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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Beckenschiefstand



tpa
14.11.2005, 19:43
Als ich 17 war (vor 4,5 Jahren), bin ich mal Treppen hochgerannt. Plötzlich ein ziehender Schmerz im Kreuz (rechts, auf Höhe des Iliosakralgelenks). Hab's damals ignoriert, aber die Schmerzen sind nie komplett weggegangen.

Als die Schmerzen dann nervig wurden, bin ich so zwei Jahre später mal zum Orthopäden gegangen. Diagnose: Beckenschiefstand bedingt durch 1,5 cm Beinlängendifferenz (nach Röntgen im Stehen) & Blockade des Iliosakralgelenks. In meiner Jugend hätte ich außerdem am Scheuermann gelitten, das sei nun aber abgeschlossen. Jedenfalls hab ich dann Einlagen zum Ausgleich der Beinlängendifferenz bekommen (300 €).
Obwohl ich diese immer sehr gewissenhaft getragen habe, ging's mir nach einem Jahr immer noch nicht besser.
Bin dann zu nem anderen Orthopäden und der wollte mir genau das gleiche andrehen. Immerhin bekam ich nun etwas Krankengymnasik. Zu meinem Erstaunen erklärte mir die Krankengymnastin, dass meine Beine nicht unterschiedlich lang seien (liegend gemessen).
Obwohl ich ansonsten eher arztscheu bin, entwickelte ich mich nun zum Ärztehopper und suchte den mittlerweile dritten Orthopäden auf. Auch er wollte Einlagen.

Das war so vor 6 Monaten und ich hab dann frustriert aufgegeben. Die Einlagen, die ich nun seit mittlerweile 2,5 Jahren trage zeigen immer noch keine Wirkung. Hatte mich halbwegs damit abgefunden.

Jedenfalls mache ich ja derzeit ein Krankenpflegepraktikum und bin da immer 8 Stunden, mit nur kleinen Unterbrechungen, auf den Beinen. Und schon sind die Schmerzen wieder da. Und sie nerven echt. Richtig ziehen tut's z.B., wenn ich mich hinsetze und das rechte Beine nach vorne austrecke...
Hab mich nun mal ein bisschen schlaugegooglet und von anatomischer und funktionaler Beinlängendifferenz gelesen.

Naja, ich hab nun die Theorie, dass bei mir ne funktionale Beinlängendifferenz vorliegt. Hab das Röntgenbild leider nicht mehr richtig im Kopf. Meine Knie sind aber soweit ich das beurteilen ziemlich exakt auf gleicher Höhe. Demnach müsste ja ein Oberschenkelknochen bei einer anatomischen Beinlängendifferenz 1,5 cm länger sein als der andere :-???

Ich will hier ja absolut keine Unterstellungen machen, aber ich fand, dass die Orthopäden sich ziemlich wenig Zeit für die Untersuchungen genommen haben, aber ganz fix waren, wenn es um die Verschreibung der Einlagen ging. Fand die enge Zusammenarbeit der Praxen mit den entsprechenden Sanitätshäusern auch etwas 'auffällig'. Naja...

Lange Rede kurzer Sinn. Meint ihr, es wäre sinnvoll mal einen Chiropraktiker oder Osteopathen aufzusuchen? Ist halt ein teures Vergnügend, ich weiß nicht, ob die Kasse (Conti) überhaupt was dazuzahlt :-nix ... Hab in einigen Foren gelesen, dass Ostheopathen mit wenigen Handgriffen gewissen Blocken und somit Beckenschiefstände beheben könnten. Das wär ein Traum :-love

Sorry für den langen Text :-angel

Doktor_No
14.11.2005, 20:13
erst einmal glückwunsch: du warst bei 2 orthopäden und hast von beiden die gleiche diagnose bekommen, respekt;-)!

wenn du selbst misst, wird dir eine beinlängen differenz eher weniger auffallen, da du dich in den letzten jahren daran gewöhnt hast die fehlststik auszugleichen. gegen einen besuch beim osteopathen spricht doch nix, habe schon einige leute gesehen die danach beschwerdefrei waren.

Jemine
14.11.2005, 20:17
Ich rate dir, mal einen Chiropraktiker aufzusuchen.
Meine Hausärztin ist auch Chiropraktikerin, die hat das ganz vorzüglich in den Griff bekommen (bzw. sie ist noch dabei). Mein Becken "verdreht" sich auch öfters. Das merke ich an Schmerzen im Knie und in der LWS. Im Liegen kann man das dann ganz gut sehen. Ich muß mich immer flach auf den Rücken legen und mich dann gerade aufrichten. Dabei schiebt sich das eine Bein immer weiter nach vorn, als das andere. Das kann man ja gut an den Knöcheln sehen. Es sind nur wenige cm, manchmal mm aber es macht echt höllische Schmerzen. Hab auch Ewigkeiten gebraucht, bis ich jemanden gefunden habe, der DAS rausgefunden hat. Das kann viele Gründe haben. Wir sind immernoch dabei, das herauszutüfteln, denn so richtig behoben werden konnte das noch nicht. :-nix Sie rückt mein Becken dann gerade, danach gehe ich wie auf Wolken :peace: Hilft zwar zur vorrübergehend, aber besser als nix!

