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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Physiotherapie oder Krankenpfleger???wat bringt mehr?



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Shakespeareslady
08.12.2005, 10:41
"kleine medi-learn familie", das hast du toll gesagt! mir gehts mittlerweile auch so...hab euch alle sehr in mein kleines herz geschlossen! :-love

Grombühlerin
08.12.2005, 11:56
Wie wärs denn mit ner ganz anderen Ausbildung??

Ich bin Krankenschwester und stehe grade kurz vorm PJ (aktuell 10. Semester)das ganze Studium durch habe ich ca 10 Wochenstunden in der Pflege gearbeitet, teilweise im Krankenhaus, teilweise in der ambulanten Pflege.
Das geht durchaus, man hat ja immer mal wieder halbe Tage frei und mit einer netten Sation kann man sich auch einigen, dass man mal ne Stunde früher geht oder so ( mit Aufschreiben mein ich natürlich...) Und in der ambulanten Pflege gibts bei uns zumindest eh keine festen Dienstzeiten.

Aber ( und jetzt kommt der Haken) das hat dazu geführt, dass ich jetzt auf Medizin und Pflege überhaupt keine Lust mehr habe. In der Ausbildung war noch alles neu und spannend und jetzt habe ich so das Gefühl, dass mich gar nichts mehr interessiert.

Versteht das nicht falsch, das soll nicht heißen dass ich alles schon kenne und weiß... Ich hab einfach keine Lust mehr zum 10. mal in meinem Leben Diabetes und Brustkrebs zu lernen ( ersteres übrigens ein Beispiel, wo die Krankepflegeschule mal über Uni-Niveau lag, kaum zu glauben aber es stimmt)
und der Reiz, mal irgendwas neues machen zu dürfen ist auch schon lange weg.

Leider hab ich jetzt auch keinen kreativen Vorschlag was man noch für ne Ausbildung machen könnte ;-)

Und möglicherweise gehts euch ja anders. berichtet dann mal!!

Gruß
Grombühlerin

Cranium
08.12.2005, 13:29
Das kann ich gut nachvollziehen was du schreibst.
Wo ich jetzt die Pflegeausbildung fast beendet habe, ist das große Interesse für die Med. schon ein ganzes Stück gesunken, leider.

Gruß Cranium

ligand
08.12.2005, 16:12
ich bin der meinung, dass eine physioausbildung eine perfekte vorbereitung für das studium ist. ich selbst bin physio und ich kann sagen, dass wir nicht nur die muskeln können müssen, sondern einfach alles! muskeln, das komplette nervensystem angefangen vom allg. aufbau bis hin zu allen 12 hirnnerven,alle periveren nerven, corpus geniculatum,amygdaloideum...sämtliche krankheiten, physiologie vom hören,sehen,schmecken( tractus spinocerebellaris..schluckvorgang!.)bis hin zum zytoarchitektonischen aufbaus des kleinhirns, einige OP techniken, plus insgesamt ein komplettes jahr auf verschieden stationen( neuro bis psychiatrie) im examen wurde ich in 20 fächern geprüft! und und und... kurz gesagt ich habe mir das buch " das physikum" fischerverlag gekauft und kann bei jedem thema mitreden... chemie mittlerweile auch, habe ich mir jedoch selber angeeignet. habe einige pflegeschüler mit meinem physiowissensstand schwer beeindruckt... es kommt natürlich auch darauf an, wo man seinen physio macht, gibt gravierende unterschiede und wie sehr man sich reinhängt. und wenn man dann immer noch warten muss, mach wie ich noch eine ausbildung als rettungssani... ich hoffe die info genügt dir... ;-)

ligand
08.12.2005, 16:15
ach ja habe noch die koplette anatomie und funktion der organe vergessen. ;-) will einfach mit dem vorurteil aufräumen, dass wir physios nur unsere muskeln kennen und massieren können, dass sind drei jahre harte ausbildung, so war es zumindest an meiner schule...

Sapphire
12.12.2005, 14:53
Physio is definitiv sinnvoll, nur der einzige Brennpunkt, hängt natürlich von den Prioritäten und notwendigkeiten der Person ab, ist die Tatsache, dass man 3 Jahre keine Vergütung kriegt.

Mal ganz 'nebenbei', hat jetzt nicht direkt viel mit dem Thema zu tun, aber wenn man zur Überbrückugn der Wartesemester z.b. eine 'diplom Betriebswirt' - Ausbildung an einer Berufsakademie macht, werden die Wartesemester doch noch gezählt, da es ja kein Studium an einder FH oder Hochschule ist, oder? :-notify

