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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Job als Rettungssanitäter



Yshas
05.12.2005, 17:08
Moin,

würde gerne die Ausbildung zum RS machen, doch wollt ich mal wissen welche Erfahrungen ihr gemacht habt bezüglich der Jobsuche anschließend.
Wäre super wenn ihr mir dazu euer Bundesland verraten könntet, damit ich mir ein Bild davon machen kann, wo es Stellen gibt oder halt nicht. Komme selbst aus Hamburg.

thx

Gruß Ysh

nduester
05.12.2005, 20:20
Vollzeit? Nebenjob beim Studium? Was suchst Du???


Nebenjob beim Studium: Erfahrungsberichte unter http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?t=9389&highlight=Rettungssanit%E4ter

Das Suchwort "Rettungssanitäter" wirft 7 Seiten Ergebnisse aus, schau Dich doch einfach mal ein wenig um. Ansonsten würde ein Präzisieren Deiner Frage(n) das Antworten ziemlich erleichtern.

Liebe Grüße,

Nils

Niki
06.12.2005, 20:22
;-) Dann lass mich etwas präzieser fragen, aber auch nur ein bisschen!!


Also: Ich mach gradfe noch ABI,habe meinen FSJ Platz im RD aber schon sicher und bekomme auch einen RS.

Welche Aufgaben werde ich da bekommen(Ich fahre RTW und KTW gemischt)? Bin ich auf dem RTW nur FAhrer und Anreciher von INstrumenten etc,oder werden mir auch eige ständige Aufgaben zugeteilt? Darf auch ich 4-6 l =2 geben, mal MEdikamente aufziehen, Stiffneck anlegen, Blutzucker messen, Pulsoxy anlegen, auch mal eine Vene Punktieren? :-)) , Vakuumschienen und Matratzen benutzen....verstehst bestimmt was ich meine!
ICh finde, dazu wird man doch als RS eigentlich ausgebildet, warum darf man an diese Tätoigkeiten nicht herangeführt werden?Jeder erfahrene RS/A hat mal klein und unerfahren angefangen!

Und wenn ich als RS im FSJ mit nem erfahrenen RA aufm RTW fahre, den ich grade noch so mit "B" fahren kann,und ich soll der Fahrer sein, heißt es dann, dass der RA die SOSI Fahrten hin übernimmt und ich dann zurückfahre, oder trauen sie mir soetwas auch schon zu??


Danke für jede Antwort :-winky

christo
06.12.2005, 20:58
Worauf genau willst du hinaus?

Xylamon
06.12.2005, 21:15
Bei mir ist das so: Vorwiegend fährst du auf dem KTW, im Endeffekt läuft das so auf dass du wenn es gut läuft ungefähr ein Viertel deiner Zeit auf dem RTW verbringst, eher weniger... ich fahr zB im ganzen Dezember - wenn überhaupt - eine RTW-Schicht.
Hinfahrten - wenn unter SR - machen in der Regel die Hauptamtlichen (sprich die RAs), ich hab in meinen 4 Monaten eine einzige gemacht. Auf der Rückfahrt hängt es von der Einsatzsituation ab, wenn die Kacke am Dampfen ist, fährst in der Regel du. Scheißegal ob du vorher mal mit SR gefahren bist oder nicht. Wenn die Situation überschaubar ist, ist es mal so oder so. Den meisten HAs ist es ein zu großes Risko einen unerfahrenen FSJler mit SR fahren zu lassen, und ich muss sagen, sie haben verdammt recht.
Von deiner Ausbildung her bist du primär Anreicher und Fahrer, ganz ehrlich. Mit der Zeit bekommst du etwas Routine und kannst ein paar kleinere Sachen selbst machen. Als fertiger RS hast du im Klinikpraktikum in der Regel auch mal ein paar Zugänge gelegt, Intubation vllt. auch. Wenn dein RA oder der NA es erlaubt, darfst du auch mal ran... in der Regel sagt dir dein RA wo es lang geht. Der RS ist nicht der Weisheit letzter Schluss, so wie du das erzählst... ich fand die Ausbildung nicht ebsonders realitätsnah noch besonders heranführend an Verantwortung.
Aber, wenn du 1. auf dem KTW bist, da bist du derjenige in der Verantwortung. Und das ist ganz und gar keine romantische Sache... wenn die Leitstelle sich mal wieder verdisponiert hat oder sonst wo was größeres ist, kann das ganz schnell passieren dass du als KTW an den Arsch der Welt zu nem Notfall kommst, der diesen Namen verdient...

nduester
07.12.2005, 12:03
unter http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?t=20837&page=2&pp=20&highlight=zivi+teamf%FChrer fand ich eine Antwort, die eigentlich alles von mir sagbare beinhaltet:


Hallo,

bevor ich einige Dinge klarzustellen versuche, erstmal eine Antwort auf die eigentliche Frage:

Der RS ist eine 520-Stunden-Ausbildung, in der ein notfallmedizinischer Crashkurs die Teilnehmer (nach bestandener Prüfung) zum Abarbeiten der häufigeren Notfälle befähigt.
Der Rettungsassistent ist eine zweijährige Berufsausbildung.

In der Praxis kommt das vor allem in der Hirarchie zum Tragen (wenn zwei sich streiten, setzt sich halt der disziplinarrechtlich Höhergestellte durch) und in den (mittlerweile fast überall entweder durch Landesrecht oder kommunale Bestimmungen geregelten) Besetzungsverordnungen. Sprich: es ist oft vorgeschrieben, wie ein Fahrzeug besetzt sein muß. Beispiel:
KTW: Rettungshelfer + Rettungssanitäter
RTW: Rettungssanitäter + Rettungsassistent
NEF: Rettungsassistent + Notarzt
Nur eine Möglichkeit unter viele, wie so eine Mindestbesetzung aussehen kann, jeweils höhere Qualifikationenn dürfen selbstverständlich gerne vorkommen (also 2 RettAss auf einem KTW und solche Spielchen).

In der tatsächlichen Tätigkeit dagegen gibt es wenig bis keine Unterschiede - es sei denn, es kommt aufgrund der Situation zu hirarchischen Strukturen. Ansonsten gilt bei mir als Rettungsassistent im Einsatz: ein fitter RS (egal ob Berufsanfänger, Zivi oder FSJler) darf alles, was er sich zutraut und ich ihm aufgrund seiner bisherigen Arbeitsweise zutraue. Einzige Voraussetzung: er muß so gestrickt sein, daß ich jederzeit eingreifen kann ohne daß die Situation dadurch entgleist. Solche Leute gibt es leider auch, und da muß man halt rigoros gegen angehen, den letztendlich geht es um den Patienten und nicht um das Egospielfeld eines ungeeigneten Rettungsdienstlers.
Um es ein wenig anschaulicher zu machen: wer fit ist, darf gerne intubieren, venöse Zugänge legen und den Patienten zuquatschen ohne Ende. Er darf auch gerne als Teamführer in den Einsatz gehen und sämtliche Ansagen zur Patientenversorgung machen. Aber immer unter der Prämisse, daß ich mir sicher bin, ggf. notwendiger Einspruch von meiner Seite (falls dezente Hinweise überhört oder nicht verstanden werden sollten) wird sofort akzeptiert.
DAS ist der Unterschied. Neuen Zivis (oder neuerdings FSJlern) wird das stets am Anfang ihrer Tätigkeit mitgeteilt: sie können das Paradies auf Erden haben im Rettungsdienst. Allerdings auch die Hölle.

Das würde ich auch heute noch so unterschreiben.

LG, Nils