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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bewerbungschancen wo am grössten?



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mark-2003
11.12.2005, 09:43
?????

SuperDoc
11.12.2005, 11:13
Mensch liest DU keine Zeitung.

Es ist Arztmangel. DU kannst Dir die Stellen aussuchen. Geh hin wo immer du willst. Kenne keinen Arzt aus meinem Semester der Arbeitslos ist, oder lange suchen mussten. Die Frage ist nur ob Du für ein lächerliches Gehalt von 3060 Euro anfangen willst zu arbeiten. Ich arbeite jetzt seit 6 Monaten und stelle fest, dass ich als Student Real-Netto echt mehr Geld zur Verfügung hatte.

Grüsse

Olli

Feuerblick
11.12.2005, 11:16
Stellen aussuchen? Das halte ich für ein Gerücht, denn es kommt immer darauf an, welches Fach man anstrebt und was man sucht. Wer Abstriche macht und flexibel ist, sollte aber was finden...

DoktorW
11.12.2005, 11:31
wenn man örtlich nicht gebunden ist, kann man sich schon Stellen aussuchen!

Pünktchen
11.12.2005, 13:37
Wenn man nicht fachgebunden ist auch :-))...und Anästhesisten, Chirurgen sowie Internisten werden gesucht...und da werden auch Berufsänfänger genommen...(also vorausgesetzt man ist flexibel und nicht ortsgebunden)

In der Pädiatrie sieht es schon wieder anders aus...die meisten Stellen sind auf Jahre besetzt und wenn die kliniken Leute derzeit einstellen, dann aufgrund des neuen Arbeitszeitgesetzes und dann werden auch meist Ärzte mit Berufserfahrung gesucht als Fachärzte oder in hohen Weiterbildungsjahren.

Sorry, aber das sind meine derzeitigen Erfahrungen...ich hoffe irgendwer erbarmt sich und nimmt auch mal nen Berufsanfänger wie mich.

@threadstarter
...wieso ist dein Text gelöscht? Kann dir gar nicht spezifisch antworten....

Tombow
11.12.2005, 15:55
Mensch liest DU keine Zeitung.

Es ist Arztmangel. DU kannst Dir die Stellen aussuchen.
Unqualifizierte Pauschalaussage. Wenn Zeitungen die Wahrheit sagen würden. Sorry, aber das kann man keineswegs so stehenlassen, weil es einfach NICHT stimmt und deine Argumentation(soweit vorhanden) absolut lächerlich ist. Und wenn du dir auch mal die Stimmen hier im Forum angehört hättest, es gibt genug , die keine Stelle finden und das beiweitem nicht wegen Ortsgebundenheit oder weil sie in traditionell beliebten Fächern wollen.


Die Frage ist nur ob Du für ein lächerliches Gehalt von 3060 Euro anfangen willst zu arbeiten.
Was tut denn DAS zur Sache? Wenns fürs Leben und dazu noch für die Butter aufs Brot reicht, dann ist wohl jedes Gehalt OK.

Über manche Äußerungen kann man nur noch den Kopf schütteln.

FrederikMD
11.12.2005, 16:18
Normalerweise ist die Bezahlung qualifikationsabhaengig. Nach 6 Jahren Studium, Doktorarbeit und unbezahlten Famulaturen, da sollte man doch auch pekuniaer gewuerdigt werden. Leider ist in Deutschland der Gedanke, dass man alles fuer Luft und Naechstenliebe machen sollte. Damit stehen die deutschen Medizinstudenten im krassen Gegensatz zu allen 1.Weltlaendern. Mit 3000 Euro brutto ernaehrst Du Dich, aber wenn Du an Familie oder Ruecklagen denkst, ist es laecherlich.

Altruist
11.12.2005, 16:41
Was tut denn DAS zur Sache? Wenns fürs Leben und dazu noch für die Butter aufs Brot reicht, dann ist wohl jedes Gehalt OK.



Das ist doch bestimmt Dein Zynismus - ist doch so - ganz bestimmt - das ist nicht Dein Ernst - oder etwa :-? ?!

Tombow
11.12.2005, 17:09
Das ist doch bestimmt Dein Zynismus - ist doch so - ganz bestimmt - das ist nicht Dein Ernst - oder etwa :-? ?!

Oh DOCH, mein vollstes Ernst.

Zynismus hin oder her, du möchtegerne-Altruist. Als jemand, der mit 15 Jahren auf Baustellen und in den Semesterferien in Autowerkstätten geschuftet hat, nehme ich mir auch das Recht darauf.