Dr.Hibbert
12.12.2005, 15:16
richtig :-top

Sapphire
12.12.2005, 15:20
ahan okay, dann schick ich mal ein paar Bewerbungen in dieser Richtung, hab schon eine Einladung zum Auswahltest in Bezug auf 'Bankkauffrau' lol, Ach du Schande, ich sollte mich für das ganze Gelüge (Faszination des Bankwesen, bin beigeistert etc.) schämen :-wow , naja es dient ja nur zur Überbrückung dieser Depressionsphasen in diesen miserablen Wartesemestern, muss denen ja nicht gleich sagen, dass ich sie 'ausnutze' :-))

dankeeeeee nochmals für das 'richtig' :-D

scope
12.12.2005, 16:27
Ich hatte mir auch mal überlegt Zimmermann oder Schreiner oder irgendwas anderes, handwerkliches zu lernen. Erstens kann man später viel selber machen (Haus, Möbel, als Kfz - Mech. die Karre von sich und Freunden reparieren usw.) und man verdient was. Ach, ja, sägen, schrauben, hämmern etc. übt man auch schon mal für die OP's :-))
Und als Bankfritze ist man auch mit vielen Wassern gewaschen.
Also ich finde es ist mit Sicherheit nicht schlecht was "unmedizinisches" zu lernen. Kann nicht schaden, auch wenn es vom Stoff her natürlich nicht wirklich aufs Studium vorbereitet.

mfg scope

Dr.Hibbert
12.12.2005, 18:02
Tja Scope, bei mir würde die rechnung nich aufgehen denke ich. Das wäre ja schlimm, wenn es mir in einer Bank oder unter einem Auto besser gefallen würde als im Studium. Das würde dann im Schlimmsten Fall wirklich dazu führen, zu sagen "hmm, okay, musst ja nich studieren, bleibste bei dem was Du jetzt gelernt hast, ist ja auch bequemer."


Und genau deshalb werde ich den Pfleger machen (toi toi toi), weil ich weiß, dass diese Gefahr da nich zu besorgen ist! :-blush

Cranium
13.12.2005, 10:20
Tja Scope, bei mir würde die rechnung nich aufgehen denke ich. Das wäre ja schlimm, wenn es mir in einer Bank oder unter einem Auto besser gefallen würde als im Studium. Das würde dann im Schlimmsten Fall wirklich dazu führen, zu sagen "hmm, okay, musst ja nich studieren, bleibste bei dem was Du jetzt gelernt hast, ist ja auch bequemer."


Und genau deshalb werde ich den Pfleger machen (toi toi toi), weil ich weiß, dass diese Gefahr da nich zu besorgen ist! :-blush


Das würde ich so nicht sagen!
Es könnte dir evtl. wie mir passieren, dass gegen Ende der Ausbildung die Lust an der Medizin so langsam vergeht. :-notify

Das könnte mit einer anders gearteten sprich Med.fremden Ausbildung eher nicht passieren.

Gruß Cranium

Tanita
13.12.2005, 21:33
@scope und ligand

Darf ich mal fragen, wo ihr die Physio-Ausbildung macht/gemacht habt? Gab's bei euch Auswahltests? Und wie liefen die ab? Und mal abgesehen vom Nutzen für das Medizinstudium, gefällt euch die Ausbildung und ist/war's schwierig oder eher leicht? Da Abiturienten sich öfters darüber beklagen in einer Ausbildung unterfordert zu sein.
Ich frage deshalb, weil ich überlege mich demnächst in Karsruhe und Karlsbad (SRH) zu bewerben, da mein Abi wohl nicht ganz ausreichend für Med. wird (1,8-2,0 schätz ich).
Im Internet waren die Infos teilweise etwas unübersichtlich und auf www.zvk.org find ich glaub ich nicht die richtige Auflistung.
Sorry für die vielen Fragen. :-blush

scope
14.12.2005, 20:15
@ Tanita: Also ich mache die Ausbildung an der Timmermeisterschule in Münster. Und mir gefällt es wirklich saugut. Bis jetzt kann ich mich auch nicht über zu viel Arbeit beklagen, könnte aber auch daran liegen, dass ich a) erst mit der Ausbildung angefangen habe und b) es bis jetzt tatsächlich geschafft habe jeden Tag den neuen Kram zu lernen. Womit wir beim Punkt wären: Wenn du die ganze Geschichte mal zu sehr schleifen lässt wird es schwer alles aufzuholen und gleichzeitig mit dem neuen Stoff klar zu kommen. Das ist durchaus einigen bei uns passiert, die sich noch zu sehr in der guten alten Schulzeit wähnten oder lange nichts mehr lernen mussten (Lernen muss man nämlich auch erst lernen). Die kommen jetzt natürlich etwas ins Schwitzen, weil alles aufeinander aufbaut und damit komplexer wird. Wie das ganze wird wenn dann mal die Praktischen Einsätze kommen und man teilweise von morgens bis abends um sechs in Schule und Krankenhaus verweilt, kann ich noch nicht sagen. Wenn der Lernstoff gleich viel bleibt, dürfte es schwieriger werden, ältere Schüler haben aber gesagt, dass das erste Semster das knackigste wäre. Aber da kann dir ligand wohl mehr sagen.
Ach ja, ein letztes noch: Leute die Abitur gemacht haben und Bio mindestens als Gk hatten scheinen gerade mit Physiologie besser klarzukommen.

mfg scope

Tanita
14.12.2005, 20:35
Danke schonmal für die Antwort.
Ich versuche gerade möglichst viele Infos zu sammeln, bevor ich mich bewerbe, da meine Eltern und sonst alle, denen ich bisher von meinem Alternativplan zu Medizin erzählt habe (Begründung: irgendwie zu primitv und von einer Freundin: "Ich fänd's nicht gut, weil du mit deinem ja schon ziemlich guten Durchschnitt Realschülern, für die die Ausbildung gedacht ist, den Ausbildungsplatz wegnimmst!").
Liegt vielleicht auch daran, dass ich schon immer gesagt habe, dass ich studieren will und jetzt kam ziemlich plötzlich die Idee mit Physio.
Ich denke einfach, dass es ja wohl besser ist sich um einen Ausbildungsplatz in einem Bereich, der einen interessiert, zu kümmern, als am Ende (wenn man keinen Med.-Studienplatz kriegt) ohne was dazustehen.

