PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bewerbung an konfessionellen Krankenhäusern



Seiten : 1 [2] 3

Froschkönig
01.09.2005, 16:31
Irgendeinen Glauben anzunehmen, um eine breitere Auswahl an Stellen zu haben, ist sicher nicht Sinn der Sache...Das mag schon sein, aber generell ist es eine Möglichkeit, wenn Du mal groß bist kannst ja selber ne Klinik aufmachen und nur Atheisten einstellen :-D

Abgesehen davon ist Religion nur ein Aspekt, in manchen Betrieben/Gesellschaften haste auch schlechte karten, wenn Du zu ner "falschen" Partei gehörst etc...

beachvolleyball
01.09.2005, 16:35
konfessionelle Krankenhäuser ohnedies klar: Noch weniger Attraktivität für noch mehr Ärzte (auch der bescheidenen Tarifverträge wegen) bei steigendem Ärztemangel. :-))

(In Österreich ist die Frage nach der Konfessionszugehörigkeit arbeitsrechtlich unzulässig und außerdem wertlos, weil der Kirchenbeitrag (so überhaupt bezahlt) nicht über den Arbeitgeber läuft.

Kündigungen aufgrund der (wechselnden) Konfession und ihrer "Werte" sind ohnedies illegal. Auch wenn auf Chefarztebene die Geliebte im eigenen konfessionellen Haus toleriert wird - sind eben Katholiken.)

Wer also bei denen anfängt, ist absolut auf der Siegerseite. :-top

Wie hieß es einst ? Wer kann, geht niemals an eine Uniklinik und wer nichts kann, geht mit dem verbrieften rechten Glauben zu den Moralaposteln. :-)

Evil
01.09.2005, 16:42
Du hast nicht aufgepaßt. :-peng Es ging darum, dort überhaupt eingestellt zu werden...

Froschkönig
01.09.2005, 16:43
Kündigungen aufgrund der (wechselnden) Konfession und ihrer "Werte" sind ohnedies illegal.Hier gehts nicht um ne Kündigung, sondern darum, dass man gar nicht erst eingestellt wird :-sleppy

[EDIT] *MitEvilabklatsch* :-D

beachvolleyball
01.09.2005, 16:55
aufgrund der rechtlich verbotenen ( und beantworteten oder legal nicht beantworteten) Frage nach der Religionszugehörigkeit ist arbeitsrechtlich - im Gegensatz zur Bundesrepublik - unzulässig.
Der Beweis ist übrigens einfach zu führen: Wenn die Frage schriftlich oder mündlich ( vor Zeugen) in Österreich überhaupt gestellt wird und dann keine Einstellung erfolgt, hat man vor dem Arbeitsrichter bereits gute Karten.

Wie sinnvoll das ist, steht woanders. :-(

In Österreich ist der "gelebte" Glaube ( ins Kircherl gehen vor aller Welt, Familienleben mit Kinders, Kircherlchor etc.) bei den Konfessionellen eher dann wichtig, wenn man bestimmte Positionen, darunter auch Assistentenstellen, die generell kompetitiv sind, haben möchte.

Noch einmal: Vielen kommt nicht einmal in den Sinn, sich bei den Konfessionellen zu bewerben, weil sie bescheuert bezahlen, obengenannte Anwandlungen besitzen und auch etwas eigenartige Auffassungen vom Arbeitsrecht zu haben scheinen, die selbst die notorischen Mafiabunden der Unikliniken / Kommunalen Häuser um Längen zu schlagen imstande sind. ;-)

Froschkönig
01.09.2005, 17:04
Es ist ja immer schön und informativ, von der Rechtslage und den Verfahrensweisen anderer Länder zu hören, aber wir anderen sprechen hier nunmal von Deutschland.....

beachvolleyball
01.09.2005, 17:08
im eigenen Land schon vor Augen führen.

Noch einmal, bevor man dafür zuviel Hirnschmalz einsetzt: Die Konfessionellen meiden, bereits bei der Bewerbung. Sollen sie doch sehen, wie sie ihre Brüder und Schwestern herbeibeten. :-angel

Froschkönig
01.09.2005, 17:14
im eigenen Land schon vor Augen führen.

