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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ah, diese herrliche Landluft



Tse Tse
24.11.2005, 21:50
Manchmal vermisse ich ja meinen heimischen Hof und Herd, wenn ich nun in solch einem Riesen-Moloch von Stadt wie Gießen wohne. :)

Wie geht es euch?
Seid ihr froh aus der Enge kleiner Städte oder gar Dörfer entwachsen zu sein und euch erscheint das Stadtleben nun um ein vielfaches lebenswerter?
Oder kennt ihr es womöglich gar nicht anders, weil ihr beispielsweise in Berlin groß geworden seid und sagt "Pah, Land, da hab ich wohl nichts verpasst!"

Wenn ihr es euch aussuchen könntet, wie würdet ihr gerne Leben/Wohnen?


Grüße, Tse






(wenn es schon mal so einen Thread gab, ignoriert mich einfach)

THawk
24.11.2005, 22:11
Kann ich gut verstehen. Ich komme auch eher aus einer kleinen Stadt, umgeben von viel Wald und Wiesen. Daher bin ich auch echt froh, dass ich nicht in einer total riesigen Stadt wohne und hier auch noch das Glück habe fast direkt an der Elbe zu wohnen. Damit kann ich Großstadt haben wenn ich möchte, kann mich aber auch mal schnell an die Elbe verziehen.

Trotzdem find ich's immer wieder cool zu Hause zu sein und dann alles in der Stadt mal kurz mit dem Fahrrad erledigen zu können - Kleinstädte haben auch Vorteile!

Tschaikowski
24.11.2005, 22:20
Also ich hab immer in der Großstadt gewohnt und würde auch niemals woanders wohnen wollen (ich bin gebürtiger Leipziger). Die ländlicheren Gebiete sind mir allenfalls als kurze Erholung ab und zu mal willkommen, aber ansonsten brauche ich eben das Stadtleben. Da hat man eben alles was man so braucht (Einkaufsmeilen, Kino etc.) in unmittelbarer Umgebung und kommt sehr schnell von A nach B (wenns nicht grad im Berufsverkehr ist :-oopss ).
Aber wie gesagt: das Landleben hat sicher auch seinen Reiz. Ist aber vielleicht auch einfach eine Sache der Gewohnheit, wo man sich wohler fühlt.

;-)

netfinder
24.11.2005, 22:35
tschai hat mit seinem letzten satz ziemlich recht. Alles eine Sache der Gewohnheit; aber die kann man auch aendern^^

Ich komme aus einem total kleinen Kaff mit max 1600 Einwohnern und da gefaellts mir immer noch am besten. So ruihg, huegelig, der Inn gleich um die Ecke. Allerdings kann man dort nur auf die Dauer leben, wen man einen Job, sprich etwas zu tun hat.
Dresden finde ich da einfach spitze zum studieren, da die Stadt nicht zu gross ist, nicht zu laut und man auch mal schnell aufs land fahren kann.

nettie

Ersa
24.11.2005, 22:45
Also ich komm aus nem Kaff mit rund 350 Einwohnern (was im Umkreis das größte ist), Bus fährt zwei mal täglich (plus zwei mal Schulbus), am Wochenende nix. Als ich anfing zu studieren, schwor ich mir: NIE, NIE wieder auf´s Land. Inzwischen finde ich: Berlin ist toll, solange man jung ist. Ewig will ich hier (oder in ner anderen Großstadt) nicht leben. So´n 350-Seelen-Dörfchen muss es zwar auch nicht sein, aber irgendwas dazwischen. Gern mit Großstadtanbindung, geh dafür einfach zu gern ins Theater, Kino etc.

netfinder
24.11.2005, 22:46
das mit den buissen kenne ich und schulbus gabs gleich gar ned^^

ehemalige Userin 24092013
24.11.2005, 23:26
Ich komme aus einem total kleinen Kaff mit max 1600 Einwohnern

Wir können ja alle mal rausfinden, wer aus dem noch kleineren Kaff kommt.;-)

Ich habe 17 Jahre in einem 90 Seelendorf gelebt ( nächstes Kino (nie die ganz neusten Filme) 30 km entfernt, einzige Diskothek weit und breit 50 km entfernt, Einkaufsmöglichkeiten ab 7 km und aufwärts entfernt (je nachdem, was man gern haben wollte)).
Meine Kindheit bestand darin, im Sommer Baumhäuser oder sonstige Hütten zu bauen, im Motter zu spielen ( das war geil :-)) ) oder so Pflichtaufgaben, wie Hasenfutter suchen, Rüben hacken, Kartoffeln häufeln, Heu wenden, im Garten rumwirtschaften, Obst und Gemüse ernten inkl. einkochen, Kücken hüten, (vor der Wende) unsere Schweine und Bullen mit versorgen.......
Der Herbst/ Winter war damit ausgefüllt, Holz im Wald zu roden, das Zeugs (Rüben, Kartoffeln...), was im Frühjahr angepflanzt und im Sommer gepflegt worden ist, wieder zu ernten und ein zu lagern oder eben vom 31 Meter hohen Hügel rodeln zu gehen ( wenn mal Schnee rum lag ).

