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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erste Famulatur - Welcher Fachbereich?!?



jerrrry
06.11.2005, 14:44
Hallo,

ich bin jetzt ins erste klinische Semster gekommen und möchte gerne in den nächsten Semesterferien auch gleich die erste Famulatur ableisten.

Meine Frage ist jetzt: Welcher Fachbereich ist sinnvoll für die erste Famulatur, wenn man noch keine Pharmakologie oder ähnliches gehabt hat?
Ich habe dieses Semester eigentlich nur allg. Pathologie und Radiologie, die mir in der Famulatur irgendetwas nützen könnten.

Ist Innere Medizin ohne Pharma Kenntnisse überhaupt zu empfehlen?
Was sagt ihr zu Anästhesie?

Würde mich freuen, wenn ein paar ältere Studenten da einen Tipp aus eigener Erfahrung geben könnten! Ich bin ja sicherlich nicht der erste Student, der in dieser Situation ist... :-nix

Vielen Dank im Vorraus,

Jerry

test
06.11.2005, 15:17
Ich glaube ehrlich gesagt, dass Innere nicht sonderlich sinnvoll ist, wenn du überhaupt noch gar keine Pharma hattest und dich auch noch nicht mit Innerer/Pharma beschäftigt hast.
Ich habe meine erste Famulatur erst nach dem 7.Semester gemacht, hatte also schon allg. und spez. Pharma, Allgemeinmed und Infektiologie/Immunologie. Insofern fand ichs in der Inneren ok, da ich so zumindest schon nen Überblick über die ganzen Medis hatte.
Ich glaube, dass du nich viel mitnehmen würdest, wenn du überhaupt keine Ahnung von den ganzen Medis hast.
Ich bin allerding auch eher Innerelastig und habe keine einzige chirurgische Famulatur gemacht. :-))
Warum willste denn nicht eine Radio Famulatur in ner Praxis oder Ambulanz machen (wird zumindest hier nich mehr als KH Famu anerkannt)? Wäre vielleicht für den Anfang fast das sinnvollste. Oder eben was chirurgisches, das soll wohl noch eingängiger sein. ;-) :-))

test
06.11.2005, 15:18
Achja warum hast du denn so wenige Fächer im 1. klinischen? Auch noch gar kein Mikrobio oder Viro??? Also das finde ich schon ziemlich wenig für Innere.

jerrrry
06.11.2005, 15:32
Ich hab natürlich nicht nur die beiden Fächer...

hab noch Biomathe, Geschichte/Theorie/Ethik der Medizin, Genetik, Rechtsmedizin, klinische Chemie und einen Untersuchungskurs.

Aber ausser ein bißchen Praxisluft im Untersuchungskurs bringen mir die Fächer für die Famulatur ja nicht wirklich was, so wie ich das sehe... :-(

Das Innere nicht sinnvoll ist ohne Pharma seh ich ein. Hat ich mir eh schon irgendwo gedacht. Aber was ist denn mit Anästhesie? Das war jetzt noch meine Zweitwahl...

Radiologie bin ich nicht so der Fan von. Vielleicht hab ich da ja ne falsche Vorstellung, aber wollte halt gerne so ein paar praktische Dinge lernen wie Blutabnehmen, Viggos legen, grundlegende Untersuchungen (Auskultieren...) und so was.
Da wird man in der Radiologie wahrscheinlich nicht so viel mit zu tun haben...

test
06.11.2005, 15:41
Zugänge legen für Kontrastmittel kann man in der Radiologie oft auch :-))
Mit dem Rest siehts aber eher mau aus, da haste Recht. ;-)
Klinische Chemie ist auf jeden Fall schon mal auch gut für Innere. Wenn du viel Medikamente nachschlagen willst, könntest du auch Innere machen. Gibt auf jeden Fall kein besseres Fach um Untersuchen zu lernen. :-meinung Und Blut abnehmen und viggos legen kannste da im Normalfall auch zu genüge.
In Anästhesie wirst du denke ich auch eher weniger untersuchen ;-)
Vielleicht kann dir ja noch jemand anderes was zur Anästhesie als erste Famu sagen. ;-)

teletubs
06.11.2005, 15:49
learning by doing! :-meinung

wenn du schon untersuchungskurs hast, dann sollte es eigentlich kein ding sein keine famulatur in einer klinik zu machen. die anamnese und der status sind manchmal gold wert...
du kannst während deiner famulatur ja auch dinge "anlesen" und fragen hat noch nie was gekostet. es wird dich keiner runtermachen, wenn du mal keine ahnung von den medis hast bzw. noch nicht viel damit anfangen kannst. die leute werden dir erklären, warum, weshalb, wieso...ich glaube kaum, dass jemand im normalen klinikalltag alle medis kennt. das ist ein ding der unmöglichkeit! von daher... ;-)

und du kannst so auch schnell lernen blut abzuzapfen, flexülen zu legen etc. pp...

