das Bedienen der Infusionen.
In einem Monat ist es nicht 5 mal vorgekommen, dass eine Schwester mich mitgenommen hat um mir etwas zu zeigen! Unglaublich aber leider wahr. Diese Mühe macht man sich mit den Schwesternschülerinnen, während ich als Medizinstudent vor dem 4. Sem. anscheinend nicht zum lernen da bin sondern um die Deppenarbeit zu erledigen. Ich hatte niemals etwas dagegen mit den Patienten zu arbeiten, auf der Station Glocke nach Glocke zu übernehmen. Dazu war aber oft gar keine Zeit.
Einige Leute dort gingen gar nicht. Man muss sich folgendes vorstellen: eine nette PJ-Ärztin nahm mich einen Abend kurz vor ihrem letzten Tag mit auf Blutabnehmtour & ich durfte ran, im Vergleich zu Plastikschälchen spülen & Kartons mit Stationsbedarf entpacken eine tolle Sache. Nach 20 Minuten wird sie von meiner Station angebeept, sie fragt sich was denn los ist, wir laufen zurück & es zeigt sich dass die Pflegerinnen ganz verärgert sind, dass ich so lange weg bin & das ich gefälligst zum arbeiten kommen soll! :-notify
Ich war auf einer chirurgischen Station & somit sollte doch klar sein, dass ich locker in den OP komme, aber nichts da. Das Praktikum soll auf der Station stattfinden! Mit dieser Argumentation ging die Stationsleiterin sogar mit Oberärzten auf Konfrontationskurs nachdem eine andere Praktikantin, die in den ersten 2 Wochen noch da war, trotz mehrfacher Einladung des operierenden Arztes nicht mitgehen durfte. Letzte Woche war ich dann doch einen Tag im OP, praktisch als Belohnung für das Praktikum, und es war bei weitem der beste Tag im Missio.

Sehr gefrustet bin ich nicht, denn ich hatte mir nicht viel erwartet, aber als Ergebnis meiner offensichtlich bemühten & positiven Praktikumstage dachte ich, dass man versucht mir mehr zu zeigen & ich nachher deutlich mehr über die Organisation einer Station in einem deutschen Krankenhaus weiss & etwas weniger über Wäsche einräumen. Man hat mir nichts zurück gegeben & diese Erfahrung haben, wie ich jetzt weiss, mehrere gemacht. Nicht zuletzt würde ich noch gerne erwähnen, dass ich vom KH keine Klamotten bekommen habe & somit über 50 Euro Ausgaben hatte & ständig selber waschen musste. Wusste ich zwar schon vor dem Praktikum, aber da hätte ich auch nie gedacht, dass das Praktikum so übel wird. Kann das Missio in Würzburg, auch auf Grund Erfahrungen Anderer also für das Krpflpr. nicht empfehlen.

Wie seht ihr meinen Bericht? Sollten Misstände offen angesprochen, oder der nächsten Generation einfach so übergeben werden? Während des Praktikums hatte ich nie das Gefühl, dass es eine gute Idée wäre sich zu beschweren, aber morgen ist dann Zeit dafür.

LG
Alex

Xela
28.08.2005, 23:14
ich finde, dass du die missstände auf jeden fall ansprechen solltest. so wie du schreibst habe ich den eindruck, dass du eine differenzierte sicht des praktikums und deiner geleisteten arbeit hast. du warst bereit, etwas zu leisten, hast dafür aber wenig zurückbekommen. das solltest du ansprechen, gerade wenn man dir vorher versprochen hat, dass du viel lernen wirst.

kann absolut verstehen, dass du unzufrieden bist.

bleib sachlich und höflich im gespräch mit der stationsleitung. vielleicht ist ihr gar nicht bewusst, was für dich schlecht gelaufen ist. du wirst auf diese station niemals zurückkommen - kannst also alles sagen. vielleicht hat der nächste student im kpp dann mehr glück.

darfst dich schon mal auf deine famulaturen und blöcke freuen - dejavu.

alex

medidj
29.08.2005, 09:16
Tja, so ist das halt mit dem Medizinerdasein. Man gibt und gitb und bekommt während des Studiums nicht wirklich viel zurück. Mein Pflegepraktikum sowie die ersten Famulaturen liefen zwar schon um einiges besser, als es sich bei dir anhört, aber das steigt und fällt immer mit den Leuten, mit denen du zusammen arbeitest. So wird es auch im Berufsleben sein. Ein gutes Klima zwischen Kollegen, auch zwischen Ärzten und Schwestern ist denke ich sehr viel wert.
Trotzdem würde ich die Probleme die du siehst auf jeden Fall ansprechen, nur ob es was bezweckt weiß man natürlich nicht.
Generell gilt jedoch, dass man als Medizinstudent schon arg ausgenutzt wird und so gut wie nie Bares sieht.
Was solls...

flavour
29.08.2005, 10:08
Gibts von Medi-Learn eigentlich eine Bewertungsdatenbank für Pflegepraktika? Die sollte unbedingt mal her, könnte jeder vorher sehen, auf welchen Stationen sich das Praktikum lohnt.

