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SidVicious
02.12.2005, 11:29
Hi,
ich weiß, dass es mit Sicherheit bereits einen Thread zu diesem Thema gibt. Mir und anderen "erspare" ich jetzt mal die ersten 300 Antworten zu lesen.

Also der Grund für diesen Thread ist folgender Zeitungsartikel, den ich gerade Lesen durfte:
http://www.ksta.de/html/artikel/1132657901889.shtml.

Eigentlich stand ich Studiengebüren, sodann sie sozial verträglich sind, neutral gegenüber.
Aber jetzt krieg ich die Motten. Was ist das bitte für eine Unverschämtheit?
Wir sollen Gebüren bezahlen, aber haben keine rechtliche Grundlage Leistungen dafür einzufordern?
Dann können die Unis ja einfach so weitermachen wie bisher und kriegen dafür auch noch 500 Euro.
Wir werden unter Druck gesetzt schneller zu studieren. Wenn wir aber die Möglichkeiten zu einem schnellen Studium einfordern wollen, dann können wir zu irgendjemmand im Studiensek gehen, die uns dann sagt da können wir nichts machen.
Das finde ich eine Frechheit. Sind wir Studenten auf die Erde gekommen um "Ver******" zu werden.
Das kann ich absolut nicht mehr befürworten und habe mich entschieden. Beim nächsten Streik oder bei der nächsten Demo bin ich dabei!!
Wo Heuchelei zur Norm wird, wird Widerstand zur Pflicht

Ein Stocksaurer
SidVicious

Hellequin
02.12.2005, 13:34
In den Gesetzentwürfen der einzelnen Bundesländer fehlt meines Wissens nach genauso die Garantie das das Geld uneingeschränkt an die Hochschulen fließt. Sprich wenn der jeweilige Landesfinanzminister mal knapp bei Kasse ist, kann er sich ohne Probleme aus dem Topf bedienen. Ebenso fehlt die Ausssage welcher Anteil der Studiengebühr überhaupt in die Lehre fließen soll. Außerdem geht man neuerdings ja davon aus, das 30-40% der Studiengebühren für die Verwaltung der Studiengebühren versickern werden. So wie das ganze bis jetzt geplant wird, ist es sowieso von vorne bis hinten nur Beschiß und Abzocke. :-meinung

Tombow
02.12.2005, 13:44
@Hellequin:

Nicht ganz richtig. In dem StKFG(Studienkonten-Finanzierungsgesetz), was momentan in NRW gilt, ist festgeschrieben, daß ab 2007(wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht, könnte aber +/- 2 Jahre sein) das Geld aus den Studienkonten-bezogenen Gebühren ganz an die Universitäten zurückfließt, abzüglich der Verwaltungsgebühr.

SidVicious
02.12.2005, 13:54
@Hellequin:

Nicht ganz richtig. In dem StKFG(Studienkonten-Finanzierungsgesetz), was momentan in NRW gilt, ist festgeschrieben, daß ab 2007(wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht, könnte aber +/- 2 Jahre sein) das Geld aus den Studienkonten-bezogenen Gebühren ganz an die Universitäten zurückfließt, abzüglich der Verwaltungsgebühr.

Ich kann mich erinnern, dass der Pinkwart, das so gesagt hat. Ob das nun auch wirlklich so ist, kann ich nicht beurteilen.
Was mich am meisten Ärgert ist, dass Pinkwart Mitglied der FDP ist. SOnst propagieren sie doch immer den freien Handel. "Leistung muss bezahl werden" usw. Jetzt auf einmal rückt er von diesem Kurs ab. Das hat für mich nichts mehr mit Liberalität zu tun, sondern ist einfach eine Studentensteuer.

Gruß
SidVicious

Gichin_Funakoshi
02.12.2005, 14:26
Halte diese Methode auch nicht für sinnvoll.
Was aber sinnvoll ist, wäre eine Studiengebühr, die den Hochschulen direkt zu gute kommt.
Sind eigentlich Auswirkungen auf die Anzahl der Studienanfänger durch eine Studiengebühr wahrscheinlich?

SidVicious
02.12.2005, 14:30
Sind eigentlich Auswirkungen auf die Anzahl der Studienanfänger durch eine Studiengebühr wahrscheinlich?

