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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Super große Angst vorm Studium



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Mucki1982
31.08.2005, 10:33
Hallo!
Ich habe seit letztem Samstag einen Studienplatz für HM in Frabkfurt. Ich habe jetzt echt ein Jahr lang darauf gewartet und war die ganze Zeit FEST davon überzeugt Medizin zu stideren. Aber seit Anfang der Woche komme ich echt nicht mehr klar, schlafe super schlecht, habe Magenschmerzen und könnte echt jede Minute heulen....
Ich würde jetzt zum WS ins 6. Semester Jura kommen und bräuchte nur noch eine Klausur, sodass ich mich nächstes Jahr zum Staatsexman anmelden könnte. Ich mein, so wäre ich in gut 2 Jahren fertig. Das wird bei Medizin erst mit 30 sein.(werd in 2 Wochen 23)... Dazu kommt ja dann noch die Facharztausbildung. Ich weiß im Moment echt nicht mehr weiter. Mein Ziel ist es eigentlich endlich mal eigenes geld zu verdienen, eine Zukunft aufzubauen und nicht wieder 12 Jahre lang am Hungertuch zu nagen. (weiß allerdings nicht wie hoch das Gehalt eines Assistenzarztes nach dem Studium ist). Darüber hinaus besteht die Angst, dass wenn mir Medizin doch nicht gefällt, dass ich dann mit leeren Händen da stehe, da ich dann weder Jura noch Medizin hab.
Hoffe Ihr könnt mir meiner Situation ein bißchen helfen.
Gruß
Daniel

Schnatz
31.08.2005, 11:04
Hallo!

Mit Jura und Medizin hast du dir ja zwei Hammerstudiengänge ausgesucht...
Meine Entscheidung wäre da sehr schnell gefällt: Jura in Ruhe zu Ende machen und dann in den Beruf einsteigen. Leider weiß ich nichts über deine Motivation, nun ein Medizinstudium anzufangen. Solltest du damit einen bestimmten Berufszweig einschlagen wollen (Rechtsmedizin?!), dann geh in dich und überlege, ob du das schaffen kannst. Leider kann dir niemand bei solch einer gravierenden Entscheidung helfen.

In jedem Fall, egal, wie du dich entscheidest, solltest du aber erst das eine schwierige Studium IN RUHE zu Ende machen! Wie anstrengend Jura im Vergleich zu Medizin ist, kann ich dir nicht sagen. Zumindest sind das zwei ganz verschieden Dinge: Jura ist, wenn ich das mal laienhaft so beurteilen darf, "trocken" und mit sehr viel sprachlichem Geschick verbunden. Medizin hingegen verlangt einem in bestimmtem Praktika doch einiges an Experimentierlaune ab.

Du sagtest, in zwei Jahren das Staatsexamen in Jura machen zu können. Mal angenommen, du würdest zu Gunsten Jura, die Vorklinik etwas ausdehnen (was ja keine Schande ist), so müsstest du aber dennoch einige Kurse belegen. Und gerade Anatomie ist eine echte Belastung. Kann man da noch für ein Staatsexamen lernen??
Zwar ist in Frankfurt der Anatomie auf drei Semester verteilt, aber er bleibt dennoch ein Stressfaktor...

Fasse Jura als Präferenz auf und mache es in Ruhe fertig. Überlege dir, was dich am Medizinstudium reizt. Möchtest du einfach nur mal "vorbeischauen" dann lass es lieber, es könnte zu stressig werden.
Möchtest du deine Qualifikation ausbauen, versuche es auf jeden Fall einmal. Du bist dann Jurist, sollte es mit Med nicht klappen, muss dich das nicht allzu sehr tangieren (stell dir vor, du würdest dein Jurastudium vernachlässigen und Medizin erweist sich als Fehlgriff. Das wäre fatal!)
Wenn der Grund in der momentanen Arbeotsmarktflaute für Juristen liegt, solltst du abwägen. Vermutlich würde ich mich persönlich dafür entscheiden, mich in Jura für ein gutes Examen richtig reinzuknien...

Geh einfach mal in dich (wenn du dich etwas beruhigt hast) und überlege, worauf es dir persönlich ankommt. Leider kann dir keiner - außer deiner Family vielleicht- mit handfesten Tipps weiterhelfen.


