reic
24.11.2005, 10:52
Beim Durchblättern einer Focus - Ausgabe vom 7. November ist mir gerade etwas aufgefallen - ich dachte ich spinn:
Nach einem längeren Artikel über Schlaganfall findet sich im Forschung&Technik Teil ein Artikel: Übertitelt mit: Bronchitis&Co - Naturmedizin besser als Antibiotika? Im üblichen Focus - Design erfährt man im Plauderton, dass Erkältungen ja mittlerweile oft wochenlang verschleppt werden, dass man aufgrund des Drucks vom Arbeitgeber sich ja nicht mehr krankmelden kann und deswegen die Erkältung schön am Arbeitsplatz verbreitet. Weiter gehts dann mit statistischen Zahlen und einer Abhandlung über Antibiotika... :
"[...]So entwickeln beispielsweise 40 % aller Patienten aus einem "harmlosen" unbehndelten Husten innerhalb von drei Jahren eine chronische Bronchitis oder gar eine Asthma-Erkrankung. Daher das Votum der Wissenschaftler: Atemwegsinfekte müssen rechtzeitig und wirksam behandelt werden.
Keine Frage: Handelt es sich wirklich um einen bakteriellen Infekt, kommt man um ein Antibiotikum nicht herum. Allerdings sind ca. 90% der Atemwegsinfekte viral bedingt! Dann ist ein Antibiotikum wirkungslos und führt oft zu Nebenwirkungen. Durchfälle, Erbrechen und Pilzinfektionen sind häufig und Allergische Reaktionen treten vor allem dann auf, wnn Virusinfekte antibiotisch behandelt werden. Zudem steigt durch den viel zu häufigen Einsatz dieser Medikamente auch die Zahl resistenter Bakterienstämme weltweit ständig an. Die Konsequenz daraus: Gegen immer mehr gefährliche Bakterienstämme gibt es keine wirksamen Antibiotika mehr.[...]"
Am Ende des Artikels:
"Gute Hoffnung kommt vom Kap
Grund genug, dass Infektionsforscher nach einer wirksamen und verträglichen Alternative suchen. Und die kommt nicht aus den Labors der Chemie-Riesen sondern aus der Savanne Südafrikas: Umckaloabo© - der Wurzelextrakt der Kapland - Pelargonie. Von den Zulus seit Jahrhunderten zur Behandlung von Infektionen eingesetzt, entwickelten deutsche Phyto - Forscher aus der Pflanze ein modernes Infekttherapeutikum. Die vorliegenden Daten zeigen sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern eine rasche Besserung der Symptomatik bei Atemwegsinfekten wie Bronchitis, Nebenhöhlen- und Mandelentzündung. Die positive Konsequenz: Die arbeitsfähigkeit wird um ca. 2 Tage früher wiederhergestellt, Rückfälle und chronische Verläufe werden verhindert - und das bei sehr guter Verträglichkeit."
Dann folgt noch eine Grafik zur Wirkungsweise von Umckaloabo.
Was mich an diesem Artikel stutzig gemacht hat: Er ist gar kein Artikel. Unter dem Artikel findet sich kein Name eines verantwortlichen Redakteurs, und obwohl die Seite absolut im Focus - Layout gehalten ist, findet sich in der Kopfzeile der kleine Vermerk: "Anzeige".
Darf man sowas machen? Wenn man nicht genau aufpasst, hält man die Seite für einen normal recherchierten Focusartikel, und besonders die Platzierung im Forschungs - Teil trägt zur "Authentizität" des "Artikels" bei...
Was in dem Artikel so drin steht möchte ich jetzt mal gar nicht so kritisieren, zur Wirksamkeit möcht ich mich auch mal nicht äußern, zumal ich da keine sicheren Quellen finde, kenne. (Auch die Qualität des "Focus" als Magazin lass ich jetz mal raus ;-) )
Aber diese Tarn - Werbung finde ich ziemlich daneben... hat jemand von euch die Ausgabe? Was haltet ihr davon?
