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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pflegepraktikum - kein Bock auf Po wischen und Füße waschen



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DrSkywalker
08.09.2005, 10:54
Hallo!

Wie wir alle muss ich vor dem Physikum ein Pflegepraktikum absolvieren. Ich habe nun zwei möglichkeiten:

1. Ich gehe in ein "normales" öffentliches Haus, mache die Abeit, die von mir verlangt wird und fertig. Wie ich gehört habe, fallen dann auch unangenehme arbeiten (beispiele: siehe Titel) an, die man machen muss. Außerdem hat man eine 40-Stunden-Woche.

2. Eine Bekannte von uns ist Ärztin (Venenchirugie) und hat einige Belegbetten in einer Privatklinik. Hier ist nicht sehr viel zu tun, die Patienten sind relativ selbstständig und ich könnte lockere drei Monate in dieser Klink verbringen. Natürlich hätte ich nicht wirklich Einblick in den typischen Klinkalltag.

Ich frage mich jetzt (und vorallem euch): Was tun? Für welche Möglichkeit soll ich mich entscheiden? Wie wichtig ist es, dass man als Arzt auch mal diverse Po`s anderer Menschen abgewischt hat?

Danke für eure Ratschläge!

P.S.: an jeden, der mich darauf hinweisen möchte, dass meine Einstellung bedenklich ist und dass man als medizinstudent doch automatisch mit Zweitnamen "Altruist" heißt: I know! Wenn ich wirklich ein sooo fauler, gewissenloser Sack wäre, dann würde ich garnicht fragen, sondern gleich in die Privatklinik gehen. Gerade weil ich mir Gedanken mache wäeren konstruktive Beiträge sehr nett! Danke!

scope
08.09.2005, 11:01
Also weil du darum gebeten hast nichts zu deiner Einstellung zu sagen werd ich es unterlassen. Ich denke mir du weißt was ich davon halte. :-(

Es gibt im späteren Arztleben schlimmere Dinge als Hintern abzuwischen. Ich denke da z.B. an Endoskopien um mal bei derselben Körperöffnung zu bleiben. Außerdem gewöhnt man sich schnell ans Hinternabwischen und eine "normale" Klinik gewährt dir, wie du schon selbst gesagt hast, einen etwas "normaleren" Einblick in das Klinikleben. Außerdem sind es nur drei Monate, ich bin mir sicher dass man sowas aushalten kann.

mfg scope

Simon_V
08.09.2005, 11:05
Hallöle

Ich hab mein Pföegepraktikum schon hinter mir und zwar auf einer provat-internistischen Station.
Also die Oberschwester hatte mich irgendwie ziemlich lieb (die anderen meinten sie stehe auf junge Männer *g*) was dazu führte dass cih nicht sonderlich viel machen musste. Im Gegenzug bekam ich sogar die Möglichkeit den Ärzten bei einigen Untersuchungen über die Schulter zu gucken.

Ich musste allerdings trotzdem viel mit den Patienten machen, nur die extrem unangenehmen Dingen blieben mir, mit Anweisung der Oberschwester, weitgehend erspart.
Ich hab in 3 Monaten glaub ich nur 3 Hintern abwischen müssen und vlt 3 Leuten auf die Toilette geholfen. Ansonsten bestand mein Praktikum, aus "Kaffee bringen", Essen austeilen, Drücke und Temparaturen messen, ab und zu ma ein Bett waschen und jede Menge Botengänge erledigen.

Also Fazit würd ich dennoch sagen, dass das Praktikum mich weiter gebracht hat. Ich hab meist den persönlichen Kontakt zu den Menschen gesucht auch wenn ich die "Drecksarbeit" nicht so sehr machen musste.
Ich hab ne Menge Leute sterben sehen und überhaupt viele Erfahrungen gewonnen was den Umgang mit Menschen angeht.

Mein Rat wäre, wenn du von dir selbst sagen kannst, dass du auch selbstständig das Praktikum nutzt um deinen Erfahrungsschatz zu erweitern, dann geh auf die Privatstation. Wenn du dort eine bekannte hast, hast du vielelicht auch die Möglichkeit mehr den Ärzten über die Schulter zu schauen.

Letztlich muss jeder slebst wissen, wie er das Praktikum nutzt.