Viele Grüße SCHNATZ

AnnaS82
31.08.2005, 11:16
Hallo,
bin eigentlich in einer ähnlichen Situation, Wechsel von Jura zu Medizin und etwa gleich weit.
Allerdings weiß ich, dass ich Medizin ganz sicher machen möchte.
Du solltest es dir halt wirklich gut überlegen.
Du musst aber auch sehen, dass selbst wenn Medizin dann doch nicht das Richtige ist, du ja eigentlich wieder in Jura einsteigen könntest.
Alles Gute für deine Entscheidung!

Gaja
31.08.2005, 12:14
Als Assistenzarzt nagt man nicht mehr am Hungertuch. Mit 1600 pro Monat netto kann man schon rechnen.

Gruß Gaja

Gibbus
31.08.2005, 12:25
Hallo,
also, nun weiß ich ja nicht, wie motiviert du das Jurastudium bislang betrieben hast, aber ich würde es erst einmal zuende bringen. Hey, das sind nur noch zwei Jahre! Die gehen so wahnsinnig schnell vorbei. Und daß du , wenn du Medizin später anfängst, beim Beenden "schon" dreißig bist, ist laut Statistik gar nicht so selten. Und vorallem überhaupt nicht schlimm.
Ein Bekannter von mir ist Jurist (mit Promotion) und hat danach gleich Medizin studiert (auch promoviert - in der Rechtsmedizin). Er ist jetzt 35 und gerade mit seinem AIP fertig (er musste noch ran) und ist nun in der Ausbildung zum Facharzt für Radiologie.
Klar verdient man als Assistenzarzt nicht so wahnsinnig viel wie ein Chefarzt, das hängt aber vom Chef selber ab (Poolbeteiligung, Gutachten etc). Mit Diensten kannst du aber wenigstens auf über 3000 brutto kommen, das staffelt sich ja noch (ist sogar noch mehr, wenn ich mich nicht irre).
Wenn du dein Studium jetzt abbrichst und merkst dann, daß du in der Medizin auch nicht so gut aufgehoben bist, dann stehst du irgendwie "ohne alles" da. Wenn du jedoch das eine beendest, das andere folgt, dann wirst du mit Sicherheit überall mit Kusshand genommen. Du brauchst ja noch nicht einmal in die Klinik, wenn du nicht möchtest. Du kannst ja auch in einem nicht-klinischen Bereich arbeiten (Management, Politik...)
Mein Bekannter ist jedenfalls mit seiner Entscheidung sehr gut gefahren und hat es nicht bereut.
Um zu sehen, ob dir die Medizin zusagt, mach doch in den Semesterferien das Pflegepraktikum (es sei denn, du hast Zivi gemacht). Du kannst dich da ja an die Ärzte hängen und mal gucken, was da so los ist.
Tja, das wollte ich nur mal gesagt haben.
Gibbus

Doktor_No
31.08.2005, 12:49
würde an deiner stelle auch jura erstmal zuende machen, ist doch später ein riesiger bonus bei der anstellung! und 2 jahre älter oder nicht spielt dann wohl eher eine untergeordnete rolle. ich denke du meinst das erste stex in jura, also würdest du dir das referendariat (das ja im gegensatz zum pj bezahlt wird) sparen?! aber hättest einen abschluss für alle fälle und könntest bei entscheidungswechseln wieder etwas anderes machen! @gaja: 1600 netto finde ich nach 6 jahren studium und den arbeitszeiten als lohn eher witzig, @gibbus: 3000 brutto ebenso, als single kann man davon vielleicht einigermassen leben, wenn ein kind da ist oder man anderweitig finanziell verpflichtet ist, zB der eigenen altersvorsoge, sieht die sache wieder ganz anders aus.

Mucki1982
31.08.2005, 13:36
danke erst mal für Eure ganzen Antworten! Ich werd mich in den nächsten Tagen echt entscheiden müssen... Mein Jurastudium habe bis jetzt ohne großen Aufwand einigermaßen erfolgreich gemeistert. Was mir wirklich große Sorgen bereitet ist die Angst einfach den Fehler meines Lebens zu machen. Ich glaube es sehe echt anders aus, wenn ich ´ne Ausbildung in der Tasche hätte. Darüber hinaus kann ich mir im Moment absolut nicht vorstelln in erst 6 Jahren mein erstes Geld zu verdienen...Ich brauch glaub ich echt mal ärztliche Beratung - in allen Belangen... :-nix

coolgermandude
31.08.2005, 14:39
also wenn das so aussieht dann überlass den studienplatz lieber jemandem, der auf jeden fall weiß, dass er es auch durchzieht, studienplätze sind nämlich rar gesät und sowas ist ein echter tritt vor'n latz für jeden, der jahre auf einen platz wartet...
mach lieber dein jura fertig und verdien in zwei jahren dein geld!