Da liegt der Grund des Streites. Die eine Seite sagt, dass durch Studiengebüren vielen sozial Schlechter gesellten Menschen der Zugang zur Uni, durch Geld versperrt wird. Die anderen sagen, solange das alles gut gegenfinnanziert werden kann, werden auch nicht weniger Leute studieren.

Hellequin
02.12.2005, 14:56
Die anderen sagen, solange das alles gut gegenfinnanziert werden kann, werden auch nicht weniger Leute studieren.
Also ich hab letztens mal was zu dem Thema gelesen. Da war unteranderem auch eine Übersicht über die Angebote und Bedingungen der verschiedenen Geldinstitute dabei. Es war wirklich pervers was die zum Teil an Zinsen haben wollten.:-((

suzi1609
02.12.2005, 19:20
Also ich hab letztens mal was zu dem Thema gelesen. Da war unteranderem auch eine Übersicht über die Angebote und Bedingungen der verschiedenen Geldinstitute dabei. Es war wirklich pervers was die zum Teil an Zinsen haben wollten.:-((

Das hab ich auch schon vor ein paar Monaten gehört. Die Deutsche Bank hat sich -glaub ich- damit gerühmt, dass man den Kredit nur mit 6% Zinsen zurückzahlen muss. Hab auch irgendwann mal was von 9% gehört.
Ich hatte eigentlich auch immer versucht Studiengebühren unvoreingenommen zu sehen, aber unter diesen Bedingungen? :-dagegen
Besonders, wenn man sich anguckt, was man dann nach dem Studium so verdient. Wäre ja nicht so, dass man dann im Geld schwimmen würde :-(
Und bei vielen Studenten anderer Fachrichtungen ist es noch nicht mal so sicher, ob sie überhaupt eine Stelle bekommen.

PhineasGage
03.12.2005, 01:43
Manchmal bin ich froh, dass es nur noch ca. 4 Jahre sind, die vor mir liegen....und meine Kinder wachsen ja eh`in Schweden auf ;-) Und wenn sie ausreichend dumm sind, gehen sie eh nich`zur Uni :-))

wuendrik
13.12.2005, 22:51
die norweger haben ein geiles system, ich finde da kann man nicht viel gegen einwenden:

JEDER hat anspruch auf ne art bafög, sobald er irgendwo, also auch im ausland, einen studienplatz hat. das bafög hängt von studium ab, reicht aber für einen lebensstil bei dem man sich aufs studium konzentrieren kann. also man kann relativ problemlos wohnung, leben und materalien bezahlen. das geld bekommt man für die regelstudienzeit und bei medizin noch maximal 3 jahre länger. wenn man dann fertig ist, zieht der staat vom monatsgehalt automatisch einen teil ab. den anteil kann man selbst bestimmen, ob man also 50 jahre zahlt oder 20 bleibt einem selbst überlassen. weiterhin gibts vergünstigungen. geht man z.b. zum militär, macht also seinen wehrdienst nach dem studium, wird einem ein jahr erlassen. das gleiche wenn man in den hohen norden geht.
ich finde so sollte ne studentenunterstützung aussehen... wenn die studiengebühren dann noch der uni zugute kommen kann man nichts daran aussetzen finde ich...
in norwegen ist es jetzt eher auf auslandsstudiengänge ausgelegt, da es in medizin z.b. nur ~50studienplätze in norwegen gibt, lassen die skandis ihre jungs halt woanders studieren, kommt die wohl am ende billiger :)

Kackbratze
14.12.2005, 06:35
Das eine vernünftige Gegenfinanzierung den Studenten sogar zu Gute kommt ist unbestritten.
Aber hier denkt man schon an das Schlachten bevor die Kuh überhaupt geboren ist...

Meiner Meinung nach hat es als erstes Auswirkungen auf die Langzeitstudententen und danach auf die Studienanfänger.

Und spätestens wenn der letzte gesehen hat, dass die Studiendarlehen vollkommen überzogenen Zinsen haben und sonst nichts (in FInnland kann man sowas steuerlich geltend machen, nach dem Studium, wenn man abbezahlt) werden endgültig nurnoch die Leutz mit Geld ihre Kinder zur Uni schicken können.

