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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Warum wollt Ihr alle Medizin studieren?



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hiddl
31.08.2005, 19:19
Ein bißchen vielleicht eine komische Frage von jemandem, der schon fertig ist, aber ich versteh's nicht. Wenn ich sehe, wie lange hier einige warten, Ausbildungen machen und was weiß ich noch, nur um dann Medizin studieren zu können, dann muß ich sagen - ich kapier's nicht :-nix .
Klar, das Studium ist interessant, aber auch super zeitintensiv, Arbeit mit und am Patienten spannend und macht auch wirklich Spaß, aber dieses ganze Drumrum?? Diese ewige Dokumentation (wer glaubt, Arztbriefe würden geschrieben, um den weiterbehandelnden zu informieren, der irrt - es geht nur um Rechtfertigung vor der Krankenkasse), unbezahlte Arbeit zu ätzenden Zeiten in Mengen, und eine wirklich miese Entlohnung - der No hat's in einem anderen Thread erwähnt: 1800 Eur netto mögen einem viel erscheinen, ist es aber nicht, wenn man mal an Familie denkt (was man bei den Arbeitszeiten aber sowieso lieber läßt) und womöglich, oh Schreck, nein, das ist wirklich zu viel verlangt, auch mal an ein eigenes Häuschen. Und das sag ich, die mit 26 fertig war und in drei Jahren Facharzt sein könnte. Wie stellt Ihr "Langwarter" Euch das vor? Oder interessieren Euch so "profane Dinge" nicht?
Idealismus in allen Ehren, aber seit Ihr Euch sicher, daß wirklich nur Medizin glücklich macht :-??? Ich weiß, ich kling schon wie meine eigene Mutter und will ja auch niemandem den Tag vermiesen, aber es gibt doch so viele schöne Berufe :-love Mir würden zumindest ein paar einfallen.
Vielleicht kann's mir ja jemand erklären...

Lg, Ute,
die heute tatsächlich besonders gefrustet ist, weil sie am Montag aus dem Urlaub zurück ist, seitdem bis jetzt (Mittwoch 19:18 Uhr) 35 h gearbeitet hat und jetzt auch noch Bereitschaftsdienst schiebt - zum Glück nur noch bis 20:00 mit wenigen Patienten, daher die Zeit um solche Pamphlete zu verfassen.

hexenschwester
31.08.2005, 19:42
Das ist mal ein cooler Ansatz... Um genau zu sein, Ute, denke ich mir auch ganz oft, das ist verrückt, dass du das so lange machst mit dem Warten. Die Arbeitsbedingungen kenne ich und ich glaube auch nicht, dass Idealismus reicht, um all das durchzustehen. Aber nur die Harten kommen in den Garten ;-) (oder wie war das?) Ich hab mir über viele andere Berufe Gedanken gemacht, aber ich liebe die Herausforderung, das ist sicherlich eine Grund gewesen, mich fürs Warten zu entscheiden. Die vielen anderen Gründe (natürlich auch ein gewisses Maß an Idealismus) passen hier leider nicht alle hin ;-) Ich hoffe, am Enden kann ich sagen, es hat sich gelohnt. :-meinung
Du wirst bestimmt viele verscheidene Antworten bekommen und ich bin schon mega gespannt, was die anderen dazu sagen haben :-)

Xylamon
31.08.2005, 19:44
Gute Frage :) ich glaube, fast ist es das wichtigste eben nicht zu genau zu wissen worauf man sich einlässt. Einen gewissen Idealismus braucht man schon, um das durchzuhalten. Außerdem - was viel wichtiger ist - glaubt/hofft jeder, dass er zu der goldenen Ausnahme gehört, der es besser geht, die trotzallem ihre Nische findet, die sie rundum glücklich macht.
Klar sind den meisten die beschissenen Arbeitsbedingungen bewusst, aber wieso was anderes machen, wenn man hier wenigstens weiß, dass das einem Spaß machen kann? Ich persönlich mag die Materie gerne, ich finde die Vorgänge im Körper faszinierend, und noch faszinierende wie man in diese Vorgänge eingreifen kann. Dazu das Ergebnis schnell zu sehen, dass, wenn es positiv ist, einem Mitmenschen geholfen hat. Auch spielt sicherlich der Status, den ein Arzt in unserer Gesellschaft hat, auch eine Rolle. Wer möchte nicht einen allgemein anerkannten Beruf ausüben, der vielen etwas Respekt abnötigt.

