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synosoph
30.09.2005, 10:56
Beitrag abgelaufen

DjBonsai
30.09.2005, 11:38
Das wurde doch auch gestern in der Harald-Schmidt-Show parodiert.

Da vielen dann so tolle Kampagnen, wie:

"Du bist Michael Schumacher" (Bild: Ein Traktor auf einer Landstraße)

oder auch

"Du bist gefeuert" (Bild: VW-Werke)

Ist doch klar, dass das eher weniger sinnvoll ist und wieder Geld kostet, dass man auch für sinnvollere Dinge hätte ausgeben können.
:-meinung

zotteltroll
30.09.2005, 19:08
Mein Firefox mag diese "Web-Seite" nicht , deshalb bin ich auch nicht in den Genuss von Inhalten gekommen.

Solche Kampagnen sind für mich prinzipiell Geldverschwendung.

Trotzdem glaube ich, dass den Bürger dieses Landes etwas mehr Identifikation mit Deutschland gut tun könnte. Wo identifiziert der Normalbürger sich denn mit seinem Land, außer beim Fußball? Alles was wir haben, angefangen bei den grundlegendsten Rechten, ist doch nicht mehr der Rede wert und gilt als Selbstverständlichkeit. Wen interessiert Redefreiheit - abgesehen von der Werbekampagne eines Mobilfunkanbieter? Welcher Unternehmer freut sich über Rechtssicherheit und Infrastruktur? Wer denkt daran, dass in diesem Land jeder mit Abitur Medizin studieren kann? :-))

Deutschland ist doch das Konstrukt, von dem man Leistungen jeder Art erwarten will --- mehr nicht. :-((

lemonsoda
30.09.2005, 22:25
Ich hab vor ein paar jahren den geschichtsteil von diesem Bildungsbuch von D. Schwanitz gelesen. Und fand die Kontinuität die er beschreibt sehr interessant. Dass Deutschland einfach nicht wie die meisten anderen Länder in Europa ist, die eine wirkliche Geschichte als Land um ein Zentrum herum haben, woraus eine Identität erwachsen konnte über mehrere Hundert Jahre. Sondern ein letztlich gewaltsam durch einen Krieg zusammegetackertes Kunstprodukt ohne richtungsweisendes Zentrum, das Ende des 19. Jh praktisch erschien... Wo soll Solidarität mit Deutschland im kollektiven Bewusstsein also herkommen...?

Die Kampagne ist schrecklich, schrecklich lächerlich...

LG
Soda

little_lunatic
30.09.2005, 22:32
tjaaaa, leute! wenn uns die bildzeitung und das fernsehn nicht ständig sagen würde was wir sind. wir sind papst... wir sind deutschland... wir sind alles deutsche päpste. die welt ist komisch...

zotteltroll
30.09.2005, 22:58
Dass Deutschland einfach nicht wie die meisten anderen Länder in Europa ist, die eine wirkliche Geschichte als Land um ein Zentrum herum haben, woraus eine Identität erwachsen konnte über mehrere Hundert Jahre. Sondern ein letztlich gewaltsam durch einen Krieg zusammegetackertes Kunstprodukt ohne richtungsweisendes Zentrum, das Ende des 19. Jh praktisch erschien... Wo soll Solidarität mit Deutschland im kollektiven Bewusstsein also herkommen...?

Das würde ich nicht unterschreiben. Nationale Zersplitterung bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts ist das eine, andere Länder in Europa haben aber z.B. eine weitaus kürzere Tradition als Staat und werden durch schärfste Gegensätze wirtschaftlicher, ethnischer und religiöser Natur zerrissen.

(Nein, Frankreich ist kein guter Vergleich ;-))

Zudem finde ich den geschichtlichen, aus Tradition erwachsenen, Aspekt in diesem Zusammenhang recht überbewertet. Ein "Kollektiv" entsteht nicht durch irgendetwas, "wovon wir hoffen, dass es irgendwann mal wieder so sein wird, wie wir glauben, dass es einmal war." :-))

Mit anderen Worten: Mir ist es schleierhaft, wie man sich über geschichtliche Ereignisse mit einem Staat identifizieren kann, wo doch das Hier und Jetzt eine weitaus wichtigere Rolle spielt.

