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03.06.2002, 15:03
Nur jedes zehnte Unfallopfer erhält Erste Hilfe

Freitag 31. Mai 2002, 14:07 Uhr
Nur jedes zehnte Unfallopfer erhält Erste Hilfe

Hamburg (AP) In Deutschland wird bei medizinischen Notfällen immer seltener Erste Hilfe geleistet. Nur bei jedem zehnten schwerem Notfall werde Verletzten qualifiziert geholfen, erklärte die Arbeitsgemeinschaft in Norddeutschland tätiger Notärzte (AGNN) am Freitag in Hamburg ...

Der komplette Text ist unter der folgenden Adresse zu finden:
http://de.news.yahoo.com/020531/12/2se74.html

Anmerkung der Redaktion : Wir haben wir uns in der Redaktion entschieden, von anderen Webseiten direkt kopierte Texte nicht komplett im Forum stehen zu lassen. Wir haben daher den Text oben gekürzt und den Link zum kompletten Text hinzugefügt. Die Redaktion bittet Euch, in Zukunft im Sinne des gesamten Forums analog vorzugehen: fasst den Inhalt desjenigen Artikels, den ihr interessant findet und bitte per Link hinterlegt, kurz in eigenen Worten zusammen
und verzichtet bitte auf die komplette Übernahme fremder Texte.

Eure Redaktion Medi-Learn.net

Lion
03.06.2002, 16:47
und was möchtest Du uns damit sagen oder fragen???

:-???

Lava
03.06.2002, 17:22
Erste Hilfe Kurse in der Schule halte ich für durchaus sinnvoll. Die meisten machen das ja nur, weil sie den Führerschein haben wollen. Außerdem vergisst man Vieles so schnell. (Da schließe ich mich nicht aus)

03.06.2002, 17:27
Schon nachdenkenswert, dieser "Hinweis".

Da sieht man einmal, wie die Realität aussieht. Viele blicken ja doch lieber weg, fahren weiter und tun so, als ob es wichtigers gäbe, als seine Hilfe zu geben.

Dabei ist vor Ort ja lediglich die ABCD-Regel anzuwenden:
A = Atemwege kontrollieren, ggf. beatmen
B = Bewusstseinslage checken (ansprechbar)
C= Kreislauftest = Puls vorhanden oder Herzdruckmassage nötig
D = Drugs (wohl eher für den Notarzt, wer hat schon Insulin dabei, aber ein Glas Cola hat schon so manchem unterzuckertem geholfen

Was das E in der erweiterten ABCD E - Regel heisst, weiss ich schon gar nimmer - da sieht man einmal, wie schnell man wichtiges vergisst.

Und neben diesem Algorithmus wird man sicherlich auch ein Blutung stillen könnnen.

Nachdenkenswert dennoch, dieser HInweis.

Ein Gast

Lion
03.06.2002, 17:43
Hallo,

also das bei diesem lächerlichen Erste-Hilfe-Kurs für den Führerschein nicht viel hjängen bleibt ist doch wohl verständlich.
Zudem glaube ich, daß viele Menschen, obwohl sie sich vielleicht noch an die Maßnahmen erinnern, sich z.B. eine Herzdruckmassage gar nicht zutrauen. Das kann ich auch vollkommen verstehen wenn man sonst gar nichts mit medizinischen Dingen zutun hat.
In diesem Bereich sind quasi noch sehr viele Verbesserungen vorzunehmen.

03.06.2002, 19:04
http://de.news.yahoo.com/020531/12/2se74.html

Pascal
04.06.2002, 14:48
E wie in Elektrotherapie. Damit ist der Defi gemeint.

hobbes
04.06.2002, 19:52
Möglicherweise liegt es nicht nur an den ungenügenden Kenntnissen in Nothilfe, dass diese nicht geleistet wird. Wenn aber wirklich etwas passiert, so denkt sich jeder, nun es wird schon einer helfen. Wieso gerade ICH?

Ehrlich gesagt bin ich auch schon an einem Unfall (es lag ein Radfahrer bewegungslos auf dem Boden) vorbeigefahren. Das war allerdings noch vor meiner Medizin-Zeit. Als ich an den Unfallplatz kam, habe ich erst nichts gesehen, erst beim Vorbeifahren sah ich den Mann. Weshalb in aller Welt ich damals weitergefahren bin, kann mir nicht erklären. Ich habe mir damals bereits wenige Minuten später Vorwürfe gemacht. Es war allerdings schon zu spät, ich war schon auf der Autobahn. Im dem kurzen Moment, indem ich die Chance gehabt hätte, Courage zu beweisen, anzuhalten und zu helfen, habe ich versagt. Es war nicht böser Willen, nicht Egoismus. Vielleicht war es Angst (?).
Später fühlte ich mich schuldig.

Ich bin überzeugt, dass es vielen so geht, wie mir damals. Man getraut sich, hat Angst Fehler zu begehen, Angst sich strafbar zu machen, Angst vor der Konfrontation mit Leid und Tod. Die wichtigste Aufgabe von Nothilfekursen und von Kampagnen wäre es genau diese Angst anzusprechen und die Leute zu Courage zu ermutigen.

Heute würde ich helfen. Denn ich habe mir nach dem o.g. Vorfall Gedanken gemacht, ich bin also auf den nächsten Ernstfall gedanklich vorbereitet.

