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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Komplettes Medizinstudium in den USA?



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sweetashoney
13.11.2005, 17:33
Hallo ihr,

da es zum WS hier in Dtl. leider nicht geklappt hat, spiele ich im Moment mit dem Gedanken mich an am. Unis zu bewerben. Hat jemand Erfahrung damit oder kann mir ein paar Tipps geben?
Wäre wirklich sehr dankbar, auch bezüglich eigener Erfahrungsberichte!
War zwar ein Jahr als Austauschschülerin in den USA und möchte später unbedingt in den USA leben, aber hab Angst, dass es mir nach 2 Jahren dort evtl. nicht mehr gefällt und dann sitzt man auf ca. $40,000 Schulden.
Bis zu welchem Abischnitt hat man denn generell gute Chance an einer am. Uni(nicht community college)genommen zu werden, bzw. wie hoch stehen die Aussichten nach dem pre-med Studium mit dem Med-Studium fortfahren zu können?

Wie gesagt, würde mich riesig über Antworten freuen(pm, email, ...)!

Vielen lieben Dank schon im Voraus und ganz liebe Grüße,

Natalie

Leisure Suit Alex
13.11.2005, 17:50
Ich glaube in den USA gibt es auch so eine Art Wartezeit in der man im Ausland etwas studieren kann, wenn die Ergebnisse für eine sofortige Zulassung nach der Pre.Med.School nicht ausreichen - habe jedenfalls mal einen Amerikaner kennengelernt der in England studiert und mir das erzählt hat.
Viel mehr weiss ich aber leider auch nicht.

eatpigsbarf
13.11.2005, 19:00
Wie's mit den Aussichten aussieht, an versch. Colleges nach dem dtsch. Abi genommen zu werden, ist relativ individuell vom Collee und vom Bundesstaat abhaengig.
Hinterher, nach der "premed"-Orientierung an die Med. School zu kommen ist ziemlich schwierig, auch fuer Amerikaner. Man muss vorher noch den sog. MCAT bestehen, in dem grossteils die am College durchgenommenen Naturwissenschaften abgetestet werden. Und in diesem Test muss man einen guten Score haben, um zum Interview an den verschiedenen medizinischen Fakultaeten ueberhaupt eingeladen zu werden. Auch danach ist die Chance nicht unbedingt sehr hoch, dass man genommen wird. Ist eben noch sehr elitaer dort :-).
Vom finanziellen Aspekt erzaehl ich Dir jetzt mal nichts, das wird dir klar sein, dass es dort EXTREM teuer ist, weil es extrem schwer ist, nicht ueber z.B. Sport- oder Musikstipendien dort an Geld zu kommen als Auslaender. Wenn Du eine Greencard hast oder vllt. die amerikanische Staatsbuergerschaft, sieht es mit Stipendien natuerlich anders aus, aber ohne... viel Spass.

Fazit: Wenn Du hier nicht reinkommst, wird es drueben auch nicht leichter, eher schwieriger. Dann lieber versuchen, hier gleich nach dem Abi zugelassen zu werden, unser dtsch. Studium durchziehen und waehrenddessen die amerikanischen Examen ablegen. Ich hatte selber mal den Versuch gestartet, mich nach dem Abi an einigen amerikanischen Colleges zu bewerben, ist aber ein Fass ohne Boden, dass man da oeffnet. Und eben finanziell absolut nichtmal ansatzweise bezahlbar gewesen...

Leisure Suit Alex
13.11.2005, 20:21
Da fällt mir ein, manche Unis in Polen bieten extra für das amerikanische System 4 jährige Medizinstudiengänge an, muss man halt vorher eine Pre.Med.School in den USA besuchen und wenn man dann anschliessend von keiner Med.School genommen wird einfach mal in Polen probieren - ist sogar billiger als in Amerika, ich denke so um die 10.000 Euro/Jahr.

test
13.11.2005, 20:35
Genau diese polnischen Schulen gibt es, weil es eben kein Wartezeitsystem in USA gibt (Wenn man denen davon erzählt, runzeln dir nur verständnislos die Stirn). Wers da nicht schafft, kann es zwar immer wieder probieren aber die Chancen steigen nicht gerade.
Leute, die es nicht shcaffen, gehen dann als erstes an karibische Medical Schools, als nächstes dann eben europäische. :-nix

sweetashoney
14.11.2005, 16:57
Tausend Dank für eure Antworten!