Mucki1982
31.08.2005, 14:46
Das ist zum größten Teil richtig, was Du sagst, aber ich versteh mich in den letzten Tag einfach selbst nicht mehr. Ich habe mir die ganzen letzten 1 1/2 Jahre fest geschworen, dass Medizin das richtige für mich ist. Habe meinen Zivildienst im Krankenhaus (medizintechnik) absolviert und dann noch 1 Monat Pflegepraktikum gemacht. Dieses hat mich dann letztendlich überzeugt, dass Medizin das richtige ist. Nur seid dem ich den Zulassungsbescheid in der Hand habe, nagen Zweifel an mir und ich weiß einfach nicht warum...

Gibbus
31.08.2005, 15:09
Hallo,
(Doctor_No) ja, 3000 Euro mag vielleicht für den Anfang nicht viel sein, aber dank der Ortszuschläge und Dienste kommt man auf 4000 Euro. Für den Anfang finde ich das eigentlich gar nicht so schlecht. Wenn man Kinder hat, bekommt man dafür ja vom Staat auch noch Geld (ist zwar nicht die Welt, aber immerhin). Und schließlich muß man ja nicht gleich größenwahnsinnig werden und sich einen goldenen Palast mit Dienstmädchen und Gärtner leisten. Für die Altersvorsorge reicht es auch, es sei denn man war so verrückt sich Privat kranken zu versichern, dann müssen die Kinder da mit rein und DAS wird richtig teuer. Aber so,glaub mir, kommt man schon über die Runden (da sprechen gerade Erfahrungswerte!)
(Mucki1982): Wäre dein Studium denn an einem anderen Ort als dein jetztiges Jurastudium? Musst die viele Freunde oder andere Dinge, die du lieb gewonnen hast hinter dir lassen? Kommen daher vielleicht die Bauchschmerzen?
Ich stehe nach wie vor auf dem Standpunkt, daß du erst das Jurastudium erfolgreich beenden solltest. Hat ja wohl auch bisher gut funktioniert. Warum solltest du die Mühen also jetzt einfach wegwerfen? Ich finde, daß das dann wirklich vertane Zeit gewesen ist. Also, beiß lieber die Zähne zusammen und durch. Wenn du deinen Titel in zwei Jahren in der Tasche hast, bist du niedliche 25 und kannst dich immer noch für alles entscheiden. Und die Medizin läuft nicht weg. Ärzte werden immer gebraucht.
Du wirst deinen Weg schon machen!
Gibbus

Doktor_No
31.08.2005, 15:19
@gibbus: ist jetzt zwar offtopic hier, aber ich stehe nun grade genau vor der von dir beschriebenen situation: bin jetzt berufsanfänger, werde mit netto ca. 1900 euro (ohne dienste) nach hause gehen, in einer westdeutschen grossstadt (600000 einwohner) hoffentlich, und werde nächstes jahr vater, bei einem 1-jahresvertrag, miete, grundausgaben usw. wahrlich kein goldener palast, den ich da verdienen werde. vergleiche das mit anderen akademischen berufen (gern auch berufsanfänger in ebendiesen) und anderen arbeitszeitintensiven jobs, so wirst auch du feststellen, dass ein facharbeiter WESENTLICH mehr verdient. das soll nun wirklich kein gejammer oder eine diskreditierung eines facharbeiters sein, ich wusste es ja vorher wieviel ich verdienen werde, nur stimmt in deutschland die relation einfach nicht mehr. und dieses gerede von wegen "die jammernden ärzte, die verdienen immer noch mehr als genug" kann ich echt nicht mehr hören, vielen etablierten niedergelassenen kollegen geht es sicherlich nicht schlecht, aber die junge medizinergeneration wird IMHO wirklich verar***t in deutschland.