Simon

Fresh Prince
08.09.2005, 11:30
Grüezi mitternand'

ich habe 2 Drittel meines Praktikums auch hinter mir. Ich habe den Dienst in einer Privat-Reha-Klinik (Medical Park ist bestimmt ein Begriff) absolviert. Die pflegerischen Tätigkeiten sind im Vergleich zu einem Akuthaus eher gering ausgefallen. "Füttern", lagern, waschen, Urinflasche entleeren, begleiten, Vitalzeichenkontrolle usw war schon alles dabei. Aber halt nicht in demselben Umfang. Daher konnte ich auch andere Dinge (EKG, UKG, Sono, Blutabnehmen, Visiten) erleben oder ausprobieren. Die Ärzte waren da sehr kulant und zuvorkommend. Ich denke mal, egal wo du bist, du wirst als Arbeitskraft immer "missbraucht" weil du die Klinik nichts kostest und "fast" eine vollwertige Kraft bist.
Das Pflegepraktikum ist in meinen Augen auch in erster Linie dazu da, den richtigen Umgang mit kranken Menschen zu lernen, sie in ihrer momentanen Lage zu respektieren und natürlich einen Einblick für das zukünftige Berufsfeld zu bekommen.
Die Tätigkeiten eines Pflegers musst du später ja nicht ausüben, aber du solltest als Arzt genauso mit dem Patienten richtig umgehen können, wie ein Pfleger. Wenn du es niemals gemacht hast, wie soll es dann funktionieren.
Den noch verbleibenden Monat werde ich auch woanders in einem Akuthaus absolvieren. Oder vielleicht in einer Chirurgischen Klinik mit Notaufnahme, weil das die Richtung ist, auf die ich mich später konzentrieren werde.

Ich rate dir, dein Praktikum zu splitten. Volle 3 Monate in ein und derselben Klinik ist in meinen Augen nicht sinnvoll. Ab der 5. Woche wird es zur Routine und du bekommst nichts neues mehr mit. Ärzte und Studenten haben mir alle geraten, verschiedene Anstalten aufzusuchen um ein möglichst vielfältiges Bild zu bekommen.
Ich würde es mir überlegen.

SidVicious
08.09.2005, 11:51
Hallo,

ich habe mein Praktikum auf einer "normalen" Station gemacht und war damit sehr zufrieden. Ich glaube einen Einblick in die Pflegerische Arbeit bekommt man am besten auf eine Kassenstation. Ich fand es eine interessante Erfahrung mitzubekommen was es bedeutet unterbesetzt zu sein.
Po abwischen ist meiner Meinung nach auch nicht die schlimmste Arbeit. Vielleicht ist es die ersten 3 male unangenehm. Viel schlimmer ist da schon der Präp-Kurs. Dagegen hätte ich jeden abzuwischenden Po eingetauscht.
Wenn du wirklichen Pflegealltag kennenlernen willst würde ich mein Praktikum nicht auf einer Privatstation machen. Wenn du ruhige 3 Monate haben willst dann ja.

Gruß
Sid

banshee
08.09.2005, 11:57
2. Eine Bekannte von uns ist Ärztin


Frag die doch einfach ob sie dir eine Gefälligkeitsbescheinigung ausstellt und geh in der Zeit ein bißchen arbeiten um Geld zu verdienen. :-)) Oder mach ein gescheites Praktikum, oder lern, oder fahr in Urlaub... :-dance

despratetostuddy
08.09.2005, 12:20
Sage dann mal auch nichts zu bobby digital einstellung wobei....

Naja...

Also ich habe mein Pflegepraktikum schon gemacht im Zivildienst, war auf einer Inneren "Ganz Normalen" Station mit einer 6-Betten Stroke Unit! Es war schon teilweise harte Arbeit und auch manchmal ein bischen gewöhnungsbedürftig, aber es bringt einem unglaublich viel! Jemanden den Hintern abwischen ist nun wirklich nicht schlimm, erstens trägt man Handschuhe und zweitens macht man das bei sich selber auch... Wer das in der Pflege nicht kann oder ekelhaft findet der solle sich einen anderen Studiengang aussuchen denn da kommen noch weitaus schlimmere sachen!
Weiter hatte ich im Zivi die chance mehrmals mit in den OP zu gehen und interessante Sachen zu sehen und zu Lernen... Blutabnahmen, Zugang legen etc. Darf man zwar eigentlich nicht aber wenn man nett un angagiert ist darf man fast alles....
Also ich kann nur sagen jeder der sich vor einem vernünftigen Pflegepraktikum drückt ist einfach nur peinlich. Die Basis kennenzulernen ist unglaublich wichtig denn nicht jeder der Medizin studiert wird danach sofort auf einer priv. station oder als cheffarzt anfangen, daher sollte man schonmal gesehen haben wie echter Krankenhausalltag ausschaut!!!!!:-meinung

Aber ihr müsst das ja alle selber wissen.....