tschüssi

Hellequin
06.11.2005, 16:08
Also ich hab nach meinem 1. klinischen Famulatur in der Inneren gemacht und war damit ganz glücklich. In meinen Augen geht es bei der 1. Famulatur sowieso mehr darum, Basics wie Blutabnehmen, Zugänge legen, Anamnese erheben und Pat. untersuchen zu lernen und zu üben. Und was die letzten beiden Sachen angeht, kann man das in der Inneren imho meist ausführlicher üben als z.B. in der Chirurgie. Aber dazu hat auch jeder eine andere Meinung. ;-)

Eilika
06.11.2005, 16:49
Also ich hab meine erste Famulatur nach dem 5. auch in der Inneren gemacht und das war richtig gut...ich hab 5 Wochen gemacht, mir auch ein Buch gekauft, immer mal was nachgelesen und ich hatte da tolle Ärzte, die auch mal was erklärt haben...nach der Zeit konnte ich dann eigentlich schon ne Menge, also Blut abnehmen, Zugänge legen, Anamnesen und Aufnahmeuntersuchungen und ich hatte auch von einigen häufigen Erkrankungen einen Überblick bekommen...da hab ich dann danach noch ganz viel von profitiert!!

jerrrry
06.11.2005, 16:55
Danke für die Meinungen.

Das klingt doch ganz positiv. Und ich hab ja auch noch 3 weitere Monate Famulatur in denen ich dann auch Vorkenntnisse in Pharma etc. haben werde.

Vielleicht ist ja Innere doch schon nach dem 1. klinischen möglich und lehrreich...

Hat denn irgendwer Erfahrungen mit Anästhesie als erste Famulatur gemacht?
Das würde mich dann doch noch interessieren, wie das gelaufen ist.
Weil andererseits ist Innere mit ein paar Vorkenntnissen bestimmt noch viel interessanter als jetzt und da könnt ich mir das auch für spätere Famulaturen aufsparen...

bin gerade noch nicht so entscheidungsfreudig... :-))

surfsmurf
06.11.2005, 17:58
Hey, ich habe Anästhesie als erste Famulatur gleich nach dem 1. Semester gemacht und fand es durchaus durchwachsen: Auf der einen Seite durfte ich schon relativ selbst machen, also auf jeden Fall Viggos legen, intubieren, Narkosen führen, und als krönenden Abschluss sogar ne Spinale stechen. Aber so insgesamt war es nicht so die Hammerfamulatur: Man hat einfach viel Leerlauf. Wenn die OP läuft, haste im Normalfall nicht so viel zu tun. Ich habe in der Zeit dann versucht, immer mal was nachzulesen :-lesen, aber wirklich der Bringer war das nicht. Im Nachhinein hätte ich wahrscheinlich versuchen sollen, z.B. auf Intensiv mitzugehen, mal NEF zu fahren oder sone Geschichten.

Fazit: Wenn du wirklich nur Braunülen legen willst und intubieren, ist Anästhesie auf jeden Fall das Richtige. Alles andere fand ich aber so langweilig, dass ich eher davon abraten würde. Ist aber wohl auch auf jeden Fall typabhängig.....

:-meinung

*Jen*
06.11.2005, 18:02
ich überlege mir auch gerade, welches fach als erste famulatur am geschicktesten wäre. anästhesie habe ich mir auch überlegt, aber wie sieht's denn mit chirurgie aus, da lernt man doch bestimmt die basics auch ganz gut, oder? ich denke mir halt irgendwie, dass es da nicht so viel ausmacht, wenn man noch nicht so viel vorahnung mitbringt.

also, leiste ich mal jerrrry gesellschaft und warte auf eure meinungen!

trina1081
06.11.2005, 18:51
Also ich hab meine erste Famulatur auch in der Anästhesie gemacht und kann das nur empfehlen. Viggos legen, Blut abnehmen, intubieren, beatmen... man kann echt super viel machen auch ohne die entsprechenden Vorkenntnisse. UNd ganz nebenbei kriegt man sämtliche chrirugischen Fächer mit (Gyn, Uro, MKG, Orthopädie und Allg-Chrirugie sowieso).