Wiedereinsteiger
31.08.2005, 16:13
ich gehe mal davon aus, daß du Jura am selben Studienort wie Medizin studierst.
In diesem Falle würde ich Jura auch fertig machen, und parallel dazu schon die Kurse in Medizin belegen - dann brauchst Du eben 5 oder 6 Semester bis zum Physikum , das ist doch egal - du weisst ja warum es länger gedauert hat. Wenn du das 1. Staatsexamen machst, kannst du doch im Fall, daß Medizin nicht gefällt jederzeit wieder mit dem Referendariat einsteigen (oder "verfällt Dein 1. Staatsexamen irgendwann?) - aber du umgehst so die Gefahr plötzlich mit leeren Händen dazustehen - oder ist Jura erst nach dem 2. Staatsexamen so richtig fertig???? da kenn ich mich nicht so aus.
Ich finde es immer besser etwas begonnenes fertig zu machen, und sei es nur für das eigene Ego. In deinem Fall kommt dazu, daß Jura und Medizin eine gute Kombination ist und sich keineswegs im Wege steht. es soll auch Juristen geben, die dann noch Medizin studieren, nebenher aber ein wenig in der Kanzlei jobben (dann wärst du auch finanziell unabhängig(er) ).
Von deinen jetzigen Zweifeln würde ich´mich nicht zu sehr einschüchtern lassen. Das soll nicht heissen, sie zu verdrängen, aber sie überzubewerten ist meines Erachtens nicht richtig. Du hast jetzt eben Bammel, weil es konkret wird, streng genommen ist das ein wenig wie Prüfungsangst.
Und auf das Alter würde ich nicht zu sehr schauen - mit 30 bist du noch ganz gut dabei.
Für den Fall, daß Du lieber doch erst, ohne Parallelstudium Jura fertig machst, solltest Du Dich vorher informieren wie die Modalitäten für ein Zweitstudium sind. Die Studienplatzvergabe erfolgt dann nach anderen Kriterien, so daß Du einschätzen solltest, ob Du bei einer Zweitstudiumsbewerbung realistische Chancen auf einen Studienplatz hast. weiterhin würde ich, falls du dich je gegen sofort Medizin entscheidest, darauf achten, daß Du nicht Fachsemester ansammelst, ohne wirklich zu studieren - Du solltest dann mal im Studentensekretariat fragen, bis wann du deine Immarikulation RÜCKGÄNGIG machen kannst, so daß Du also quasi nie Medizin studiert hast - das ist was anderes wie sich zu exmatrikulieren! wie gesagt: einfach mal im Studentensekretariat beraten lassen wie das genau aussieht, und was wirklich besser wäre (Exmatrikulation, oder Rückgängig machen), was Vor-/Nachteile sind - sollte halt so sein, daß Du keine Schwierigkeiten bekommst, wenn Du später doch noch Medizin machen möchtest.
und zu guter letzt: nicht das Ganze so krass als Entweder / Oder sehen, nimm das Sowohl / als auch. ach ja, und wenn Du noch eine Romanvorlage für die Kombination Jura / Medizin brauchst: Die Erben des Medicus (Noah Gordon) - Mrs. Cole hat auch beides gemacht ;-)
Aber ich muß mich meinen Vorrednern anschließen: Entscheiden kannst das nur Du selber. Und auch alle Infos und Ratschläge, die hier gepostet werden, entbinden dich nicht davon, daß du diese persönlich für dich bewertest und deine EIGENE Entscheidung triffst. Aber das schaffst du schon, jeder kann das :-)

Doktor_No
31.08.2005, 16:56
noch ein kurzer nachtrag zu wiedereinsteigers beitrag: du wirst kein 1.staatsexamen geschweige denn ein 2. oder 3. mehr machen, sondern nur physikum und dann nach dem pj das hammerexamen.

Xela
01.09.2005, 00:45
kannst du nicht einfach dein jurastudium für ein semester pausieren und dich erstmal für medizin einschreiben? wenns dir nicht gefällt kannst du immer noch zurück. deine scheine verfallen ja nicht.
ich würd medizin versuchen, denn ich finde es schlimmer etwas zu bereuen, was man nicht gemacht hat, als was zu bereuen, was man gemacht. vielleicht wirst du dich dein leben lang darüber ärgern es nicht zumindest versucht zu haben.

dazu muss ich sagen, dass ich immer jura studieren wollte und echt froh bin, es nicht gemacht zu haben.

also los!

xela

bashes
01.09.2005, 10:30
Hallo!
Ich wollte gerne noch etwas einwerfen:
Man darf in Deutschland nicht gleichzeitig für zwei zulassungsbeschränkte Fächer eingeschrieben sein. Die Unis achten auch genau darauf! Ist ja auch sinnvoll, weil sonst jemand, der nach dem Abi nicht weiß, was er machen soll, sich gleichzeitig für Zahn- Humanmedizin, Jura und BWL einschreiben würde, wenns Abi stimmt. Und dann bekommen andere diese Studienplätze nicht.

