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ehemalige Userin 24092013
30.10.2005, 18:33
1. Ich studiere nicht.
2. Ich hab ständig Patienten um mich rum, mit ganz extremen Ängsten, die ich absolut wahr nehme und auf die ich eingehe, denn sie sind ja schon mal beim Arzt oder in Behandlung. Das da Ängste entstehen und auch geäussert werden dürfen bzw. sogar müssen, ist keine Frage.
3. Ich rede hier von Familienangehörigen, Freunden oder Bekannten.
Ich höre mir sicher an, was sie zu sagen haben, ich verstehe sie in einem gewissen Maß auch. ABER ich werde sie nicht 5 Mal hintereinander verstehen, wenn immer wieder die selbe Sosse gelabert wird und ich immer wieder den selben Rat mit Nachdruck und manchmal auch mit Tränen in den Augen gebe.
Wenn er selbst dann nicht ernst genommen wird, muss ich sagen: vergiss es, lass mich mit dem Mist in Ruhe!
Ich komm mir am Ende auch recht verarscht vor, wenn ich mit ansehe, dass eh nix passiert, egal was ich sage.
4. Und da ist es mir egal, wie kalt ich bin......und wenn meine Umwelt dabei einfriert!

test
30.10.2005, 18:45
Das meine ich mit kalt.

Ich hoff du lernst im Verlauf deines Studiums deine Patienten noch besser zu verstehen.
Denn der Mensch ist nicht immer logisch.

Ich würde an deiner Stelle mal ein wenig kürzer treten. Du bist noch in der Schule, wenn ich das richtig mitbekommen habe und meinst hier Leuten, die jahrelang mit Patienten zu tun haben, zu erzählen, wie sie das zu tun haben.
Kommt dir das nicht selber etwas komisch vor? :-nix
Außerdem habe ich den Eindruck, dass ein Großteil deiner Empörung daher rührt, dass damals dein Thread dem Disclaimer gemäß geschlossen wurde.
Das ist natürlich in gewißer Hinsicht verständlich allerdings bringt das den Thread hier auch nicht weiter, wenn du in lauter Posts versuchst andere über Empathie und was weiß ich zu belehren.
:-meinung :-meinung

Leggo1
30.10.2005, 18:49
Ups-wollte eigentlich kurz sachbezogen mich mit dem ersten posting beschäftigen - aber ich glaub ich verzieh mich wieder, da hier grad dicke Luft herrscht :-)

Gichin_Funakoshi
30.10.2005, 18:53
Da ich meine Meinung frei äußern kann, ist dies wohl kaum als Angriff gedacht. Ihr könnt mich eines besseren belehren. Ich habe nur das gesagt, was ich empfunden habe.

Aber Sätze wie:

"Von mir aus können die Leute angst haben und den Arztbesuch meiden, dann sollen sie mich aber bitte mit dem Gelaber verschonen."

Kann ich einfach nicht nachvollziehen.

Sicherlich nervt es, wenn man es 100 mal hört, aber trotzdem muss man dafür Verständniss haben.
:-meinung

ehemalige Userin 24092013
30.10.2005, 18:57
Nein, das muss man gewiss NICHT!!!!!!
Mangelde Einsicht/ Vernunft des Verängstigten ist keine Entschuldigung und auch keine Berechting zu ständigem Verständnis von der Umwelt.

Leggo1
30.10.2005, 18:59
Sicherlich nervt es, wenn man es 100 mal hört, aber trotzdem muss man dafür Verständniss haben.
:-meinung

Verständnis vielleicht schon. Wenn du dann mal soweit bist, wirst du erfahren, dass du viel öfter als es dir lieb ist mit solchen Geschichten "du ich hab da dieses Ziehen, was ist das, was kann ich tun" belästigt wirst.

Gichin_Funakoshi
30.10.2005, 18:59
Aber da wird doch etwas dahinterstecken, wenn wirklich so viele Patienten Angst vom Arzt haben und gleichzeitig Angst haben an einer schlimmen Erkrankung erkrankt zu sein und deshalb nicht zu Einem gehen.

Ich kann es jedenfalls vollkommen nachvollziehen, auch wenn es auf den ersten Blick unlogisch ist!

Dass es nervt ist klar. Würde mich wahrscheinlich auch nerven, aber trotzdem muss ich immer höflich und verständnisvoll reagieren.

ehemalige Userin 24092013
30.10.2005, 19:03
Aber da wird doch etwas dahinterstecken, wenn wirklich so viele Patienten Angst vom Arzt haben und gleichzeitig Angst haben an einer schlimmen Erkrankung erkrankt zu sein und deshalb nicht zu Einem gehen.





Jepp ist es auch.
Was fehlt da?
Mangelnde Aufklärung.
Die bekommt man aber nicht hier im Forum, sondern die bekommt man in der Schule und überhaupt von Anfang an bei gebracht, zumindest sollte es so sein.
Und es ist immer noch Eigenverantwortung, dieses nach zu holen, wenn man merkt, das diese Aufklärung nicht da ist.

