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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Flegelkultur und falsche Eitelkeit



Leggo1
12.11.2005, 00:13
Ich möchte ein aktuelles - eigentlich formales - Problem mal zur Diskussion stellen. Heute wurde tatsächlich der thread Arzt der Traumberuf bla bla bla (http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?t=25184) geschlossen. Ein Thread, der von Beginn weg wohl nicht ganz ernst gemeint war, der das Problem der Studienplatzbeschränkung auf eine emotionale Art streifte. Der Emotionen und Gedanken widerspiegelte, die viele Studienanwärter in sich haben. Und ich gebe zu, ich hatte genau dieselben Gefühle. Das Gefühl meine Chancen auf einen Studienplatz wären gering und alle anderen werden urplötzlich zu Konkurrenten auf dem eigenen Weg. Das Unverständnis über die frappierende Ungerechtigkeit verboten zu bekommen Medizin zu studieren. Und wenn das wirklich ein persönliches Ziel war, dann ist das harter Schlag in der eigenen Biographie. Und es wird dann unverständlich, weshalb der mit dem 1er-Abitur (und seien wir mal ehrlich, dass ware nicht immer die beliebtesten Mitschüler - auch wenn es Ausnahmen gibt) - weshalb also jener ungehindert einen Studienplatz bekommt, obwohl er sich vielleicht gar nicht erstlinig für den Arztberuf interessiert und obwohl dieser vielleicht menschlich ganz ungeeignet ist. Es ist ja ganz egal: diese Gefühle sind nicht rational und es besteht m.E. auch keine Pflicht, diese zu rationalisieren. Deshalb sehe ich nicht ein, wieso so etwas nicht emotional diskutiert werden soll.
Nehmt euch mal an der eigenen Nase und denkt zurück wie es war, als ihr auf euren Studienplatz gewartet habt! Ich habe das nicht vergessen und es bleibt für mich eine schreiende Ungerechtigkeit - auch wenn ich diese Hürde längst überwunden habe.

Eigentlich wollte ich dies in der auch existierenden Lounge posten, aber man hat mich noch nicht in den erlauchten Club eingeladen.

Und noch etwas möchte ich diskutieren. Wieso wird auf so eine formalistische Freundlichkeit soooooooo viel Wert gelegt, dass man eine berechtigte Diskussion torpediert, nur weil diese etwas flegelhaft verläuft? Die Repliken auf die Postings von JUR waren - wenn auch intellektuelloid verpackt - in der Sache alles andere als erhaben. Und kaum hat der Thread die Kurve gekratzt, der Threadsteller sich beruhigt, was macht man: als erfahreres Forenmitglied schuttet man weiter Öl in Feuer und entgeht der Diskussion um die Sache. Und obendrein verteilt man noch fiese lächerliche Minuspunkte - sehr mutig. . .

(Wenn jetzt dieser Thread gleich gelöscht wird entspricht das genau meinen Erwartungen.)

Froschkönig
12.11.2005, 00:58
Eigentlich bin ich ja der falsche, um darauf zu antworten, da ich den betreffenden Thread nicht mitverfolgt habe.


ABer auch ohne ihn gelesen zu haben kann ich ganz allgemeine Dinge zu der Thematik loswerden: Es ist klar, daß so mancher Thread mal auf die emotionale Schiene rutscht und daß dann auch mal "deutliche Worte" fallen..oder alternativ daß ein User hochprovokantes von sich gibt und man damit rechnen muß, daß der Thread entgleist. Es ist keine Maßnahme der Zensur oder Bevormundung, solche Threads (ggf. auch nur temporär) zu schließen, sondern eine Konfliktvermeidungsstrategie bzw. eine Schadensbegrenzungsmaßnahme.
In jedem Internet-Forum wird mehr oder weniger von irgendwem Moderiert, wir sind glücklicherweise in der Lage, daß es bei uns hier genug Moderatoren gibt, daß nur eine relative kleine Zeitspanne pro Tag existiert, in der KEINER anwesend ist. Somit ist es oftmals so, daß es den anschein von "big brother" hat, weil manche moderierenden eingriffe sehr Zeitnah zu einem Posting erfolgen aber die zugrundeliegende Absicht ist stets die Wahrung des Friedens und vor allem auch der Nettiquette, welche viele ob der Anonymität des i-nets gerne vergessen, was jedoch unter zivilisierten Menschen nicht geschehen sollte. Somit sind die von uns ergriffenen Maßnahmen im Sinne der Forenregeln, der Nettiquette und der Warhung der Persönlichkeitsrechte der einzelnen User.