Nach einem längeren Artikel über Schlaganfall findet sich im Forschung&Technik Teil ein Artikel: Übertitelt mit: Bronchitis&Co - Naturmedizin besser als Antibiotika? Im üblichen Focus - Design erfährt man im Plauderton, dass Erkältungen ja mittlerweile oft wochenlang verschleppt werden, dass man aufgrund des Drucks vom Arbeitgeber sich ja nicht mehr krankmelden kann und deswegen die Erkältung schön am Arbeitsplatz verbreitet. Weiter gehts dann mit statistischen Zahlen und einer Abhandlung über Antibiotika... :
"[...]So entwickeln beispielsweise 40 % aller Patienten aus einem "harmlosen" unbehndelten Husten innerhalb von drei Jahren eine chronische Bronchitis oder gar eine Asthma-Erkrankung. Daher das Votum der Wissenschaftler: Atemwegsinfekte müssen rechtzeitig und wirksam behandelt werden.
Keine Frage: Handelt es sich wirklich um einen bakteriellen Infekt, kommt man um ein Antibiotikum nicht herum. Allerdings sind ca. 90% der Atemwegsinfekte viral bedingt! Dann ist ein Antibiotikum wirkungslos und führt oft zu Nebenwirkungen. Durchfälle, Erbrechen und Pilzinfektionen sind häufig und Allergische Reaktionen treten vor allem dann auf, wnn Virusinfekte antibiotisch behandelt werden. Zudem steigt durch den viel zu häufigen Einsatz dieser Medikamente auch die Zahl resistenter Bakterienstämme weltweit ständig an. Die Konsequenz daraus: Gegen immer mehr gefährliche Bakterienstämme gibt es keine wirksamen Antibiotika mehr.[...]"
Am Ende des Artikels:
"Gute Hoffnung kommt vom Kap
Grund genug, dass Infektionsforscher nach einer wirksamen und verträglichen Alternative suchen. Und die kommt nicht aus den Labors der Chemie-Riesen sondern aus der Savanne Südafrikas: Umckaloabo© - der Wurzelextrakt der Kapland - Pelargonie. Von den Zulus seit Jahrhunderten zur Behandlung von Infektionen eingesetzt, entwickelten deutsche Phyto - Forscher aus der Pflanze ein modernes Infekttherapeutikum. Die vorliegenden Daten zeigen sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern eine rasche Besserung der Symptomatik bei Atemwegsinfekten wie Bronchitis, Nebenhöhlen- und Mandelentzündung. Die positive Konsequenz: Die arbeitsfähigkeit wird um ca. 2 Tage früher wiederhergestellt, Rückfälle und chronische Verläufe werden verhindert - und das bei sehr guter Verträglichkeit."
Dann folgt noch eine Grafik zur Wirkungsweise von Umckaloabo.
Was mich an diesem Artikel stutzig gemacht hat: Er ist gar kein Artikel. Unter dem Artikel findet sich kein Name eines verantwortlichen Redakteurs, und obwohl die Seite absolut im Focus - Layout gehalten ist, findet sich in der Kopfzeile der kleine Vermerk: "Anzeige".
Darf man sowas machen? Wenn man nicht genau aufpasst, hält man die Seite für einen normal recherchierten Focusartikel, und besonders die Platzierung im Forschungs - Teil trägt zur "Authentizität" des "Artikels" bei...
Was in dem Artikel so drin steht möchte ich jetzt mal gar nicht so kritisieren, zur Wirksamkeit möcht ich mich auch mal nicht äußern, zumal ich da keine sicheren Quellen finde, kenne. (Auch die Qualität des "Focus" als Magazin lass ich jetz mal raus ;-) )
Aber diese Tarn - Werbung finde ich ziemlich daneben... hat jemand von euch die Ausgabe? Was haltet ihr davon?