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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : BAT oder was verdienen wir eigentlich einmal! (zusammengeführt aus 2 Foren)



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münchen2002
28.05.2002, 11:45
Hi Ihr begeisterten Medizinstudenten,
oder sollte ich schreiben, wir verblendeten Medizinstudenten.
Ich bin im 8. Semester in München und habe mir einmal überlegt, was eigentlich mal werden soll, wenn sich dieses wunderbare Studium dem Ende entgegenneigt.
Also nach dem AIP, nur zur Erinnerung an unserer Uniklinik ca 900 Euro im Monat, erwarten uns Verträge nach BAT (Vergütung im öffentlichen Dienst).
Im Falle eines Assistenzarztes ist das BAT II.
Dies sind im Moment für einen 27jährigen in DM ca 4515,39. Dazu kommt je nach Gebiet noch eine Ortszulage. Nach Abzug von Steuern, Abgaben usw. bleiben dann mit Glück ungelogen noch ca 2500 DM netto.
Überlegt Euch einmal, ob dies der angemessene Lohn für ca 8 Jahre Ausbildung, viel, viel Arbeit und hohe Verantwortung ist.
Nun werden einige sagen, dass wird ja mehr, schaut euch mal folgende Homepage an:
http://www.oetv-hamburg.de/tarif/tabellen/tab_ang_bund01.htm
Da könnt Ihr dann sehen, was ein Oberarzt verdient (vgl. mit BAT I).
Vielmehr Spass macht es aber, unser zukünftiges Gehalt mit anderen Besoldungsgruppen zu vergleichen.
Also ich will hier nicht als Schwarzmaler gelten, aber vielleicht sollten wir uns mehr Gedanken über unsere Zukunft machen und uns einmal fragen, wie viel wir eigentlich wert sind.
Viel Spass beim grübeln
Viele Grüße aus München

münchen2002
28.05.2002, 11:49
Hi Ihr begeisterten Medizinstudenten,
oder sollte ich schreiben, wir verblendeten Medizinstudenten.
Ich bin im 8. Semester in München und habe mir einmal überlegt, was eigentlich mal werden soll, wenn sich dieses wunderbare Studium dem Ende entgegenneigt.
Also nach dem AIP, nur zur Erinnerung an unserer Uniklinik ca 900 Euro im Monat, erwarten uns Verträge nach BAT (Vergütung im öffentlichen Dienst).
Im Falle eines Assistenzarztes ist das BAT II.
Dies sind im Moment für einen 27jährigen in DM ca 4515,39. Dazu kommt je nach Gebiet noch eine Ortszulage. Nach Abzug von Steuern, Abgaben usw. bleiben dann mit Glück ungelogen noch ca 2500 DM netto.
Überlegt Euch einmal, ob dies der angemessene Lohn für ca 8 Jahre Ausbildung, viel, viel Arbeit und hohe Verantwortung ist.
Nun werden einige sagen, dass wird ja mehr, schaut euch mal folgende Homepage an:
http://www.oetv-hamburg.de/tarif/tabellen/tab_ang_bund01.htm
Da könnt Ihr dann sehen, was ein Oberarzt verdient (vgl. mit BAT I).
Vielmehr Spass macht es aber, unser zukünftiges Gehalt mit anderen Besoldungsgruppen zu vergleichen.
Also ich will hier nicht als Schwarzmaler gelten, aber vielleicht sollten wir uns mehr Gedanken über unsere Zukunft machen und uns einmal fragen, wie viel wir eigentlich wert sind.
Viel Spass beim grübeln
Viele Grüße aus München

Die starke Resonanz auf meinen Beitrag erstaunt mich und erschreckt mich zugleich.
Denn aus viele Beiträgen entnehme ich, dass viele immer noch, wie ich lange war, ziemlich verblendet sind.
Aber systematisch:
1. Dienste: nun sicherlich kann man z.Z. noch Dienste machen. Jedoch ändert dies nichts am Wert der Arbeit. Denn wir verdienen zwar mehr, aber wir arbeiten auch we3sentlich mehr dafür. So bleibt sich der Wert der Arbeit, gemessen am Stundenlohn gleich. Und wer gleubt 8 Dienste im Monat machen zu könne der soll mal überlegen wieviele Tage ein Monat hat. 8 Dienste heißt fast jede dritte Nacht. Viel Spaß.
Darüberhinaus ist fraglich wielange dies noch möglich ist, wenn isch das Urteil der europäischen Arbeitsgerichtes durchsetzt und wir nur noch 50 Std. pro Woche arbeiten dürfen.