Zu dem Bericht: scheint wohl eine eher ungeeignete Station zu sein, wenn das Pflegepersonal einen Medizinstudenen derart klein hält.
Ich darf hier zumindest Clexane spritzen, Infusionen vorbereiten und meist auch anhängen, Tackernadeln ziehen.
Blutabnehmen wäre auch mal klasse, vielleicht kann ich in ner ruhigen Minute die ziemlich netten Ärzte überreden.

Im OP war ich bisher einmal, dass das während der Dienstzeit war, war wohl nicht so schlimm. War interessant, beim nächsten Mal muss ich mir aber mehr Vorwissen anlesen.

PhineasGage
29.08.2005, 12:39
Bei deinem Pflegepraktikum ist einiges schief gelaufen, keine Frage.
Das Kommunikationsdefizit kenne ich teilweise auch aus meinem Praktikum damals. Aber was ich noch kommentieren will:
"Ich war auf einer chirurgischen Station & somit sollte doch klar sein, dass ich locker in den OP komme, aber nichts da. Das Praktikum soll auf der Station stattfinden!"

-Leider gestattet es die AO eigentlich wirklich nicht, das ein Praktikant im OP sein Praktikum ableisten kann---es heißt definitiv Pflegestation, 90 Tage...auch wenn sich häufig nicht dran gehalten wird.
Ich vermute mal, du bist während dem Praktikum höflich, freundlich etc. gewesen...ich habe leider auch Mitpraktikanten erlebt, die Pflegepersonal dermaßen von oben herab behandelt haben, dass die logische Konsequenz eine ebensolche schlechte Behandlung des Praktikanten seitens der Schwestern die Folge war.

Tiffie
31.08.2005, 20:58
Hi Alex!

Hah, da hab ich deinen Bericht doch tatsächlich gefunden! War neugierig, was du so für Missstände aufdecken würdest.
Ich kann dich da wie gesagt gut verstehen! Werde auch immer frustrierter, vor allem weil ich wirklich was lernen will und ständig frage, aber so oft "keine Zeit" höre. Am interessantesten ist es da echt noch im op, vielleicht ist die Chirurgie einfach ungünstig, um was am Krankenbett zu lernen.
Na ja, muss versuchen das beste draus zu machen.

Hab dich gestern gar nicht mehr gesehen, sonst hätt ich natürlich noch tschüß gesagt und dir schöne Ferien gewünscht!

Also, wir treffen uns bestimmt mal auf einer Medizinerfeier und dann trinken wir einen auf bissige schwestern und so.

Lg, Franzi

Gothic
01.09.2005, 04:25
Endlich geschafft!
Am Montag habe ich wie angekündigt mit der Stationsleiterin gesprochen.
Ändern wird sich dort aber gar nichts. Verbände basteln? Aufgabe der Schwestern. Auch mal etwas lernen? Also bitte! Aufräumen? Passende Aufgabe für einen unterstützenden Schwestern-Sidekick.
Naja, sie hat mir zugehört, ich denke aber, dass es ihr recht egal war. Einleitend hab ich um eine Einschätzung des Praktikums gebeten & mir dabei ein paar Credits oder von mir aus Kritik erwartet, aber Fehlanzeige. Sie hat gleich von sich aus angesprochen, dass die Zeit wegen dem grossen Stress auf der Station nicht gut war & keine Zeit für die Praktikanten übrig blieb. Nachher hatte ich irgendwie das Gefühl, dass sie damit meine Kritik in milder Form in Empfang nehmen wollte, Frauen haben da ja ihre Kniffe. :)

