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synosoph
01.11.2005, 13:35
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blendi
01.11.2005, 14:46
Mir bleibt nur eines zu sagen: Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!

Ich finde den Berliner-Kindergarten einfach nur noch schrecklich!

tpa
01.11.2005, 15:11
Vermisse irgendwie die Objektivität bei der 'Revolte' gegen Münti. Das ganze klingt wirklich wie ein schiefgelaufener Kinderstreich der Jusos... :-meinung

Schade um die gute Verhandlungsposition, die die SPD bisher hatte.

christo
01.11.2005, 16:16
Danke Oskar.

Evil
01.11.2005, 16:19
Naja, mit der Situation zum Ende der Weimarer Republik läßt sich die momentane Lage nun wirklich nicht vergleichen.

Die Politiker-Riege arbeitet nur für sich selbst und ihr Ego, und die Wirtschaft kommt auch nicht in Schwung, trotzdem geht es uns noch gut. Das war zu Beginn der 30er Jahre ganz anders.
Das Problem damals waren ja auch nicht die korrupten Politiker.

Und Panikmacher, die "Untergang! Untergang!" schreien, helfen auch nicht wirklich weiter... :-notify

Lava
01.11.2005, 18:45
Das einzig Positive daran ist, dass man daran erinnert wird, dass Demokratie weder selbstverständlich noch einfach ist. In diesen Tagen möchte ich kein Politiker sein... einfach haben die es nicht! Aber es wäre schön, wenn sie ihre eitelkeiten mal beiseite schieben und einen ernsthaften Versuch der Regierungsbildung unternehmen würden. Münte von den eigenen Leuten ausgebootet und Stoiber zeiht sich feige in sein reiches Land mit absoluter Mehrheit der CSU zurück, in dem es viel einfacher zu regieren ist als in Berlin.

synosoph
01.11.2005, 19:08
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Evil
02.11.2005, 06:21
Natürlich steht Deutschland materiell besser da als in den 30er Jahren. Aber eine verwöhnte, teils dekadente Gesellschaft im Abstieg begriffen ist auch nicht ungefährlicher.
Das sehe ich anders. Damals waren blutige Straßenschlachten zwischen Kommunisten und Konservativen (ehemaligen Monarchisten) an der Tagesordnung, und wer keine Arbeit hatte, hungerte.

Heute sind zwar fast alle unzufrieden, aber auch faul und satt. Und so einer marschiert nicht in einen Krieg.

synosoph
02.11.2005, 14:09
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christo
02.11.2005, 17:09
Rot: Beunruhigende Lage - Vorsicht!
........
War auch schon immer mein Motto :-)) :-)) :-))

Evil
02.11.2005, 18:16
Damals wollte die Mehrheit auch nicht in den Krieg ziehen. Wer hungert hat andere Sorgen. Die Situation damals stand kurz vorm Bürgerkrieg. Im Zweifelsfall ist Nahrung ein passender Streitgrund.




Abgesehen davon hungerte 1939 niemand mehr. Und die Bevölkerung hoffte, daß nach dem Polen-Einmarsch alles schnell wieder vorbei ist. 1939 war die Weimarer Republik schon 6 Jahre Geschichte.




Außerdem: Es geht ja nicht um die Frage Krieg oder Frieden im herkömmlichen Sinn. Wer faul, satt und unzufrieden ist, wird sich auch nicht für den inneren Frieden engagieren. Daran mangelt es. Muß er auch nicht. Es reicht völlig, wenn er sich nicht zum Krieg bewegen läßt.

synosoph
02.11.2005, 19:52
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Evil
02.11.2005, 20:00
Die Situation damals stand nicht kurz vorm Bürgerkrieg.Unruhen und Revolten waren das, aber nirgendwo war absehbar, daß sich zwei bewaffnete Lager territoriale Schlachten liefern würden. In den meisten Bürgerkriegen gibt es mehr als nur 2 Parteien. Und Unruhen und blutige Straßenschlachten sind für mich praktisch Bürgerkrieg.