tpa
31.08.2005, 20:01
Naja,

also ich hab ein Abi von 2,2 und mich vorsichtshalber auch schon für eine Krankenpflegerausbilung beworben.
Zeitweise denk ich dann auch, ob sich das den wirklich lohnt. Mit meinem doch recht guten Abi könnte ich locker z.B. ein Ingenieurstudium machen, wär im Idealfall nach 4 Jahren fertig und würd mit 2700 € Netto/Monat in den Beruf einsteigen. Dem gegenüber stehen, falls ich die Ausbildung machen muss, 10 (!) Jahre bis zum Berufseinstieg bei einem Einstiegsgehalt von 1800 €...
An Medizin reizt mich vor allem, dass ich damit auf der ganzen Welt und vor allem immer arbeiten kann. Um Arbeitslosigkeit muss man sich eigentlich keine Gedanken machen und das Geld ist nun auch nicht sooo schlecht.
Ich habe mich sehr intensiv mit meiner Berufswahl auseinandergesetzt, bin aber einfach auf keinen anderen Beruf gestoßen, der mein naturwissenschaftliches Interesse so sehr mit Arbeit an und mit Menschen verknüpft wie Medizin.

Falls ich nun zum Wintersemester keinen Platz bekomme (wovon ich ausgehe), bleiben mir ein paar Monate bis zum Ausbildungsbeginn im Februar. Die Zeit werde ich dann für mindestens ein Praktikum im Bereich Maschinenbau/Fahrzeugtechnik nutzen, um einen Einblick in die Ingenieur-Branche zu erhalten. Wer weiß, vielleicht entscheide ich mich ja doch noch um ^^

Cranium
31.08.2005, 20:02
Hiddl, du hast sooooooooooo recht!
Warte nun schon 4 Jahre.
Und ich bin schon oft alle anderen Berufe durchgegangen, die eine Alternative sein könnten.
Aber es gibt keine Alternative für mich. Leider!
Ich bin einfach so fasziniert von dieser Wissenschaft, vom Menschlichen Körper.
Ich wünschte ich hätte eine Alternative gefunden, ich hätte bestimmt net so lange gewartet und warte immer noch.
Ich muss es einfach versuchen. Das ist mein Schicksal.

Gruß Cranium

beachvolleyball
31.08.2005, 20:13
Schon mal etwas von Lebenseinkommen gehört ?

Von Lebensarbeitszeit ?

Vom Verhältnis Lebensarbeitszeit zu Lebenseinkommen ? :-nix

Und davon, daß die irrationale und kindische Fixierung auf EIN Lebensziel nicht nur etwas einsilbig, sondern auch etwas einfältig daherkommt ? Weil man sich über komplexe Entscheidungsmatrizen und "Alternativ"labyrinthe keine Gedanken mehr machen muß ? :-blush

Ich will Mercedes fahren und sonst nix, werde darauf jahrelang sparen. Häää ?

Käme jemand hier auf die Idee, nur mehr nach, sagen wir, Faro in Urlaub zu gehen für den Rest des Lebens ? Knallköppe. :-oopss

Die Wahrheit ist: Man züchtet akademisches Lumpenproletariat, das sich mit einer inexistenten gesellschaftlichen "Achtung" und Stundenlöhnen von Reinemacherfrauen zur höheren Ehre der Alten, Kranken, Chefärzte und Krankenhausverwalter ausbeuten und vera******* läßt, bis die Einraumwohnung kracht. :-D

Lest Euch mal das durch und dann reden wir weiter:
http://www.sueddeutsche.de/,kulm2/kultur/artikel/605/59546/

Schlachtfeld Gesundheitssektor

Gesunde gegen Kranke

Xylamon
31.08.2005, 20:20
Den Vorwurf der einfältigen Fixierung kann ich für mich einfach von der Hand weisen, als Entgegnung habe ich nur, dass ich verschiedene Alternativen durchgespielt hab, aber in Gedanken mit keiner wirklich glücklich geworden bin. Oder, wie im Falle der Medienwissenschaften, bin einem noch höheren NC belegt.

beachvolleyball
31.08.2005, 20:22
im eigenen Möglichkeits- und Wahrscheinlichkeitsraum.