Hab ein ganz gutes Abi(1,8), aber nach den horrenden Ergebnissen dieses WS hab ich doch ziemlich Angst, dass es auch zum SS nichts werden wird. Tja, und eine Ärztin auf der Station, auf der ich derzeit mein KPP mache, hat dann gemeint, dass ich doch in den USA studieren sollte, wenn ich später sowieso dort leben wollte. Klar, kommen auf einen riesen Summen zu(eine am. Freundin steckt nach ihrem ersten Jahr an der MSU mit $19,000 in Schulden!), aber laut dieser Ärztin hat man danach ja auch große Chancen auf einen sehr gut bezahlten Arbeitsplatz, so dass der riesen student loan innerhalb kürzester Zeit abgezahlt sein sollte.

Naja, weiß von meinem Gastbruder, dass er es sogar geschafft hat nach einem Physiotherapiestudium in eine med school zu kommen, obwohl er bestimmt auch nicht der Klügste war.

test
14.11.2005, 16:59
Dann muß aber auch alles mit deiner Aufenthaltsgenehmigung geregelt sein. Mit Greencard kannst du sicher danach gut verdienen. Aber als Ausländer, der nur mit Visum studiert, wäre ich da etwas vorsichtiger mich so hoch zu verschulden. Nachher kannst du dann doch nicht dort so arbeiten, wie du das willst. :-nix

sweetashoney
14.11.2005, 19:18
Naja, war ja zumindest mal ne Überlegung wert ;-)

Wie ist das denn mit der Immigration? Hab gehört, dass man nach 4 Jahren Leben(und Arbeiten?) in den USA die am.Staatsbürgerschaft beantragen kann... zumindest haben alle hier stationierten am.Soldaten Angst eine Deutsche kennenzulernen, weil die deutschen Mädels ja sowieso nur mit in die Staaten wollen um die am. Staatsbürgerschaft zu bekommen :-))

Das mit den Schulden hab ich auch so gemeint... macht ja keinen Unterschied, ob man dann nach 2 Jahren wieder in Dtl. leben möchte oder keinen gut bezahlten Job in den USA findet, da man so und so auf einem riesen Schuldenberg sitzt. Hehe, ich denke da fehlt uns einfach der am. Optimismus ;-) ;-)

eatpigsbarf
14.11.2005, 22:35
Wie ist das denn mit der Immigration? Hab gehört, dass man nach 4 Jahren Leben(und Arbeiten?) in den USA die am.Staatsbürgerschaft beantragen kann... zumindest haben alle hier stationierten am.Soldaten Angst eine Deutsche kennenzulernen, weil die deutschen Mädels ja sowieso nur mit in die Staaten wollen um die am. Staatsbürgerschaft zu bekommen :-))



