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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zweifel!!! HILFE!!!!!!!!!!!



Blackbear
15.11.2005, 06:46
Hallo zusammen,

auch ich gehöre zu den Leuten mit einem schlechten Abi (2,9) und habe mich auf 8-9 Wartesemester eingestellt. Als ich Abi gemacht habe wusste ich so überhaupt nicht was ich studieren sollte. Dann dachte ich mir Medizin ist bestimmt ganz interessant. Doof war das "nur" mit dem NC. Drum dachte ich mir bevor du deine Zeit vergeudest bewirbste dich um ne Ausbildungsstelle zum Krankenpfleger. Gesagt, getan. Ich habe das erste Jahr gerade hinter mir und es steigen immer grössere Zweifel in mir auf. Ich hatte vor meiner Ausbildung keinerlei Einblicke in den Krankenhausalltag. Und irgendwie ist das alles nicht so das was ich mir so vorgestellt habe. Ich merke immer mehr das meine Interessen in eine andere Richtung gehen. Die Arbeit mit Menschen macht mir nach wie vor Spass aber ich spüre das ich meine Ressourcen und Interessen noch lange nicht ausschöpfe. Ich bin auch sehr technisch/musikalisch interessiert, was in dem Bereich nahezu nicht zum tragen kommt. Wie oft kam mir in der letzten Zeit während der Arbeit auf Station der Gedanke auf: "Was zum Henker machst du eigentlich hier?! Ist es das was dich glücklich macht?! Hilfe ich will hier raus!"
Klar, man kann sagen das die Ausbildung nur eine Überbrückung ist zum Studium. Wenn ich dann aber die noch schlechteren Arbeitszeiten eines Arztes sehe, die imense Verantwortung die er zu tragen hat und dann noch die Ungewissheit wann und vor allem ob ich überhaupt mal einen Studienplatz bekomme überlege ich ernsthaft die Ausbildung zu schmeissen und nach dem Job / Berufsfeld zu suchen welches mir wirklich Spass macht.
Auf der anderen Seite bin ich jetzt auf der sicheren Seite, habe ein geregeltes Einkommen und noch 2 Jahre Sicherheit und ein gewisses Zugehörigkeitsgefühl. Ich habe Angst nachher mit nichts dazustehen. Wenn ich mich jetzt anderweitig orientieren würde dann beginnen die meisten Studiengänge erst im WS 2006. Habe ich dann nicht effektiv 2 Jahre verschenkt?!
Hilfe, ich weiss nicht was ich machen soll!?!

Blackbear

Psyche99
15.11.2005, 07:43
Also ich glaube die Pflege ist letzendlich doch etwas ganz anderes als Medizin. Klar haben beiden einen große Schnittfläche aber als Pflegepersonal arbeitet man mehr mit Menschen als die Ärzte.
Ich glaube, dass du dir erst mal klar machen sollst woher die Disinteresse kommen. Die "Perspektivlosikeit" der Ärzte oder der Druck, ich finde, das findet man auch in anderen Berufen, wenn man selbst eine Person ist, die ernst und verantwortlungvoll ihre Aufgaben machen (der Manager steht auch unter Stress wie er den Konzern leitet da sonst viele Menschen entlassen werden können).
Was die Ressourcen angehen... also ich finde, dass das Studium schon viel für sich beansprucht. Liegt bei mir aber vll auch daran, dass ich weder Bio noch Chemie in den AbiJahren hatte ... hahaha.. *Witz lass nach* Ich glaube, wer nicht auf seine Freizeit verzichten kann, zumindest auf einen großen Teil der Freizeit, der sollte entweder ein Genie sein oder das Medizinstudium lassen.
Was ich so von den ersten Wochen sagen kann, ist dass es nicht schwer ist aber dafür VERDA**** viel. Ich kenne auch viele, die jetzt sagen, dass sie das Studium schmeißen und auf BWL umsteigen werden.
Aber letztendlich gibt es keinen "leichten" Studiengang. Wer Interesse hat, der beißt sich durch egal wie schlecht die Zukunftsprognosen sind oder wie viel der SToff ist.
So viel von meiner bescheidenen Meinung.