Autismus ist dagegen galaktopolitische Crême de la crême. :-))

Xylamon
31.08.2005, 20:27
Um das mögliche zu erreichen, muss man das unmögliche versuchen. Was wäre die Welt ohne Idealisten? Klar, irgendwann muss man auch den Mut haben sich einzugestehen, dass das ein oder andere nicht funktioniert hat und dass man sich jetzt besser einen anderen Weg sucht. Aber bis dahin...
Ich, für meinen Teil, hab mir jetzt eine Frist von 2 Jahren gesetzt, in denen ich das (Un-)mögliche versuche; wenn ich dann keinen Studienplatz in Medizin habe, dann werd ich versuchen eine meiner Alternativen zu verwirklichen.

THawk
31.08.2005, 20:28
Sorry, Beachy: Kannst du mir mal bitte erklären was du versuchst auszudrücken??? In verständlichem Deutsch?

Bemängelst du fehlende Selbstständigkeit?? :-nix

Fresh Prince
31.08.2005, 20:58
Das ist recht interessant, eure Meinungen und Gedanken (auch wenn sie mit einer etwas konfusen Ausdrucksweise zur Geltung gebracht werden *harharhar*) zu verfolgen.
Die Ausgangslage als Assistenzarzt ist besch***, äh bescheiden. Das Gesundheitssystem in Dtl gehört dringend generalüberholt, wir leben in einer 2K(l)assen-Gesellschaft (Private und Kasse). Nirgendwo sonst ist das Verhältnis von Leistung zu Bezahlung schlechter als im Sozialsektor. Kurzum, die Lage ist heikel (Zitat: Black hawk down :-)) Komischerweise reißen sich alle um einen Studienplatz. Ich bin jetzt 20, habe 1 Jahr Bund hinter mir, kann mich zu den Glücklichen zählen, die noch im SS05 einen Platz bekommen habe und jetzt im WS anfangen werde. Wie es letztlich in 6 Jahren aussehen wird, weiß heute kein Mensch. Darüber mache ich mir jetzt keinen Kopf, da es erst mal geschafft werden muss.
Ich denke aber, egal welcher Berufung man nachgeht, man kann immer das beste daraus machen und auch erfolgreich damit werden. Allerdings muss es einem ein "Arbeitsleben" lang Spaß machen, sodass die Motivation und das Engagement aufrecht bleiben. Denn nur dann kann man sich karrieretechnisch fortbilden. Wie heißt es doch: "Der Weg ist das Ziel". Ein Arzt geht eben einen langen Weg bis er am Ziel ist.

OlMightyGreek
31.08.2005, 22:46
Ich habe mich allzuoft in Situationen wiedegefunden, bei denen ich mich fragte: "Warum machst du das? Du musst doch hier nicht helfen...". Aber ich habs immer gern getan. Es ist doch toll Menschen zu helfen! Und ich möchte ein "cooler" Arzt werden. Ich hab einfach zu viele verbohrte Ärzte gesehen. Ich machs anders. Und dabei nen super interessanten Job! Es gibt immer neue Therapien, neue Methoden, man kann Forschen.... Ich liebe naturwissenschaften.
Mir steht weiß :-)
Es ist der Beruf, bei dem es "klick" gemacht hat.

ach so... [edit] Geld: Wenn ich nen beruf mache, der mir spaß macht, ist das Geld ja nebensächlich, solange es zum leben reicht. Sonst wärs ja kein beruf sondern ein job und dann braucht man sich damit nicht zu quälen.

Ich verkünde hier aber feierlich, dass ich später Kohle machen werde... holla die waldfee :-)) hehe :-party

DjBonsai
31.08.2005, 23:16
Ich habe mich allzuoft in Situationen wiedegefunden, bei denen ich mich fragte: "Warum machst du das? Du musst doch hier nicht helfen...". Aber ich habs immer gern getan. Es ist doch toll Menschen zu helfen! Und ich möchte ein "cooler" Arzt werden. Ich hab einfach zu viele verbohrte Ärzte gesehen. Ich machs anders. Und dabei nen super interessanten Job! Es gibt immer neue Therapien, neue Methoden, man kann Forschen.... Ich liebe naturwissenschaften.
Mir steht weiß :-)
Es ist der Beruf, bei dem es "klick" gemacht hat.