Das ist bestimmt eine Moeglichkeit... aber, wie willst Du denn einfach mal ebenso 4 Jahre in den USA leben? Das geht nur ueber ein Visum, aaaaaber: es gibt relativ wenige Visa, ueber die Du einfach nach 4 Jahren die Greencard oder die amerikanische Staatsangehoerigkeit beantragen kannst und Vorteile durch deinen 4-jaehrigen Aufenthalt in den Staaten hast. Soll heissen: einige Visa geben Dir die Moeglichkeit, direkt vom Visum ohne groessere Wartezeiten die Greencard zu erlangen (die US-Staatsbuergerschaft brauchst Du gar nicht, weil Du mit der Greencard die gleichen Vorteile erlangst in bezug auf Aufenthalt und Arbeitsmoeglichkeiten wie die Amis - naja, waehlen darfst Du eben nicht und in am. Behoerden/problemlos fuer Militaer arbeiten geht nicht).
An diese "guten" Visa (z.B. H1-B) kommst Du aber nicht ran - die haben die Amerikaner grossteils zulassungsbeschraenkt, weil dann ja jeder kommen koennte, was die nicht wollen. Du kannst klarerweise wie alle anderen auch den normalen Weg gehen und dich fuer eine Greencard bewerben und Jahre auf die Zulassung warten. Du kannst aber auch auf Glueck spekulieren und ein einer Greencardlotterie teilnehmen (aber soweit ich weiss, musst Du dich fuer die 2007-Lotterie jetzt schon enorm beeilen, weil da in ein paar Tagen die Bewerbungsfrist ablaeuft). Heiraten waere auch noch die Moeglichkeit :-)) , da darfst Du dann wenigstens nach kurzem Behoerdengang halbwegs unbegrenzt im Land sein - allerdings dauert es auch da 3 Jahre, bis du die Greencard bekommst - und danach muss man weitere 5 Jahre verheiratet sein (habe eine Freundin, die grade durch den Prozess geht... un die bekommt sogar Aerger mit den Behoerden, weil sie jobtechnisch nicht mit ihrem Ehemann in der gleichen Stadt wohnt - da meinen die misstrauischen Behoerden, de Ehe waere nur vorgeschoben).
Wie man sieht, da sind viele Steine (eher gesagt: Felsen) im Weg. Und so einfach ist es nicht, weil ja eben verhindert werden muss, dass alle diesen weg gehen, um ins Amiland zu kommen. Und auch wenn Du es geschafft hast: der Weg zu Med School ist hart und ein erfolgreicher Premed-Abschluss ist ganz gewiss nicht die Garantie zur Zulassung in Medizin. Da konkurrierst Du mit ganz vielen um nicht ganz so viele Plaetze :-(...

littlewood
18.11.2005, 00:20
(eine am. Freundin steckt nach ihrem ersten Jahr an der MSU mit $19,000 in Schulden!)

Häng da noch ne null ran. Das ist dann etwa der durchschnittliche Schuldenberg den Medizinstudenten am Ende des Studiums haben.... na ja, nicht ganz. Es sind etwa $120,000 im Durchschnitt, an privaten Unis geht es aber gegen die $200,000. Als Ausländer muss man aber noch mehr zahlen, kann kaum an staatliche Unis und erhält keine Unterstützung vom Staat (ausser man hat ne greencard, an die man aber nicht so einfach kommt wie schon erwähnt).

Und bei den Schulden sind die vom undergraduate studium noch nicht mal eingerechnet....

Es gibt gute Gründe und schlechte Gründe für ein Studium in den USA. In Deutschland nicht angenommen zu werden ist ehrlich gesagt ein schlechter. Das Studium in den USA ist zu lange, zu teuer und die Mitbewerber extrem gut (na ja, kommt drauf an, es gibt ausnahmen :-D ). Ich würde mich in Europa umsehen.

@eatpigsbarf: Bei Heirat bekommt man die Greencard umgehend (umgehend = im Zeitrahmen der Gesuchsbehandlung, was doch einige Monate dauern kann. Das zumindest in den meisten Fällen, gibt auch Ausnahmen.). Allerdings nur eine befristete für 2 Jahre und wenn man kurz vor deren Ablauf noch verheiratet ist, gibt es eine unbeschränkte. Und ein Jahr später kann man die Staatsbürgerschaft beantragen (3 Jahre als permanent resident).

sweetashoney
15.12.2005, 20:29
@littlewood :-winky

Obwohl das jetzt ein bisschen dumm klingt, hab ich mich nicht deswegen über das Medizinstudium in den USA erkundigt, weil ich dem NC in Deutschland entgehen will. Klar, das ist natürlich auch ein Grund, jedoch einer unter vielen. Um genau zu sein, hab ich meinen Eltern schon nach meinem Austauschjahr in den USA prophezeit, dass ich, sobald ich das Abi erst einmal habe, umgehend wieder in den USA leben werde. Sie haben mich aber innerhalb von zwei Jahren überzeugt in Dtl. zu studieren. Tja, wäre da nicht die Ärztin in meinem KPP gewesen, wäre mir diese "Schnappsidee" auch nicht wieder eingefallen. Aber als diese mir dann eben über dieses Thema erzählt hat, ist meine "alte Leidenschaft" für die USA wieder aufgeflammt und voila, dieser thread entstand. Würde es in den USA nicht so horrende Studiengebühren geben, wäre ich schon längst über dem großen Teich und würde mich bemühen in eine Uni zu kommen. Da gibt es keine Frage :-) !

