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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kann ich es schaffen?



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Blondi
15.09.2005, 17:46
Hallo,

tut mir leid, dass ich hier einiges sehr direkt aufschreibe, aber es muss einfach raus und ich brauche Meinungen.

Die meisten würden sich einfach nur freuen, einen Studienplatz zu haben, aber langsam merke ich, dass das nicht alles ist, eigentlich ist es nichts, absolut gar nichts.

Denn ich leide unter starken psychischen Problemen, sprich schwersten Depressionen, bin extrem abgemagert (mit anorektischen Tendenzen, restriktiver Art) und psychisch labil, habe nicht einmal das Pflegepraktikum geschafft, das ich vorher beginnen wollte. Ich fürchte, nie Arzt werden zu können, nicht einmal mit dem Leben fertig zu werden, dazu kommt noch, dass alles so fremd ist, der Verwaltungskram, dass mein Vater nicht mehr da ist, ich nicht scheitern darf und mein Leben zerstört ist, irreversibel, falls ich das jetzt nicht schaffe. Ich hoffe einfach, dass ich das Grundstudium durchbringen kann, was beim Abitur super geklappt hat; ich weiß, dass das Studium anspruchsvoller wird, aber ich muss im Physikum ja nicht so gut sein wie damals und hatte dort auch naturwissenschaftliche LKs, deshalb denke ich, das mit der Theorie haarscharf und knapp irgendwie noch bewaltigen zu können, danach hat man vielleicht dann mal ein paar Wochen oder Monate etwas weniger Stress und kann sich etwas erholen oder wieder auf die Beine kommen.

Für mich kommt kein Leben außerhalb eines medizinischen Berufes in Frage, aber so will mich sicher nie jemand nehmen, so werde ich nie einen Platz im Krankenhaus oder sonstwo, erst Recht keine feste Anstellung bekommen. Es ist ja schon größenwahnsinnig an den Studienerfolg zu denken, ich denke nur noch von Tag zu Tag oder Woche zu Woche, nur hin und wieder kommen diese dunklen Zukunftswolken am Horizont auf. Ich weiß nicht, wie es sein wird, wenn es einmal richtig mit dem Studium losgegangen sein wird, ich habe Angst davor.

Vielleicht scheint es sinnlos, das alles hierher zu schreiben, aber es ist wenigstens anonym und man kann den seelischen Balast loswerden, außerdem habe ich die Hoffnung, hier Leute zu treffen, denen es schon einmal genau so gegangen ist, oder die Meinung von Medizinstudenten, die diese Probleme schon aus dem Klinikalltag kennen oder etwas professionelles oder einfach nur menschliches sagen können.

Danke für jede Antwort!

Bille11
15.09.2005, 17:48
darf ich bitte eine frage stellen, bevor irgendwelche antworten auf deine frage kommen?

bist du neely?

Blondi
15.09.2005, 17:53
Nein, ich bin noch neu hier.

Wenn ihr keine weiteren Fragen mehr habt, würde ich mich über Antworten freuen.

pottmed
15.09.2005, 17:58
@ Bille: mir lag das selbe auf der Zunge ;-)

@ Blondi: Kannst Du dein Problem vielleicht näher definieren, ist es der Leistungsdruck der an dir nagt oder ist die Medizin an sich nichts für dich ?

DjBonsai
15.09.2005, 18:13
Hi! Blondi!

Wenn du wirklich Depressionen hast, soltest du dich damit in Behaldung geben. Depressionen sind schließlich eine ernstzunehmende Krankheit.