Am Montag hat ne neue Praktikantin begonnen, sie studiert auch & macht jetzt ihren dritten Monat auf der Station. Ich konnte das nicht verstehen, denn ich & die Praktikantin die vor mir da war würden niemals ein zweites Praktikum auf dieser Station machen & ihre Einstellung, dass es halt so ist, dass man nichts lernt & es ihr trotzdem gefällt hat mich schon gestört. Der totale Suck-Up & Unterwerfung vor den Schwestern, Putzlappen schnell in der Hand, Mikro, Herd, Kühlschrank geputzt, mit gesenktem Blick die Frage was nun gemacht werden darf. Dabei echt ein liebes Mädchen. Ich wollte sie nicht, naja, erziehen, sie muss irgendwie selbst drauf kommen oder eben nicht, aber ein gewisser Stolz darf doch nicht fehlen. Nach so einem Praktikum kommt man schnell in einer anderen Rolle zurück ins KH & dabei sollte doch der Auftritt ähnlich sein wie damals. Sonst hat man sich verstellt oder radikal verändert, auch wenn man sich natürlich ein wenig anpasst. Whatever. Bei solchen Vorgängern ist es klar wieso die Rolle der Pflegepraktikanten dort so definiert wurde. Wenn jedes Übel ganz leise akzeptiert wird, ändert sich nunmal nichts.

Nun hab ich zumindest meine Bescheinigung & ich habe sogar stolze 15 Euro in nem Umschlag bekommen! Thank y0 Surgery!


@Franzi

Hi Franzi!
Schade, dass wir uns nicht mehr gesehen haben, aber deine Aufspürkunst hier im Forum macht das locker wett.
Wenn die Famulatur nicht besser wird, hast du zumindest deine OP-Toleranz gewaltig nach oben geschraubt! Immer positiv denken, das kann dir jetzt niemand mehr nehmen.
Ich hab gestern schon fleissig gefeiert & auch diese Nacht gibt nicht mehr genug Schlaf her um meine Erkältung auszukurieren. Da musst du übrigens aufpassen, denn auf der Station waren irgendwie im letzten Monat alle krank.

Das wir uns treffen ist klar, ich freu mich schon drauf! Viel spass weiterhin bei der Famulatur. Vielleicht entdeckst du in den nächsten Tagen ja doch neue Dinge oder Aufgaben, die den Monat besser und lehrreicher machen.

Lass dich nicht beissen ;-)






@phineas

Klar, ich war immer äusserst lieb. Mit einigen Leuten war das Praktikum immer in Ordnung, mit anderen Leuten die glaubten mich in einer Weise rumkommandieren zu müssen, die zuhörende Patienten zum Kopf schütteln verleitete eben nicht.

So, ab ins Bett!


LG
Alex

hottentotte
03.09.2005, 16:25
Tjena Alex!
Hur är läget? It´s me, Kristoffer fr. Linkeboda
kram kram ;-)
/ kristoffer

KomOdo
04.09.2005, 13:28
Nä men hej Kristoffer.

Kul att höra fran dig! Jag aker pa semester nu & är borta nästan tva veckor men lat oss höras vid efter det. Kram till dig ocksa ;)

LG
Alex

Gothic
04.09.2005, 13:33
Login eines anderen Users, sorry.

LaraNotsil
04.09.2005, 13:55
Das Praktikum erinnert mich sehr stark an mein eigenes.
Das Einzige, das ich tun durfte, war Toiletten und Töpfe schrubben und die Schränke einräumen. Ich durfte noch nicht mal bei Untersuchungen zu sehen. Nur einmal bei nem CT und das hatte ich der Frau im Kabuff zu verdanken, weil die sich hinterher liebenswürdigerweise mit meinen Sklaventreibern auseinander gesetzt hat.
Fakt war, dass ich selber am Anfang wirklich fast alles mit nem netten und wissbegierigen Gesicht gemacht habe und auch wirklich helfen wollte, nur wie gesagt, der Sklaventreiber kam, sah und siegte.
Allerdings habe ich dann letztendlich auch sehr auf stur geschaltet und mich sehr akut daran gehalten, was die Pflegeleitung mir zu Anfang mitgeteilt hatte. Nämlich: 1. keine Medikamente austeilen, weil man das im Pflegepraktikum nicht darf, 2. nichts anstellen, bei dem es blutig zu gehen kann.
Irgendwann hört es nämlich echt auf. Im Pflegepraktikum soll man immerhin nen ersten Einblick in das Stationsleben kriegen, auch mitbekommen, was das Pfegepersonal leistet, allerdings war mir echt neu, dass das Pflegepersonal Toiletten schrubben muss. Dafür gibt es normalerweise Putzfrauen. Naja, bin dann in meinem KH auch meiner Station. Dafür hatten sie da wirklich die Praktikanten, die Zivis und die FSJler.
Mein persönliches Fazit dazu war, dass ich mir das ganze gleich hätte sparen sollen (wenn es denn nicht Pflicht gewesen wäre) und dass ich fünf Kilo Frustspeck auf den Hüften hatte.
Chaka! Es lebe die Ausbeutung.