Ach ja der mit dem super tipp lass dir ne bescheinigung ausstellen und fahr in urlaub: :-top vollasi!!

gruß dts

banshee
08.09.2005, 12:32
daher sollte man schonmal gesehen haben wie echter Krankenhausalltag ausschaut!!!!!:-meinung

Ach ja der mit dem super tipp lass dir ne bescheinigung ausstellen und fahr in urlaub: :-top vollasi!!


Der echte Krankenhausalltag, so so. Das PJ bei dem man in 90% der Kliniken noch nicht mal Kantinenessen zum Mitarbeitertarif bekommt ist nicht assi was? Und es gibt auch keine demonstrierenden Ärzte wegen der beschissenen Arbeitsbedingungen? Ich denke mal man wird im Studium und im Beruf genug ausgenutzt und wenn man die Möglichkeit hat braucht man sich nicht in den 3 Monaten Praktikum auch noch ausnutzen zu lassen. Den echten Krankenhausalltag lern ich auch so kennen, da brauch ich nicht drei Monate den letzten Mist auf Station zu machen und wenn ich Glück hab darf ich einmal mit auf Visite. Lieber vollasi als dämlich!

despratetostuddy
08.09.2005, 13:33
Und es gibt auch keine demonstrierenden Ärzte wegen der beschissenen Arbeitsbedingungen? Ich denke mal man wird im Studium und im Beruf genug ausgenutzt


Hierzu kann ich nur sagen, wenn du das alles schon weisst und so darüber Urteilst, dann frage ich dich und ungefähr tausend andere idioten die so denken wie du, warum zum teufel versperrt ihr die studienplätze für menschen die trotzdem gerne was lernen wollen?!

Und glaube nicht i bin so dumm und weiss nicht, dass man im PJ kein geld bekommt und ich weiss nicht, dass man als als Arzt schlechte Arbeitsbedingungen hat.Ich bin ja nicht bescheuert! Aber wirklich: Wenn du denkst man wird im Studium und im Beruf ausgenutzt, dann geh und mach BWL! :-nix

Meridion
08.09.2005, 13:33
Hmmm, ich seh da beide Seiten:

Logisch, wirkliche Einblicke gewährt ne Innere mit 70 Betten nich wirklich, großteils ältere Menschen, Langlieger, es geht wenig ausser Betten machen/Waschen/Essen Rein/Essen Raus/Durchgehen. Nun könnte man ja sagen, man lernt die Berufsperspektive der Schwestern und Pfleger, denn die machen zwar kompetenzbedingt noch ein wenig mehr, aber ihre Hauptaufgabe ist eben die Pflege. Also fürs Studium bringts nix.

Andererseits, wenn ich mir nen Ruhigen mache, entweder mit "Bescheinigung ausstellen lassen (geht durchaus, wenn man nervig genug auftritt") oder aber auf ner Knieortho in ner Miniklinik mit 8 Betten (gibts auch), dann fehlt der oben genannte Aspekt. Besonders wenn man frisch von der Schule (nicht med. Zivi) kommt.

Ich persönlich, vielleicht auch weil ich vorm Studium jetzt ne ganze Zeit berufstätig war, halte mal ne zeitlang "ehrlich arbeiten" für ne ganz anständige Sache, denn die schlechte Situation der Mediziner - so unumstritten schlecht sie auch ist - gestaltet sich ganz anders als die Situation des Pflegepersonals.

Grüßle,
Meridion

Scrotum
08.09.2005, 13:36
Ich würde die normale Station wählen. Bist du sicher näher dran. Hab's auch so gemacht.

