Lava
05.09.2005, 19:36
Wie immer entschuldige ich mir an dieser Stelle für meinen an krankhaft geltenden Exhibitionismus, aber ich dachte, ich muss euch teil haben lassen an meinem Erlebnis ESC Kongress 2005 in Stockholm. Zur Info: ich hab dort jemanden vertreten und an dessen Stelle einen Vortrag gehalten...
Na dann leg ich mal los mit der Rekapitulation der letzten 4 Tage...
Alles fing am Freitagnachmittag an. Ich fuhr mit dem ICE nach Zürich, wo ich bei einem Freund übernachten wollte, damit ich am Samstag früh den Flieger nach Stockholm nicht verpasse. Und es war wirklich ein riesengroßer Zufall, dass einer meiner besten Freunde gerade einen Tag zuvor in Zürich eine Famulatur begonnen hatte!!! Jedenfalls bin ich mit meinem großen Rucksack die Treppen Richtung Personalwohnheim hochgestiefelt. Was ich dabei von Zürich gesehen habe, war schonmal superschön. Nach einem Gläschen Wein auf der Dachterasse des Wohnheims bin ich mit einigen Leuten aus dem Wohnheim - alles Deutsche - noch ins Landesmuseum gegangen. Das ist so eine Art drinnen-draußen-Bar-Disco. Sehr, sehr schick, aber auch ein bischen schicki-micki.
Die Schweiz ist ein komisches Land. Angeblich sprechen die Leute da die gleiche Sprache wie wir, aber man versteht trotzdem KEIN WORT! Irgendjemand hat mich nach einem Taschentuch gefragt, aber nach dreimaliger Antwort "Wie bitte?" meinerseits hat er sich endlich Mühe gegeben, "Standard-Deutsch" zu sprechen, so dass ich verstehen konnte, was er von mir wollte.
Naja, ich war an dem Abend schnell müde und so waren wir um 12Uhr auch schon wieder im Wohnheim. Intelligenterweise hatte ich einen Schlafsack dabei aber un-intelligenterweise keine Isomatte oder Luftmatratze. Also hab ich die Nacht auf dem harten Laminatboden verbracht. Das ging erstaunlich gut und ich bin nur jede Stunde einmal kurz aufgewacht, wenn eine weitere Gruppe Mediziner nachhause ins Wohnheim getorkelt kam. Die letzten kamen um 5Uhr morgens - eine halbe Stunde bevor ich aufgestanden bin.
In aller Herrgottsfrühe bin ich also den Berg hinab zum Hauptbahnhof getrabt. Hat eine Weile gedauert, bis ich das richtige Ticket gekauft hatte (warum verstecken sich Bankautomaten eigentlich immer dann, wenn man sie braucht?), aber schon bald saß ich im Zug zum Flughafen. Das Einchecken war kinderleicht dank E-Ticket. Ausweis vorzeigen, fertig. Im Flieger dann fiel mir sofort auf, wieviele Männer mittleren Alters im Anzug da saßen. Die wollten bestimmt auch alle zum ESC (European Soceity of Cardiology) Kongress.
2 Stunden später in Stockholm, dem Veranstaltungsort des Kardiologen Kongresses, hab ich erstmal meine letzten 100€ in Schwedische Kronen getauscht. Frecherweise hab ich mich zu diesem Zwecke am Schalter vorgedrängelt, an dem gerade die Nummer 89 bedient wurde. Ich selbst hatte die Nummer 201 gezogen und das hätte mir entschieden zu lange gedauert. Mit meinen frisch getauschten Kronen hab ich mir dann gleich mal ein Ticket für den Arlanda Express, den Zug in die Innenstadt, gekauft. Während der Fahrt hab ich noch gedacht, dass Schweden eigentlich gar nicht so anders aussieht als Berlin z.B. OK, in Berlin stehen nicht so viele Holzhäuser, aber ansonsten...