So, und auf den Fall mit dem anstehenden Gespräch bezogen, soweit das noch aktuelle ist:
Du solltest die dir aufgefallenen Mißstände wirklich und eindeutig darlegen. Am besten wäre es, wenn du vllt noch nen anderen Praktikanten mit ins Boot ziehen könntest. Dann hast du Beweise, und vllt lenkt dann nach dem Gespräch auch der Stationstyrann ein.
Allerdings wird sich wohl kaum viel daran ändern. Ich denke nicht, dass ne ganze Station plötzlich einlenkt, nur weil sich eine Person beschwert. Warst du denn schon bei der Pflegeleitung? Wenn die Dampf machen, hilft es zuweilen wahre Wunder.

Sebb
04.09.2005, 14:28
Ich glaube hier kann ich mich auch mal melden, hab jetzt nur noch 12 Arbeitstage dann habe ich die 3 Monate an einem Stück hinter mich gebracht, und dass auch noch auf einer Inneren/Onkologischen Station .. quasi Geratrie at its best.

Ich muss sagen, dass ich vielleicht etwas anders an die Sache ran gegegangen bin als hier, nämlich OHNE jegliche Erwartungen.
Ich wollte NIE auf Visite mitgehen oder unbedingt in den OP bzw. Endoskopien angucken .. dafür ist das Pflegepraktikum EINFACH NICHT DA. Dafür gibt es die Famulaturen bzw. das PJ. Punkt aus.

Deshalb war die ganze Sache auch kein Problem, klar laufe ich auch nicht gerne auf jede Klingel, messe 250x am Tag Blutdruck und Puls oder bringe immernoch CT-Anforderungen nach unten weil das Krankenhaus die IT-Revolution auch noch in 25 Jahren verpasst haben wird.
Aber das alles muss gemacht werden. Punkt. Und ich sehe wieviel die Examinierten mit dem ganzen Papierkram zu tun haben, mit Ärzten die ihre Visite um 13°° anfangen und dann alles bis 13.45 ausgearbeitet werden muss,
wieso sollten diese Leuten dann Zettel herumtragen, ausgebildete im Beruf während ich, um es mal ganz klar zu sagen, keine Ahnung habe.

Deshalb waren zwar diese 3 Monate Pflegepraktikum nicht unbedingt die tollste Erfahrung in meinem Leben, aber es war eine die ich nicht missen möchte.
Arrangieren kann man sich mit allem.

mezzomixi
07.09.2005, 00:38
Was bin ich froh, dass ein solches Praktikum hier so gewertet wird, wie es gewertet werden sollte, nämlich schlicht und ergreifend als Frechheit..
Ich hatte ebenfalls einen solchen Praktikumsmonat.. Ich wurde kein einziges mal in irgendetwas eingewiesen, es hieß immer nur "mach dies, mach das" .. Ich war in der Traumatologie, d.h. es waren überwiegend frisch operierte und natürlich auch schmerzgeplagte Patienten zu versorgen aber niemand hat mir gezeigt, wie man die nun richtig bewegt bzw. wie man sie überhaupt bewegen DARF um sie nicht noch mehr zu verletzen.. Das einzige was mir erklärt wurde war, dass ich zu rennen habe, wenn die Patienten klingeln.. (Am 1. Tag wurde ich gefragt, wie lange ich Praktikum mache und als ich sagte "2 Monate" kam ein unwilliges "Mhh. Dann müssen wir Dich ja eigentlich _richtig_ einarbeiten" :-nix ) Ich wurde einfach am ersten Tag in ein Zimmer reingeschoben mit dem Auftrag "wasch die mal" und hatte natürlich keine Ahnung, wie man mit jemandem umgeht, der dement, immobil und sehr schmerzgeplagt ist..

Offiziell durfte ich (von der Station aus) auch keine OP anschauen, aber ich habe es dann einfach gemacht.. Hab das Praktikum dann auch nach 1 Monat beendet in der festen Überzeugung dass die Idee Medizin zu studieren die dümmste war, die ich je hatte.
Inzwischen seh ich das ganze etwas anders.. Immerhin weiß ich nun, dass so ein Praktikum nicht der Regelfall ist (oder sein sollte) und das das ganze durchaus auch anders verlaufen kann..