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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gegen das große Vergessen



Giant0777
22.11.2005, 12:13
Ich habe mal eine Umfrage zu obigen Thema gestartet : Mir ist an mir selbst aufgefallen, dass ich in Zeiten von Prüfungsvorbereitungen und intensiven Lernphasen kaum ein Verlust an Gelerntem habe. Das ist an sich ja sehr angenehm und gut. Allerdings muss ich feststellen, dass ich im täglichen Leben absolut vergesslich werde. Heute muss ich ernsthaft darüber nachdenken, was ich am letzten Wochenende so gemacht habe
( Nein - es war keine Party mit Ausfallerscheinungen :-party ) oder was mir ein Feund in einem Gespräch erzählt hat! Nach den Phasen des Lernens normalisiert es sich, es scheint sich also nur stressbedingt, bzw lernbedingt bei mir zu sein. Ich bin allerdings immer wieder über diese Intensität erstaunt.

Mich würde nun mal interessieren, wie es euch in dieser Zeit so geht:

a) Habt ihr die gleichen ( manchmal sogar witzigen ) Ausfallerscheinungen ?

b) Stellt ihr gar keinen Unterschied fest ?

c) Irgendwas dazwischen ?

Danke für eure Mühen !!!
Giant, wieder im Reich der Sinne !

Denüse
22.11.2005, 15:32
Boah, das kenn ich allerdings auch...

Wortfindungsstörungen, wenn man nach einem einfach deutschen Wort sucht...
Letztens habe ich die Telefonnummer meiner Eltern einfach vergessen, obwohl ich mir Nummern an sich wirklich super merken kann...

Das hat mich dann doch zum Nachdenken gebracht...

Ach eigentlich gibts wirklich die verschiedensten Beispiele...
Und wenn mein Hirn nicht gerade mit Neuroanatomie vollgestopft wäre, würden mir die sicher auch einfallen... :-))

Liebe Grüße, Denüse ;-)

Giant0777
22.11.2005, 15:53
Na, dass beruhigt mich ja zu hören. Es ist schon sehr erstaunlich, was man sich alles komplexes und abstraktes merken kann, aber bei ´nem Einkaufszettel steht man da, wie´n Waschbär !

Chippielara
22.11.2005, 16:19
Mir gings immer genauso in und z.t. auch noch nach stressigen Lernphasen!

Hab mir natürlich prompt CJK eingebildet... war aber alles voll reversibel :-))

Schneewitche
22.11.2005, 16:39
Oh ja, ich kenne so was auch zu gut. Plötzlich weiß ich nicht mehr wie mein Gegenüber mit dem ich mich grad unterhalte (und manchmal echt lange kenne) heißt. Das kann man ja zum Glück überpielen, weil mich sonst die Leute für total blöd halten würden, aber mir is es auch shcon mal passiert als ich jm vorstellen wollte und plötzlich der Name weg war. Das war vielelicht peinlich! :-blush

Onkel Rico
22.11.2005, 20:29
Da bin ich ja erleichtert, daß ich nicht der einzige Verblödete bin.
Manchmal beim Essen in der Mensa erzählt mir jemand was, und ich vergess es in den nächsten Sekunden wieder. Wenn man mich dann darauf anspricht hab' ich keine Peilung. "Was, wir wollten morgen ins Kino? Hä?"
:-nix
Ich glaube manchmal echt, ich hab 'n Schaden! Ich würde mich freuen, wenn es 'nen Namen oder einen Grund dafür gibt. Dann könnte ich mich vor meinen Freuden rechtfertigen.

Das mit dem Namen vergessen ist ja echt peinlich.
Ich geh zur Sicherheit in den langen Semesterferien immer die Namen der Leute durch die ich an der Uni kenne. :-))

SidVicious
22.11.2005, 21:32
Hi,

kenn ich alles. Mir fällt es unglaublich schwer in Lernphasen ein "normales" Gespräch kognitiv zu verfolgen. Zu dem langweilen mich die meisten GEspräche in Lernphasen und ich bin der Meinung ich könnte auch nichts sinnvolles hinzufügen.

