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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Funktionsweise eines Anomaloskops



Marsupilami
25.11.2005, 11:34
Hallo,

bekanntlich dient das Anomaloskop dazu, Farbsinnstörungen aufzudecken, z.B. eine Rot-/Grünschwäche.

Hierzu wird dem Probanden "spektrales Gelb", i.e. elektromagnetische Strahlung mit einer Wellenlänge von 589 nm, dargeboten. Dieses spektrale Gelb soll der Proband selber nachbilden, indem er eine Farbmischung aus Rot und Grün so einstellt, daß die resultierende Frabe dem spektralen Gelb entspricht.

Ein rotschwacher Proband wird nun mehr Rot beimischen, ein grünschwacher mehr Grün, daraus lässt sich dann die Rot-/Grünschwäche ermitteln und quantifizieren ( Anomaliequotient).

Ok, hört sich alles plausibel an. Ich frage mich nur, wie der Proband das spektrale Gelb denn wahrnimmt ?

Ich dachte, daß Farben immer dadurch im ZNS entstehen, indem das Erregungsmuster der Zapen ermittelt wird. Es gibt ja bekanntlich keine Blau-, Rot-, und Grünzapfen, auch wenn diese häufig so bezeichnet werden, sondern nur Zapfen, die ihre Absorptionsmaxima im kurz-, mittel-, oder langwelligen Bereich haben. Um eine Farbe entstehen zu lassen, müssen mindestens zwei Zapfentypen funktionsfähig sein. Also jemand, der nur "Blauzapfen" hat, was es gibt, wird trotzdem nicht die Farbe Blau sehen können.

Daher denke ich, daß Farben sich immer aus Strahung unterschiedlicher Wellenlänge zusammensetzen, wie kann man dann reines, also spektrales Gelb wahrnehmen ?

Irgendwelche (angehenden) Augenärzte hier im Forum, die mir einen Tipp geben könnten ?

Grüße,

Marsupilami

inkydo
29.11.2005, 14:44
reines spektrales Gelb erregt die grünen und roten Rezeptoren auch, nur eben nicht so stark wie das Licht bei den jeweiligen Absorptionsmaxima.