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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 15 Tage Anästhesie Klinikum Kassel



dreamchaser
12.09.2005, 20:41
Klinik und Bewerbung:

Klinikum Kassel, Mönchebergstrasse 48, Kassel
www.klinikum-kassel.de

Ich habe mich per formloser E-Mail beim Chef der Abteilung, Prof. Tryba, beworben. Schon am nächsten Tag hatte ich die Zusage vom Sekretariat, nach einigen Tagen auch das Anschreiben der Personalabteilung. Musste einen Personalbogen ausfüllen und mir vom Betriebsarzt meiner Uni bestätigen lassen, dass ich z.B. gegen HepB geimpft bin.

Arbeit:

Ich wurde am ersten Tag von der Sekretärin in den OP gebracht und dort vom Oberarzt im Empfang genommen. Am ersten Tag wurde ich noch eingeteilt, da zu der Zeit 4 Famulanten dort waren. Doch ab dem nächsten Tag hatte ich fast die freie Wahl, wohin ich gehen wollte. Die Ärzte waren überall sehr nett und haben mir sehr viel erklärt und immer darauf geachtet, dass ich möglichst viel machen kann. So haben sie mich auch zu Kollegen gebracht, wenn bei ihnen selbst nichts mehr zu tun war.
der Tag begann immer um 7:30 UHr mit der Frühbesprechung, dort wurde auch vorgelesen, welcher Arzt in welchem OP war. Danach konnte ich mich anschließen, wo ich wollte. Nach Hause gehen konnte ich eigentlich jederzeit: oft wurde mir bei schönem Wetter um 14 Uhr nahegelegt, das Wetter doch zu genießen. Zu den Nachmittagsbesprechungen musste man als Famulant nicht gehen (wurde gar nicht erwartet), man konnte vorher nach Hause.
Die ersten Tage war ich in der Allgemein- und Thoraxchirurgie, wo ich weniger machen konnte, aber mehr sehen. Nach ein paar Tagen bin ich dann mit in die HNO gegangen, wo die OPs z.T. sehr kurz waren und ich auch sehr viel machen konnte. Immer, wenn der Patient nicht vom Operateur intubiert wurde, durfte ich das machen (egal, wie toll die Zähne waren :-)). Nebenher haben mir die Ärzte der HNO viel erklärt und ich durfte immer mitschauen, wenn sie mit dem Mikroskop gearbeitet haben, so das mir auch während der OPs nicht langweilig war.
Zuletzt bin ich noch in die Traumatologie gegangen, wo ich noch Regionalanästhesien gesehen habe und auch mal eine Spinalanästhesie setzen durfte.
Insgesamt habe ich eine Menge gesehen und auch einiges gelernt: intubieren, Larynxmasken einsetzen, Spinalanästhesien und habe meine Fertigkeiten in Sachen Zugänge verbessert (ja, in jede noch so kleine Vene passt eine grüne Nadel...wir sind ja nicht in der Inneren).

Unterkunft:
Habe ich nicht gebraucht, da ich bei Familie wohnen konnte. Aber man kann ja mal fragen...

Essen:
Ich bin meistens nicht essen gegangen, aber man kan dort in der Personalkantine für 1,40 Euro ganz gut essen. Da der Tagesablauf sehr geregelt ist, ist es auch gar kein Problem, essen zu gehen. Die Ärzte lösen sich untereinander zur Mittagspause ab.

Fazit:
Es hat mir alles in allem dort Spaß gemacht, alle waren sehr nett und hatten viel Verständnis für Famulanten - man war eben nicht nur der Depp vom Dienst. Es sind auch nicht so viele Famulanten dort - wir haben uns zu viert sehr gut verteilt, so dass wir uns über den Tag gar nicht über den Weg gelaufen sind. Ich würde wieder dort hingehen...