Das mit dem Leerlauf während der OP muss nicht sein, wenn man mit den Anästhesisten abspricht, bei der Einleitung dabei zu sein und dann den Saal zu wechseln, um bei der nächsten Einleitung dabei zu sein. Aber es ist auch ganz interessant, sich einfach mal die OPs anzusehen, die meisten Chirurgen erklären auch dem Famu aus der Anästhesie was sie grade machen ;-) :-meinung

Lava
06.11.2005, 19:12
Meine erste war in der Unfallchirurgie und das fand ich OK. Flexülen legen und Blutabnehmen kann man da auch lernen, obwohl man sicher weniger Blut abnimmt wie in der Inneren und weniger Zugänge legt wie in der Anästhesie. Unfallchirurgie hatte aber den Vorteil, dass man nicht so arg viel Vorwissen braucht. Man schaut sich das Röntgenbild an, sieht, was kaputt ist, und jagt ein bisschen Metall rein, damit's wieder gerade wird. ;-)
Großartig internistisch untersuchen muss man nicht können und wie man den Bewegungsapparat untersucht, kann man sich ja von den Ärzten beibringen lassen.

Für die erste Famulatur würde ich jedenfalls ein Haus empfehlen, wo nicht so viele andere Studenten (Famulanten, PJler) rumlaufen. :-top

McBeal
06.11.2005, 22:01
Ich würde sagen: such Dir aus, was Dir Spaß macht!
Etwas Grundwissen hast Du für jedes Fach. Ich habe z.B. nach dem 5. gleich 2 Monate Päditrie gemacht, weil mich das Fach einfach interessiert. Und obwohl ich weder Pädiatrie noch Innere oder Chirurgie hatte, wusste ich doch aus KliChe, Patho, Pharma, der Vorklinik und dem Untersuchungskurs so einiges. Lernen kann man nach dem 5. in jedem Fach was und daher ist meine Meinung, dass man sich das Fach aussuchen sollte, was einen am meisten interessiert. Dann machts richtig Spaß!! :-dafür
Und wenn das bei Dir Anästhesie ist, dann mach die Famulatur dort! Viel Spaß dabei!

Liebe Grüße,
Ally

Herzstromkurve
07.11.2005, 14:00
Bei mir wars so:
Nach "Erfahrungen im RD und Praktika/Jobberei auf Intensiv + Anaesthesie in kleinem Haus habe ich als erstes nach dem 1 klin. Semester Chirurgie in einem richtig kleinen Haus gemacht. Gründe:
-Wollte eh kein Chirurg werden, des Fachspezifische hat mich also nicht so interessiert, daher hat mir das fehlende chir. Wissen nicht wirklich gefehlt
-Morgens 45min früher und alles Blut abgenommen (die Schwestern waren happy)
-Im OP AIP ersetzt (die Docs waren happy), daher richtig viel operiert - und daher auch genäht, und weil ich dann schon bei der Einleitung so blöd rumstand auch intubiert und Zugänge gelegt und dann gabs noch den Nachbarsaal mit ner Sectio...
-Ambulanz mit Nähen, Gipsen, Gelenk punktieren........

Anasthesie dann als 2. Famulatur erst nach Pharma (wollte damals noch Anaesthesist werden) ebenfalls in einem kleinen Haus, wo mich alle wg. meiner Jobberei kannten

Innere dann auf der Intensiv meiner Uni - Dr.-Arbeitsbetreuer Stationsarzt - mehr Untersuchung/Theorie als Praxis aber super (wollte damals dann schon in die Kardiologie)

Und schließlich Famulatur beim Hausarzt, der mich im Sommer immer nach 3h rausgeschmissen hat und mir dann noch die Kohle, die er dafür bekam weitergegeben hat.

Fazit: Recht gute manuell/praktische Ausbildung.