Noch einmal, bevor man dafür zuviel Hirnschmalz einsetzt: Die Konfessionellen meiden, bereits bei der Bewerbung. Sollen sie doch sehen, wie sie ihre Brüder und Schwestern herbeibeten. :-angel
Falls Du den Thread ganz gelesen hast, dürfte dir aufgefallen sein, daß es mehrfach Äußerungen gab darüber, wie verbreitet mancherorts Krankenhäuser mit Ordensträgerschaft sind. Bei der derzeitigen Stellenlage diese von vornherein auszusparen wäre quasi freiwillige Arbeitslosigkeit. DAS solltest Du Dir dabei dann auch vor Augen führen. Und ich weiß ja nicht, was kirchliche Häuser in Österreich löhnen, aber hier zu Lande sind deren Bezahlungen wie bereits weiter oben schon von mir erwähnt, mit dem BAT vergleichbar.

beachvolleyball
01.09.2005, 17:19
Metaphysenwährung bei der Bewerbung parat hat, nutzt auch die Durchseuchung mit den Betbrüdern und -schwestern in der Region wenig. Oder habe ich da einiges im Thread falsch verstanden ?

Wer also Katholen oder Prostestantler zum Weißkitteln unbedingt braucht, wird den Jenseitsvereinen wohl beitreten müssen. Kostet halt auch die Kirchensteuer, aber bei Jungarztgehältern ist diese Belastung schon egal. :-oopss

Froschkönig
01.09.2005, 17:27
Wer also Katholen oder Prostestantler zum Weißkitteln unbedingt braucht, wird den Jenseitsvereinen wohl beitreten müssen. Kostet halt auch die Kirchensteuer, aber bei Jungarztgehältern ist diese Belastung schon egal. :-oopss
Wenn er es nicht schon dank seiner Eltern unfreiwillig ist, so wie die Mehrzahl der Bundesbürger hier...und die Kirchensteuer...die hab ich bisher noch jedes Jahr voll zurückbekommen ;-)

McBeal
01.09.2005, 18:50
Ich denke, dass es auch finanzielle Aspekte dabei gibt. Schließlich zahlen diejenigen, die in einer Kirche sind Kirchensteuer, die z.T. kirchliche Einrichtungen (wie die Klinik) finanziert. Und da werden dann eben die eigenen Leute bevorzugt...
Viele Grüße,
Ally

Froschkönig
01.09.2005, 19:44
Mir ist grad eingefallen, daß mir mal eine Patientin in einem Ordenskrankenhaus entrüstet erzählt hat, daß sie gehört habe, man wolle einen neuen Chef einstellen, der Atheist se. Ob an dem Gerücht etwas wahres dran war, wußte ich nicht, ist aber auch unerheblich, es zeigt nur, daß das elektiv-Publikum, welches in solche Häuser geht zum Teil eben selbst Wert auf die Konfessionszugehörigkeit des Personals legt...völlig egal für wie irrelevant der eine oder andere von Euch das halten mag, aber gerade unter alten Leuten spielt Religion eben häufig noch eine wichtige Rolle. Insofern würde sich die Trägerschaft damit zum Teil auch ins eigene Fleisch schneiden, wenn sie diesen Aspekt bei der Einstellung nicht mehr berücksichtigen würde :-nix

Lava
01.09.2005, 19:54
Als ob das Christentum die Nächstenliebe gepachtet hätte! Ich sag's immer wieder: man braucht keine Religion, um ein guter Mensch zu sein. :-nix

Froschkönig
01.09.2005, 20:06
Als ob das Christentum die Nächstenliebe gepachtet hätte! Ich sag's immer wieder: man braucht keine Religion, um ein guter Mensch zu sein. :-nix
Das ist eben ein schwieriges Thema. Die meisten von uns hier werden das Thema nicht zuletzt dank unseres Studiums auch eher nüchtern betrachten, allerdings müssen wir auch aktzeptieren, daß es eben für viele Menschen durchaus eine Rolle spielt :-nix Denn wenn wir uns die Freiheit nehmen, nix zu glauben, dürfen wir anderen nicht verbieten etwas zu glauben. Und es gibt eben nunmal viele Krankenhäuser mit verschiedenster Ordensträgerschaft, da die von Dir angesprochene Nächstenliebe eben keineswegs von einer Religion gepachtet wurde. Wenn die DICH dann nicht einstellen, weil DU auf dem Papier hinter "rk" oder "ev" kein kreuzchen machen willst oder kannst, dann ist das ärgerlich wenn man sonst keine Stelle findet aber eben nunmal so. Und wenn Du Die Möglichkeit, einer Kofession beizutreten für schwachsinnig/überzogen/etc. hälst nur um eine Stelle zu bekommen so mußt DU dann auch den umgekehrten Schluß ziehen und Dir eine Anstellung bei jemandem, der auf soetwas Wert legt schon aus Prinzip von selbst versagen.

beachvolleyball
01.09.2005, 20:21
Auch die Konfessionellen nehmen den Gutteil der Betriebskosten ihrer Schreine der Nächstenliebe über Kassenpatienten (DRGs) ein. :-(

Mir wäre nicht bekannt, daß der Orden, die Kongregation, der Bischof oder die Landeskirche da besonders erpicht darauf wären, mördermäßig zuzuschießen, nur, damit die Krankenkassen sparen, die Mitarbeiter besonders nächstenliebend entlohnt würden oder aber das Land keine Investitionszuschüsse gewähren muß.