2. Überstunden: Das wichtigste ist erstaml, dass Überstunden nur dann bezahlt werden, wenn diese angeordnet werden. Nicht angeordnete Überstunden werden nicht bezahlt. Übrigens jegliche Forschung gilt in den meisten Unikrankenhäusern als Freizeitbeschäftigung, auch wenn sie erwartet wird. SChlißlich gilt auhc hier das selbe wie bei den Dienst: möglciherweise ist bei 50 Wochenstunden schluß.

3. CA-Gehälter: Nun ich wieß ja nicht wie Ihr Euch Eure Karriere vorstellt, aber ich glaube nach dem AIP wird man nicht sofort CA. Dazu kommt, dass nur ein verschwindent kleiner Prozentsatz CA wird. Also man sollte sihc nicht an am höchsten orientieren sondern am realistischsten. Und ein OA -gehalt liegt im öffentlichendienst wie oben geschrieben bei ca 9000 DM brutto.

4. Natürlich stimmt es das es zum Ärztemangel kommt, aber daraus höhere Gehälter zu prognostizieren halte ich für fragwürdig.

Noch ein Wort zu "als Arzt wird man heute nicht extrem reich". Überlegt Euch bitte einmal was es heißt für 1300 Euro im MOnat zu arbeiten und davon zu leben. Rechnet doch einfach einmal was Versicherungen, Miete, vielleicht ein Auto im Monat kosten. Und schaut mal was dann noch übrig bleibt. Und auch wenn Ihr mal CA werdet, 20 Jahre wird das schon dauern. Also nochmals überlegt, was es heißt 8 Jahre Ausbildung, um dann eine lange Ziet von Butterbrot und Wasser zu leben.
Sicherlich habe ich es etwas überspitzt dargestellt, aber rechnet selbst!

DoktorW
28.05.2002, 14:08
Hallo,

sag bloß, das war Dir nicht vorher klar? *g*
Also ich wußte das von Anfang an, dass die Zeiten in denen man als Arzt extrem reich wird vorbei sind!
Klar ist das nicht gerecht, aber sag mir, wo wir das System ändern sollen?! Ich bin für alles offen....

Gruß
DoktorW

lala
28.05.2002, 18:04
Naja, zähl dann mal noch die Dienste dazu (je nach Kliniksituation bis zu 8 Dienste oder mehr), evt. Chefzulagen und Überstundenvergütung, dann geht es auch wieder...
Überleben kann man damit, reich werden wohl so nicht, aber das dürfte doch wohl jedem klar sein.

28.05.2002, 19:25
So negativ braucht man die Einkommenssituation wohl nicht zu sehen. Nach einigen Jahren, wenn man Facharzt ist, dürfte sich bei den meisten das Einkommen erheblich verbessern. Und bei dem zukünftigen Ärztemangel dürfte es auch nicht mehr so schwer sein, eine Chefarztstelle zu ergattern. Und da sind im Augenblick durchschnittlich 20.000 € brutto im Monat drin. Also mal mehr Optimismus. Ich denke wir haben viel bessere Einkommensperspektiven als irgendwelche Informatiker oder BWL'er, deren Einkommen immer so hochgespielt werden. Aber mal ehrlich: Wer verdient außer Ärzten ein Einkommen von 20.000 oder 30.000 € im Monat?

Gruß
Thomas

28.05.2002, 19:42
Blödsinn 20 000 € im monat

DoktorW
28.05.2002, 20:10
Hallo Thomas,

zeig mir mal den Arzt, der 20000 € verdient... Die kannste an einer Hand abzählen!

gruss
DoktorW

Pascal
28.05.2002, 20:15
Na, ja sagen wir mal Hände und füße

DoktorW
28.05.2002, 20:22
meinetwegen auch Füße

aber das war doch ein Metapher.... :-)

28.05.2002, 20:25
20.000 € pro Monat ist wohl eher der Normalfall, da es sich um das Durschnittsgehalt eines Chefarztes in Deutschland handelt. Insgesamt gibt es ca. 15.000 Chefärzte. Somit müßten statistisch gesehen etwa 50% davon, also ca. 7500, mindestens 20000 € verdienen. Da sage noch einer etwas von einer Handvoll. Neben diesen 7500 Chefärzten wird es sicher auch nicht wenige Praxisinhaber mit einem ähnlichen Einkommen geben.