Und laß' dir gesagt sein, es ist besser, für das vermeintlich "miese" Gehalt Überstunden im Weißkittel zu schieben als Zementsäcke zu schleppen, Beton zu verlegen oder schwere Autoteile ein- oder auszubauen.

Fraggle
11.12.2005, 17:44
hier gehen wohl etwas die vergleichsmassstäbe verloren -
und wieder einmal werden apfel und banane verglichen...

Tombow
11.12.2005, 18:14
Denke ich NICHT, Fraggle.

Die Gleichung "Hochschulabschluß=besseres Gehalt", die in vielen Köpfen herumschwebt, ist kein Axiom und hängt NICHT ZWINGEND mit dem erlernten/ausgeübten Beruf zusammen. Letzterer liefert höchstens eine Begründung dafür, aber keine harte Grundlage.

Fraggle
11.12.2005, 18:31
man sollte nicht einfach jedes gehalt akzeptieren, nur weil es in anderen, völlig unvergleichbaren jobs, noch tausendmal schlechtere zustände gibt.

möchte man äpfel mit äpfel vergleichen, sollte man sich anschauen, wie das gehalt früher war oder es mit nachbarländern vergleichen.
es ist egal, in welchem land man in europa als arzt arbeitet, eins bleibt immer gleich: das mit abstand schlechteste gehalt von allen westeuropäischen ländern kriegst du in deutschland.
und das wird noch dadurch gefördert, dass die ärzte es - zb mit einer meinung wie die deine - auch noch akzeptieren! ...

Tombow
11.12.2005, 18:37
Weil es mir lieber wäre, ein mieses Gehalt UND ein Job zu haben, Fraggle.

Wenn sich diese Forderungen nach mehr Gehalt durchsetzen, dann werden zweifelsohne die Ärzte mehr verdienen. Na gut. Nur werden es viel viel viel weniger sein und die Stellen werden dann noch knapper. Die Kliniken sind fein aus dem Spiel und können wunderbar argumentieren: "Die Ärzte wollten mehr Geld, wir haben es denen gegeben, aber wenn die soviel wollen können wir einfach nicht so viele Ärzte bezahlen". Genau wie die Kliniken die Abschaffung des AiP ausgenutzt haben, um Stellen einzusparen. Ich denke, die Ärzte seien klüger geworden und aus der Lektion gelernt.

Denk daran, mag sein, daß nicht nur ich, sondern es dann auch DU bist, der kein Job findet(oder seins verliert) und Taxi fahren mußt.

Willst du wirklich das?

Hypnos
11.12.2005, 18:46
Weil es mir lieber wäre, ein mieses Gehalt UND ein Job zu haben, Fraggle.

Wenn sich diese Forderungen nach mehr Gehalt durchsetzen, dann werden zweifelsohne die Ärzte mehr verdienen. Na gut. Nur werden es viel viel viel weniger sein un die Stellen werden dann noch knapper. Und die Kliniken sind fein aus dem Spien und können wunderbar argumentieren: "Die Ärzte wollten mehr Geld, wir haben es denen gegeben, aber wenn die soviel wollen können wir einfach nicht so viele Ärzte bezahlen". Genau wie die Kliniken die Abschaffung des AiP ausgenutzt haben, um Stellen einzusparen. Ich denke, die Ärzte seien klüger geworden und aus der Lektion gelernt.

Denk daran, mag sein, daß nicht nur ich, sondern es dann auch DU bist, der kein Job findet(oder seins verliert) und Taxi fahren mußt.

Willst du wirklich das?

Wenn dem so wäre, dann müssten ja auch nach jedem Pilotenstreik mehr und mehr Piloten arbeitslos werden, gell? Dem ist aber mitnichten so... [Und das sagt jemand, der sich in DEM Metier sehr gut auskennt]
Im Gegenteil: wir partizipieren gerade von den günstigsten Fluggebühren seit Menschengedenken (bzw. seit Lilienthals Traum in Erfüllung ging)...

Und Schnautze halten und weitermachen führt letztendlich ja auch nur dazu, daß auch wir uns irgendwann nicht einmal mehr als Weißkittel die Butter auf unserem Brot leisten werden können...

Gegenfrage:

Willst Du wirklich DAS?

Tombow
11.12.2005, 18:52
@Hypnos:

Dein Vergleich mit den Piloten hinkt. Gewaltig. Wieso es so ist, das erkläre ich dir aber lieber per PM, um hier nicht allzu offtopic zu gehen.