Wenn jemand sonst noch wichtige Infos/Erfahrungen damit hat: Bin gespannt.

scope
15.12.2005, 20:40
Also das mit dem Ausbildungsplatzwegnehmen ist Quatsch. Erstens muss jeder Tests machen (außer man ist wie ich viel zu spät dran mit bewerben und hat Glück :-)) ), und zweitens gibt es schon jetzt nur noch wenige Realschüler in der Ausbildung. Bei uns sind es ein oder zwei Leute, alle anderen haben mindestens ein Fachabitur. Und von einer Cousine die die Ausbildung in Frankfurt macht weiß ich, dass bei ihr die Leute ohne Abi meistens diejenigen sind die irgendwann nicht mehr klarkommen und abbrechen. Und die Tendenz kann ich nur bestätigen. Abgesehen davon darf man die "Ausbildung" nicht einfach so mit anderen Ausbildungen vergleichen, sie ist schon härter und komplexer. Nicht umsonst gibt es Bestrebungen die die ganze Geschichte zu akademisieren. In Osnabrück gibt es sogar schon einen Studiengang, den man an die Ausbildung anschließen kann. Und in den meisten anderen EU-Ländern muss man Physiotherapie so oder so studieren. Also, wegnehmen tust du niemandem was.

Von daher erübrigt sich auch das "zu primitiv". Im übrigen, und ohne jemanden bestimmtes anzugreifen (was ich ja ohnehin nicht kann): Wer so etwas behauptet ist entweder selber sehr einfach gestrickt oder trägt die Nase deutlich zu weit oben. Es gibt genug Physios die in ihrem Gebiet insgesamt mehr drauf haben als entsprechende Fachärzte, und dass sag nicht nur ich als Physioschüler, sondern auch einige Ärzte.

mfg scope

Tanita
15.12.2005, 21:17
Also das mit em "zu primitiv" kommt von meinem Vater.
Zu seiner Verteidigung:
Er hat das nie so gesagt. Als ich fragte, was er davon hält kam eben:
"Naja, ich find die Idee jetzt nicht so gut. Ich glaub nicht, dass das was für dich ist."
Auf die Frage warum: "Ha, ich weiß auch nicht so genau, jetzt hast schon Abi gemacht, dann kannst du doch auch was studieren..." (Außerdem fände er es eh toll, wenn ich Jura studiern und Richterin würde - HaHa! :-)) )
Meine Eltern sind übrigens auch keine Akademiker, also ist's auch nicht zwangsläufig so, dass sie die Nase zu weit oben haben. Sie machen sich halt immer Sorgen (Einzelkind) und wollen, dass ich so gute Startbedingungen wie möglich hab (sicherer job/Gehalt...), wobei das ja heute auch keiner mehr wirklich garantieren kann.

ligand
16.12.2005, 13:27
also ich habe meine ausbildung in bayern gemacht. wie gesagt es gibt unterschiede bzgl physioschulen wie tag und nacht!!! mag sein, dass an einigen schulen nur kinderkram unterrichtet wird, aber meine schule hat es in sich gehabt!!! ich habe jedenfalls überhaupt keine angst mehr vor dem physikum!habe mit einer freundin, die damals kurz vorm physikum und ich vor meinem examen stand, zusammen gelernt!! wie gesagt, es kommt echt auf die schule an, dann ist die ausbildung alles andere als ;-) primitiv ;-) trotzdem habe ich die ausbildung nur zur überbrückung gemacht, da dein wirkungsspektrum als physio ohne weitere teure ( 8000 euro bobathkurs etc )zusatzausbildungen sehr begrenzt ist, und auf dauer unterfordert. so habe ichs zumindest empfunden. außerdem ist es mein traum schon von klein auf an, ärztin zu werden und mich wird nichts daran hindern, auch wenn jetzt meine 9 wartesemester immer noch nicht reichen sollten!!!

linus van de meer
16.12.2005, 22:18
Eine hervorragende Seite um sich zu informieren, oder eine Auflistung aller Physioschulen zu finden ist diese

---> www.physio.de

Viel Glück!

P.S.
Ich empfehle die Schule in Hessisch-Lichtenau, in der Nähe von Kassel :-top

Linus

Tanita
19.12.2005, 12:24
@linus
Danke für den Tipp. Hab jetzt mal das kostenlose Infomaterial für Mannheim, Baden-Baden und Karlsruhe bestellt. :-top
Mal sehen, was dabei rauskommt...