Ein geschlossener Thread bedeutet ja auch nicht einen Maulkorb für das betreffende Thema, wenn man selber in vernünftiger Form bei einem Thema beteiligt war und der Thread entgleist und geschlossen wird, kann man ja als "unschuldig betroffener" gerne eine neuen eröfffnen und die Debatte fortführen und weiter konstruktiv und inhaltlich zum Forum beitragen - das kann man ja sogar, wenn man vorher in "schuldiger Form" zur schließung beigetragen hat, wenn man sich fortan am Riemen reist und die unter-Gürtelschläge wegläßt.

Gruß,
Der Frosch

banshee
12.11.2005, 01:26
Schade, das der Thread nicht schon lange vorher geschlossen wurde. Das wäre vollkommen in Ordnung und angebracht gewesen. Wie du Dinge wie "Schnauze!" oder DAS VERÖFFENTLICHEN VON PERSÖNLICHEN NACHRICHTEN, die nicht mal beleidigend, sondern eher das Gegenteil waren (Stichwort Reife!), lediglich als Fehlen von formalistischer Freundlichkeit bezeichnen kannst, kann ich absolut nicht nachvollziehen. Für seinen PN-Veröffentlichungspost hats von mir nen Minuspunkt gegeben (und da war ich anscheinend nicht der einzige), nicht für seine Meinung oder eine leicht provokante Formulierung. Ich gebe keinem einen Minuspunkt, nur weil seine Meinung von meiner abweicht. So wie ich ihn einschätze, wird jetzt irgendeiner meiner älteren Beiträge aus Rache ebenfalls negativ bewertet. :-nix Soll er machen, oder vielleicht findet sich einer seiner Buddies bereit dazu.

Zum Inhalt: Das mit der Vergabe, 1er Abiturienten, guter Arzt, schlechter Arzt, 3er Abiturient, Wartezeitler usw. usw. war hier schon so oft, und es kommt jedes Halbjahr wieder - jedesmal wenn ein neuer Jahrgang von Abiturienten keinen Platz bekommt, werden die gleichen Gefechte ausgekämpft... Und jeder nimmt sich selbst am wichtigsten, weil nur er oder sie in dieser ganz speziellen Situation das Erstzugriffsrecht auf sonstwas zu haben glaubt.

Mal ein paar Beispiele:

Jemand mit einem Schnitt von 1,8 hat keinen Platz bekommen und ist sauer auf 3er Leute, weil die "einfach" nur ihre Zeit absitzen. Wenn das nicht gehen würde, wäre die Vergabe nach Note höher und derjenige hätte nen Platz. Irgendwo muss ja schließlich mal ausgesiebt werden...

Jemand mit 2er Abi denkt sich das er noch immer besser ist als jemand mit 3,9. Warum soll er also genauso lange warten müssen? Wenns doch nach Note geht, soll er gefälligst eher zum Platz kommen als der noch schlechtere...

Der mit 3er Abi sagt sich, das man auch mit nicht so gutem Abi ein guter Arzt werden kann, der ist dann für irgendwelche Tests, Gespräche in denen er seine Motivation unter Beweis stellen kann und schimpft auf die 1er Leute, die einfach nur Medizin studieren wollen, weil sie ein sehr gutes Abi haben und ihnen sonst grad nix einfällt. Ausserdem sollte die Wartezeit-Quote erhöht werden, weil die 1er Leute ja menschlich zum großen teil eh nix auf dem Kasten haben...