Finde deine Einstellung etwas komisch. Wir werden alle mal am anderen Ende des Krankenbetts sein. Wer soll dir denn die Füsse waschen? Sollen immer nur andere die "Drecksarbeit" machen?

Franka
08.09.2005, 13:41
Also, entschuldigt die Ausdrucksweise, aber da platzt mir echt gleich der Sack!

Ich habe mein Pflegepraktikum ganz normal auf einer internistischen Station abgeleistet, drei Monate am Stück, in ein und demselben Krankenhaus. Davor hatte ich in meinem ganzen Leben noch nie was mit derartigen Dingen zu tun gehabt und ich gebe ehrlich zu dass ich ziemlich Bammel hatte. Aber ich hab superviel gelernt und möchte diese Erfahrung niemals missen. Ich hab auch zig Hintern abgewischt und ich muss sagen, wer sich dabei nen Zacken aus der Krone bricht, sollte sich nach nem anderen Studiengang umschauen.
Es ist Euch wahrscheinlich nicht bewusst, aber Ihr seid NICHT DIE EINZIGEN HIER die so ein Praktikum machen müssen und was glaubt Ihr wohl was alle anderen tun?? Wenn es sich jemand so einfach macht, sagt das ja schon einiges aus über seine Bereitschaft zum Engagement!
Und stellt Euch vor: Ihr seid nach dem Studium NICHT die Könige des Krankenhauses! Nein, auch da fangt ihr erstmal klein an und dann werdet ihr von einer 40-Stunden-Woche träumen!
Vielleicht kommt ihr aus Eurem Traumschloss erstmal wieder auf den Boden zurück und schaut Euch um, wie alle anderen die "unglaublich niedrige und anspruchslose Arbeit" in der Pflege meistern. Ein Pflegepraktikum gehört eben zum Medizinstudium dazu. Wer sich dazu zu fein ist, hat hier nichts verloren.
:-meinung

Wie wärs mit BWL oder Informatik??

banshee
08.09.2005, 13:47
Ich halte weder dich noch andere die das Krankenpflegepraktikum machen für dumm. Ich habe in meinem Bekanntenkreis auch keine PDL oder ne Ärztin die mir die Bescheinigung ausstellt. Und das mit dem Urlaub war ironisch gemeint. Meine Meinung ist einfach dass man die Zeit anders 10mal besser nutzen kann und was man dort lernt auch so mitbekommt. Man kann mit seinem Praktikum nämlich auch Pech haben. Und ich will den Job trotzdem machen obwohl wir ausgenutzt werden, was nicht zu bestreiten ist. Du bezahlst demnächst noch Studiengebühren für dein Krankenpflegepraktikum wenn du es während und nicht vor dem Studium machst.

DrSkywalker
08.09.2005, 13:51
war ja klar dass jemand wieder so ankommen muss wie Franka....

lies bitte mein unter P.S. verfasstes statement, das war für menschen wie dich (die ich absolut verstehe) gedacht!

an alle anderen: danke für die fruchtbare und differenzierte diskussion!

Franka
08.09.2005, 13:51
@banshee:

Es ist natürlich bedauernswert, dass Du Dir in Deinem Beruf anscheinend permanent ausgenutzt vorkommst. (Wie gesagt, schon mal über BWL nachgedacht?) Aber glaubst Du die Schwestern im Krankenhaus schreien Hurra wenn sie wieder mal nen Praktikanten aufgedrückt kriegen?
Zugegeben, wer viel kann wird auch viel Arbeit aufgedrückt bekommen und es gibt ohne Zweifel Schwestern die das ausnutzen. Ich mache auch grade die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin und bei uns ist es nunmal Schicksal der Schülerinnen, ahnungslose Medizinstudenten durch ihr Praktikum zu geleiten. Und dass es, zumindest in den ersten zwei Wochen nicht grade eine Erleichterung darstellt wenn jemand keine Ahnung von nichts hat, ist ja wohl klar. Genauso klar ist es, dass diese Leute dann alles genaustens erklärt bekommen und jederzeit einen Ansprechpartner haben. Was ich damit nur sagen will: Es sind nicht alle soooo scharf auf Dich als Arbeitskraft, dass Du den Rest der Welt davor warnen müsstest sich jaaaaaaaaa nicht auch noch ein Praktikum anzutun. Ich wiederhole mich: Dafür bist Du im falschen Berufsfeld! Was würde wohl passieren, wenn alle Ärzte wegen jeder Überstunde so ein Theater machen würden, wie ihr es wegen einem stinknormalen Pflegepraktikum macht?!
Peinlich, nur peinlich.