Ich mag mich jetzt anhören wie ein crybaby, aber seitdem ich wieder aus den USA zurück bin, gefällt es mir überhaupt nicht mehr in Dtl.. Selbst wenn ich es nicht schaffe einen Medizinstudienplatz zu bekommen, werde ich etwas studieren, mit dem ich dann schnellstmöglichst in den Staaten arbeiten kann.

Aber genug von meinem "Geheule" :-meinung :-)) Ich wollte dich fragen, an welcher Uni du studierst und was du als pre-med Studium studiert hast/studierst?!? War es schwer an der Uni genommen zu werden? Dumme Frage, aber wie finanzierst du eigentlich dein Studium? Kann man eigentlich als Nicht-US-Bürger auch einen student loan aufnehmen?

Fragen über Fragen! SORRY! Würde mich aber trotzdem riesig freuen, wenn du sie mir beantworten würdest!

Ganz viele liebe Grüße! Und tausend Dank schon im Voraus für deine Antworten!!! :-top

FrederikMD
15.12.2005, 23:30
Hallo honey, habe selbst ein Jahr in den USA studiert und kann von ganzem Herzen sagen, dass die Ausbildung schlechter ist. Vielleicht eher praxisbezogen, aber die Grundlagen sind bei uns eher mit denen eines MD PhDs zu vergleichen. Ich lebe und habe immer sehr gerne in den USA gelebt, aber die Flucht in die USA ist nicht immer das Gelbe vom Ei. Ausserdem, wer in D keinen Studienplatz bekommt, hat es in den USA noch viel viel schwerer, ich kenne kaum Auslaender, die es an medical schools schaffen, und wenn, dann sind das echte Cracks mit einer ganzen Anzahl an super Qualifikationen. Vom Geld nicht zu reden. Meine Empfehlung: Studiere in Deutschland, mache die USMLE nebenher (sind machbar) und gehe dann fuer Deine Residency in die USA. Wenn Dir das immernoch so gut gefaellt, kannst Du bleiben, ansonsten ist Dir der Weg nach hause nicht verbaut. Trotzdem finde ich Deine Meinung ueber die USA etwas undifferenziert, ein High School Jahr ist sicher nicht vergleichbar mit einem richtigen Leben in einem Land... Wuensche Dir trotzdem viel Glueck. Liebe Gruesse

test
16.12.2005, 14:49
Hallo honey, habe selbst ein Jahr in den USA studiert und kann von ganzem Herzen sagen, dass die Ausbildung schlechter ist. Vielleicht eher praxisbezogen, aber die Grundlagen sind bei uns eher mit denen eines MD PhDs zu vergleichen. Ich lebe und habe immer sehr gerne in den USA gelebt, aber die Flucht in die USA ist nicht immer das Gelbe vom Ei. Ausserdem, wer in D keinen Studienplatz bekommt, hat es in den USA noch viel viel schwerer, ich kenne kaum Auslaender, die es an medical schools schaffen, und wenn, dann sind das echte Cracks mit einer ganzen Anzahl an super Qualifikationen. Vom Geld nicht zu reden. Meine Empfehlung: Studiere in Deutschland, mache die USMLE nebenher (sind machbar) und gehe dann fuer Deine Residency in die USA. Wenn Dir das immernoch so gut gefaellt, kannst Du bleiben, ansonsten ist Dir der Weg nach hause nicht verbaut. Trotzdem finde ich Deine Meinung ueber die USA etwas undifferenziert, ein High School Jahr ist sicher nicht vergleichbar mit einem richtigen Leben in einem Land... Wuensche Dir trotzdem viel Glueck. Liebe Gruesse