Seltsam, aber du hast ziemlich genau die Punkte getroffen, die mich motivieren. Ich werde es auch studieren, weil ich einfach nicht anders kann, als den Menschen zu helfen. Habe schon oft irgendwo Unfälle gesehen und war erschüttert, dass ich immer als erster zu dem Verunfallten hingegangen bin. Manchmal kam noch ein Zweiter hinzu, aber mehr auch nicht. Ich finde es einfach toll, jemandem zu helfen, der in Not ist...es tut ja sonst kaum jemand. Man MUSS nicht zu jemandem hingehen, der blutend am Boden liegt und ihn fragen, wie es ihm geht, sich dabei einen Überblick über die Situation verschaffen und eventuell helfen...ein Anruf bei einem Notarzt würde es wegen der Pflicht Hilfe zu leisten auch tun, aber ich denke da einfach dran, dass sich wohl alle besser fühlen, wenn sie einen Unfall hatten und sehen, dass da jemand da ist, der sich auch um einen kümmert und man nicht erst Stunden (so kommt es einem in dem Moment sicher vor) da liegen muss. Mir macht es auch nichts aus und ich denke, dass ich deshalb den Beruf auch machen sollte.

Das mit dem "coolen" Arzt stimmt auch. Ich hoffe, dass die nächste Generation von Ärzten anders wird, als die jetzige. Ich hab mich schon oft aufgeregt, wenn sich ein Arzt für was besseres hält, nur weil er studiert hat. Irgendwo bleibt man schließlich auch Mensch, aber mir kommt es so vor, als hätten diese Menschen das vergessen.

beachvolleyball
31.08.2005, 23:32
wenn Du 24 Stunden lang (oder mehr) als Notarzt zu jedem Unfall dackeln MUSST. Und zwar auch von der (schlechten) Pizza weg, die man endlich nach 10 Stunden und mehr ohne Nahrung hinunterschlingen soll ?
Wenn Du Protokolle über Protokolle ausfüllen mußt, vielleicht sogar die Rechnungen für Deine Einsatzbereitschaft noch ausfüllen und abheften darfst.
Und nicht zu vergessen die unbedarften, unmotivierten, machtspielenden Sanis, die einen Einsatz zum Fiasko werden lassen können.

Im übrigen ist der Großteil der Notarzteinsätze schlichter Humbug, falscher Alarm, ätzend. Muß aber sein.

Glaub`mir eins: Helfen kann zur Routine werden und viele erfahrene, gute Notärzte finden das Ding nach ein paar Jahren im "Stahlgewitter" schlicht nervtötend und überflüssig für ihre weitere persönliche Karriere. :-meinung

astrid83
31.08.2005, 23:45
Hallo an Alle die Medizin studieren wollen,

ich will es selbst aber mir kommen immer mehr Zweifel. Ich warte seit anderthalb Jahren hab vorher schon etwas angefangen zu studieren habs abgebrochen ar ein Jahr im Ausland und beschäftige mich seit langem damit ob ich wirklich Medizin machen soll oder nicht. Sicher brauch man Idealismus und den Mut etwas zu veraendern. Ich hab 3 Monate ein Pflegepraktikum gemacht und schon in der kurzen Zeit hab ich gemerkt wie man abstumpft weil man einfach tagtäglich mit Massen an Problemen und Menschen zu tun hat und weil alle anderen auch so werden.
Ich wünschte es wäre Pflicht für jeden der Medizin studieren will ein einjähriges Pflegepraktikum zu machen mit annähernd den Bedingungen wie ein Arzt in einer Klinik sie heute hat.
Wacht auf Leute und kapiert doch endlich mal worum es hier geht. Der Arztberuf hat schon längst an Ansehen und Respekt verloren. Es geht doch nicht mehr darum Menschen zu helfen...! Es geht vielmehr darum den Mensch wieder funktionsfähig in unserer kranken Gesellschaft zu machen. Als Arzt ist man doch heute kein Helfer mehr sondern nur noch ein Handwerker der wie eine Maschin auf hochleistung getrimmt wird und bis an seine Grenzen ausgesaugt wird!
Wenn mich jemand gefragt hat warum ich Medizin studieren will wusste ich eigentlich keine Antwort...es interessiert mich einfach wahnsinnig wie mein Körper funktioniert und da man vielen Ärzten heut kein Vertrauen mehr schenken kann möchte ich lieber selbst über Krankheiten Bescheid wissen und mir helfen können so weit es geht.
Ich schwanke immer noch weil mir mein Gefühl sagt das Medizin das faszinierenste ist was es führ mich gibt aber gleichzeitig weiß ich dass diese Idealvorstellung die ich in meinem Kopf habe nicht mehr existiert zumindest nicht in Deutschland.
Ich will nicht wie der ober Guru klingen aber das sind die berechtigten Zweifel die ich habe und bevor ihr anfangt als Arzt etwas aendern zu wollen sollten wir erstmal Grundlegende Sachen in unserer ganzen Gesellschaft aendern!!!