DoktorW
05.06.2002, 11:59
ich glaube, dass ein grosses Problem die Angst ist, etwas falsch zu machen.
Wenn ich mir zum Beispiel meine Mutter anschaue, die hat keine (!) Ahnung mehr von erster Hilfe, der letzte Kurs ist Jahrzehnte her! Aber wie soll man das aendern? Pflichtauffrischungskurse fuer alle? Vielleicht eine Idee aber kaum realisierbar.
Aber oft reicht es schon, wenn ein Notruf abgesetzt wird, viele Leute machen nicht einmal das, obwohl jeder ein Handy bei sich traegt....

gruss
DoktorW

xxxxmr
05.06.2002, 13:54
Original geschrieben von DoktorW
Pflichtauffrischungskurse fuer alle? Vielleicht eine Idee aber kaum realisierbar.

Wieso nicht ? Ich bin sowieso der Meinung man sollte wie in anderen Ländern den Führerschein befristen auf zwei Jahre und ihn nur gegen Nachweis eines Erste Hilfe Kurses und eines Gesundheitszeugnisses verlängern ... damit könnte man meiner Meinung nach mehrere Fliegen mit einer Klappe ...

Gruß
Jens

Blaulichtjunkie
28.12.2004, 16:53
Hi!
Will mich jetzt auch mal zu Wort melden.
1. Bei uns hieß die Regel
H ilfe holen
E rmutigen /trösten
L ebenswichtige Funktionen kontrollieren
D ecke unterlegen

glaube aber die ABCDE Regel ist eher was für RD oder Studium.

2. Finde es auch erschreckend, dass nur so wenige Leute helfen.
War letztesmal bei meiner Tante im Auto auf einer Bundesstraße unterwegs und wir sind an einen VU gekommen (das Auto stand allerdings im Feld) und sie wäre einfach weiter gefahren, wenn ich sie nicht so entsetzt angesehen hätte und kamm erst mal die Frage von ihr, ob ICH da anhalten müsse. Ich war total schockiert von ihr, sie hate ja mehr oder weniger die Meinung man muss nur helfen wenn man in einer Hilfsorganisation ist.

Andererseits hat mir mein Dad immer vorgelebt dass man einfach hilft wenn wo was passiert, Vielleicht hatte er es leichter weil er bei der FFW war, aber die rückt bei uns auch nur alle heiligen Zeiten mal aus. Ich finde jeder kann helfen also für mich war das von klein an selbstverständlich. Wenn man jünger ist reicht es doch vollkommen es einem Erwachsenen zusagen, er solle den Notruf absetzen und so ab 10 Jahren sollte jeder dazu in der Lage sein, wir haben das jedenfalls in der Grundschule gelernt.
Natürlich stimmt auch dass man manchmal als Ersthelfer nicht viel machen kann . Hatten im Sommer eine VU mit 6 Verletzen, zum Glück keiner schwer, da ist man als erster Ersthelfer sicher erst mal ganz schön überfordert und esist auch nicht so einfach sich einen überblick zu verschaffen ( vorallem wenn man wie ich zu diesem Zeitpunkt im Bikinioberteil rumläuft, weil man gerade beim sonnen gestört wurde; kleine Anmerkung nebenbei) aber es ist doch gut wenn man beim eintreffen des RD schon mal ungefähr sagen kann was los ist.

Naja dann Gruß Tina

generellspeziell
28.12.2004, 19:58
AG EH-MED e.V.: Wer ist das? hoch

Die studentische "Arbeitsgemeinschaft Erste Hilfe und Notfallkunde für Medizinstudierende e.V." ist ein Zusammenschluss von Medizinstudierenden verschiedener deutscher Universitäten. Sie haben sich das gemeinsame Ziel gesetzt, zu einer Verringerung der notfallmedizinischen Hilflosigkeit ihrer Kommilitonen beizutragen. Alle Trainer sind ehrenamtlich tätig und Studierende der Medizin, Ausbilder und zum Teil Rettungssanitäter, die über ausreichend Erfahrung in der Notfallversorgung von Patienten verfügen.

Kurse bereits seit 1995 an der FU...

Bereits seit 1995 ist die AG EH-MED e.V. an der Freien Universität Berlin aktiv, wo in Zusammenarbeit mit dem Institut für Biochemie (Prof. Dr. Körber) und der Klinik für Anästhesiologie (OA Dr. Breckwoldt) die Kursinhalte von Studierenden an Studierende vermittelt werden.

...und heute auch an weiteren Universitäten

Inzwischen ist die AG EH-MED e.V. auch an der Justus-Liebig-Universität Gießen, der Humboldt-Universität zu Berlin, der Ernst-Moritz-Arndt- Universität Greifswald und an der Medizinischen Universität zu Lübeck aktiv.

Die AG EH-MED e.V. arbeitet als Partner mit der Deutschen Herzstiftung e.V. zusammen, die die ehrenamtliche Arbeit der Studierenden unterstützt. Die Seminarbescheinigungen der AG EH-MED e.V. sind durch die einzelnen Landesprüfungsämter und die Universitäten anerkannt.

Seit 2001 agiert die AG EH-MED als eingetragener Verein (e.V.). Als solcher treibt sie die bundesweite Umsetzung ihres Konzeptes, sowie die Fort- und Weiterbildung ihrer Mitglieder in Zusammenarbeit mit den Universitäten voran.