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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : SKLAVEN IN WEIß



Midsummer
28.10.2005, 18:53
Falls ihr den Artikel noch nicht kennt. ein dossier aus der "zeit":
Sollte sich jeder Medizinstudent mal zugemüte führen...

Junge Krankenhausärzte gehen auf die Straße. Sie wehren sich gegen Dauereinsätze zum Billiglohn. Eine Visite in Deutschlands bekanntester Klinik, der Berliner Charité
Hier unter zeit.de (http://www.zeit.de/2005/44/Charite_Head?page=1)

SynC
28.10.2005, 19:03
Jo schon gelesen ;) Hoffentlich wird das in der Öffentlichkeit nun mal öfter wahrgenommen was da abgeht damit die Politik mal eingreift.

Doktor_No
28.10.2005, 20:43
interessanter artikel! an der charite isses sicher noch extremer als woanders, aber die kochen auch nur mit wasser. hoffentlich lesen den so viele leute wie möglich!

Feuerblick
28.10.2005, 21:07
Guter Artikel!
Ich weiss gar nicht, wie viele Menschen ich dazu gebracht habe, entsetzt und völlig entgeistert den Kopf zu schütteln angesichts der Arbeitsbedingungen und der Bezahlung von Ärzten. In meinem weiteren Bekanntenkreis glaubt inzwischen keiner mehr an den Halbgott in Weiß, der sich eine goldene Nase verdient!!! Keiner mehr schüttelt den Kopf, wenn Ärzte auf die Straße gehen. Nein, die Menschen, denen ich einiges über das wahre Leben eines Arztes erzählt habe, schauen sich solche Berichte an und sagen "Ein Wunder, daß nicht mehr schief geht in Klinken. Warum wehren sich Ärzte nicht gegen diese Ausbeutung?"
Mein Tipp: Erzählt es weiter - jedem, der es hören will und jedem, der es nicht hören will!!!

Funkel, die nicht mehr im Brustton der Überzeugung sagen kann, dass sie wieder Medizin studieren würde....

Werwolf
28.10.2005, 23:15
Guter Artikel!
Und er bildet Realitäten ab, die ich tagtäglich ebenso erlebe- da ist nichts überspitzt dargestellt. :-notify

Tja, und im nächsten Jahr sieht´s dann so aus, daß ich -vorausgesetzt, mein Vertrag wird verlängert- 42 Wochenstunden arbeite (OK, ich schreibe halt wöchentlich 3,5 Überstunden weniger auf- so what... :-D ) und 3 oder 4 Urlaubtage weniger habe. :-( Urlaubs- und Weihnachtsgeld hatte ich sowieso noch nie.
(Auch schon eine Frechheit: Wenn man mal davon ausgeht, daß es ein Jahreseinkommen der Summe X gibt bzw. gab, das in 14 "Häppchen" gezahlt wurde... Dieses Argument, daß das Jahr ja bloß 12 Monate habe, alles andere sei ja Zusatz und ein "Geschenk" ist total schwachsinnig! Zinsloser Kredit an den Arbeitgeber- nix anderes!) :-( :-( :-(
Aber ich kann mich irgendwie trotz allem nicht dazu durchringen, ins Ausland zu gehen, sondern hoffe einfach, daß sich hier in absehbarer Zeit etwas ändert. So kann´s jedenfalls nicht weitergehen! :-nix

Midsummer
29.10.2005, 01:15
Ja den Artikel finde ich auch klasse :-top
Nur leider ist er etwas versteckt und ereicht so nicht die breite Öffentlichkeit... [Da müssste man schon eine schlagzeile liefern ala´"Neuer Weltrekord: 168h woche von Dr. Sklave" wär doch was für die Bild... -> Politiker lesen mehr Bild als Zeit...]

Also wenn man sowas als ersti liest, ist es wirklich nicht ganz so einfach sich in Anatomie (hab jetzt gerade einen 6 wochen block anatomie) vollreinzu knien.
Man kann sich nur damit trösten, dass sich die situation in den nächsten jahren verbessern wird (na verschlechtern ist ja auch kaum mehr möglich). Ne am besten ab sofort, dafür ist es wichtig, dass sich die Jungärzte auch was trauen und zusammenhalten. und einfach mehr mut zeigen ihre rechte einzufordern, wie es der artikel auch erwähnt... Und denkt daran ihr tut das ja nicht nur für euch, sondern auch für alle generationen nach euch!!!

sonst bleibt als alternative wirklich nur das Ausland, in dem ich ja schon bin und es im mom freiwillig nicht mehr so schnell verlassen werde, obwohl die situation hier nicht viel besser ist.

Lg
christian

Doktor_No
29.10.2005, 11:38
als assi in österreich muss es noch schlimmer sein, stichwort turnusarzt und so. im osten werden ja sogar schon ösis importiert...

lala
29.10.2005, 11:51
Huhu -
aus gegebenem Anlass:

Können nicht mal bitte alle hier im Forum Aktiven, die irgendwo im Ausland als Assisenten tätig sind schreiben (in Kurzform) wie
- die Arbeitsbedingungen sind
- die Bezahlung ist
- und wichtig: wie das mit der Anerkennung für den deutschen Facharzt-Titel ist

und natürlich auch wie das so organisatorisch war mit Stellensuche (Tips? Online-Stellenangebote?), Versicherungen, Ärztekammer etc.

Vielen lieben Dank!
lala

GOMER
31.10.2005, 14:10
Verdammte Inzucht, mir fehlt die dritte Seite...

Aber, der Artikel war gut.



btw: Endlich mal wieder was g'scheites in der Zeit, von deren Entwicklung in den letzten 10 Jahren bin ich schwer entäuscht.