Franka
08.09.2005, 13:54
Keine Angst, ich hab Dein P.S. gelesen. Dazu muss ich sagen:
Wenn Du kein soooo fauler gewissenloser Sack wärst, hättest Du die Frage gar nicht erst gestellt, über sowas muss man doch nicht nachdenken. Entweder man tuts oder man lässt es bleiben. Wenn man sich schon fragen muss ob man lieber nen lockeren Job macht oder lieber nen ordentlichen Einblick in ein normales Krankenhaus bekommt, dann ist es ziemlich widersprüchlich darauf hinzuweisen dass man in Wirklichkeit vor Engagement und Interesse nur so strotzt!

Spezzi
08.09.2005, 14:06
Ich denke persönlich, dass die Erfahrung, die man im Praktikum sammelt zum Teil von einem selbst abhängig sind, aber auch von der Station und den Ärzten. Habe jetzt auch schon gut 2Monate hinter mir und durfte von den Schwester weitaus weniger machen, als andere Praktikanten auf anderen Stationen. Aber auch die Schülerinnen dort sagten, dass dies so bekannt wäre. Bei den Ärzt durfte ich dann odch ziemlich viel machen, sprich irgendwas helfen oder sie erklärten und zeigten mir viel. Auf der Station selber wurden die unangenehmen Arbeiten nur auf di Praktikanten abgewalzt. Sie haben sich nicht wirklich Zeit genommen, was allerdings auch an der Personalpolitik im Krankenhaus liegen kann. Nur 2Vollkräfte, 1 Schüler und 1 Praktikant bei 16Patienten, davon 10 nicht selbstständig, möglicherweise noch bis zu 6-8FColos/Gastros oder Ops am Tag, war definitiv auch zu wenig. ABer dass Praktikanten dort nur ausgenutzt wurden, sah man schon an so Aussagen, wie "Was machen wir nur nächsten Monat wo wir weder Schüler noch Praktikant haben?" "Oh mein Gott, dann müssen wir ja noch die Küche und Zimmerpflege machen"
Also mein Tipp, wenn du eine Station hast, von der du nur gutes gehört hast, würde ich aufjedenfall auch einen Teil deines Praktikums auf der normalen Station machen. SIcherlich würde ich auch 30Tage in der Privatklinik machen, einfach aus dem Grund, dass du die Ärztin kennst und sie dir sicherlich einige Einblicke (Visite, Krankheitsbilder, Ops etc) erklären kann und sicherlich auch wird.

banshee
08.09.2005, 14:16
@ Franka
Komm mal wieder runter. Du kriegst hier keine Preise für deinen Altruismus. Genau wegen solcher Leute wie dir ändert sich nichts an den Bedingungen.

Nochmal: Ich halte das Praktikum nicht für sinnlos, man kann bestimmt vieles lernen, besonders wenn man mit dem Bereich vorher noch keinen Kontakt hatte.
Wenn man jedoch die Möglichkeit hat das teilweise oder ganz zu umgehen dann habe ich da kein Problem mit weil es soooo wichtig auch wieder nicht ist.

Maße dir bitte nicht an aus zwei Sätzen von mir abzulesen das ich mir permanent ausgenutzt vorkomme. Du solltest dir vielleicht mal überlegen ob deine Einstellung zu dem ganzen Thema und deine Motivationen so gesund sind...

DjBonsai
08.09.2005, 14:21
Also...ich sehe das folgendermaßen:

Die Frage, ob man auf einer Privatstation oder auf einer normalen Station sein Pflegepraktikum ableistet zeigt ja schon, dass man sich irgendwo Gedanken macht. Da stimme ich schon zu. Allerdings denkt man trotzdem drüber nach, ob es nicht doch doof ist, dass man die normale Arbeit einer Krankenschwester oder eines Pflegers macht. Von daher ist es schon seltsam, aber das muss wohl jeder für sich selber entscheiden und das zu beurteilen, wenn man noch nie in der Pflege tätig war ist schwierig, weil man oft nur von Gerüchten ausgeht (siehe Thema des Topics). Schwestern und Pfleger machen VIEL mehr als nur Füße waschen und Hintern abputzen. Ich denke, wenn du in solchen Dingen mehr Erfahrung hättest, könntest du das auch besser einschätzen. Ich sehe die Frage deshalb auch nicht als menschenverachtend an, sondern einfach als eine normale Frage aus der Unwissenheit heraus. Also...nix Schlimmes.