Dann springt das Bafög Amt ein, erhöht den Bafög, so dass die REichen von Mama und Papa und die ziemlich Armen vom Staat unterstützt werden.
Und der Mittelstand kann sich das dann nicht mehr Leisten, weil die zu Reich für den Bafög und zu arm für ein selbstfinanziertes Studium sind... :-meinung

Leisure Suit Alex
14.12.2005, 09:35
Das hab ich auch schon vor ein paar Monaten gehört. Die Deutsche Bank hat sich -glaub ich- damit gerühmt, dass man den Kredit nur mit 6% Zinsen zurückzahlen muss. Hab auch irgendwann mal was von 9% gehört, was aber schon fast zu krass wäre um war zu sein :-notify
Wisst ihr wieviel Zinsen man zahlen muss, wenn man ein Kredit zum Hausbau aufnimmt? 3,5%! und für Studenten wollen sie 6% machen und tun dann auch noch so als müsste man ihnen für diese supersozialen Konditionen am besten noch die Füsse küssen *argggh
Ich hatte eigentlich auch immer versucht Studiengebühren unvoreingenommen zu sehen, aber unter diesen Bedingungen? :-dagegen
Besonders, wenn man sich anguckt, was man dann nach dem Studium so verdient. Wäre ja nicht so, dass man dann im Geld schwimmen würde :-(
Und bei vielen Studenten anderer Fachrichtungen ist es noch nicht mal so sicher, ob sie überhaupt eine Stelle bekommen.
So, muss mich jetzt mal wieder beruhigen..... :-keks

Kredit zum Hausbau ist so niedrig, weil dir dann einfach, wenn du nicht mehr zahlen kannst, das Haus abgenommen wird - d.h. die Bank hat eine Sicherheit.
Wenn du nach dem Studium keinen Job findest, was wollen die denn dann machen? Dich in ein Hamsterrad zur Stromerzeugung stecken oder ähnliche Dinge sind ja wohl nicht drin, d.h. es ist ein größeres Risiko für die Banken, deshalb auch die höheren Zinsen.

Sidewinder
14.12.2005, 11:19
Hier stellt sich bei den Studiengebühren mal wieder das alte immerwährende Problem: erstens, wie soll man die Gebühren finanzieren, und zweitens, wird auch gewährleistet, daß die Gebühren der Uni zugute kommen.
Ich persönlich bin ein Befürworter von Studiengebühren, ganz einfach, da ich der Meinung bin, daß sie - richtig eingesetzt - wirklich zur Verbesserung der Lehre beitragen können und außerdem vielleicht die Leute ein bißchen davon abhalten, ewig zu studieren bzw. erst einmal drei oder vier Fächer durchzuprobieren, bevor sie sich überhaupt mal für eines entscheiden.
Ich kenne Leute, die mit mir zusammen vor dreieinhalb Jahren Abitur gemacht haben und immer noch nichts anderes machen, als mal dies oder mal das zu studieren und sich auf nichts festzulegen. Und andere studieren jetzt seit ca. sieben Semestern im Grundstudium herum, weil sie einfach keine Lust haben, mehr als einen Schein pro Semester für das Vordiplom zu machen. Und das geht alles nur deswegen, weil ja eh alles kostenfrei ist und es im Grunde ja erst mal egal ist, wie lange man an der Uni herumgammelt.
Ich denke schon, daß mit Studiengebühren einem solchen Verhalten Einhalt geboten würde.

Darüber hinaus ist mir aber schon klar, daß auch weiterhin den sozial schwächeren der Zugang zum Studium nicht verwehrt werden darf und zu diesem Zwecke muß natürlich eine ordentlich Finanzierungsmöglichkeit her, entweder in der Form von studentenfreundlichen Krediten oder Stipendien.
Was da jetzt allerdings als "studentenfreundlich" zu bezeichnen ist, das ist die Frage. Klar, 9% Zinsen auf einen Kredit ist halt schon eine ganze Menge, wenn ich für ein MEdizinstudium einen Kredit von 6000 Euro aufnehme, dann zahle ich am Ende ca. 10000 Euro zurück, aber wenn man den Zins auf 6% senken würde, dann wäre man schon bei "nur" mehr 8500 Euro und bei einem Zinssatz von 5% noch ca. 8000 Euro. Gut, die Schulden hat man dann halt erstmal, aber ich denke schon, daß es irgendwie machbar wäre, die zurückzuzahlen.
Komplett recht machen können wird man es keinem.
Aber daß die Zinsen einfach höher sein werden, als z.B. beim Hausbau, daß versteht sich - wie oben schon erwähnt von selbst - da wir als Studenten ja keine Sicherheiten bieten können.