Wenn aber Jura nach einer Zwischenprüfung nicht mehr zulassungsbeschränkt ist, das ist von Fach zu Fach anders, dann geht die Doppeleinschreibung.

Ich hasse diese "gut gemeinten oder sozialkonformen Ratschläge", trotzdem wollte ich gerne noch sagen:
Triff vor der Einschreibung eine Entscheidung und steh dazu! Dann ists auch gut! Aber nimm bitte nicht Deinen Medizinstudienplatz, wenn Du nicht voll studieren willst. Ich kenne Menschen persönlich, die warten seit mehreren Jahren auf einen Studienplatz, haben in der Zwischenzeit eine Rettungssani- und Assistentenausbildung gemacht, einer dann auch eine Ausbildung zum Heilpraktiker, die, ich habe es mir angeschaut, nicht ohne ist.

Grüße!

Nils

Abigaijl
01.09.2005, 12:51
Ich habe 6 Semester Lehramt studiert, war auch scheinfrei und habe dann gewechselt auf Medizin. Habe mir auch sehr viele Gedanken gemacht, aber mir wurde klar, dass der Beruf als Lehrer nicht das Richtige ist und deshalb komplett abgebrochen. Nach 2 Jahren Medizin kann ich sagen, dass ich die Entscheidung nie bereut habe und dass trotz des Physikumsstress im Moment. Es ist wahnsinnig interessant und man kann das auch durchziehen, ohne sich von der Aussenwelt total abzukapseln, wenn man nicht unbedingt ein 1er Student sein will. Eine Freundin von mir hat das gleiche mit Psychologie getan, aber sie wollte Psycho fertig machen. Sie ist für beide Dinge eingeschrieben (keine Ahnung, wie sie das gemacht hat...sind ja zwei NC-Fächer...?!?) und wird die Vorklinik in 5 oder 6 Semestern machen und nebenbei Psychologie fertig studieren um sich dann in der Klinik voll auf die Medizin zu konzentrieren.

Du musst herausfinden, ob das nur ein totaler Studienfrust ist im Moment oder ob dein Herz wirklich an der Medizin hängt. Beide Studiengänge haben ihre Tücken und sollte nicht unterschätzt werden und da kann sich schnell Frust einstellen. Mache dir keine Gedanken, dass du erst mit 30 fertig bist...wenn du dann dafür das richtige machst, dann lohnt es sich. Was bringt es dir, mit 26 einen Beruf zu haben, bei dem du dich jeden morgen fragst, warum du das eigentlich noch machst? Was sind die drei Jahre, die du bisher studiert hast im Vergleich zu all den Jahren, in denen du deinen Beruf betreiben wirst??? Schade, dass im Moment Semesterferien sind, sonst könntest du dich mal in eine Vorlesung reinsetzen und sehen, ob dich das interessiert, was da so gelehrt wird.

Ich hoffe, dass du die richtige Entscheidung finden wirst und vielleicht ist es echt ein guter Rat sich für beides einschreiben zu lassen.


Alles Liebe,
Abigaijl

Mucki1982
01.09.2005, 13:34
Hallo!
Erst mal suuuuuuuuper vielen lieben Dank für Eure ganzen Ratschläge und Antworten! ihr baut mich echt auf und gebt mir Mut die richtige Entscheidung zu treffen. Ich werde wohl Eurem Rat folgen und ein Urlaubssemester in Jura einlegen und Medizin "versuchen". ich denke, man kann schon nach einem Semester sagen, ob es einem liegt oder nicht, ob man mit dem vielen Stoff zu recht kommt, den man lernt und ob einem die naturwissenschaftliche Arbeit liegt....eigentlich war das für mich die ganze zeit selbstverständlich und auch das Pflegepraktikum hat mir auch Spaß gemacht, aber es scheint wohl wirklich noch mal was anderes zu sein, wenn man die Zulassung in der Hand hält und auf der anderen Seite echt viel zu verlieren hat...
Liebe Grüße
Mucki1982

Stylomat100
01.09.2005, 13:43
Also ich kann da nur sagen... wenn man das Gefühl hat, Medizin machen zu wollen, dann sollte man das tun ...

