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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Morbus haemolyticus neonatorum - Spätfolgen



Ritchie
31.08.2005, 14:31
Über Morbus haemolyticus neonatorum und die Therapie konnte ich genug Infos finden, aber nichts über Folgen die den Säugling betreffen, wenn er es geschafft hat erwachsen zu werden und auf dem Weg dort hin.


Was könnt Ihr mir dazu erzählen und wo kann ich weiter suchen?


PS.: Da ich über keine med. Ausbildung verfüge, wäre es lieb, wenn die Antworten etwas verständlicher wären als hier üblich.

Froschkönig
31.08.2005, 14:49
Wird der M. haemolyticus Neonatorum (oder auch Rhesus-Erythroblastose genannt) frühzeitig und ausreichend therapiert, so sind mir gerade keine Spätfolgen geläufig. Tritt allerdings im Zuge der Erkrankung ein sog. "Kernikterus" auf, das ist eine Ausfällung und Einlagerung von Bilirubin (einem Blutabbauprodukt, welches auch für die Verfärbung bei Gelbsucht z.B. verantwortlich ist) in bestimmten Gehirnregionen, so sind die Spätfolgen geistige Retardierung und sog. "choreaathetotische" Bewegungen...das ist eine unwillkürliche, schraubenartige Bewegungsform der Extremitäten.

Gruß,
Der Frosch

Ritchie
31.08.2005, 16:23
Vielen Dank für die schnelle Antwort.

Vielleicht kann ich einem König noch mehr entlocken... ;)
Auf den Kernikterus zielte ich, ehrlich gesagt, besonders ab. Irgendwie erwarte ich auch keine Spätfolgen, die außerhalb des Schädels liegen.

In einigen Quellen fand ich auch einen Hinweis auf ein "Dopamin-Problem".
Darauf gründet sich meine erste Spekulation. Im vorliegenden Fall gibt es ein Serotonin-Problem (Depression), und damit ziehe ich den Kreis noch etwas enger: Sind (auch sekundär) psychische Beeinträchtigungen als Spätfolgen
denkbar? Ich denke dabei, an direkte Hirnschäden oder eine veränderte Produktion der Botenstoffe.

Yemaya
01.09.2005, 11:39
Also mir sind als Spätfolgen die Erythroblastose (Bild. von unreifen Erys), die Anämia neonatorium (angeb. Anämie), der Ikterus precox und gravis (angeb. und schwerer Ikterus) und der Hydrops congenitus universalis (angeb. allgem. Wassersucht - Ödeme) bekannt.
Über psychische Veränderungen weiß ich leider auch nichts.

Froschkönig
01.09.2005, 17:37
Also mir sind als Spätfolgen die Erythroblastose (Bild. von unreifen Erys), die Anämia neonatorium (angeb. Anämie), der Ikterus precox und gravis (angeb. und schwerer Ikterus) und der Hydrops congenitus universalis (angeb. allgem. Wassersucht - Ödeme) bekannt.
Aber das sind doch alles keine Spätfolgen :-notify, sondern Verlaufsformen und Komplikationen bei der akuten Erkrankung...

@Ritchie: Die von mir bereits zitierte "psychische Retardierung" ist ein Korrelat einer Gewebeschädigung des Gehirns durch den Kernikterus. Meines Erachtens sind allerdings da sämtliche "Abstufungen" denkbar, so auch "nur" eine gestörte Transmittersituation. Jedoch ist Gehirnchemie sehr komplex und vieles noch unverstanden. Es wäre genausogut denkbar, daß sich eine Depression völlig unabhängig davon entwickelt hat.

Ritchie
03.09.2005, 09:57
Dann liege ich mit meiner Spekulation doch nicht so falsch!? :)

Wenn ich jetzt noch ein paar weiterführende Links, Adressen oder Literaturtipps bekomme, bin ich sicher um 0,024% glücklicher.

Danke