Leisure Suit Alex
15.11.2005, 07:48
Der spätere Beruf als Arzt ist natürlich ein anderer, als der, dem man in der Krankenpflege nachgeht, aber ob du dann darin glücklicher sein wirst, ist trotzdem nicht sicher... Es ist halt nicht jeder zum Arzt geboren, wie auch nicht jeder zum Seelsorger oder was weiss ich geboren ist.
An deiner Stelle würde ich die Ausbildung erstmal fertig machen, dann hast du, egal wie du dich danach orientierst, schonmal was in der Tasche und kannst auch nebenher, z.B. in den Semesterferien oder am Wochenende, ganz gut Geld verdienen - ausserdem weisst du bis dahin vielleicht auch, ob das jetzt nur ein vorübergehendes Motivationstief ist (ich denke das hat jeder irgendwann mal, habe in meiner Zivizeit auch mal kurz darüber nachgedacht etwas anderes zu machen, so wie man da von den Schwestern behandelt wird ;-) ), oder ob du wirklich in einem anderen Bereich glücklicher wirst.

Druide
15.11.2005, 08:29
servus @Blackbear !

du hast dir die Antwort selbst gegeben:

"...und nach dem Job / Berufsfeld zu suchen welches mir wirklich Spass macht. "

"...WIRKLICH..." --> darauf kommt es an !

Hätte ich das mal nur gemacht ! Dann würde ich nicht stumpfsinnig da rumsitzen, wo ich jetzt rumsitze !

funny
15.11.2005, 09:46
@Druide,

wieso stumpfsinnig? Was machst du gerade? Und den Beruf nach Spaß auswählen, da gebe ich dir recht. Aber wie sehr soll man "vernünftigere" Gründe in die Entscheidung mit einbeziehen, wie z.B. Sicherheit,...

:-party

JUR
15.11.2005, 11:22
@ Blackbear

Die Entscheidung musst du ganz allein treffen, ich würde mir auch den Arztberuf nicht schön reden lassen, aber genauso wenig schlecht.
Die allermeisten Foren-Mitglieder haben einen geringeren Einblick höchstwahrscheinlich in den Arztberuf bis jetzt gewonnen als du, mach es ja nicht davon abhängig, oder willst evtl.Talente vergeuden und womöglich ein Leben lang unglücklich sein.

Ich fände es mutig, dir und deinem Umfeld gegenüber, wenn du noch so spät sagen würdest "Leute ich hab mir das anders vorgestellt".

Die wenigsten machen das noch, frag mal Altruist hier im Forum der kann sicher auch was dazu sagen.

Ich persönlich finde, man sollte nur Arzt werden, wenn man sich NICHTS schöneres vorstellen könnte und sich auf eine Art und Weise vielleicht sogar berufen dafür fühlt trotz manchmal sehr schlechter Bedingungen.

Diesen Beitrag habe ich jetzt übrigens völlig uneigennützig verfasst, was ich gleich dazu sage, weil bestimmt jetzt einige denken ich würde einen mit Konkurrenten verschrecken wollen.
Ein Thread von mir war in die Richtung angehaucht, aber war größtenteils ironisch gemeint, was viele hier (.z.B.Netfinder :-)) ) nicht kapiert haben.

Denk mal darüber nach und lass duch nicht von meinen wenigen "Reputations-Points" abschrecken, ich bin hier nicht sehr beliebt, aber vielleicht liegt das an meiner offenen direkten Einstellung die ich jedem ggf.ins Gesicht sage.
Was bringt es hier allen nach dem Mund zu reden? *schleim hier, schleim da usw...*

So, hoffe mal du findest für DICH die Richtige Entscheidung ;-)

yzBastian
15.11.2005, 11:28
Ich persönlich finde, man sollte nur Arzt werden, wenn man sich NICHTS schöneres vorstellen könnte und sich auf eine Art und Weise vielleicht sogar berufen dafür fühlt trotz manchmal sehr schlechter Bedingungen.