Natürlich könntest du auch erst ... Jura fertig machen und dann als zweitstudium Meidzin machen ... ist auch geil... hast du später super geile Berufsaussichten und viele Möglichkeiten ...

Also ich bin froh mich getraut zu haben Medizin aunzufangen und jetzt wo ich das Physikum geschafft habe, geht es mir so gut wie nie ...

Ist viel Stress und viel Arbeit aber mich macht es glücklich ... und zu wissen in absehbarer Zeit Arzt zu sein ... das ist es was ich will ...

Viele Grüße

Stylo

Chippielara
01.09.2005, 14:30
Hey also das mit dem probesemester ist doch etwas differenzierter zu sehen... denn gerade die vorklinik (zumindest bei uns in der alten AO) hat mit medizin nicht sooo wahnsinnig viel zu tun und ich hab mich die hälfte der zeit gefragt, was mach ich hier eigentlich? Jetzt bin ich froh, dass ich durchgehalten hab- aber wenn ich auf der basis der ersten semester entschieden hätte, hätte ich wahrscheinlich stattdessen jura studiert...

Ich würde die entscheidung einfach davon abhängig machen, was du wirklich willst, welchen beruf du später mal haben willst. Nicht wieviel du dann verdienst, denn was nutzt dir das größte gehalt, wenn du jeden tag todunglücklich mit deiner arbeit bist? Aber ich denke, die entscheidung hast du eigentlich schon getroffen, denn du hast dich nach so vielen semestern jura für medizin beworben, weil es eben das ist, was du immer machen wolltest.

Unterscheiden musst du jetzt nur noch selbst, wieso du auf einmal so aufgeregt bist: weils jetzt endlich ernst wird? Weil du doch zweifel hast,ob es für dich das richtige ist? weil vielleicht viele leute (eltern,...) sagen, dass du lieber jura fertig machen sollst? Ich kann dir nur den rat geben, auf deinen bauch zu hören, du weißt es am besten selbst!

Alles gute, egal wie du dich entscheidest!

dizzy
01.09.2005, 15:14
Hey also das mit dem probesemester ist doch etwas differenzierter zu sehen... denn gerade die vorklinik (zumindest bei uns in der alten AO) hat mit medizin nicht sooo wahnsinnig viel zu tun und ich hab mich die hälfte der zeit gefragt, was mach ich hier eigentlich? Jetzt bin ich froh, dass ich durchgehalten hab- aber wenn ich auf der basis der ersten semester entschieden hätte, hätte ich wahrscheinlich stattdessen jura studiert...


Das kann ich nur bestätigen! Die Vorklinik (auch nach neuer AO) hat, trotz des regen Bestrebens klinische Inhalte zu integrieren, wenig mit dem Beruf des Arztes zu tun. Sicherlich bildet die Vorklinik die Grundlage für das weitere Studium und damit natürlich auch fürs Berufsleben, aber schon die Namen einiger Fächer, wie Chemie, Biochemie, Physik und Soziologie geben Auskunft über die Relevanz eben dieser Fächer. Das soll heißen: Ein Semester Medizin sagt dir gar nichts!
Dennoch muss man sagen, dass gerade Medizin ein unheimlich breitgefächertes Fach ist und man in der Vorklinik ein umfangreiches naturwissenschaftliches "Allgemeinwissen" erwirbt. Außerdem ist der Weg nach dem Studium offener als in jedem anderen Gebiet: Man kann Sesselpupser werden, in die Forschung gehen und in allen möglichen Fachgebieten praktisch tätig sein. Die Vergütung ist dann sicherlich gut bis besser.
Auch die Zukunftsaussichten sehen eigentlich gar nicht schlecht aus, gerade für unsere Generation. Sollte es dann doch nicht so rosig werden, ist dann auch noch das Ausland da.
Dein Alter ist übrigens nicht so beeindruckend. Bei uns gibt es Studenten, die mit 30 erst anfangen.

Das wichtigste allerdings ist und bleibt deine Motivation. Was willst du machen? Jura und Medizin sind wirklich zwei harte Brocken und, was den Aufwand angeht sind beide wahrscheinlich ziemlich ähnlich.
Frage dich am besten, was du machen damit anfangen willst. Willst du wirklich Arzt werden? Willst du dein Leben als Anwalt (oder was auch immer man mit Jura machen kann) leben? Diese Entscheidung kann dir niemand abnehmen. Medizin bietet sehr viel, von Jura hab ich keine Ahnung.

Liebe Grüße, dizzy