Was den Rest angeht:
Der Verwaltnugskram ist für alle Studenten neu, die sich das erste mal bewerben...so auch für mich. Ich hatte es mir echt schwieriger vorgestellt mich zu bewerben, aber letztendlich war es ja doch ziemlich einfach. Ich habe 2 Briefe an die ZVS abgeschickt (eine Bewerbung und eine Meldebescheinigung meiner Eltern) und das war auch schon alles. Jetzt im Moment kann ich nur noch warten, wie so viele andere auch, an denen das Warten auch ziemich nagt.
Ein neuer Abschnitt beginnt in deinem Leben. Kein Wunder, dass du dich davor fürchtest, weil du nicht einschätzen kannst, was auf dich zukommt, wieviel du lernen musst und ob das überhaupt alles zu schaffen ist. Du solltest nur nicht jetzt schon an dir zweifeln, bevor du dir selber ein Bild von alledem gemacht hast. Alle sagen zwar, dass das Physikum schwer wird und dass der Lernaufwandt enorm ist, aber das sind alles subjektive einschätzungen. Jeder empfindet solche Dineg wohl anders. Ich denke, du solltest da zunächst mal selber schauen, wie DU das alles verarbeitest und wie DU mit dem lernen klarkommst.
Im späteren Beruf, wenn du das Studium erfolgreich abgeschlossen hast, wird es natürlich stressig, aber da hat wohl auch jeder seine eigene Toleranzgrenze. Du wirst sicherlich deine persönlichen Motivationspunkte haben, die dich zu der Entscheidung bewegt haben "Ich möchte Medizin studieren". Halte dich doch einfach daran zunächstmal fest. Mach dir nicht soviele Gedanken, was in ein paar Jahren sein wird, sondern denkt über das nach was du geschafft hast und sei stolz darauf. Weniger Selbstzweifel und mehr Selbstvertrauen würde dir sicherlich gut tun.
Glaube an dich und deine Fähigkeiten. Glaube an das, was du schaffen willst.
Du schaffst das dann schon.

Greetz,
DjBonsai

tpa
15.09.2005, 18:21
Die solltest es auf jeden Fall anpacken, sonst wirst du dir später nur vorwerfen es nicht einmal versucht zu haben.
Immerhin hast du schonmal ein klares Ziel (Arzt werden), auf das du hinarbeiten kannst. Das ist wirklich was wert, denn nur wenn man das Ziel kennt, kann man auch den Weg gehen.

Außerdem ist es sicherlich gut, wenn du durch das zeitaufwändige Studium etwas abgelenkt wirst. Ich meine damit nicht, dass du die Probleme verdrängen sollst, aber vielleicht kannst du so einfach etwas Abstand zu ihnen gewinnen, sie dann nüchterner betrachten und letzendlich verarbeiten.

Naja, ist für mich als Außenstehender leicht zu sagen. Ich rate dir auf jeden Fall dich in das Studium zu hängen so gut es geht und wünsch dir den Mut und die Geduld deine Probleme durchzustehen! Wird schon klappen und wenn du das Studium schaffst, kriegst du auch nen Job.

Mein Beileid wegen deines Vaters.





Nimm dir den ersten Satz in meinem Post zu Herzen :-top

jatina
15.09.2005, 18:25
Ich schreib Dir gleich mal eine PN dazu.... ;-)

Cranium
15.09.2005, 19:49
Ich finde auch, dass wenn du an Depressionen leidest, du dich unbedingt in eine Behandlung begeben solltest.
Ich würde an deiner Stelle, wenn du meinst du seist momentan labil, auf keinen Fall das Studium beginnen.
Besonders wenn du im Krankenhaus arbeiten wirst, wirst du einiges wegstecken müssen.
Krankenhaus ist ein hartes Pflaster. Dort arbeiten viele Menschen mit einer gestörten Persönlichkeit. :-meinung

Cranium
15.09.2005, 19:50
darf ich bitte eine frage stellen, bevor irgendwelche antworten auf deine frage kommen?

bist du neely?


Meinst du wenn es Neely wäre, würde sie mit: "Ja ich bin es, Neely" antworten? :-))

OlMightyGreek
15.09.2005, 19:57
klingt vielleicht ein wenig hart jetzt:
Ein Arzt ist eine art hochleistungsmaschine. Wenn ich schon sehe was für nullen medizin studieren wollen wird mir übel. Ich urteile nicht über deine intelligenz. Trotzdem braucht man zusätzlich zur intelligenz eine hohe belastbarkeit. Und selbst wenn es geringste zweifel gibt, dass später patienten unter einem arzt in spe leiden könnten, ist dieser in meinen augen nicht geeignet. Möchte man trotzdem im medizinischen bereich tätig sein ohne die belastung der verantwortung zu tragen, sollte man krankenpfleger werden.