Gichin_Funakoshi
30.10.2005, 19:06
Angst steht hier im Kontrast zur Vernunft.
Was siegt ist bei jedem Menschen unterschiedlich.
Die Variable Angst zu verringern und die Vernunft zu stärken erreicht man aber nur dich Höflichkeit und Verständnis! :-meinung

Pünktchen
30.10.2005, 19:07
Ich schliesse mich Kaddel an.
Alles andere wäre blind. Man muss einen Weg finden, damit umgehen zu können, nicht jeden Hilfesuchenden am Ende auch helfen zu können. Schliesslich gibt es verschiedene Selbstschutzmechanismen und die muss man im Laufe seines Studiums in der Arbeit mit Kranken und im Leben im Beziehungen, Freundschaften und auch einfachen Begegnungen lernen. Viele werden jammernd ankommen und sagen ich brauche Hilfe. Aber deine Aufgabe sollte sein die Hilfe zur Selbsthilfe und nicht jemanden den Weg bereiten. Das schafft man nciht, man müsste sich selbst aufgeben dafür. Was kaddel ausdrückt ist doch nur, das Menschen denen man Hilfe anbietet, beim 10. Mal wiederankommen mit dem gleichen Problem und was haben sie in der Zwischenzeit getan? Nichts! Sie haben nicht an ihrem Problem geändert. Man kann predigen was man will, aber sie werden nicht hören. Wahrscheinlich weil sie das auch nciht wollen. Sie wollen Mitleid udnZuneigung udn die bekommen sie durch das Jammern.


Ok, das war ein kleiner Ausflug in die Psyche von deinen Mitmenschen. Denk differenzierter nach, versuch zu verstehen warum Menschen so handeln. Es werden dir in deinem Leben noch viele Menschen begegnen, mit deren Schicksalen du umgehen musst.


LG
Pünktchen

Gichin_Funakoshi
30.10.2005, 19:10
Ich versteh euch ja auch.
ich hab doch selbst sojemand zu Hause mit 35 Jahren Berufserfahrung.

Aber manchmal stört dieser Mechanismus den Patienten.

Evil
30.10.2005, 21:14
Naja, aber wenn zu befürchten ist, daß der Patient sowieso nur den Rat annimmt, den er annehmen will... dann ist das Ganze von vorneherein sinnlos... und leider hilft da auch die Empathie nicht weiter... :-nix

Gichin_Funakoshi
30.10.2005, 22:24
Umso mehr sollten wir uns bemühen, nur den richtigen Rat zu geben. Dann ist die Auswahl an falschen Rat nicht so groß. ;-)

Gichin_Funakoshi
30.10.2005, 22:35
Aus einem Zeitungsartikel.

"Es ist einleuchtend, daß sich in einem solchen Umfeld Kreativität, soziales Engagement und einfühlsames patientenzentriertes Verhalten nur schwer einstellen wollen. Der Verlust der eigenen Fühlsphäre, gemeint ist die gerichtete emotionale Aufmerksamkeit und Sensibilität – das wesentlichste Handwerkszeug eines guten Arztes – verkümmert hier, beziehungsweise wird verkümmert.

Es ist zu fragen, ob der von Patienten häufig als kalt beschriebene Kontakt zum Arzt nicht hier eine entscheidende Wurzel hat: In dieser Umwelt hat nur der „kalt“ agierende Kollege den Marschallstab im Tornister, Emotionalität wird eher als Schwäche definiert. Man muß weiter fragen, ob nicht die Unterrepräsentation von Frauen in medizinischen Führungspositionen hier eine weitere, wenig beachtete geschlechtsbezogene Ursache hat. Frauen neigen offenbar mehr zur sozialen Kompetenz, vertreten weiche Qualitäten.
"

http://www.aerztezeitung.de/docs/2002/10/31/197a00401.asp?cat=/magazin/20_jahre/aerzte_politik

;-)

netfinder
30.10.2005, 22:36
der einzige richtige Rat: GEHE ZUM ARZT! wurde im Laufe dieses Threads glaube ich schon oft genug geliefert.

Was du da ansprichst, wurde ja hier nicht in Frage gestellt, aber wie kaddel bereits ausgefuehrt hatte, es muss nicht bis in alle Ewigkeit ein
einfühlsames patientenzentriertes Verhalten an den Tag gelegt werden!

Gichin_Funakoshi
30.10.2005, 22:51
Ihr seit erfahrener.
Ich hoffe ich werde meine Erfahrungen in dem Bereich noch sammeln.

Aber ich hoffe ich werde nie kalt werden...

Wir werden sehen.

Notdoc
30.10.2005, 22:56
Aus einem Zeitungsartikel.

"Es ist einleuchtend, daß sich in einem solchen Umfeld Kreativität, soziales Engagement und einfühlsames patientenzentriertes Verhalten nur schwer einstellen wollen. Der Verlust der eigenen Fühlsphäre, gemeint ist die gerichtete emotionale Aufmerksamkeit und Sensibilität – das wesentlichste Handwerkszeug eines guten Arztes – verkümmert hier, beziehungsweise wird verkümmert.

Es ist zu fragen, ob der von Patienten häufig als kalt beschriebene Kontakt zum Arzt nicht hier eine entscheidende Wurzel hat: In dieser Umwelt hat nur der „kalt“ agierende Kollege den Marschallstab im Tornister, Emotionalität wird eher als Schwäche definiert. Man muß weiter fragen, ob nicht die Unterrepräsentation von Frauen in medizinischen Führungspositionen hier eine weitere, wenig beachtete geschlechtsbezogene Ursache hat. Frauen neigen offenbar mehr zur sozialen Kompetenz, vertreten weiche Qualitäten."Ich weiss nicht, was du uns damit sagen willst! :-???

Es sind hier fast alle Medizinstudenten, keine Klinikärzte, um die es in dem Artikel geht.

Gichin_Funakoshi
30.10.2005, 23:00
Ich habe auch keinem mit diesem Zeitungsartikel einen Vorwurf gemacht.

netfinder
30.10.2005, 23:01
Aber ich hoffe ich werde nie kalt werden...

das kann ich auch nur hoffen, allerdings wirst du vielleicht irgendwann mal vernünftig!

Gichin_Funakoshi
30.10.2005, 23:03
Der eigene Standpunkt ist immer der Richtige und der Vernünftige.
:-party