Die Frage danach, wem das Geld zugute kommt, ist natürlich auch ein Problem, das sehe ich ein. Zu hoch ist da einfach die Versuchung beim Staat, sich mal ein Sümmchen abzuknöpfen und das darf natürlich nicht sein. Die Gebühr muß den Unis zugute kommen.

Nun ja, was soll ich sagen, im Grunde habe ich ja nur nochmal wiederholt, was eh schon die ganze Zeit gesagt wurde, nichtsdestotrotz bin ich auch weiterhin ein Befürworter von Studiengebühren - wohlgemerkt richtig eingesetzten - da die dem Studium sehr zugute kommen können.
Wir werden sehen, was die Zukunft bringt.

moonshine
14.12.2005, 11:42
[QUOTE=Kackbratze
....Dann springt das Bafög Amt ein, erhöht den Bafög, so dass die REichen von Mama und Papa und die ziemlich Armen vom Staat unterstützt werden.
Und der Mittelstand kann sich das dann nicht mehr Leisten, weil die zu Reich für den Bafög und zu arm für ein selbstfinanziertes Studium sind... :-meinung....
[/QUOTE]

Ist das mit dem Mittelstand nicht schon heute so ?

Hier spricht mal wieder der Pessimist in mir (habe keine Aussicht auf Bafög)

Dr. Pschy
14.12.2005, 11:45
Wenn ich mir Oesterreich anschaue, kann ich behaupten dass die Einfuehrung von knapp 400 Euro Studiengebuehren pro Semester absolut keine Probleme gebracht hat.
Die Studienanfaengerzahlen sind gleichgeblieben, im Gegenzug wurde die Lehre verbessert, und das ohne grossartigen Finanzierungsangebote fuer nichtbetuchte Studenten.
Die zeigens uns wieder mal, wies richtig geht.

milz
14.12.2005, 11:49
Ich persönlich bin ein Befürworter von Studiengebühren, ganz einfach, da ich der Meinung bin, daß sie - richtig eingesetzt - wirklich zur Verbesserung der Lehre beitragen können
Ich glaube nicht, dass die Qualität der Unterrichtsveranstaltungen (VL) in merklicher Weise etwas mit Geld zu tun hat.

Und dass die ganze Studiengebührendiskussion nicht deswegen z.Z. so populär ist, weil der Politik die Qualität der Lehre am Herzen liegt, sondern weil es um Einsparpotentiale geht, sollte auch klar sein.

Hellequin
14.12.2005, 11:52
Idealerweise sollte sich ein Teil der Studiengebühren in einer Erhöhung des Lehrpersonals niederschlagen, Stichwort Kleingruppenuntericht etc.. Leider gibt es da in Deutschland, insbesondere in der Medizin, ein großes Problem ... und das heißt Kapazitätenberechnung. Mehr Lehrpersonal bedeutet lt. Kapazitätenberechnung mehr Studenten und negiert damit wieder den erhofften Effekt. Also steht zu befürchten das sich zumindestens was die personelle Ausstattung angeht, nicht viel ändern wird.

little_lunatic
14.12.2005, 12:29
:-dagegen :-dagegen
Nur eine Frage: DEMO? Wann und wo?

Sidewinder
14.12.2005, 17:36
Ich glaube nicht, dass die Qualität der Unterrichtsveranstaltungen (VL) in merklicher Weise etwas mit Geld zu tun hat.

Und dass die ganze Studiengebührendiskussion nicht deswegen z.Z. so populär ist, weil der Politik die Qualität der Lehre am Herzen liegt, sondern weil es um Einsparpotentiale geht, sollte auch klar sein.