Das sehe ich anders. Ein Zusammenbruch muß nicht immer im Krieg enden. Nein, nicht zwangsläufig. Habe ich das irgendwo geschrieben?




Nichtsdestoweniger halte ich den Vergleich mit der Weimarer Republik aber trotzdem für recht weit hergeholt...

Kackbratze
03.11.2005, 00:28
Falls mal jemand schauen möchte, entweder ich bin innerhalb der nächsten 7 Jahre in der Politik in Verlin, oder doch bis dahin OA in einem KH.

Und vergesst nicht, ich will Chirurg werden ;)

Jetzt mal ernsthaft, ich glaube die in Berlin sind nur auf ihren eigenen Gewinn aus. Und damit haben sie mein vertrauen verloren. (punkt)

Ich kann da gerne drüber diskutieren, aber ich denke ich werde diesem Land den Rücken kehren, sowie es meine "Frei"zeit erlaubt, ausser es passiert noch etwas, vin dem ich sagen kann, dass es ein Anfang ist, unser ALLER Probleme zu lösen.

synosoph
03.11.2005, 09:19
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Kackbratze
03.11.2005, 11:28
Politikverdrossenheit sorgt für eine explosive Mischung im Land.
Erst kommt der Biedermann und dann kommen die Brandstifter. Und am Ende wills keiner gewesen sein.

Ich glaube nicht, dass in Deutschland nochmal Brandstifter kommen werden, aber der Biedermann wird dafür sorgen, dass die "geistige Elite" dieses Land verlassen wird und damit das wissenschaftliche und kulturelle Niveau weiter sinken wird. :-meinung

Evil
04.11.2005, 06:33
Von der Situation her drängen sich meiner Ansicht nach viel mehr die Parallelen zur Lage vor dem 1. Weltkrieg auf:

1.) machtgierige, unfähige Politiker, die keinerlei Idealismus und noch nicht einmal eine Ideologie vertreten, sondern letztlich nur an ihrem Ego und an materiellem Gewinn interessiert sind (sieht wirklich so aus, als seien gewählte Volksvertreter auch nicht besser als inzüchtige Monarchen :-oopss )

2.) Ausbeutung von Entwicklungsländern, damals im Rahmen des Kolonialismus, heute durch die Globalisierung

3.) (zu) große Macht von Konzernen

Kackbratze
04.11.2005, 07:19
Die Macht der Konzerne sogt aber heute dafür, dass es gerade keinen Krieg geben wird.
In Europa kann sich das kein Konzern mehr leisten, weil hier dann der Markt kaputt geht. Im Ausland geht Krieg auchnicht, weil da ja die Fabriken kaputtgehen.
AUsserdem haben wir keinen Nationalstolz mehr, so dass hier keiner mehr hinter einer Fahne hinterhermarschieren wird (bescheuerte Midnerheitne ausgenommen).

Eher wird die Macht der Konzerne so groß, dass sie sich selbst über große Staaten hinwegsetzen können, weil sie soviel EInfluss haben.

zaffaro
04.11.2005, 16:06
Eher wird die Macht der Konzerne so groß, dass sie sich selbst über große Staaten hinwegsetzen können, weil sie soviel EInfluss haben.

Ich finde sogar dass die Machr der Konzerne schon so gross ist dass sie mittlerweile die Politik in diesem Land bestimmen. Bin überzeugt dass es einige Politiker (vor allem jüngere) gibt, die noch grosse Ziele vor ihren Augen haben und was ändern wollen - aber einfach nicht können. Bei dieser Übermacht der konzerngelenkten Interessensvertretung einfach nicht möglich. Wenn ich lese, dass die "alten Hasen" in der Politik wissen wie´s läuft, glaube ich, dass sie einfach den besten Kompromiss gefunden haben zwischen "es so aussehen lassen sie würden was tun" und "ja keinem in den Rücken fallen der wirklich Macht hat".

Wer in diesem Job etwas macht was den wirklichen Bossen gegen den Strich geht, der is ruckzuck weg vom Fenster... :-meinung

Leggo1
04.11.2005, 16:13
konkretisiert doch mal die "Macht der Konzern" damit man auch sachbezogen diskutieren kann