Gruß
Thomas

28.05.2002, 20:29
20.000 € sind doch lächerlich! Schaut doch mal in die USA. Da lassen als Facharzt je nach Fach locker US$ 300.000-400.000 im Jahr verdienen. Da seht ihr mit Euren deutschen Chefarztgehältern aber alt aus. Ich habe jedenfalls keine Lust, mit 20.000 € abgespeist zu werden.

Carsten

28.05.2002, 20:32
Was ist denn hier los? Seid Ihr alle verrückt geworden?

Mareike

sigmund
28.05.2002, 20:59
Mareike, das sind sie wohl!

Lion
28.05.2002, 21:05
Hallo zusammen,

ist Medizin nicht wunderschön und bietet allen das, was sie wollen?

Wer richtig viel Geld verdienen will kann dies auch jetzt noch im medizinischen Bereich tun, wer gerne die neue Mutter Theresa werden möchte, bitteschön auch kein Problem.
So die beiden hardcore Extremen und auch in der grauen Masse dazwischen gibt es genug Möglichkeiten in alle Richtungen.

Ist doch egal wer was kann oder macht, jeder hat seine eigenen Motivationen und Intentionen.
Bin der Meinung alles ist möglich.

:-top

Aber diese Pauschalaussagen und Verallgemeinerungen (STATISTIKEN) gehen mir auf den Keks.

DoktorW
28.05.2002, 21:46
"alle" sind ja wohl nicht verrückt geworden oder??

hobbes
28.05.2002, 22:36
Das sich einer Gedanken über seine Zukunft auch in finanzieller Hinsicht macht ist doch nicht verrückt !!? Die Beschäftigung mit der Lohnfrage ist absolut legitim, auch wenn Medizin oft von Idealismus geprägt ist, letztlich es auch ein Brotberuf.
Die Lohnaussichten sind tatsächlich schlecht, ich würde sagen skandalös.

29.05.2002, 00:27
Carsten: Dein Vergleich mit den USA ist leider nicht ganz zulaessig. Zunaechst einmal sind 300000-400000 Euro/Dollar sehr hoch gegriffen. Ein Gehalt von knapp 200000 USD ist schon wesentlich realistischer.

Entscheidender ist jedoch der naechste Punkt: bis du in den USA mal richtig Kohle machst, must Du erstmal studieren (danach haben praktisch ALLE Schulden in Hoehe von 150000 Dollar), danach bist Du einige Jahre Intern/Resident/Fellow und da verdient man mehr schlecht als recht.

Ergo: bis du ans grosse Geld kommst, musst Du auch in den USA erstmal ganz schoen lange ranklotzen und Deine Schulden abzahlen. Im Uebrigen weiss ich nicht, ob Du schon mal in den USA warst, wenn nicht, solltest Du wissen, dass die Lebenshaltungskosten dort wesentlich hoeher sind als bei uns (Kaufkraft 1 USD entpricht ca. 1 alten DM)

eva_luna
29.05.2002, 07:07
hi,

klar verdienen ca's nicht schlecht, aber bleibt mal bitte realistisch - wer wird (trotz "ärztemangel", den ich im übrigen nicht für einen solchen halte) schon chef?? die meisten von uns werden später mal als klinikärzte arbeiten oder eine durchschnittlich gut oder schlecht gehende praxis haben, und so lassen sich definitiv keine millionen verdienen. und für die leistung, die man bringen muss ("immer in bereitschaft"), ist man als arzt in deutschland heute definitiv unterbezahlt.

gruß
eva_luna

Pascal
29.05.2002, 07:19
Sag mal woher hast du den Blödsinn mit Lebenshaltungskosten in den USA. Kann dir aus eigener Erfahrung sagen das das totaler Unsinn ist. Mag vielleicht für LA oder Miami gelten. Für den Grösten Teil der Weststaaten und Für das Gebiet Pensilvania, New York und co simmt das definitiv nicht.

29.05.2002, 07:56
Hallo

Soweit ich weiß sind die Lebenshaltungskosten in den USA ähnlich wie in Deutschland, wobei es natürlich teurere und billigere Städte gibt.
Außerdem halten ich es für Riesenblödsinn, dass das Durchschnittsgehalt von CHefärzten bei 240 000 Euro/Jahr liegt. Gib mal bitte eine Quelle dafür an. Ich würde eher sagen durchschnittlich maximal 80 000 - 120 000 euro geschätzt, da die Privatliqiudation ja immer mehr zurück gefahren wird.