Aus diesen Meinungen werden dann Threads mit dutzenden von Seiten, mit Angezicke, Unverschämtheiten, Solidaritätsbekundungen in Richtung der eigenen "Gruppe" etc. - und zum Schluss gehen alle auseinander und denken immer noch das gleiche wie vorher... Kommt mir jedenfalls total sinnlos vor das Ganze. Aber vielleicht sind dafür ja Foren auch ein Stück weit da.


:-meinung So seh ich das jedenfalls. Hab übrigens ein Abi im noch guten 2er Bereich. Kann sich jetzt jeder was zu denken. Oder es bleiben lassen...

netfinder
12.11.2005, 01:31
So seh ich das jedenfalls. Hab übrigens ein Abi im noch guten 2er Bereich. Kann sich jetzt jeder was zu denken. Oder es bleiben lassen...

RAAUUUSS HHIIEERRR!!!!!! So schlecht?

nettie

Loish
12.11.2005, 12:29
Meine bescheidene Meinung:
Jeder soll in Foren nur das schreiben, was er im echten Leben seinem Gegenüber sagen würde. (egal ob freundlich oder unfreundlich)
Das ist mein Verständnis von Netiquette.
Wenn einer guten Gewissens bestätigen kann, dass er mit seinen Mitmenschen genauso redet, wie er hier schreibt, dann ist es Ok für mich. (ich würde manche z.B. vermutlich unglaublich arrogant finden, aber es wär ok).

Was ich aber nicht ab kann, sind Leute, die sich im täglichen Leben nicht trauen würden so zu reden, wie sie schreiben; im Forum unter dem Schutz der Entfernung und Unbekanntheit das Maul riesengroß aufreißen. :-dagegen

Deswegen kann ich für so ausuferndes Gezicke nur wenig Sympathie erübrigen, weil ich mir immer denke: Ach, ihr Feiglinge, *hier* könnt ihr das, oho.
(und: in diesem speziellen Bsp kommt hinzu, dass ich auf die 35ste Wiederholung Abi-NC-Diskussion gut verzichten kann. :-sleppy )

Tse Tse
12.11.2005, 13:11
Nichts gegen Emotionen, aber ich denke es ist ein Unterschied, ob ich ein Thema emotional diskutiere oder den User emotional angreife (vlt. ist das auch nur schwer zu trennen).
Der erste Fall gehört absolut dazu, der 2. Fall mit Beleidigungen, lächerlich machen, PM posten ist wirklich ne Schweinerei.

JUR
12.11.2005, 13:46
Was ich aber nicht ab kann, sind Leute, die sich im täglichen Leben nicht trauen würden so zu reden, wie sie schreiben; im Forum unter dem Schutz der Entfernung und Unbekanntheit das Maul riesengroß aufreißen.

Würde ich und mache ich auch im echten Leben ;-)

Und was mein "Freund" Banshee betrifft...
Macht euch mal die Mühe und durchforstet den Losverfahren-Thread, habe ihn da zurecht als unsozial (mit Argumenten) dastehen lassen und das passt ihm überhaupt nicht...
Seit dem versucht er überall mich anzuschwärzen, nun gut wenn er so sein Selbstbewusstsein aufpoliert soll´s mir Recht sein :-))

Möchte mich aber für mein Stellenweise schlechtes benehmen hiermit entschuldigen :-angel

Neuer Thread ist hier zum Besseren Verständnis meines denkens ;-) (http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?t=25234)

:-meinung

banshee
12.11.2005, 14:28
Ich habe deinen Beitrag gelesen und zur Kenntnis genommen. Mehr sage ich dazu nicht...