Ist aber auf jeden Fall bei mir reversibel. :-top

Gruß
SidVicious

Doctöse
22.11.2005, 22:16
Auch ich kenne diese Situation zu gut. In extremen Lernphasen sitzt bei mir nur das eingehämmerte Wissen, sonst aber irgendwie nichts. Das fängt damit an, daß ich trotz nasser Haare überleg, ob ich schon geduscht hab. Nächste Steigerung: Ich denke, ich hab was gegessen und abends fällt mir dann auf, daß ich tatsächlich eben jenes den ganzen Tag über vergessen hab :-(( Ich muß mir dann auch immer Dinge aufschreiben, die ich sonst wohl eher nicht vergessen würde (Briefkasten leeren, bei Gesprächen versuchen anwesend zu sein, Fenster öffnen zwecks frischer Luft, Müll runterbringen :-)) Gott, bei mir sahs aus, kurz vorm Physikum). :-angel Nach der Lernphase machts aber immer "klick" und dann kann ich dem Alltag wieder folgen :-top

Schneewitche
22.11.2005, 23:44
Wir könnten uns doch hier nen tollen Namen, der sich wahnsinnig wissenschaftlich anhört, ausdenken, damit wir uns vor den anderen rechtefretigen können, wenn wir wieder missverstanden werden?

LaraNotsil
23.11.2005, 07:38
Ich kenn das nur zu gut. Ich schaffe es in der Normalität aber auch in den Lernphasen alles zu vergessen, was nicht Uni-relevant ist. Das war schon im Abi so. Da hab ich den Geburtstag von ner sehr guten Freundin vergessen. Da musste ein anderer Freund mich drauf hinweisen und mir wurde da erst klar, warum sie so sauer auf mich war :-angel

Während des Physikums war es dann so schlimm, dass ich mit irgendwem telefoniert habe und einige Sekunden nachher wusste ich nicht mehr, worum es ging.

Naja, ich habe die Theorie, dass ich derart im Gedächtnis selektiere, dass nur das wirklich zu mir vordringt, was ich nicht mal als wichtig sondern als unirelavant halte. Der Rest landet ganz schnell in der Versenkung.
Das ist auch der Grund, warum mein Bildschirm vom Comp von nem Ring aus Post-its geziert wird.

Giant0777
23.11.2005, 09:42
Wir könnten uns doch hier nen tollen Namen, der sich wahnsinnig wissenschaftlich anhört, ausdenken, damit wir uns vor den anderen rechtefretigen können, wenn wir wieder missverstanden werden?
Hm, die Idee fand ich auch solange ganz gut, bis mir gar kein toller Name eingefallen ist. :-nix
Ich habe aber ein paar Alternativen, die sich immerhin gut anhören:
Amnesie - zeitlich begrenzte, teilweise bis totale, ausgefüllte Erinnerungslücke - hier gibt es mehrere Ansätze ( ich habe aber nur die studententypischen genommen :-dance )
anterograde A. "für die erste Zeit nach Rückkehr des Bewusstseins"
-> Ich denke, dass das der typische Fall ist, wenn man nach einer toller Party am nächsten Tag wach wird und irgendwie nichts mehr weiss ( das wird umso lustiger, wenn man neben jemanden aufwacht ) ! Da hierbei "erste Zeit" nicht definiert ist, kann man also hier je nach Belieben ( und Notwendigkeit ) den Zeitraum strecken.
psychogene A. "als „Verdrängung“ bestimmter Erlebnisse ins Unterbewusste"
-> Ich persönlich habe bis heute fast jede Prüfung verdrängt und vorallem das damit verbundene Wissen ! :-stud
transiente globale A. "nach plötzlich auftretender Störung von Merkfähigkeit u. Kurzzeitgedächtnis; gehäuft nach körperlicher Anstrengung"
-> Nun, dass stellt einen ganz typischen Fall für "na, ihr wisst schon, was ich meine" dar. Meist in Verbindung mit der anterograden A., wenn man sich also nach stundenlangen Balzverhalten auf der Party abends am nächsten Morgen nicht mehr an die ganzen Komplimente und Versprechungen erinnern kann, die man machen musste, um den Zustand der transiente globale A. zu erreichen.

:-top

So könnte man im Freundes- und Bekanntenkreis immerhin ein wenig Mitleid und Verständnis bekommen, wenn man, drauf angesprochen, traurig was von psychogener Amnesie murmelt.....

Giant!

Druide
23.11.2005, 11:43
"...traurig was von psychogener Amnesie murmelt....." --> DAS ist GUT ! :-top

muss ich mir gleich aufschreiben ;-)

Recall8
23.11.2005, 19:54
Ich glaube diese Ausfallserscheinungen sind nicht pathologisch :-))

Ich erinnere mich noch an die OE, da hat irgendein Prof. wohl mal erzählt, wenn man sich wirklich Alles, wirklich Alles ungefiltert merken würde, wäre man in 2 (oder so) Tagen tot.

D.h. wenn man sehr viel lernt, muss man automatisch anderes vergessen, um einen "Ausgleich" zu schaffen :-)) (ohne Gewähr ;-) :-))