(Nein, der "Stum" auf die Bastille ist auch hier kein gutes Beispiel :-)))

lemonsoda
30.09.2005, 23:18
ach verdammt, ich erinnere mich nicht mehr so genau, ich weiss nur noch, dass mich die historische "Beweisführung" ziemlich beeindruckt hat - mal ganz ohne den Inhalt zu berücksichtigen.

Ob und wieviel die historische Entwicklung eines Landes zur Solidarität der Bevölkerung mit demselben beiträgt kann ich nicht beurteilen - weiss ich zuwenig drüber.

Ich weiss auch nicht, ob diese Solidarität/Identifikation/Nationalgefühl/was-auch-immer überhaupt irgendeinen Sinn hat.

Länder, in denen ständig Fahnen wehen und Nationalhymnen gesungen werden, haben genauso mit Steuerhinterziehung und Millionären in Monaco zu kämpfen wie D'land auch. Wozu also? <= als wirkliche Frage gemeint...

LG
Soda

DjBonsai
01.10.2005, 00:40
Ich denke, dazu fehlt den Deutschen wohl der Patriotismus...wirklich zu sagen "Die Steuern sind hoch...die Bedingungen sind nicht gerade toll, aber ich bleibe trotzdem in Deutschland und bezahle meine Steuern hier."

Die Regierung kommt dem ja auch nicht entgegen...da wäre man ja auch dumm, wenn man nicht als Millionär nach Monaco auswandern würde...und solange so noch die Leute denken und die Regierung nichts dagegen tut, wird sich da wohl auch nicht viel ändern. Die, die Geld haben müssen, dürfen ihr Geld nicht behalten, wegen den ganzen Steuern und die, die kein Geld haben, freuen sich darüber, dass sie nicht arbeiten müssen. :-nix

zotteltroll
01.10.2005, 09:40
Wozu? Um mit Verantwortung zu wirtschaften, um dem Wissenschaftsstandort erhalten zu bleiben, um etwas zu bewegen und nicht wegzuschauen .... :-keks

Die Niere
01.10.2005, 10:04
Das wurde doch auch gestern in der Harald-Schmidt-Show parodiert.

Da vielen dann so tolle Kampagnen, wie:

"Du bist Michael Schumacher" (Bild: Ein Traktor auf einer Landstraße)

oder auch

"Du bist gefeuert" (Bild: VW-Werke)
Aber nur letzteres war die Parodie...die anderen waren durchaus ernst gemeint.

Ich finde die Kampagne gut, denn diese ewige Gejammer auf hohem Niveau kann ich einfach nicht mehr hören. Klar kann ich das so einfach sagen, weil ich nen guten Job und ne sichere Zukunft habe, aber mein Elternhaus hat es auch nie leicht gehabt und die haben nie aufgegeben, sondern sich immer wieder neuen Herausforderungen gestellt und sind damit auch mal auf die Schn**ze gefolgen. Aber irgendwann wird hartnäckigkeit auch bezahlt...

Also steht auf und fight for youself....

Da möchte ich noch jedem die Rede von Mary Schmich (siehe Sig) ans Herz legen oder zumidnest einen Auszug:
Don’t expect anyone else to support you. Maybe you have a trust fund, maybe you'll have a wealthy spouse; but you never know when either one might run out.

gruesse, die niere

DjBonsai
01.10.2005, 12:18
Ich finde die Kampagne gut, denn diese ewige Gejammer auf hohem Niveau kann ich einfach nicht mehr hören. Klar kann ich das so einfach sagen, weil ich nen guten Job und ne sichere Zukunft habe, aber mein Elternhaus hat es auch nie leicht gehabt und die haben nie aufgegeben, sondern sich immer wieder neuen Herausforderungen gestellt und sind damit auch mal auf die Schn**ze gefolgen. Aber irgendwann wird hartnäckigkeit auch bezahlt...

Also steht auf und fight for youself....

Da möchte ich noch jedem die Rede von Mary Schmich (siehe Sig) ans Herz legen oder zumidnest einen Auszug:
Don’t expect anyone else to support you. Maybe you have a trust fund, maybe you'll have a wealthy spouse; but you never know when either one might run out.

gruesse, die niere

:-meinung

Wobei es bestimmt nicht verkehrt ist Leuten zu helfen, die alleine nicht hochkommen...sie sozusagen auf den Weg zu bringen ;-)

flavour
01.10.2005, 13:23
Finde persönlich das Interview mit Kool Savas auf der Kampagnenseite extrem peinlich. Er kriegt kaum einen ganzen Satz raus, wiederholt Aussagen mehrmals - ziemlich arm.
Und sonst finde ich Kool Savas gar nicht so schlimm.