Einen Versuch sollte es Wert sein!

Ich wünsch dir viel Glück! LG Jemi

Leggo1
14.11.2005, 20:32
vielleicht würde ich auch mal zum Rheumatologen hoppen.

milz
14.11.2005, 20:46
Ging mir auch so ähnlich. Als Kind und Jugendlicher immer mal wieder plötzlich auftretende reissende Verspannungen im Rücken bei leichter Skoliose. Orthopäde: Bein sei zu kurz -> Einlage, Krankengymnast: Ileosakralfugen seien verdreht. Bei letzterem habe ich dann Rückengymnastik eingeübt (und auch etwa 1/2 Jahr gemacht) und mir von einem anderen Arzt noch ein Rezept für manuelle Therapie besorgt, die mein Krankengymnast dann auch mit mir gemacht hat. Seitdem habe ich auch kaum noch Beschwerden (die Einlagen hab ich nach kurzer Zeit weggepackt), allerdings sieht man im Spiegel noch Assymetrien (ungleiche Lendendreiecke). :-nix

Shakespeareslady
01.01.2006, 11:12
hi,

ach, du hast das auch? ;-) bei mir fing es so an, dass ich irgendwann nach dem kpp starke rückenschmerzen bekommen habe und dachte, ich wäre einfach etwas verspannt. also ab zur krankengymnastik (für ne massage) und da hatte ich das glück, dass ich an eine wahnsinnig gute therapeutin geraten bin.
kurz: sie hat 1000 vermessungen gemacht, mich mit ihrer "diagnose" ( zum beckenschiefstand kommt noch ne 3fache skoliose) zu nem orthopäden geschickt, der hat geröntgt und rezepte für massage und physiotherapie nach lennerth schroth ausgestellt UND - vielleicht wichtig für dich - mir geraten, eine 3 D - Wirbelsäulenvermessung machen zu lassen. Das hat mich vorgestern dann 60 Euro gekostet, weil es keine Kassenleistung ist, aber es hat mich wirklich endlich mal richtig weiter gebracht. Nun habe ich in 2 Wochen wieder nen Termin beim Orthopäden und schaue mal, was der zu den bildern sagt.
Diese 3 D - Vermessung gleicht eben, wie durch Einlagen, nicht nur den Schiefstand aus, sondern sieht auch genau, wie sich dieser Ausgleich (verschiedene Ausgleiche werden durch höhenverstellbare Fussplatten vorgenommen während der Vermessung) auf die WS auswirkt und und und...leider habe ich nicht alles ganz genau verstanden, aber es spricht schon einiges dafür, nicht einfach nur (wie es mein bis dahin hochgeschätzter hausarzt und chiropraktiker..!) gemacht hat, die beinlängendifferenz auszurechnen und nen keil drunter zu schieben und gut ists.
viel glück!

Shakespeareslady
01.01.2006, 11:17
ach ja, noch was. meine physiotherapeutin hat auch die anatomische und die funktionale (?) beinlängendifferenz gemessen, da gab es einige unterschiede, das stimmt.
mir geht es seit der krankengymnastik auch wesentlich besser und leider habe ich seit 3 wochen erstmal keine mehr (weil das rezept fehlt :-( )
ich habe vorher 4 mal die woche sport getrieben und einiges (besonders das krafttraining) war völlig schädlich für den rücken. will heissen, dass auch sowas dann schmerzen noch verstärken kann.
denk viell. mal über die vermessung nach bzw. rede mit deinem arzt drüber :-dafür

tpa
02.01.2006, 14:03
Mh, ist diese 3D-Vermessung zufällig dasselbe wie eine Optimetrie? Falls ja, hab ich das nämlich schon hinter mir :-D Hatte da schon meine Einlagen in den Schuhen und bei der Optimetrie hat sich dann gezeigt, dass diese gut auf meine Skoliose abgestimmt sind.

Naja, wie bekannt half das ja nu trotzdem nicht gegen meine Schmerzen. Die sitzen auch eher im Becken.
War nun vor ca. 6 Wochen beim Osteopathen. Der hat gesagt ich soll die Einlagen wegschmeißen, weil meine Beine nicht wirklich unterschiedlich lang sind, sondern nur unterschiedlich hoch "aufgehängt". Dann hat er ordentlich an mir rumgeruckelt und meinte abschließend, dass meine Beine nu wieder auf gleicher Höhe seien. Wirklich besser geht's aber aber nicht :-( Zum Glück hat meine Kasse das wenigstens bezahlt...

Hab mich nun an ein paar Ratschläge und Dehnübungen meiner Krankengymnastin erinnert und dehne mich nun öfters mal. Das hiflt auch, allerdings nur für ein paar Stunden. Muss das wahrscheinlich gewissenhafter durchziehen, um eine dauerhafte Besserung zu erzielen...

Danke für deine Tipps, jedenfalls! Für ne Massage bin ich immer zu haben :-)

Shakespeareslady
02.01.2006, 19:45
nicht von mir :-D
scherz beiseite, warum lässt du dir keine verschreiben? ich hatte 8, bekomme nun wieder 8 und das alles innerhalb von 3 monaten. toller luxus, finde ich!