Cranium
15.09.2005, 20:01
klingt vielleicht ein wenig hart jetzt:
Ein Arzt ist eine art hochleistungsmaschine. Wenn ich schon sehe was für nullen medizin studieren wollen wird mir übel. Ich urteile nicht über deine intelligenz. Trotzdem braucht man zusätzlich zur intelligenz eine hohe belastbarkeit. Und selbst wenn es geringste zweifel gibt, dass später patienten unter einem arzt in spe leiden könnten, ist dieser in meinen augen nicht geeignet. Möchte man trotzdem im medizinischen bereich tätig sein ohne die belastung der verantwortung zu tragen, sollte man krankenpfleger werden.


Na ja so stimmt das auch net.
Man kann auch Med. studieren und z.B. in die Forschung gehen.

sir kent
15.09.2005, 20:18
...oder bei Krankenkassen tätig werden.
;-)

sir kent
15.09.2005, 20:20
Wenn man allerding praktizieren will und einen Job mit dem geringstmöglichen Maß an Verantwortung sucht, empfehle ich eine Musterungsstelle. :-top

pottmed
15.09.2005, 20:22
die beruflichen Möglichkeiten sind ja äußerst vielfältig, man kann auch auf einem Kreuzfahrtschiff seinen Dienst verrichten ;-)

Miramis
15.09.2005, 20:23
Oder Medizinjournalismus. :-)

OlMightyGreek
15.09.2005, 20:25
aha.. dann macht mal platz für die qualifizierten leute, die ne hohe medizinische qualifikation erreichen wollen. Wat solln das "ooch, ich studiere medizin und schiebe ne ruhige kugel in einer musterungsstelle". Und besonders erfolgreich in der medizinforschung ohne praktizieren. naja. Dan macht biotechnologie.

pottmed
15.09.2005, 20:27
das hat ja keiner gesagt, ich für meinen Teil strebe das sicherlich nicht an, aber es gibt auch diese Möglichkeiten und es muß auch Leute geben die das machen... also immer locker bleiben :-top

Elluschka
15.09.2005, 21:36
------

Cranium
15.09.2005, 22:02
aha.. dann macht mal platz für die qualifizierten leute, die ne hohe medizinische qualifikation erreichen wollen. Wat solln das "ooch, ich studiere medizin und schiebe ne ruhige kugel in einer musterungsstelle". Und besonders erfolgreich in der medizinforschung ohne praktizieren. naja. Dan macht biotechnologie.


Studierst du schon?
Glaube eher net.
Ich empfehle dir mal von deinem Emergency-Room-Trip herunterzukommen.
Du scheinst ein völlig verklärtes Bild des Arztes zu haben, der immer Hochleistung bringt.
Nicht das was außerhalb von Medizin im Krankenhaus ist, ist minderwertig!
Wenn das für dich so ist, brauchst ja net diesen Weg einschlagen.

Aber so ein Unsinn, von wegen, ey dann macht mal Platz für die qualifizierten Leute, solltest du noch mal überdenken.

SidVicious
15.09.2005, 22:20
klingt vielleicht ein wenig hart jetzt:
Ein Arzt ist eine art hochleistungsmaschine. Wenn ich schon sehe was für nullen medizin studieren wollen wird mir übel. Ich urteile nicht über deine intelligenz. Trotzdem braucht man zusätzlich zur intelligenz eine hohe belastbarkeit. Und selbst wenn es geringste zweifel gibt, dass später patienten unter einem arzt in spe leiden könnten, ist dieser in meinen augen nicht geeignet. Möchte man trotzdem im medizinischen bereich tätig sein ohne die belastung der verantwortung zu tragen, sollte man krankenpfleger werden.

1.
Hallo,
zuerst einmal zu dem Zitat. Ich glaube nicht, dass Krankenpfleger eine geringere Psychische Belastung habne als Ärzte. Hast du dein Krankenpflegepraktikum schon gemacht?


@Blondi
2.
Ich würde mich an deiner Stelle zuerst um einen Therapieplatz kümmern. Ich glaube nicht, dass deine Probleme weniger werden, wenn du richtig anfängst zu studieren. Du kannst dir vieleicht erst einmal ein Urlaubssemster nehmen. Den Studienplatz ablehnen würde ich nicht. Eventuell geht es dir in 5 Monaten besser und du fühlst dich in der Lage das Studium zu beginnen.

Viel Glück und Gute Besserung
SidVicious