Das ist ein schöner Satz! Kann ich auch so unterschrieben.

Man darf aber nicht die Wirklichkeit vergessen und muss sich auch auf harte Zeiten einstellen.

Was man eben aber nie vergessen darf, ist das WARUM. Und das wird in dem Zitat von JUR deutlich.

Dr.Nemo
15.11.2005, 11:53
Hallo Blackbear :-winky

Habe ich das richtig verstanden.. Du hast das erste Lehrjahr hinter dir?
Okee, willkommen im "Mittelkursloch"
= allgemeines Stimmungstief und Abbruchgedanken und suche nach was anderem :)
Habe dies im 2. Jahr auch zig mal durchlebt und bin immer wieder rausgekrabbelt.. Wollte zum Bund gehn, wollte eine Lehre zur Bauzeichnerin machen und dann Architektur studieren, bloß weg von dem was ich da tat.. :-nix
Oft aber überlegt man gar nicht, was d.eigentliche Problempunkt ist, warum man eigentlich unzufrieden ist..?!

Aber nee,..
Ich denke, es ist gut so, wenn man auch mal (!) zweifelt und manche Dinge kritischer durchleuchtet.. Das wäre dir mit Sicherheit auch in einem anderen Berufszweig mal so gegangen..
Aber du wirst nun Anfang 20 sein.. Wäre es nicht traurig, wenn man bis dahin schon alles erreicht hätte und sich nicht mehr neu orientiert? :-meinung
Auf jeden Fall schwinge ich mal die Durchhalteperiode.. :-D
Jetzt hast du die Ausbildung begonnen, an deiner Stelle würde ich sie nun durchhalten und weiterhin die Augen und Ohren für "danach" offenhalten. Niemand kann dir befehlen, dort auch bleiben zumüssen..
Aber bringe zuende was du begonnen hast ;-)

LG

Mr.Evita4
15.11.2005, 19:38
Kann das Geschriebene von Sr.Steffi auch nur unterstreichen...
im 2. Lehrjahr (Beginn) ist ein Null-Bock bzw. Wo-bin-ich-denn-hier-gelandet - Phase normal.

Bei uns war es so, dass 8 Leute in der Probezeit gekündigt haben.

Also wenn du nicht innerhalb dieser Zeit immense Zweifel an deinem Ausbildungsberuf gehabt hast, wirst du dort schon sehr wahrscheinlich richtig sein.

Außerdem gibt es überall Stationen /Phasen, auf/in denen man sich unterfordert fühlt. :-nix

Die Krankenpflege muss ja auch net dein Traumberuf sein ;-) ,

aber ein Weg dahin !

:-stud

little_lunatic
16.11.2005, 11:28
hey....
kommt mir sehr bekannt vor. hab auch direkt nach dem abi was gemacht wo ich jeden tag dacht "nee.. das isses nicht" und in gesprächen übers studium immer gesagt ".. aber eigentlich will ich medizin studieren". von daher wusste ich ja EIGENTLICH was ich will, von daher doppelt blöd. auch wenn ich mich jetzt durch die wartezeit kloppe anstatt noch n paar semester vor mich hin zu studieren und DANN zu wechseln bzw. fertig zu studieren und immernoch zu denken "nee, das isses nicht" bin ich mit der entscheidung glücklich.
zu dem problem ob die 2 jahre ausbildung fertig machen zeitverschwendung oder so sind: ich glaube es gibt dümmere arten seine zeit zu "verschwenden" als mit "bildung". ne ausbildung ist immer ne gute sache auf die du notfalls zurückgreifen kannst. überleg dir was du willst, was dich glücklich macht. viel erfolg ;)

so, arbeit ruft!