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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Famulatur SK Bielefeld Orthopädie



Bille11
02.10.2005, 11:44
1. Allgemeine Daten zur Klinik
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- Bielefeld
- Städtische Krankenanstalten
- Orthopädie
- PD Dr. M. Engelhardt ist der Chef dort
- Frau Weber, Chefsekretärin
- Teutoburger Str. 50
D-33604 Bielefeld
Tel. (0521) 581-0
Fax (0521) 581-2099
- http://www.sk-bielefeld.de/

2. Betreuung und Arbeitsklima
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- Betreut wurde ich von den Assistenten, Oberärzten, auch der Chef redet mit einem :-)
- Ich hatte eine sehr gute Betreuung, da die Assistenten alle sehr locker sind, selbst praktisch orientiert denken und die Arbeit zu mögen scheinen, ausserdem durch die Leitung der Klinik eine gute Motivation des Teams durch exzellente Facharztausbildung stattfindet..
- Regelmässig PJ-ler, die auch im OP viel mitassistieren dürfen, Famulanten weiss ich nicht,wie viele, aber ich glaube, schon so einige.. in dem Zeitraum in dem ich da war, war ich die einzige Famulantin, es gab einen PJ-ler
- Der Umgang war sehr locker, die Einhaltung der Hierarchie ist wichtig, aber insgesamt ein angenehmes Team, bei dem die Assistenten sich jederzeit problemlos an die OÄ wenden konnten, der CA nicht meilenweit entfernt war & keiner Tod&Teufel fürchten musste.

3. Praktische Tätigkeiten / Aufgaben / Tagesablauf
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- Ich hatte recht viele Vorkenntnisse, persönliche Motivation für das Fach, nach 6 Monaten Famulatur in chirurgischen/orthopädischen Bereichen war dieser Monat quasi eine Vorstellung beim Prüfer, den ich im Stex haben werde, aber in dessen Abteilung ich nicht PJ machen werde (und das habe ich in der Bewerbung auch so geschrieben)..
- Mein Aufgabengebiet war im Prinzip, mit 2 Assistenten die eine Hälfte der Klinik (=2 Stationen) (inklusive der Privaten) zu schmeissen.. und natürlich die 2. Assistenz im OP :-love
- 7:00 Visite, 15:30 Nachmittagsbesprechung, gegen 16:00-16:15 war ich meist draussen, manchmal auch erst 1700, das Späteste war vielleicht 17:30, weil ich bei einer späten OP noch assistiert hatte.. Mittwoch 15:00 Besprechung (15:30 Ende), Freitag 13:30 Besprechung und anschliessend Wochenende..
- 7:00 Visite mit dem Chef auf der privaten Seite, dann Visite der Normal-Station.. ab 8:00 OP, wenn man zu einer späteren OP auf dem Plan stand, wurde man rechtzeitig angerufen.. ansonsten BE, Aufnahmen, Stationsarbeit -Verbände, - Redons, Essen gehen, Ambulanzarbeit zuschauen, beim Säuglingshüften-schallen zuschauen oder auch mal selbst Hand anlegen, 15:30 (oder eher, siehe oben) Besprechung, Vorstellung der Patienten vor dem Chef und OÄ mit Bildern&live.

4: Drumherum
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- Verpflegung: man bekommt eine Kantinenkarte, mit der man 1cent pro Standard-Mahlzeit bezahlt, Extras kosten normal (ich habe mit vielen Schokoriegeln etwa 15€ in 4,5 Wochen bezahlt..
- Möglichkeit der Unterkunft für Auswärtige soll es geben, war für mich kein Thema, weil ich zu Hause gewohnt habe & morgens mit dem Rad die 12-15 min zur Klinik gefahren bin..
- Arbeitskleidung wird in der Kleiderkammer gestellt.. Kittel, Kasak, Hose in weiss