Lava
01.10.2005, 15:04
Das wurde doch auch gestern in der Harald-Schmidt-Show parodiert.



Tja, witzig nur, dass Harald Schmidt selbst in diesem TV Spot (habe ich heute oder gestern auf ARD gesehen) auftritt.

Und ehrlich gesagt: ich finde die Idee auch gut!!!!! Man kann die Aktion natürlich auch schlecht reden als Geldverschwendung und mit dem Argument "dem kleinen Mann hilft es nicht" kommen, aber ehrlich gesagt stimme ich der Niere voll und ganz zu: diese Jammerei nervt! Und das Herumkritisieren, dass diese Kampagnie nichts bringt, ist ebenfalls höchst unproduktiv. Was ist so falsch daran? Ein bisschen mehr Stolz auf und Bewusstsein für unsere Nation schadet nicht. Die Menschen verlangen immer nur, dass der Staat was tut. Der Staat und die Regierung sind schuld an allem. Das ist ja auch viel bequemer als ein bisschen Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. :-(

Christoph_A
02.10.2005, 11:30
Naja, der Grundansatz der Kampagne, jeden so ein bisschen an seinem Ehrgefühl zu packen ist nicht schlecht, allerdings kann man nationalen Zusammenhalt nicht von aussen draufdrücken. Patriotismus muß jeder einzelne Mensch in seinem Herzen haben. Und da hat Deutschland, aufgrund der Ereignisse des 20. Jahrhunderts durchaus verständlich, ein Prolem. In den USA wird jedes Kind in dem Glauben groß, daß er stolz auf sein Land sein kann und die Errungenschaften dieses Landes fortsetzen soll und auch muß. Das ist bei uns oft anders, da man schon in der Grundschule mit den Ereignissen zweier Weltkriege konfrontiert wird. Doch auch die Verarbeitung dieser Ereignisse kann zu Patriotismus führen-wieso nicht mal sagen, was aus diesem Land geworden ist, wieso nicht darauf hinweisen, daß wir, eben aufgrund der schrecklichen Vergangenheit, den europäischen Annäherungs- und Einigungsprozeß so stark mitgetragen haben? Nur, bei manchen Leuten, insbesondere Lehrern, wenn ich mal so an meine eigene Schulzeit denke, wird Nationalbewußtsein eben als etwas schlechtes, rechtes betrachtet, was es meineserachtens nicht ist. Wobei ich finde, daß gerade in Bayern das Nationalbewußtsein durchaus im richtigen Maß vorhanden ist.

zotteltroll
02.10.2005, 12:00
@Janine: Du hast ja prinzipiell Recht, nur ist diese Kampagne irgendwie der "deutsche Weg". Erinnert mich an die Werbekampagne von Sachsen-Anhalt im eigenen Bundesland: "Sachsen-Anhalt - Wir stehen früher auf" (warum nur? :-D).

Bewusstsein kann man nicht durch Werbespots erwecken - sollte es trotzdem so sein, so fände ich es schlimm.

Gersig
02.10.2005, 12:31
Ich finde diese Kampagne auch sehr gut. Im Laufe der Jahre hat sich ein Pessimismus in unserem Land breitgemacht, der seinesgleichen sucht. Ein "Wir"-Gefühl ist kaum noch zu finden, vielmehr hat sich eine Anspruchshaltung gegenüber dem Staat aufgebaut, die absolut destruktiv ist. Diese Aktion sorgt vielleicht dafür, dass der eine oder andere sich mal Gedanken drüber macht, wie wir die Binnenkonjunktur wieder anschmeißen können! :-dafür

username
02.10.2005, 12:36
Tja, witzig nur, dass Harald Schmidt selbst in diesem TV Spot (habe ich heute oder gestern auf ARD gesehen) auftritt.