Ich habe zwar bisher nur 2 MOnate in USA studiert im klinischen Abschnitt, aber ich würde das Studium nicht pauschal als schlechter bezeichnen. Es ist sicher auch nicht perfekt, wie von vielen dargestellt, aber es ist in vielen Punkten besser als in Deutschland, meiner Meinung nach.
Man ist im klinischen Abschnitt in den ärztlichen Alltag integriert, arbeitet stärker eigenverantwortlich, kann viel mehr praktisch machen, wird viel mehr gefördert, die Lehrenden sind wesentlich motivierter als in Deutschland. Man hat ein sehr intensives Studium, da man sehr viel auf Station ist, auch Nachtdienste hat usw.. Man wird ständig abgefragt, aber in einer angenehmen Art meiner Meinung nach.
Die Kehrseite der Medaille ist allerdings, dass man dafür weniger Zeit zum selbständigen Lernen und weniger Freizeit hat.
Allerdings nutzen die meisten in Deutschland, die freie Zeit nicht unbedingt zum lernen, von daher war mein Eindruck nicht, dass die deutschen Studenten den Amerikanern in der Theorie im Schnitt überlegen sind.
In den praktischen Fertigkeiten sind die Amerikaner auf jeden Fall aber deutlich besser. :-meinung
Ich glaube ich persönlich würde auch nicht unbedingt mein gesamtes Studium dort absolvieren wollen, aber die Fächer, die mich besonders interessieren, mache ich gerne dort (Famulaturen/PJ), weil man dort einfach, wenn man Interesse zeigt, sehr viel mehr gefördert wird und lernen kann als in Deutschland. :-meinung

FrederikMD
16.12.2005, 15:23
Ich finde, dass das eigenverantwortliche Arbeiten gerne auch mal keinen Lehrnutzen hat und man doch auch eine ZAHLENDE Arbeitskraft sein kann. Natuerlich sind die Leute motivierter zu lernen, aber wenn ein deutscher Student sich 12 Stunden jeden Tag hinsetzt, ist er definitiv viel besser und hat einen besseren theoretischen Background. Hier ist der Anspruch, alle benoetigten Aerzte selbst auszubilden, deshalb sind auch einige mittelgute dabei. Deshalb der ungleiche Schnitt. Amerika bildet eben echt nur die besseren aus und fuellt die restlichen Positionen mit Indern, Pakistani etc. So gesehen ist der Vergleich auch nicht ganz fair. Trotzdem hat ein amerikanischer Student von der Biochemie keine Ahnung, sondern meist ein paar flotte Merksprueche auf Lager. Findets selber raus, wer mag, kann mich deswegen gerne kontaktieren. Lieben Gruss aus Amiland

test
16.12.2005, 17:24
Ich finde, dass das eigenverantwortliche Arbeiten gerne auch mal keinen Lehrnutzen hat und man doch auch eine ZAHLENDE Arbeitskraft sein kann. Natuerlich sind die Leute motivierter zu lernen, aber wenn ein deutscher Student sich 12 Stunden jeden Tag hinsetzt, ist er definitiv viel besser und hat einen besseren theoretischen Background. Hier ist der Anspruch, alle benoetigten Aerzte selbst auszubilden, deshalb sind auch einige mittelgute dabei. Deshalb der ungleiche Schnitt. Amerika bildet eben echt nur die besseren aus und fuellt die restlichen Positionen mit Indern, Pakistani etc. So gesehen ist der Vergleich auch nicht ganz fair. Trotzdem hat ein amerikanischer Student von der Biochemie keine Ahnung, sondern meist ein paar flotte Merksprueche auf Lager. Findets selber raus, wer mag, kann mich deswegen gerne kontaktieren. Lieben Gruss aus Amiland

Dem kann ich nur zustimmen. Wenn man wirklich in Deutschland sehr viel lernt, hat man theoretisch sicher mehr drauf als die meisten Amis und kann auch in deren Examina deutlich besser als der Schnitt abschneiden.
Beide Systeme haben eben Kehrseiten.
Natürlich ist es irgendwo paradox, dass man praktisch eine richtige Arbeitskraft ist und dafür noch Unsummen bezahlen muss. Wobei man sich als student auch gegen Ausnutzung wehren kann und sich auch freie Zeiten zum lernen nehmen konnte, zumindest dort wo ich war. Insgesamt finde ich schon, dass bestimmte Dinge der amerikanischen Lehre durchaus in das deutsche System integriert werden könnten/sollten. :-meinung
Wobei ich ehrlcih sagen muß, dass ich obwohl ich eine 1 im Physikum hatte sagen muß, dass der meiste Vorklinik Stoff, den ich so gelernt habe für die Klinik ziemlich unnütz war, man sollte sich auch fragen, ob diese bessere theoretische Ausbildung einem immer so viel bringt. :-meinung
Fand da zumindest die Fragen im Step 1 aus den Bereichen BC, Physio und Ana klinisch wesentlich nützlicher.
Was machst du denn jetzt in USA? Residency?

sweetashoney
16.12.2005, 19:04
Habe mich echt riesig gefreut als ich gesehen habe, dass ihr beiden geantwortet hattet. Irgendwie hat mir das jetzt den nötigen Denkanstoß gegeben mich doch nicht auf meine "Schnapsidee" zu stürzen!