Xela
01.09.2005, 00:33
mensch astrid, du bist ja superfrustiert!

Tom84
01.09.2005, 01:03
hi astrid,

ich hab ein jahr rettungsdienst hinter mir und kann gut nachvollziehen was du meinst. am anfang war ich auch geschockt wie abgestumpft und zynisch ALLE kollegen waren und das sie das idealistische ziel, den menschen helfen zu wollen, aus den augen verloren haben. hab mir damals geschworen dass ich nicht so werden will. nach einem jahr hab ich aber gemerkt, dass mein verhalten sich nicht viel von dem der kollegen unterschied. ich hab einfach nur versucht meine arbeit gut zu machen. ehrlich gesagt war es mir aber relativ egal, ob der patient, nachdem wir ihn im krankenhaus übergeben haben, danach wieder gesund wurde oder starb. mir sind bei nachtschichten menschen unter den händen gestorben und ich hab mich eine stunde später hingelegt und hab ruhig geschlafen...
das hört sich alles wahrscheinlich ziemlich krass an, es ist aber beim rettungsdienst so. und ich denke im krankenhaus ist es genauso.
ich denke, dass ist aber auch gar nicht so schlimm. auf diese weise verarbeitet man die ganze sch***, die man jeden tag zu sehen bekommt. wenn man sich jeden patienten so zu herzen nimmt, und noch nach feierabend darüber nachdenkt wie es ihm wohl geht, dann wirst du diesen beruf nicht lange ausüben können. sicherlich sollte man den idealisten wert nie ganz aus den augen lassen, aber man sollte einfach nur versuchen seine arbeit gut zu machen, ohne dabei sich in etwas hinein zu steigern.
nur so schafft man es, so viele patienten an einem tag zu behandeln.

OlMightyGreek
01.09.2005, 02:30
mir fällt noch mehr ein:
mein zweiter name ist nachtschicht. und den habe ich mir nicht selber gegeben. Ich trinke kalten kaffee obwohl ich noch kein chirurg bin und mal ehrlich... wer will schon mitten in der nacht arbeiten, formulare ausfüllen und dabei kalten kaffee trinken? Lasst es lieber leute. Ich machs freiwillig. :-winky
Außerdem gehe ich so gut wie nie zum arzt, ich sitze alles aus. Erst wenn ich aus dem letzten loch pfeiffe....... fremdkörperentfernung bei mir selbst schon mehrmals durchgeführt.... und wenn man mich sieht wie ich fisch esse kommen immer doofe sprüche, weil ich jeden fisch mit messer fachgerecht seziere.
Es sind die kleinen "hints" im verhalten und die begeisterung für kleine dinge, die die sache interessant machen. Viele sehen das total negativ "boooaahh... viel arbeiten, nicht soviel geld".... ich seh das anders. Ist doch toll, dass man gefordert wird. Dafür erntet man dann auch aber dank! Das ist mir auch schon als zivi aufgefallen. Nem Menschen schmerzen zu lindern ist doch toll. Auch wenn man nur zivi ist und das medikament nur verabreicht.... die menschen dankens dir und das heutzutage wo dir sonst keiner was dankt.

Die welt braucht mich nicht als BWLer oder anwalt. Und mit BWL und jura kann ich nicht weltweit arbeiten. Die menschen und krankheiten sind aber überall gleich.

Mir fallen noch mehr gründe ein... aber nen studienplatz bekomme ich davon auch nicht. :-peng

Cranium
01.09.2005, 06:35
Also Leute sorry,
aber 3/4 der Beiträge die ich hier lese sind absoluter Schwachsinn!
Das ist ja übel!

Evil
01.09.2005, 06:54
Hmm, mal an alle, die hier wieder rummaulen:

Was aus Euch wird, liegt letztlich an Euch. Der Gesundheitssektor ist dringend reformbedürftig, das stimmt, aber soo übel ist es auch wieder nicht. Der Standpunkt vom No ist da sehr realistisch.

@ beachy: Was für NA-Dienste beschreibst Du da? Bestimmt nicht den Großteil, jedenfalls nicht die, die ich bisher mitgemacht oder von Kollegen gehört habe.

Und warum ich Arzt geworden bin? Nun, ich möchte einen Beruf, der mich auch in 30 Jahren noch interessiert. :-?