Fraggle
11.12.2005, 18:54
naja, ich gebe dir recht, dass die verhandlungsbasis besser ist, wenn leute gesucht werden. wenn man in ein fach möchte, wo es sehr schwer ist, einen platz zu finden, ist man wohl bereit, jeden scheiss zu akzeptieren. würd ich wohl auch machen.
andererseits kann man mit medizin auch ziemlich klasse ins ausland gehen, und das ist eine reelle chance, einen guten job und ein gutes gehalt zu finden. ist natürlich persönlich auch häufig ne schwierige entscheidung; geh ich ins ausland für längere zeit?

Zur Zeit ist die Situation in vielen medizinischen fächern aber ganz "bewerberfreundlich", und wenn man in ein solches möchte, wäre zumindest ich nicht bereit, alles mögliche zu akzeptieren, nur um dann zu schuften. da würde ich dann schon die angebote sondieren wollen. und - das wollte ich hier nur sagen - die, die das nicht machen, sei es aus unerfahrenheit oder eben wegen "falscher vergleiche" :-) , sorgen eben durch ihre akzeptanz jeglichen angebots dafür, dass schlechte bezahlung weiter aufrecht erhalten werden kann und zerstören etwas die preise am markt!
- - -
bei gesuchten plätzen ist eh hopfen und malz verloren, da musste sehen, dass du was kriegst, und eher nach deiner persönlichen grenze in bezug auf bezahlung, arbeitsbelastung etc. gehen und dich daraufhin entscheiden.

Doktor_No
11.12.2005, 19:48
ich finde die bezahlung auch eher witzig. allerdings ist der lohn eines assis in den ersten weiterbildungsjahren eigentlich in vielen ländern niedrig, die spätere progression hat es dann rausgeholt. dass wir anfangs lächerlich verdienen werden wussten wir doch alle bei studienbeginn, und wer dass nicht realistisch zugibt, ist entweder dämlich oder naiv ohne ende oder beides. argumentativ muss man allerdings auch zugeben, dass wir als anfänger nicht wirklich viel können, das ein höheres gehalt rechtfertigen würde;-) :-keks nur dass die perspektive auf ein besseres gehalt in deutschland verschwindet, macht es doch unerträglich, für 3000 brutto loszulegen. ansonsten habe ich damit kein problem wenig zu verdienen, wenn ich ordentlich ausgebildet werde, aber das ist ja leider allzu häufig auch nicht der fall. immerhin ist es für uns besser als für die noch-aip-generation. ich geh mit knapp 2k netto nach haus, vor 3 jahren wären es 900 euro gewesen...

Fraggle
11.12.2005, 20:16
Stimmt alles!
- das aip war der witz schlechthin (übrigens auch eine rein politische entscheidung wegen zu vieler fertiger ärzte gewesen - man wollte die einzelnen phasen einfach strecken, damit nicht zu viele ärzte zu beginn arbeitslos werden).
- ich finde schon dass ein unterschied besteht zwischen den anfängergehältern: in Deutschland netto 1700 euro, in Schweden netto 2200 Euro. Das sind immerhin 500 Euro Diff. und das für WENIGER Arbeit in SCHWEDEN!! da muss man sich schon überlegen, was einem die eigene Arbeit eigentlich wert ist!!
- auch ich würde die Ausbildung an Prio-stufe 1 setzen. Und das ist dann schon ein Skandal: man arbeitet mehr für weniger geld, und zusätzlich interessiert es kein schwein, ob es mit deiner ausbildung klappt oder nicht. hauptsache, robotartige durchschleusung von patienten.
- als facharzt werden die differenzen zwischen den ländern dann so was von krass - der mb sollte (REALISTISCHERWEISE!) nicht 30% mehr fordern, sondern 200%! erst dann kommen wir auf das "normale" niveau - und nicht, wenn wir uns mit bauarbeitern und betongießern vergleichen! selbst wenn wir vom tvöd nun 30% mehr bekommen, sind das grad mal ein paar prozent mehr als der frühere bat-tarif.
- - - -
selber lässt sich da nur folgendes machen: realistische vergleiche anstellen, um zu wissen, was man wert ist! mit dem selbstbewusstsein in verhandlungen gehen, und konsequent alles ausschlagen, was lächerlicher als ein witz ist! die arbeitgeber müssen etwas bieten, und nicht die arbeitnehmer! -
bedeutet natürlich auch, dass man flexibel sein kann und zb. ins ausland gehen kann. nur so wird man eine gute stelle finden, und gleichzeitig dieses verdammte ausnutzerische system verlassen und (vielleicht) verändern.