Am Stockholmer Hauptbahnhof angekommen hab ich erstmal auf dem Stadtplan die Straße gesucht, in der mein Hotel sein sollte. Wunderbar, es ist zufälligerweise eine der Hauptstraßen, dachte ich. Die Straße hab ich auch leicht gefunden - nur leider lag das Hotel am anderen Ende. 45 endlose Minuten später und total durchgeschwitzt kam ich gegen 12Uhr im Hotel an. Einchecken war erst ab 15Uhr möglich. Na toll. Wenigstens hab ich mir eine frische Bluse anziehen und meinen Rucksack verstauen können.
Als nächstes wollte ich zum Kongress fahren, um meine Power Point Präsentation dort hochzuladen und mir meinen Besucherausweis abzuholen. Da der Hauptbahnhof in Stockholm aber ziemlich groß und unübersichtlich ist, bin ich bestimmt erstmal eine halbe Stunde herumgeirrt, bis ich das richtige Gleis gefunden hatte. Wenigstens ist das Kongresszentrum nicht weit entfernt und ich war schnell da. Vort Ort kam ich mir dann etwas schäbig vor in meinen Jeans, weil (fast) alle anderen in feinen Anzügen herumliefen. Jeder hatte so ein gelbes Schlüsselband um den Hals mit dem Besucherausweis dran und dazu trugen viele graue Umhängetaschen mit dem Logo der ESC drauf. Genau das wollte ich mir jetzt auch abholen. Also auf zum Registration Desk. Die nette Frau da wollte dann plötzlich eine 90€ Gebühr von mir haben, weil ich ja jemand anderen auf dem Kongress vertrete und daher der Ausweis getauscht werden müsse. Scheinbar hab ich sehr wehleidig drein geguckt, denn sie fing an herumzutelefonieren, ob man mir die Gebühr nicht erlassen könne. Sie hat ca. 10min auf französisch mit einem Vorgesetzten telefoniert und das Endergebnis war, dass ich tatsächlich nichts bezahlen musste.
Das war also erledigt. Meine PP Präsentation ließ sich auch schnell hochladen und bevor ich wieder in die Stadt abgedüst bin, hab ich noch mal kurz in den Raum gelugt, in dem ich am Sonntag meinen Vortrag vor einem internationalen Fachpublikum halten sollte. Oh, angenehm klein, dachte ich.
Mittlerweile war es 17Uhr, ich hatte im Hotel eine Stunde gepennt und war sehr hungrig. Also hab ich mich auf in die schöne Altstadt Stockholms gemacht.
Na dann leg ich mal los mit der Rekapitulation der letzten 4 Tage...
Alles fing am Freitagnachmittag an. Ich fuhr mit dem ICE nach Zürich, wo ich bei einem Freund übernachten wollte, damit ich am Samstag früh den Flieger nach Stockholm nicht verpasse. Und es war wirklich ein riesengroßer Zufall, dass einer meiner besten Freunde gerade einen Tag zuvor in Zürich eine Famulatur begonnen hatte!!! Jedenfalls bin ich mit meinem großen Rucksack die Treppen Richtung Personalwohnheim hochgestiefelt. Was ich dabei von Zürich gesehen habe, war schonmal superschön. Nach einem Gläschen Wein auf der Dachterasse des Wohnheims bin ich mit einigen Leuten aus dem Wohnheim - alles Deutsche - noch ins Landesmuseum gegangen. Das ist so eine Art drinnen-draußen-Bar-Disco. Sehr, sehr schick, aber auch ein bischen schicki-micki.
Die Schweiz ist ein komisches Land. Angeblich sprechen die Leute da die gleiche Sprache wie wir, aber man versteht trotzdem KEIN WORT! Irgendjemand hat mich nach einem Taschentuch gefragt, aber nach dreimaliger Antwort "Wie bitte?" meinerseits hat er sich endlich Mühe gegeben, "Standard-Deutsch" zu sprechen, so dass ich verstehen konnte, was er von mir wollte.
Naja, ich war an dem Abend schnell müde und so waren wir um 12Uhr auch schon wieder im Wohnheim. Intelligenterweise hatte ich einen Schlafsack dabei aber un-intelligenterweise keine Isomatte oder Luftmatratze. Also hab ich die Nacht auf dem harten Laminatboden verbracht. Das ging erstaunlich gut und ich bin nur jede Stunde einmal kurz aufgewacht, wenn eine weitere Gruppe Mediziner nachhause ins Wohnheim getorkelt kam. Die letzten kamen um 5Uhr morgens - eine halbe Stunde bevor ich aufgestanden bin.