Und ehrlich gesagt: ich finde die Idee auch gut!!!!! Man kann die Aktion natürlich auch schlecht reden als Geldverschwendung und mit dem Argument "dem kleinen Mann hilft es nicht" kommen, aber ehrlich gesagt stimme ich der Niere voll und ganz zu: diese Jammerei nervt! Und das Herumkritisieren, dass diese Kampagnie nichts bringt, ist ebenfalls höchst unproduktiv. Was ist so falsch daran? Ein bisschen mehr Stolz auf und Bewusstsein für unsere Nation schadet nicht. Die Menschen verlangen immer nur, dass der Staat was tut. Der Staat und die Regierung sind schuld an allem. Das ist ja auch viel bequemer als ein bisschen Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. :-(

Zu Harald Schmidt: ich finde seine Aussage (zusammen mit dem breiten Grinsen) allerdings sehr ironisch..wie war das? Irgendwas mit Schmetterling und Bäume ausreißen..also ich weiß nicht. Schau mir das nochmal an.

*Geht und zappt durch die Kanäle*

Meridion
02.10.2005, 13:41
Leude, ihr gehört alle ausnahmslos zur Bildungselite, also zu den kleinen 8% mit (bald) abgeschlossenem Studium und den damit verbundenen Möglichkeiten, durch Leistung und Hartnäckigkeit was zu erreichen.

Der Pessimismus entwickelt sich aber bei Arbeitnehmern mit dem lebenslauf
- Maurerlehre in der DDR
- 4 Jahre im Kombinat XY
- Wende, 2 Jahre gar nix
- 8 Jahre gar nix, Nebenjob anner Pommesbude, Sozialhilfe
- 5 Jahre bei McDonalds und schwarz aufm Bau
- ASG2 empfänger, über 150 Bewerbungen geschrieben, Antwort: Zu alt, keine Stellen, nicht genug qualifiziert

Da kann ich nich hergehen und sagen "Heeey, ich reiss jetzt was, mach mich selbstständig oder steig in nen zweitberuf ein." Solche Leute haben NICHTS, kein Geld (eher ne Menge Schulden), also keine Selbstständigkeit, keinen, der ihre Arbeitskraft mit der spezifischen Qualifikation braucht, was bleibt? - Mit den Niedriglöhnern aus Polen und den Schwarzis aus Kroatien konkurrieren um 500 Euro/Monat Saisonarbeit.

Der wesentliche Punkt ist: So ein Werdegang ist exemplarisch. In diesen oder ähnlichen Sackgassen stecken Millionen Menschen, und noch vielmehr haben Angst davor. Wenn Du mit 30-40 arbeitslos wirst, am Ende noch mit dem "Handicap" Familie (verheiratet und Kinder, pfuibäh), dann gibts keinen Platz für Durchhaltevermögen, weil es nichts zum Durchhalten gibt, nur endlos bewerben und hoffen, dass irgendjemand gnädig genug ist, Dich die Toiletten putzen zu lassen. Wäre ich an der Stelle und würde wie Dreck behandelt dann würde ich auch NPD oder Links oder MLPD wählen... weil die Gesellschaft sich einen Dreck um diese Leute, deren Stimme in die Millionen geht, kümmert.
Weil Bildungsfuzzis, Leute, die im Management von Steuerberaterkanzleien sitzen, abgeschlossene Juristen, Filialleiter, Bankangestellte, Selbstständige denken, sie könnten auch nur ne Sekunde einschätzen, wie es wirklich ist, mit 2 Euro pro Tag und 30 000 Euro Schulden über die Runden kommen zu müssen. Da wird nicht gefragt, was Du machen willst, da machst Du, weil Du sonst untergehst...

Scheuklappen runter Leute,
Meridion

username
02.10.2005, 13:46
Leude, ihr gehört alle ausnahmslos zur Bildungselite, also zu den kleinen 8% mit (bald) abgeschlossenem Studium und den damit verbundenen Möglichkeiten, durch Leistung und Hartnäckigkeit was zu erreichen.