Doktor_No
11.12.2005, 21:24
schon richtig. täusch dich allerdings nicht was die gehälter anderswo angeht: in schweden verdienst du mehr, keine frage, da geht aber auch mehr ab. in der schweiz genauso, ich hab mir das in meiner zeit dort sehr genau angeschaut, es bleibt sicherlich ein netto-drittel mehr übrig als hier, allerdings würden für mich die wesentlich besseren bedingungen dort den ausschlag geben bzw. haben es bereits getan...

Tombow
12.12.2005, 06:14
- das aip war der witz schlechthin (übrigens auch eine rein politische entscheidung wegen zu vieler fertiger ärzte gewesen ...)
Blablabla.....dafür hatte man auch als Berufsanfänger die Chance auf eine Stelle (O-Ton eines frisch angestellten AiPs im Jahr 2003: "als AiP kriegst du Stellen ohne Ende"). Und heutzutage ist man gleich Assistenzarzt und bei der Bewerbung von allen, die auch einen Monat Erfahrung haben, ausgebremst. Frag' mal hier im Forum, wie vielen es genauso geht. Manche müßten sich auch im Bewerbungsgespräch den Satz gefallen lassen müßten: "wenn es das AiP noch gäbe, hätte ich sie angestellt". Wo ist da bitte der Fortschritt? Und war es nicht, daß das AiP auch auf Bestreben des mb hin eingeführt wurde(argumentiert damit, daß man sich nicht ohne Klinkerfahrung gleich nach Abschluß niederlassen könnte)? Wo sind hier die politischen Gründe , die du aufführst?



in Deutschland netto 1700 euro, in Schweden netto 2200 Euro. Das sind immerhin 500 Euro Diff. und das für WENIGER Arbeit in SCHWEDEN!!
Den Standart, den du dir in Deutschland mit den 1700€ leisten kannst, kannst du dafür in Schweden mit den 2200€ nur in deinen Träumen haben.



- auch ich würde die Ausbildung an Prio-stufe 1 setzen. Und das ist dann schon ein Skandal: man arbeitet mehr für weniger geld, und zusätzlich interessiert es kein schwein, ob es mit deiner ausbildung klappt oder nicht.
Traurige Wahrheit - aber was hindert dich daran, dich auch selbst darum zu kümmern. Sorry, aber das lernt man schon als grüner Famulus und dann als nicht so grüner PJler - Wenn man ausgebildet werden will, muß man sich da auch selbst reinhängen. Keiner stopft dir das Wissen und die Kenntnisse in den A.



- als facharzt werden die differenzen zwischen den ländern dann so was von krass - der mb sollte (REALISTISCHERWEISE!) nicht 30% mehr fordern, sondern 200%!
Und woher soll das Geld kommen? Deine Einstellung in aller Ehren, aber mit solchen Argumenten spielst du genau unserer lieben Gesundheitsministerin und den Klinikbetreibern in die Hände. Und die sind seit Jahren fleißig dran, Ärzte als gierige A....löcher darzustellen. Wenn man sowas behauptet wie du, liefert man denen nur einen werbe- und verhandlungswirksamen Beweis dazu.



...konsequent alles ausschlagen, was lächerlicher als ein witz ist!
Blinder Aktionismus. Am Ende werden durch sowas wieder einmal die Ärzte die A-löcher sein. In den Augen der gesamten Nation. Willst du das?


dass man flexibel sein kann und zb. ins ausland gehen kann. nur so wird man eine gute stelle finden, und gleichzeitig dieses verdammte ausnutzerische system verlassen und (vielleicht) verändern.
Und daran gedacht, wieviel Geld- Zeit- und Ressourcen man dafür aufwenden müßte? Denken wir praktisch, wieviel Zeit, Geld und Anstrengung du alleine aufwenden müßtest, um dir norwegisch oder schwedisch soweit anzueignen, daß du in eins dieser Länder gehen könntest? Oder ist das nur Dampfplauderei, was du aufführst mit dem "ins Ausland gehen".

Das Elan in deinem Posting in Ehren, aber täte es nicht gut, dabei auch mal(nicht nur an sich) zu denken? Wenn mehr Ärzte die gleiche Einstellung hätten wie du, würde das unterm Strich nicht nur einen Imageschaden sondern auch Stellen kosten.