Zu deiner Frage:

Ich würde jedem empfehlen sein Pflegepraktikum auf einer "normalen" Station abzuleisten. Ich war 10 Monate auf einer onkologischen Station und muss sagen, dass man da nicht nur viel zu tun hat, sondern auch ne Menge lernen kann...sowohl von den Ärzten, als auch von den Pflegern und Schwestern. Auf der Station war es schon so, dass es eher palliative Therapie betrieben wurde...also..intensive Pflege der Patienten bis in den Tod. Es war sehr viel Arbeit, aber selbst ich als Zivildienstleistender konnte eine ganze Menge an diesen Patienten lernen. Ich konnte viele Untersuchungen beobachten und auch viel selber machen...sowohl vom pflegerischen Stadpunkt her, als auch von ärztlicher Seite. Wenn man zeigt, dass man Interesse an dem hat, was man macht und dass man verantwortungsvoll mit den AUfgaben umgeht, werden einem ganz neue Möglichkeiten eröffnet. Natürlich habe ich auf diese Art viele Dinge geamacht, die man als Zivi nicht machen darf, aber ich habe so halt viel gelernt und habe mich natürlich darüber gefreut. Ich konnte mit den Patienten zusammen arbeiten und an ihnen arbeiten, was mich schon sehr gefreut hat.

Ich denke, über 3 Monate sollte man sich auch nicht so viele Gedanken machen. nach 10 Monaten gehörte ich schon quasi zum Krankenhaus, aber in 3 Monaten kann man da eh nicht so viel mitbekommen. Da muss man sich schon ziemlich ansträngen. Ihr sollt im Pflegepraktikum ja auch nur einen Einblick in die Arbeit der Pflegekräfte bekommen und nicht als vollständig ausgebildetes Pflegepersonal arbeiten. Ausserdem bleibt euch immernoch die Möglichkeit im Zweifelsfall eine Schwester zu rufen, die euch dann die Arbeit abnimmt, die ihr nicht machen wollt. Ich habe es nicht getan und bereuhe es auch nicht, weil ich jetzt mit jeglicher Art von Pflegefällen klarkomme und denke, dass mir das auch im Beruf des Arztes eventuell hilfreich sein kann.

THawk
08.09.2005, 14:36
@Bobby
Eigentlich musst du dich doch nur selber fragen was du möchtest:
1.)Wirklichkeitsnahe Erfahrungen in der Pflege, dabei gefordert werden und vielleicht auch mal eigene Grenzen entdecken; allerdings weniger Schnuppern in die ärztlichen Tätigkeiten [wofür da m.E. 6 Jahre Studium ausreichen sollten] -> normale Station
2.)Ein laues Praktikum, du "überarbeitest" dich nicht, kannst bei einigem Zuschauen (was dir für's Studium aber bestimmt nicht mehr bringt, denn du kennst die Hintergründe [anatom., physiolog. etc.] der Untersuchungen nicht und wirst davon nicht viel behalten) -> Privatstation

Meine Meinung gefällig? Ich würde das machen, was mir fürs Studium mehr bringt - und das ist m.E. die Nr.1. Bei irgendwelchen Untersuchungen zugeschaut zu haben ist zwar ganz nett, bringt dir aber sehr wenig. Okay, du kannst im Studium dann sagen - "ich hab im Praktikum schon bei ner Schenkelhals-OP zugeschaut", aber deshalb lernen sich die Oberschenkel-Muskeln auch nicht besser. Es geht doch bei dem Praktikum darum, mal richtig in der Pflege gearbeitet zu haben, den Ablauf dort einschätzen zu können und für bestimmte generelle Probleme im Krankenhaus sensibilisiert zu werden (und das fängt bei der Hygiene an). Und dabei bringt dir das normale Haus wesentlich mehr.

Viel Spaß - was auch immer du machst ;-)

Lars