Die kalkulieren beinhart mit gefilterten Sozialabgaben, die Chefs haben ihre Ausbildungsermächtigungen nicht im Vatikan abgeholt und dummerweise greift da das Kirchenrecht noch nicht in die SGBücher ein. Auch nicht ins Ärzte(ausbildungs)recht. :-winky

Wenn sie Grundversorgung machen, muß die Arbeitsplatzgrundversorgung (, die damit ebenso im Edukationsbereich mittelbar impliziert ist) auch den Grundsätzen des Aufgeklärten Rechtsstaats entsprechen.

Warum jemand, der in ein "konfessionelles" Grundversorgungsspital elektiv geht, mit dem Religionsbekenntnis des Personals oder gar der Chefärzte hadern kann, gehört ja schon in die kabarettistische Ecke. ;-)

Ein Chefarzt als Atheist ? Gerüchteweise ? Ja, führt einem Atheisten die Heilige Taube etwa das Skalpell nicht ganz so kreuzweise ?
Entschuldigung: Da kommt man aber ganz schnell in den Kindergarten der Alltagsphilosophie von etwas einfach strukturierten Christenmenschen, deren Maßstäbe mit einem " Wir sind Papst!" schon mehr als gedeckt sind.

Froschkönig
01.09.2005, 20:30
Warum jemand, der in ein "konfessionelles" Grundversorgungsspital elektiv geht, mit dem Religionsbekenntnis des Personals oder gar der Chefärzte hadern kann, gehört ja schon in die kabarettistische Ecke. ;-) Du kannst Dich darüber gerne lustig machen solange Du willst aber wenn Du mal aus den höhen Deiner eloquenten Wortbasteleien auf die Erde herabsteigst, wirst auch Du zugeben müssen, daß Sonntags die Kirchen voller potentieller Patienten sind ;-) Es mag uns in den Kram passen oder nicht, manchen Menschen bedeutet es etwas und ich würde mich hüten, die global als "einfach strukturiert" abzutun, das wäre reichlich eingebildet.

beachvolleyball
01.09.2005, 20:42
Kirchen voll ? Daß da (potentielle) Patienten sitzen, mag sein, aber voll sind sie schon lange nicht mehr.

Und die Polemik ist eine Literaturgattung, falls man sich noch an die Zeit vor dem Abi erinnert. ;-)

Jemand, dem als Patient die Konfession, also die Autoroute de Nirwana, des ihm den A**** putzenden oder ausleuchtenden Personals, ernsthaft ein Anliegen ist, hat doch nicht alle Kreuze im Schrank.

Anderserseits: Sanatorien für Privatpatienten oder -zahler mit "Katholen" ("Evangelen")garantie wären ökonomisch vielleicht garnicht so blöde.
In Köln denn noch die "Schwulen"arthroskopie ( naheliegendere Witze erspart man sich), in Frankfurt (Main) die "Golfer"klinik und in Cottbus das "Trabi"stift.

Ein Hammer. :-dance

Feuerblick
01.09.2005, 20:46
Meine Nerven! Und wie nennen wir das Haus, in dem man dich aufnimmt??? Ich lasse hier mal bewußt Raum für Spekulationen....:-))

Froschkönig
01.09.2005, 20:49
Jemand, dem als Patient die Konfession, also die Autoroute de Nirwana, des ihm den A**** putzenden oder ausleuchtenden Personals, ernsthaft ein Anliegen ist, hat doch nicht alle Kreuze im Schrank.
Da man die an die Wand hängt, hätten die im Schrank auch nix verloren :-D
Und ich frage mich mal wieder wer Du wohl zu sein glaubst, daß Du Dir hier in diesem Punkt wie auch andernorts leichtfertig Urteile über andere Menschen in so ausgedehnter Form gestattest *kopfschüttel* Eine differenzierte Sichtweise der Dinge sieht für mich jedenfalls anders aus und steht auch im krassen Gegensatz zu der vokabularreichen Darstellungsform Deiner Postings. Du versuchst nicht etwa, durch all Deine Wortschöpfungen etwas zu kaschieren oder ?

beachvolleyball
01.09.2005, 20:54
in der kollektiven Post-WJT-Kater-Unterbeschäftigung ?

Ließ mal Voltaires "Candide", dagegen ist be@chy ein ganz kleiner Sündenbock. :-peng