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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Medizinische Programme mit Studiengebühren



Leisure Suit Alex
06.10.2005, 08:46
Was haltet ihr davon, wenn Deutschland wie auch Ungarn, Tschechien und die ganzen anderen Ostblockländer englische Studiengänge mit hohen Studiengebühren einführen würden?
Einerseits würde dadurch viel Geld an die Unis fliessen, beispielsweise Ungarn gibt es sicher an allen 3 Unis alleine im ersten Jahr zusammen knapp 600 Studenten für englische und deutsche Humanmedizinstudiengänge, d.h. es würden bei Studiengebühren von 9000 Euro/Jahr etwa 5,4 Millionen Euro mehr im Jahr an die deutschen Unis fliessen... hinzu kommt ja, dass auch noch zusätzliches Kapital nach Deutschland fliesst, d.h. die ausländischen Studenten essen, wohnen und vergnügen sich.
Für viele Studenten aus den USA wären 9000 Euro/Jahr eine lächerliche Summe die sie gerne bezahlen würden und viele Amis die ich gesprochen habe, hätten auch gerne in Deutschland studiert - jedoch haben sie das ohne Deutschkenntnisse nicht gewagt. Naja, und die meisten kapitalstarken Ausländer wollen gar nicht in Deutschland studieren, weil im Ausland halt oft nach der Maxime gehandelt wird: "Was nichts kostet, ist nichts wert"
Und desweiteren würde auch noch der kulturelle Einfluss Deutschlands etwas steigen, denn schliesslich würden die ausländischen Studenten ja während des Studiums auch Deutsch lernen, schließlich funktioniert das sogar bei Studiengängen in der Tschechei, Slowakei und Ungarn, Sprachen die eigentlich nur von einer handvoll Leuten gesprochen werden und teilweise schwieriger als das Deutsche sind.
Die Kosten solcher Studiengänge nebenher einzurichten sind ja eigentlich gering, da die Einrichtungen alle bereits vorhanden sind.
Die deutschen Studiengänge würden natürlich unverändert neben den englischen Studiengängen erhalten bleiben.
Was würdet ihr von sowas halten? Schliesslich klappt das ja im europäischen Ausland sehr gut und abgesehen von der Bildung haben wir in Deutschland ja kaum Ressourcen.

Hellequin
06.10.2005, 14:50
Die Kosten solcher Studiengänge nebenher einzurichten sind ja eigentlich gering, da die Einrichtungen alle bereits vorhanden sind.
Die Kapazitäten von den Einrichtungen sind aber meist auch schon komplett ausgeschöpft, also müsste man dann doch wieder komplett anbauen. Außerdem brauchst du das Personal für die Lehre und Personalkosten sind nicht gerade billig. Das vermutlich jetzt folgende Argument das deutscher und englischer Kurs vom selben personal unterrichtet werden könnte, funktioniert imho nicht. 1. weil das Lehrpersonal ja auch "nebenbei" forschen will. 2. wegen der Kapazitätenberechnung der Studienplätze. Das würde in dem Fall von den Klägern sicherlich als Argument das für ins Feld geführt werden, das nicht alle Kapazitäten ausgeschöpft werden. Also könnte das ganze für die Unis wieder zu einem Minusgeschäft werden.

Rico
06.10.2005, 14:57
Und an welcher Uniklinik findet dann wohl der klinische Studienabschnitt statt?
Daran krankt ja schon Witten-Herdecke, daß denen ein entsprechendes Zentrum fehlt...

Wenn das Konzept überzeugend ist, dann ist es sicher keine schlechte Idee. Hauptsache, daß das ganze sich selber trägt... Witten bekommt ja auch Zuschüsse in (mindestens) sechsstelliger Höhe vom Staat...
Für viele Studenten aus den USA wären 9000 Euro/Jahr eine lächerliche Summe die sie gerne bezahlen würdenDas problem, warum Bildung in den USA so teuer ist, ist ja, daß die Unis keine nennenswerte andere Geldquelle haben als die Studiengebühren. Wenn ich also ein gewisses Niveau an Dozenten und Ausrüstung halten willst, dann wirst Du entsprechend tief in die Tasche greifen müssen. Das schlägt sich in diesem System unmittelbar in den Studiengebühren nieder. Wenn der Spaß also selbstfinanzierend seien soll *und* ein ansprechendes Niveau bieten soll, dann werden die Studiengebühren vermutlich nicht im Bereich von 9000€/Jahr zu halten sein... :-meinung

Leggo1
06.10.2005, 15:22
zu dem Preis nicht machbar, ansonsten :-top