Ich kann nicht behaupten, dass mir so ein Leben in irgendeiner Form geschadet hat, ganz im Gegenteil - ich wüsste nun, wie man in der Wildnis überlebt ;-) - meine Kindheit war traumhaft.
Aber....es hat trotzdem gereicht, für mich ist ne Klein- / Mittelstadt genau das Richtige - es ist alles vor Ort, man hat trotzdem Ruhe, wenn man weiss wo...ect.
Auch wenn ich mich freue, wieder mal bei meinen Eltern zu sein oder tatsächlich wieder in den übelsten Landklamotten so richtig schön auf dem Feld was zu machen oder Heu zu wenden ( wobei die Hardcorelandwirtschaft meiner Eltern schon recht nachgelassen hat....das ist auch gut so:-) ).

Evil
25.11.2005, 10:56
Eigentlich habe ich es momentan am besten... Kleinstadt am Rande des Ruhrpotts, nahe am Ländlichen, aber ich bin in einer halben Stunde in Dortmund oder Essen, bzw. in einer Stunde in Köln.




Wenn da bloß nich die fiesen Sauerländer wären... :-))

little_lunatic
25.11.2005, 11:40
bin in gießen geboren, dann in ein dorf in vb gezogen. zwischenzeitlich mal in gi studiert und demnächst zieh ich vielleicht wieder nach gi zwecks ausbildung. (auch wenn das nicht wirklich mein plan war :-notify )finds da eigentlich ganz okay. wer natürlich fette clubs und viel kultur sucht sollte sich nen bahnticket ziehen ;-) (wie heißt es doch so schön "das schönste an gießen ist der zug nach frankfurt"). aber wer medizin studiert oder studieren will hat doch sowieso nicht sooooooooo viel freizeit :-lesen
finde gießen eigentlich ganz angenehm zum leben. hast alles zum einkaufen da was man braucht, nen großen bahnhof und die mieten sind nicht sooo erschlagend. vielleicht wird man mit der (warte-)zeit aber auch ziemlich anspruchslos.
ist komisch: in frankfurt zum beispiel fühle ich mich nie richtig wohl. in seattle wär ich am liebsten sofort da geblieben. ist wohl von stadt zu stadt unterschiedlich.. andererseits find ich in ländlichen gefilden die luft VIEL besser und man hat mal seine ruhe. mitten in ffm wohnen... wär nicht mein fall. aber fürs studium würde ich mitlerweile ÜBERALL hingehen.

Chippielara
25.11.2005, 15:32
Als kind (in der großstadt) wollte ich immer aufs land...

Spätestens mit 14 war ich mehr als glücklich, dass meine eltern nicht auf mich gehört haben und hab mich dann die nächsten zehn jahre als absoluten stadtmensch gesehen.

Letztes jahr war ich dann einige zeit bei meinem onkel, der auf einem 200 jahre alten bauernhof "in the middle of nowhere" (viertelstunde mit dem rad zum nächsten haus) lebt und muss sagen, das hat absolut seinen reiz. Man bekommt die natur ganz anders mit und gerade im winter, wenns in der stadt einfach nur grau und matschig ist, ist es auf dem land immer noch schön.

Was mich allerdings total nerven würde, wenn dann die nachbarin vorbeikommt- "wart ihr letzte woche nochmal in der stadt, euer auto war ja gar nicht da" oder "habt ihr besuch? wer ist denn da?" also dieses ständig beobachtet werden würde mir auf den keks gehen!

LaraNotsil
25.11.2005, 15:45
Ich komme aus der Nähe von Köln. Allerdings aus nem kleinen 5000 Seelen Kaff. Anscheinend ist das somit klein genug, um nicht auf der Landkarte des Erftkreises zu erscheinen, während das "feindliche" Nebenkaff sehr wohl drauf ist. Und das, obwohl wir einen der größten Tagebauten vor der Haustür haben/hatten... Böööööse.

Aber zurück zum Thema... Für mich war das der blanke Horror, als ich auf meinen Studienplatz gewartet habe, dass ich hätte in München oder Berlin landen können. Ganz einfach, weil mir Großstädte echt zuwider sind. Ich ziehe ein kleines kuscheliges Dorf bei Weitem vor.
Bei uns, wo ich an der Hauptstaße wohne, finde ich es gut, dass diese z.B. so befahren wird, wie in ner Großstadt so ne richtig kleine fitzelige Nebenstraße. Heißt, man ist selbst da immer gut vor Radau geschützt.
Zudem empfinde ich es auf dem Dorf auch nicht so stickig wie in der Stadt. Zwar habe ich zu Hause weitere Wege bis in die Zivilisation als hier, aber immerhin bin ich auch vor Gedrängel, städtischer Rücksichtslosigkeit und vor Hektik gefeit.
Mit Magdeburg habe ich, so muss ich aber zugeben, allerdings schon relatives Glück gehabt. Dadurch, dass es nicht so groß ich wie das heimatnahe Köln, also nicht wirklich unter den Begriff Großstadt fällt, finde ich es gerade noch so zu ertragen.
Aber die Gemütlichkeit in meinem heimatlichen Kaff kann es wirklich nicht ersetzen. Ich bin einfach ein Dorf-Pflänzchen. Darin wird sich wohl auch nie etwas ändern. Und darum bin ich wohl auch immer so extrem froh, wenn ich endlich wieder zu Hause bin.