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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Magen- und Duodenal-Polypen



Studmed1
14.09.2005, 07:21
Eine Patientin (60 Jahre alt) hat per Ösophagogastroduodenoskopie (ÖGD) erfahren, dass sie einen Magenpolyp im Antrum, einen an der Kardia und einen Polypen postbulbär im Duodenum hat. Aktuell klagt die Patientin (seit 2 Monaten) über deutliche Übelkeit nach Essen von fetthaltigen Speisen - mit nachfolgendem Erbrechen. Sie hat allerdings keine SCHMERZEN (Magenschmerzen, Diarrhoe, Flatulenz o.ä.). Das Labor gibt nichts weiter her, als eine leichte Neutrophilie und verringerte Kreatinin- und Harnstoff-Werte im Serum. Die Internistin möchte jetzt eine mögliche Nieren-Erkrankung ausschließen. Die Patientin leidet seit nunmehr 3 Monaten auch an einem LICHEN RUBER und erhält ein lokale Cortisontherapie (Triamcinolonacetonid). Anamnestisch waren vor zwei Jahren diverse Kolonpolypen per Schlinge abgetragen worden.
Die Patientin ist Nichtraucherin und familienanamnestisch waren lediglich bei der Schwester Pankreaskarzinom und bei der Mutter chronische Pankreatitis aufgetreten, sowie eine manifeste KHK.
Nun die Frage:
Laut Empfehlung der Internistin, soll die Patientin die Polypen (Histo: Hyperämie, Ödeme, leichte Entzündungszeichen) lediglich alle 6 Monate zur Kontroll-ÖGD.
Ist denn das Entartungsrisiko nicht erhöht? Wäre nicht auch eine (hereditär o.ä.) Polyposis zu vermuten? Welche Empfehlung habt ihr? Abtragen aller "sichtbaren" Polypen? Kontrastmittel-Darstellung des Magen-Darm-Traktes zur Beurteilung von Jejunum und Ileum?
Danke

DoktorW
14.09.2005, 07:29
hier der notwendige Hinweis:


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Hallo zusammen,

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Froschkönig
14.09.2005, 08:44
Wäre nicht auch eine (hereditär o.ä.) Polyposis zu vermuten? Welche Empfehlung habt ihr?
Zum Thema "hereditäre Polyposis": Sich den alten Coloskopiebefund besorgen!
Wenn es sich bei den "diversen" um 5 oder 6 gehandlet hat, kann man da noch nicht von ner hereditären Polyposis reden, dann müßten es etliche dutzend gewesen sein (Sowas als Zufallsbefund bei ner Routine-Colo und der Tag ist gelaufen..... ;-) )

Magenpolypen tauchen gehäuft bei Helicobacter-Besiedelung auf und verschwinden nach Erradikationstherapie wieder.

Gruß,
Der Frosch

Studmed1
14.09.2005, 11:06
Als kurzer Hinweis noch zum dargestellten Fall.

Eine Helicobacter-Besiedelung wurde AUSGESCHLOSSEN!!!

Was ist mit dem Entartungsrisiko???
Therapievorschläge???