@FrederikMD: Ja, ich stimm dir vollkommen zu, dass man nach einem Austauschjahr noch nicht differenzieren kann, ob man dann auch tatsächlich als Arbeitnehmer in dem Land leben möchte. Deshalb habe ich ja auch in einem vorherigen thread geschrieben, dass ich Angst hätte mir würde es nach ein paar Jahren in den USA nicht mehr gefallen und was dann?! Ich denke mal das Beste ist den von dir beschriebenen Weg zu gehen!

Also, noch einmal ganz herzlichen Dank für Eure Antworten, test und FrederikMD!!!

luckyscrub
16.12.2005, 20:13
Hi Honey, habe auch schon darüber nachgedacht, in die Staaten zu wechseln. Kann es mir aber nicht leisten :-(
Und das Argument mit dem Leben als Arbeitnehmer in den USA hat auch schon bei mir gezogen. Um dir die Zeit bis zum Studienbeginn nicht langweilig werden zu lassen, könntest du ja ggf versuchen, schon mal ein paar Scheine extern zu bekommen. Verkürzt nach neuer AO leider nicht das Studium, könnte es aber entspanner machen...und du hättest mehr Zeit, für die amerikanischen Examina zu lernen.

FrederikMD
17.12.2005, 02:19
@test: Ich habe ein Jahr im klinischen Studium in den USA verbracht und zwei Tertiale meines PJs und mache im moment mein Internship Jahr. Wo hast Du denn studiert? Wuerde mich sehr interessieren, teile Deine Erfahrungen in vielen Punkten. Zu famulaturen in Deutschland: Mit wenigen Ausnahmen sinnlos und Zeitverschwendung, wenn sich nicht ein einzelner erbarmt und einem etwas beibringen will. Die wuerde ich auf jedem Fall im Ausland machen (bin auch gerne bei der Organisation behilflich)- zumindest, wenn man was lernen will. Ich finde es nur allgemein schade, dass Deutschland seine Staerken in puncto Grundlagenausbildung dem oberflaechlicheren USA System anpasst. Damit sind wir naemlich nur eins: eine Kopie, und leider eine billige. Deshalb wuerde ich vorschlagen: Verknuepfung von guter Grundlage und Klinik bei mehr klinischem Interesse und einer leistungsgerechten Bezahlung von Lehre (!!!) auf der Basis eines deutschen Systems. Hopkins z.B. wurde gegruendet auf der Basis von Heidelberg, Berlin und goettingen. Harvard hat grosse Anleihen genommen. Nicht Kopien, Originale wollen wir sein. Deshalb:

Mehr Geld in Klinik und Forschung (allgemein), denn das ist unsere Zukunft :-dafür , weniger in Geschwafel-Medizin und Psychotalk. Die Ansicht, einen guten Arzt und Wissenschaftler in einer Person zu vereinen sei unmoeglich, ist nach meiner Erfahrung schlichtweg FALSCH. Medizin ist eine NATURwissenschaft.

eatpigsbarf
17.12.2005, 08:30
@ Frederik
Jo, das sehe ich 100% genauso: man kann nicht Wissenschaftler und Arzt auf einer gleich hohen Basis sein.
Mal eine Frage: wo machst Du denn jetzt Dein Internship Jahr (Fach und Staat)? Und wie extrem anstrengend ist das von wegen Diensten etc.? Kommst Du an die 90 Wochenstunden ran? Bist Du darueber durch Vit. B rangekommen (z.B. in einem der Faecher, wo Du Dein PJ-Tertial gemacht hast) oder hast Du schon den ganzen Bwerbungsmarathon mit NRME durchgemacht?
Frohe Adventszeit!

FrederikMD
17.12.2005, 08:36
ich glaube, da hast Du mich falsch verstanden... :-keks