Ist klar, daß den meisten Politikern nicht die Verbesserung der Lehre und der Ressourcen am Herzen liegt, dennoch glaube ich, daß die Qualität der Lehre und der Ausbildung sehr wohl mit finanziellen Mitteln zusammenhängt.
Wenn man sich nur mal vielerorts die Räumlichkeiten und die Mittel ansieht, mit denen Lehre betrieben wird, da quetscht man sich mit 50 oder 60 Leuten in engste Räume, da bekommt man in den Kursen die ältetsten Laborgeräte der Geschichte angeboten, man arbeitet mit Methoden, die der Steinzeit entsprungen sind und es mangelt einfach an Personal.
Und ich denke in der Hinsicht könnte sich durch die richtige Finanzierung über Studiengebühren so einiges tun, wenn sie denn auch so verwendet werden.
Bessere Räumlichkeiten, bessere Gerätschaften, bessere Organisation der Kurse und Praktika (auch hier spielt Geld sicherlich eine Rolle, auch wenn viel Mißorganisation auch einfach auf unfähige Leute zurückzuführen ist, das gebe ich zu!), dadruch verbessert sich das Ambiente und somit auch die Lernleistung.
Nur mal ein Beispiel aus meiner eigenen Erfahrung: wenn ich dran denke, mit was für Gerätschaften wir im Biochemiepraktikum zum Teil gearbeitet haben, uralte Pipetten, Photometer aus dem vorigen Jahrhundert etc., da wundert's mich nicht, daß vielen Studenten die Laborarbeit keinen Spaß macht, bei dem, was sie da zu sehen bekommen.
Jetzt macht ich Doktorarbeit in einem Institut das finanziell sehr gut da steht, da bekomme ich Tchnik vom feinsten geboten, das fängt bei den vollautomatischen Pipetten an und hört bei den "state-of-the-art" Thermocyclern auf.
Klingt vielleicht etwas komisch, aber ich glaube schon, daß man an der Lehre damit was verbessern kann, wenn man den Studenten für die Praktika ein anständiges Umfeld vorsetzt und nicht die Laborbänke von anno 1901 im Keller des Biochemischen Instituts.

Aber wie gesagt, das ist ja nur eine Sichtweise!

P.S. Habe gerade gelesen, daß du mit Unterrichtsveranstaltungen Vorlesungen gemeint hast! Gut, da gebe ich dir recht, da hängt es vielleicht nicht ganz so stark vom Budget ab, wie gut die sind.

derAnda
14.12.2005, 18:28
Und ich denke in der Hinsicht könnte sich durch die richtige Finanzierung über Studiengebühren so einiges tun, wenn sie denn auch so verwendet werden.
Bessere Räumlichkeiten, bessere Gerätschaften, bessere Organisation der Kurse und Praktika (auch hier spielt Geld sicherlich eine Rolle, auch wenn viel Mißorganisation auch einfach auf unfähige Leute zurückzuführen ist, das gebe ich zu!), dadruch verbessert sich das Ambiente und somit auch die Lernleistung.
Nur mal ein Beispiel aus meiner eigenen Erfahrung: wenn ich dran denke, mit was für Gerätschaften wir im Biochemiepraktikum zum Teil gearbeitet haben, uralte Pipetten, Photometer aus dem vorigen Jahrhundert etc., da wundert's mich nicht, daß vielen Studenten die Laborarbeit keinen Spaß macht, bei dem, was sie da zu sehen bekommen.
Jetzt macht ich Doktorarbeit in einem Institut das finanziell sehr gut da steht, da bekomme ich Tchnik vom feinsten geboten, das fängt bei den vollautomatischen Pipetten an und hört bei den "state-of-the-art" Thermocyclern auf.
Klingt vielleicht etwas komisch, aber ich glaube schon, daß man an der Lehre damit was verbessern kann, wenn man den Studenten für die Praktika ein anständiges Umfeld vorsetzt und nicht die Laborbänke von anno 1901 im Keller des Biochemischen Instituts.


Du sprichst hier etwas an, was mir beim Thema Studiengebühren immer etwas Sorgen macht: Die Auslegung der Formulierung "Verbesserung der Lehre". Mir persönlich ist es lieber, wenn das ganze Geld in motivierte und gut ausgebildete Professoren, Seminarleiter, etc gesteckt wird, als in viel Technisches Equipment. Ob ich jetzt an den guten Geräten aus Opas Zeiten werkle oder vor ner High Tech Maschiene sitz, aus den meisten Laborpraktikas hab ich eh so gut wie nichts mitgenommen. Klar ist das toll für Leute mit wissenschaftlichen Ambitionen, aber der Rest profitiert meiner Meinung nach nicht wiklich davon.