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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lehrbuchtyp - Auswirkungen



SynC
11.11.2005, 20:09
Habe grad mal so drüber nachgedacht...was meint ihr eigentlich, wie es sich auf das Studium insgesamt auswirkt, je nachdem was für ein Lehrbuchtyp man ist. Also zum Beispiel in der Anatomie kann man ja entweder kurz&knapp (Moll oder so) oder halt ausführlich (Schiebler) lernen. Auf beiden Wegen kann man ja zumindest beim Physikum durchkommen, aber wie sieht es denn dann in der Klinik aus wenn man zB nur "Schmalspur"-Moll gelernt hat?

Doktor_No
11.11.2005, 20:18
hier ist ein schmalspurlerner ;-) erstens: der schiebler ist auch nur ein kurzlehrbuch (ich hatte den UND den moll...). zweitens: man kann sicher gar nicht zuviel lesen, wenn auch die gefahr besteht dabei das wesentliche aus den augen zu verlieren. ich persönlich habe meist auf kurzlehrbücher und skripte zurückgegriffen, da ich oft zeitmangel und motivationsprobleme hatte. zum durchkommen reicht das allemal, aber empfehlenswert ist das keinesfalls, denn nun fehlt mir in vielen bereichen einfach wissen, das ich mir im studium hätte aneignen können und wo es nun wohl nie wieder zu kommen wird, denn ich werde das niemals brauchen. ich wüsste es aber trotzdem gern ;-) und ganz konkret: da ich in einer chirurgischen abteilung arbeiten werde, komme ich nicht darum herum, mir die anatomie des situs wieder und wieder reinzuziehen in den nächsten jahren, hätte ich im präpkurs den benninghoff gelesen, käme mir das sicherlich zugute. damals lag meine priorität aber eben einfach auf effektivität und zeitersparnis beim lernen, heute würde ich es anders machen.

Recall8
11.11.2005, 20:40
Wie mein Vorgänger schon sagte, ist es oft nicht anders möglich.

Man muss einen Weg finden zwischen
zeitlich Machbaren - zwingend Notwenidgem - eigenem Elan.

Ich habe bisher die Erfahrung gemacht am Anfang des Semesters (wenn auch erst im 3.momentan) relativ "dicke" Lehrbücher zu Rate zu ziehen.

Nur um ein Beispiel zu nennen: Histologie:
Erst der "Welsch", als ich merkte, dass es a) zu viel ist und b) die Zeit zu den Testaten immer kürzer wird half mir vorerst nur der "Lüllman-Rauch" und eine Woche vorher musste das Kurzlehrbuch von Ulfig ran.

Mittlerweile kaufe ich mir meist Taschenatlanten. Allerdings komme ich oft an ordentlichen Lehrbüchern nicht vorbei, genau dann, wenn man Etwas nochmals vertieft wissen möchte.

Ich lerne Anatomie momentan aus dem Schiebler und Lippert.
Kurz vor knapp wirds wohl dann wieder der "Bommas" oder "Moll"..

man jedes Mal das Selbe :-))

Muriel
11.11.2005, 22:00
Frage ist ja letztendlich, was man denn nun auch noch nach Jahren tatsächlich behalten hat. Ich habe zumindest teilweise mit dem Benninghoff gelernt, dazu Waldeyer, nix mit Moll (dass Kurzlehrbücher genial sind, habe ich leider viel zu spät begriffen :-D )
Aber was weiß ich denn heute noch über Anatomie??? Von den Muskeln mit allem drum und dran bekomme ich wahrscheinlich außer der ungefähren Lage nichts mehr hin, Gefäßversorgung, was ist das? Als ich mir jetzt beim Chirurgie-Lernen noch mal Situs angeschaut, da ist natürlich einiges wiedergekommen (Truncus coeliacus etc) aber ich hätte jetzt ohne Buch mit Sicherheit trotz Benninghoff vor 5 Jahren kaum etwas hinbekommen. Traurig, aber leider die Realität. Und das, was wirklich wichtig ist, sollte ja eigentlich in jedem Buch drinstehen.
Und wenn Du gerade in der Klinik mit 15 Klausuren, Testaten etc. pro Semester auch noch den Anspruch haben willst, nur mit den besten und vor allem ausführlichen Lehrbüchern zu lernen, oh je, dann mal viel Spaß dabei... Take ist easy :-meinung

Lava
12.11.2005, 09:58
Es gibt Leute, die ziehen das bis zum Ende des Studium durch, dicke Bücher zu lesen. Die wissen dann auch unheimlich viel. Aber wenn dir das keinen Spaß macht und du dich quälen musst, um die dicken Wälzer zu schaffen: lass es :-))