Der Pessimismus entwickelt sich aber bei Arbeitnehmern mit dem lebenslauf
- Maurerlehre in der DDR
- 4 Jahre im Kombinat XY
- Wende, 2 Jahre gar nix
- 8 Jahre gar nix, Nebenjob anner Pommesbude, Sozialhilfe
- 5 Jahre bei McDonalds und schwarz aufm Bau
- ASG2 empfänger, über 150 Bewerbungen geschrieben, Antwort: Zu alt, keine Stellen, nicht genug qualifiziert

Da kann ich nich hergehen und sagen "Heeey, ich reiss jetzt was, mach mich selbstständig oder steig in nen zweitberuf ein." Solche Leute haben NICHTS, kein Geld (eher ne Menge Schulden), also keine Selbstständigkeit, keinen, der ihre Arbeitskraft mit der spezifischen Qualifikation braucht, was bleibt? - Mit den Niedriglöhnern aus Polen und den Schwarzis aus Kroatien konkurrieren um 500 Euro/Monat Saisonarbeit.

Der wesentliche Punkt ist: So ein Werdegang ist exemplarisch. In diesen oder ähnlichen Sackgassen stecken Millionen Menschen, und noch vielmehr haben Angst davor. Wenn Du mit 30-40 arbeitslos wirst, am Ende noch mit dem "Handicap" Familie (verheiratet und Kinder, pfuibäh), dann gibts keinen Platz für Durchhaltevermögen, weil es nichts zum Durchhalten gibt, nur endlos bewerben und hoffen, dass irgendjemand gnädig genug ist, Dich die Toiletten putzen zu lassen. Wäre ich an der Stelle und würde wie Dreck behandelt dann würde ich auch NPD oder Links oder MLPD wählen... weil die Gesellschaft sich einen Dreck um diese Leute, deren Stimme in die Millionen geht, kümmert.
Weil Bildungsfuzzis, Leute, die im Management von Steuerberaterkanzleien sitzen, abgeschlossene Juristen, Filialleiter, Bankangestellte, Selbstständige denken, sie könnten auch nur ne Sekunde einschätzen, wie es wirklich ist, mit 2 Euro pro Tag und 30 000 Euro Schulden über die Runden kommen zu müssen. Da wird nicht gefragt, was Du machen willst, da machst Du, weil Du sonst untergehst...

Scheuklappen runter Leute,
Meridion

ich für meinen Teil hab keine Scheuklappen. Die von dir beschriebene exemplarische Familie erlebe ich jeden Tag (allerdings ohne NPD und so).
Gute Beschreibung. Und du ahst Recht, die von da oben verstehen es sicher nicht.

Lava
02.10.2005, 14:23
Leude, ihr gehört alle ausnahmslos zur Bildungselite, also zu den kleinen 8% mit (bald) abgeschlossenem Studium und den damit verbundenen Möglichkeiten, durch Leistung und Hartnäckigkeit was zu erreichen.

[...]


Scheuklappen runter Leute,
Meridion

Ich bleibe bei meiner Meinung. Was du da aufzählst, ist ein Beispiel - keine allgemeingültige Aussage. Ja, auch in meiner Familie gibt es so ein "Opfer", dass seit der Wende fast durchgehend arbeitslos ist (und das mit guter Bildung und Ausbildung übrigens), aber auch da wäre mit etwas mehr Flexibilität im Handeln und Denken (!) mehr möglich. OK, wir haben 5 Mio Arbeitslose und denen kann man keinen Arbeitsplatz herbeizaubern. Trotzdem ist der Anteil der arbeitenden Bevölkerung viel höher. Außerdem denke ich, dass sich die Aktion besonders an junge Menschen richtet, die vielleicht durch das Jammern in der Familie und in den Medien die Persepektiven verloren haben. Man darf die Aktion nicht missverstehen: wir sollen uns nicht darüber freuen, arbeitslose Deutsche zu sein. Vielmehr soll ein Bewusstsein geschaffen werden darüber, dass man vielleicht mehr in seiner eigenen Hand hat, als man denkt.

Zum Thema Harald Schmidt: Ironie ist sein Markenzeichen. Aber würde er bei so einer Aktion mitmachen (dürfen), wenn er sie ablehnen würde?

EDIT: Woher, glaubt ihr, kommt der amerikanische Nationalismus? Vielleicht nicht durc so offensichtliche Kampagnen wie "Du bist Deutschland", aber die Bombardierung mit Landesflaggen und Nationalhymnen überall hat einen ähnlichen Effekt, denke ich. Und in Amiland gibt's auch ne Menge Armut, was die Menschen nicht daran hindert, stolz auf ihr Land zu sein. Ohje... ich wollte jetzt die USA eigentlich nicht zu einem Vorbild von Deutschland machen :-D