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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Faktor-V-Leiden



Studmed1
14.09.2005, 08:03
Hallo,
ich habe einmal eine Frage zum Faktor-V-Leiden:
Zur Erinnerung:
"Bei Patienten mit thrombembolischen Ereignissen kann die Ursache erworben oder genetisch bedingt sein. Sehr seltene Defekte im Antithrombin III-Gen, Protein S-Gen und Protein C-Gen weisen eine Prävalenz von unter 1% auf. Wesentlich häufiger hingegen ist die genetisch bedingte Resistenz des Gerinnungsfaktors V gegen aktiviertes Protein C (APC-Resistenz). Durch die Mutation im Faktor-V-Gen ist die Inaktivierung von Protein C durch den Faktor V nicht mehr gewährleistet, was zu einer Hyperkoagulabilität führt." (Zitat: http://www.mgz-muenchen.de/us_molekular/faktor_V.htm)


Nun meine Frage: Hat jemand Erfahrung mit verschiedenen Therapie-Formen?
Bei Marcumarisierung - wie lange muss diese durchgeführt werden?
Welche Alternative gibt es?

Danke

DoktorW
14.09.2005, 08:29
hier der notwendige Hinweis:


WICHTIGER HINWEIS:

Hallo zusammen,

das Diskutieren realer Fälle ist mittlerweile laut Forenregeln erlaubt. Da es sich in diesem Thread eindeutig um einen reallen Fall handelt, möchte wir den folgenden Hinweis noch einmal zur Sicherheit wiederholen:

Das Forum darf und kann eine individuelle Diagnose und Behandlung durch Ärzte oder medizinisches Fachpersonal nicht ersetzen. Wir empfehlen Dir in jedem Fall einen Arzt persönlich aufzusuchen! Bei Erkrankungen oder Symptomen sollte dringend fachkundiger medizinischer Rat eingeholt werden.

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass sämtliche Angaben oder Hinweise hypothetisch und/oder unvollständig bzw. falsch sein könnten und sich dadurch kein Verhalten oder Behandlungsschritte für reale Patienten bzw. Fälle ableiten lassen.


Weiterhin viel Spass bei der Diskussion!
Dein MEDI-LEARN Forenteam

P.S.: Dieser rechtliche Hinweis, der inhaltlich identisch in den Forenregeln zu finden ist, wird von uns bei allen Beiträgen gepostet - wir bitten um Verständnis!

FataMorgana
14.09.2005, 19:18
Die Frage kann man gar nicht pauschal beantworten. Die Therapie hängt von der Eigenanamnese (Thrombembolien in der Vorgeschichte), Familienanamnese, zusätzlichen thrombophilen Risikofaktoren und dem Genotyp der Mutation (heterozygot/homozygot) ab.

Froschkönig
14.09.2005, 21:45
Selbst wenn man den Genotyp dann kennt ist es doch meist so:


Eine APC-Resistenz wird meist im Rahmen eine Thrombophiliescreenings entdeckt, welches auf Grund einer plötzlich und meist unerklärlich aufgetretenen Thrombose durchgeführt wird. Die Thrombose selbst wird dann nach dem normalen Schema behandlet und wegen der APC Resistenz hat man meines Wissens nur zwei möglichkeiten: Den Patienten über sein erhöhtes Risiko aufklären, so daß er viel Bewegung macht und sich bei Flügen ATS anzieht und Heparin spritzt oder alternativ ne andauernde Cumarintherapie, welche dann aber ja eigentlich Lebenslang sein müßte und mit welcher man sich die Thrombosevermeidung mittels einer erhöhten Blutungsneigung erkauft. Ich persönlcih würde nach einem Erstereignis den Patienten über die Natur seines Gendefektes und die Risiken aufklären und ihm Methoden zur Thrombosevermeidung außerhalb einer Vit.-K-Antagonistentherapie aufzeigen und es erstmal damit versuchen.

Ich bin allerdings ohnehin der Meinung, daß Cumarine nur für einen geringen Pateintenprozentsatz wirklich segensreich sind. Junge Menschen sind sportlich aktiv, was die Cumarine zur Gefahr werden läßt und alte Menschen haben irgendwann häufig eine Sturzneigung, was dann ebenso problematisch wird, somit ist das "Lebenszeitfenster" für den "idealen Marcumarpatienten" eigentlich relativ klein. Aber das waren, wie es so schön heißt, nur meine 2 cents

Der Frosch