In aller Herrgottsfrühe bin ich also den Berg hinab zum Hauptbahnhof getrabt. Hat eine Weile gedauert, bis ich das richtige Ticket gekauft hatte (warum verstecken sich Bankautomaten eigentlich immer dann, wenn man sie braucht?), aber schon bald saß ich im Zug zum Flughafen. Das Einchecken war kinderleicht dank E-Ticket. Ausweis vorzeigen, fertig. Im Flieger dann fiel mir sofort auf, wieviele Männer mittleren Alters im Anzug da saßen. Die wollten bestimmt auch alle zum ESC (European Soceity of Cardiology) Kongress.
2 Stunden später in Stockholm, dem Veranstaltungsort des Kardiologen Kongresses, hab ich erstmal meine letzten 100€ in Schwedische Kronen getauscht. Frecherweise hab ich mich zu diesem Zwecke am Schalter vorgedrängelt, an dem gerade die Nummer 89 bedient wurde. Ich selbst hatte die Nummer 201 gezogen und das hätte mir entschieden zu lange gedauert. Mit meinen frisch getauschten Kronen hab ich mir dann gleich mal ein Ticket für den Arlanda Express, den Zug in die Innenstadt, gekauft. Während der Fahrt hab ich noch gedacht, dass Schweden eigentlich gar nicht so anders aussieht als Berlin z.B. OK, in Berlin stehen nicht so viele Holzhäuser, aber ansonsten...
Am Stockholmer Hauptbahnhof angekommen hab ich erstmal auf dem Stadtplan die Straße gesucht, in der mein Hotel sein sollte. Wunderbar, es ist zufälligerweise eine der Hauptstraßen, dachte ich. Die Straße hab ich auch leicht gefunden - nur leider lag das Hotel am anderen Ende. 45 endlose Minuten später und total durchgeschwitzt kam ich gegen 12Uhr im Hotel an. Einchecken war erst ab 15Uhr möglich. Na toll. Wenigstens hab ich mir eine frische Bluse anziehen und meinen Rucksack verstauen können.
Als nächstes wollte ich zum Kongress fahren, um meine Power Point Präsentation dort hochzuladen und mir meinen Besucherausweis abzuholen. Da der Hauptbahnhof in Stockholm aber ziemlich groß und unübersichtlich ist, bin ich bestimmt erstmal eine halbe Stunde herumgeirrt, bis ich das richtige Gleis gefunden hatte. Wenigstens ist das Kongresszentrum nicht weit entfernt und ich war schnell da. Vort Ort kam ich mir dann etwas schäbig vor in meinen Jeans, weil (fast) alle anderen in feinen Anzügen herumliefen. Jeder hatte so ein gelbes Schlüsselband um den Hals mit dem Besucherausweis dran und dazu trugen viele graue Umhängetaschen mit dem Logo der ESC drauf. Genau das wollte ich mir jetzt auch abholen. Also auf zum Registration Desk. Die nette Frau da wollte dann plötzlich eine 90€ Gebühr von mir haben, weil ich ja jemand anderen auf dem Kongress vertrete und daher der Ausweis getauscht werden müsse. Scheinbar hab ich sehr wehleidig drein geguckt, denn sie fing an herumzutelefonieren, ob man mir die Gebühr nicht erlassen könne. Sie hat ca. 10min auf französisch mit einem Vorgesetzten telefoniert und das Endergebnis war, dass ich tatsächlich nichts bezahlen musste.
Das war also erledigt. Meine PP Präsentation ließ sich auch schnell hochladen und bevor ich wieder in die Stadt abgedüst bin, hab ich noch mal kurz in den Raum gelugt, in dem ich am Sonntag meinen Vortrag vor einem internationalen Fachpublikum halten sollte. Oh, angenehm klein, dachte ich.
Mittlerweile war es 17Uhr, ich hatte im Hotel eine Stunde gepennt und war sehr hungrig. Also hab ich mich auf in die schöne Altstadt Stockholms gemacht.