5: Resumee / Fazit
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Nachdem ich schon 2 Monate in der Unfallchirurgischen Abteilung im Haus gewesen bin, dort enorm viel Chefarzt-Betreuung und sehr sehr positives feed-back erhalten hatte, anschliessend eher per Zufall an 2 Schweizfamulaturen gekommen bin, die eine davon ausgezeichnet war, die andere ein reiner „Höllentrip“, habe ich mich in der Orthopädischen Klinik in Bielefeld beworben, weil ich dort im Staatsexamen geprüft werden würde, aber nicht im PJ sein würde – denn dafür hatte ich mir schon ein Tertial in einer Zürcher Ortho-Klinik reserviert. So wollte ich zumindest den Prüfer und dessen Stil kennenlernen..
Mein persönliches Selbstbewusstsein bezüglich Arbeiten/Operationssaal war durch die Frühjahrsfamulatur ein wenig angekratzt, so dass ich in der Bewerbung eindeutig und klar auch geschrieben habe, dass ich Hörgeräte trage und das durchaus schon mal Verständigungsprobleme bereiten könne – zum Glück war das eher weniger der Fall, das gesamte Team hat darauf Rücksicht genommen & für mich war es ein Spass, festzustellen, dass nicht alle Menschen im Operationssaal so „assig“ sind, wie 2 Schweizer Chefs – die Verständigungsprobleme in Graubünden sind auch eher persönlicher Natur gewesen. Letztlich war das Hören/Weniger-gut-Hören eher das geringste Problem, wie dieser Monat eigentlich ein grosser Spass für alle Beteiligten war – wir haben dermassen viel gelacht, gefrotzelt und Freude gehabt, dass ich es an den Wochenenden schon fast vermisst habe, nicht in der Klinik sein zu müssen..
Da Urlaubszeit war, waren 2 von 6 Assistenten die meiste Zeit der 4,5 Wochen im Urlaub, der eine kam in der letzten Woche wieder, die weibliche Assistentin ist die gesamte Zeit im Urlaub gewesen, so dass ich allein unter „Jungs“ war, dies natürlich auch genossen habe - was unter anderem auch daran lag, dass ich viel machen durfte - die Stationsärzte haben – sonst auch eher gewöhnt, zu dritt zu arbeiten – mir alles erlaubt, was ich machen wollte, ich hatte viel Motivation und so war es auch so, dass ich nach einer Eingewöhnungszeit von 1 Woche, in der geschaut wurde, was ich so drauf hatte, viel erklärt wurde und auch abgefragt, ich ziemlich voll in den Betrieb integriert war, schon mal 4 von 4 Aufnahmen gemacht habe, diese soweit selbstständig aufgenommen, aufgeklärt und dann einen Assi gebeten hab, mir doch grad neue Rö-Bilder für diesen Patienten anzufordern (dafür brauchte es ein Passwort für die Kliniksoftware, das ich nicht hatte) und bei der Chef-Vorstellung nachmittags auch voll vorgestellt, bzw. für meinen Untersuchungsbefund eingetreten bin, wenn dieser anders war als im Ambulanzzettel notiert. Im OP, wo ich den Grossteil des Teams schon kannte, wurde ich sehr nett aufgenommen, man wusste Bescheid um mich und so hatte ich auch kaum Konversationsprobleme, was vielleicht die OÄ und den CA sehr überrascht und auch gefreut haben muss, so manche lustige Unterhaltung hat die Knie/Hüft-TEPs verkürzt.. Durch das furchtbar gute Klima & dadurch, dass ich gerade mit „meinen“ 2 Stationsärzten so gut klar kam, wir auf einer Wellenlänge lagen und furchtbar viele Scherze gemacht haben, (aber auch gearbeitet:-))) war der Abschied aus dieser Famulatur der bisher schwerste für mich, ich habe in der letzten Woche immer wieder zu hören bekommen, wie toll es doch war & nicht nur ein, sondern gleich 2 Geschenke „abgestaubt“, zum einen ein Buch vom Chef mit einer sehr netten Widmung, des weiteren haben mir die Assistenten alle zusammen den neuen Krämer/Grifka geschenkt, mit netten kleinen Widmungen drin.. Ich denke, schon allein daran kann man sehen, dass dieser Monat für alle Beteiligten eine positive Zeit war.. :-) Von der Arbeit her kann ich sagen, dass ich meine Vorkenntnisse sowohl was die Orthopädie, als auch die praktischen Dinge der Stationsarbeit & im OP weiter ausgebaut habe, und spezielle Dinge (wie die Aufklärung von Patienten, das einigermassen eigenständige Arbeiten) die man erst im PJ lernt, auch jetzt schon machen durfte.. Nach meinem Pech im Frühjahr (ist auch bei den Famulaturberichten), war es doch ein herrlicher Abschluss der Famulatur-Zeiten und eine positive Bestätigung, gesagt zu bekommen, dass ich mich für den chirurgischen (halt: den orthopädischen) Beruf eignete.. :-love

björninho
13.05.2006, 23:21
Das kann ich nur bestätigen !
Auch wenn ich nur eine Woche da war (da es eine Einladung war !), so war es echt toll. - Besonders die CA-Betreuung, gemeinsam joggen, Kaffee trinken gehen und "private" Stadtführung ... !
Medizinisch wars auch gut ... !

:-top

Bille11
14.05.2006, 11:15
hi björn *grins*

freut mich, dasses dir gefallen hat :-))