Früher war ich auch mehr der Typ, der dicke Bücher den Kurzlehrbüchern vorzieht. Ich hab die Leute, die sich in Physio mit dem miesen Skript aus dem Copyshop vorbereitet haben, sogar verachtet!! Nach dem Physikum bin ich selbst auf Kurzlehrbücher umgestiegen, weil man bei der Fülle an Fächern in der Klinik einfach nicht die Zeit hat, für jedes Fach ein Buch zu lesen. Was mich interessiert, les ich mir auch mal in einem buch durch, aber es gibt genügend Fächer, die ich allein durch Skripte oder mit einem Superkurzlehrbuch bestanden habe.... aber frag mich nix über HNO! Ich hab nur den Schein - aber keine Ahnung :-))

McBeal
12.11.2005, 19:47
Bei mir hängt das alles sehr stark vo Fach ab: in großen Fächern (Innere, Chirurgie) habe ich auch dicke Bücher, mit denen ich auch lerne und in den kleineren Fächern sind auch die Bücher eher dünn... In der Vorklinik hatte ich auch sowohl die dicken Bücher (in Physio und BC, in Anatomie nur Moll und Taschenatlanten) und habe im Semester mit den dicken Schinken gelernt und zum Physikum hin dann mehr mit den kleinen (Kleiner Löffler und Physio-Taschenatlas). Du hast aber eigentlich ganz schnell raus, was Du brauchst...
Ich glaube nicht, dass ich jetzt mehr Wissen in Anatomie hätte, wenn ich mit dem Benninghoff gelernt hätte. Ich behalte in dem Fach einfach nichts auf lange Sicht...

Viele Grüße und weiterhin viel Spaß beim Lernen, :-lesen
Ally

Hellequin
12.11.2005, 19:54
Das größte Problem ist doch ganz einfach das man sich auf längere Zeit Wissen nur dann fest aneignet wenn man es hin und wieder benutzt. Da man aber einen Großteil des Wissens denn man sich in der Vorklinik unter Riesenaufwand in das kleine Gehirn gequetscht eher sporadisch bis gar nicht benutzt, vergisst man das Meiste halt wieder. Traurig aber wahr. Und ob ich mir potentiell ungenutztes Wissen mittels Kurzlehrbuch oder fettem Wälzer reinpresse, bleibt doch imho egal.

Olle83
03.12.2005, 15:43
Es tut echt gut zu hören, dass es anderen genauso geht, mit dem Fass ohne Boden namens Gedächtnis. Vieles was man sich da reingeschaufelt hat, ist sofort nach der Prüfung (und das hatte nichts mit dem Feiern danach zu tun :-party ) wieder in der Versenkung verschwunden.

Ich hab in Physio und Anatomie auch die halbwegs dicken Lehrbücher (Silbernagl und Lippert), aber dann irgendwie doch mehr aus Kurzlehrbüchern gelernt. Das Wichtige steht in denen auch drin und wenn ich mal kurz was nachschlagen will, finde ich es da oft schneller und kürzer erklärt als in den großen Büchern.

SidVicious
03.12.2005, 17:04
Die einzige Auswirkung, die ich bei Kurzlehrbüchern erkennen kann, ist, dass ich mehr Zeit habe.
Wenn ich mal ein größeres Buch nehme, dann nur aus Interesse.
Gruß
SidVicious

Doctöse
03.12.2005, 17:48
Ich hab vor allem Physio aus dem Kurzlehrbuch gelernt, das vom Thieme-Verlag. Ein großes Lehrbuch hat mich da einfach nur verwirrt. In Biochemie wars genau umgekehrt. Mir reichte der große Löffler nicht und so legte ich mir noch den Lehninger zu :-)) Achja, ich finde BC auch echt interessant, lese jetzt parallel zu Pharma wieder im Lehninger etwas BC nach *g* Ansonsten hab ich für fast jedes Fach ein großes Buch und ein Kurzlehrbuch. Ich muß sagen, daß mir die Kurzlehrbücher oft nur zum Einlesen ins Thema dienen, der Rest wird aus großen Büchern erarbeitet. Ich mag ungern was auslassen, nur Bestehen reicht mir nicht immer :-nix

LaraNotsil
03.12.2005, 18:43
Da schließ ich mich mal Doc an. Ich habe auch zu jedem Fach ein großes Lehrbuch und dann ein Kurzlehrbuch. Bei mir liegt es allerdings nicht daran, dass ich es unbedingt so genau wissen will, sondern dass ich es genau wissen muss.
Irgendwie ist die MDer Uni da auf ner ziemlich kryptischen Welle.
Fakt ist aber, dass Kurzlehrbücher sich zum Einlesen erst mal hervorragend eignen. Der erste Überblick ist damit vollkommen gegeben. Nur reichen... In den meisten Fällen eher nicht :-nix
Aber man gewöhnt sich dran.

Gersig
03.12.2005, 19:13
Ich fahre bei Lehrbüchern auch zweigleisig und freue mich sehr über die Duale Reihe :-)

SynC
22.12.2005, 21:05
Sorry, aber was ist bitte die Duale Reihe? ;)

Gersig
22.12.2005, 21:11
Duale Reihe = Lehrbuch und Kurzlehrbuch in einem!

http://www.thieme.de/titel/studium_humanmedizin_duale_reihe.html