PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Veraendertes Farbempfinden beim Mikroskopieren - Grund?



Dr. Pschy
23.12.2005, 23:10
Hallo und einen Gruss an alle Freunde der augenaerztlichen Heilkunde, folgender Sachverhalt:

Ich, maennlich, 22, prinzipiell kerngesund mit Ausnahme einer Handvoll Allergien und ohne chronischen und akuten Krankheiten habe vor kurzem beim mikroskopieren etwas "eigenartiges" bemerkt:

Schaue ich mit dem linken Auge auf das Praeparat, ist alles normal. Wechsel ich auf das rechte Auge, empfinde ich das gesamte Bild rosa gestochen.

Woran liegt das? Bekannt sind bei mir ne Myopie beidseits mit jeweils um die -7 Dioptrien und eine latente Farb-Sehschwaeche, wobei ich mir jetzt nicht sicher bin ob bei mir eine Protanomalie oder eine Deutanomalie vorliegt. Ich nehme stark an, dass dieser Vorgang etwas damit zu tun hat, obwohl ich im realen Leben in keinster Weise eingeschraenkt bin bzw. die Farbschwaeche von mir praktisch nicht bemerkt wird.

Wie gesagt, ich fuehle mich in keinester Weise krank oder eingeschraenkt. Mich wuerden nur die Hintergruende interessieren, warum das beim mikroskopieren auffaellt und im "sonstigen" Leben nicht.

eatpigsbarf
24.12.2005, 11:42
Sowas kann an den unterschiedlichen Lichtbrechungsverhaeltnissen der Mikroskopoptik liegen. Der Strahlengang des Lichts ist nicht immer gleich und grad bei den doch meist aelteren Mikroskopen kann sich Oel oder irgendwelche anderen Stoffe an den Vergroesserungsglaesern der Optik abgesetzt haben, so dass sich die Farben unterschiedlich darstellen. Grad wenn Dir im normalen Leben nichts auffaellt (die Farben scheinen sich ja ansonsten fuer deine beiden Augen auch normal darzustellen), liegt es wohl an der Technik. Und guck dir die Mikroskope mal genauer an, so ganz 100%ig sind die meist alle nicht mehr, da die doch wohl in den meisten Faellen weit ueber 3-6 Jahre alt sind. Da kann es dann schon passieren, dass sich da gewisse Gebrauchsspuren (eben z.B. Vergroesserungsoel - oder wie auch immer das Zeug heisst) zeigen.
Wenn Du eine Farbwahrnehmungsstoerung haettest, waere sowas normalerweise auf beiden Augen und wuerde nicht nur grad beim Mikroskopieren in Form eines Rosastichs auffallen, also keine Sorge. :-)

Jemine
24.12.2005, 11:52
Mir ist das auch schon aufgefallen....
Außerdem laufe ich immer ne Weile fast blind durch die Gegend, wenn ich etwas länger ins Mikroskop gestarrt habe. Ich sehe alles verschwommen und es dauert echt ne Weile, bis sich das wieder normalisiert hat. Ob das an den Kontaktlinsen liegt? :-nix
Geht es noch anderen so oder bin ich da ein Einzelfall? *gg*

Tombow
24.12.2005, 12:33
@Jemine:

Kontaktlinsen und Mikroskopieren...hmm, trifft sich nicht gut, habe ich auch einens erfahren müssen. Besser ne Brille und die beim Mirkoskopieren abnehmen.

Was das "geblendet sein" nachher betrifft - kann es sein, daß du mit zu starkem Licht mikroskopierst? Versuche, das LIcht schwächer zu stellen und dir die nötigen Kontraste über Blende- und Kondensor-Einstellung zu holen.

Jemine
24.12.2005, 12:49
Hm, ich würd nicht sagen, dass ich geblendet bin, ich seh nur alles absolut verschwommen danach. Auf das Licht achte ich schon, wir haben meist auch einen Blaufilter im Mikroskop.
Ne Brille hab ich gar nicht, vielleicht sollt ich mir mal eine zulegen,...
Warum vertragen sich Kontaktlinsen und Mikroskope denn nicht?

Olle83
25.12.2005, 20:06
Das Licht, aus dem Mikroskop fällt parallel in dein Auge. Für dein Auge ist es also so, als ob du in die Ferne guckst. Ob das jetzt nur bei Kurzsichtigen oder Weitsichtigen oder bei beiden zu Problemen führt, weiß ich gar nicht genau. Und wirklich genau weiß ich auch nicht, warum das überhaupt störend ist, denn schließlich kannst du ja mit den Kontaktlinsen auch in der Ferne scharf sehen (oder?).

Ein Freund von mir hat die Erfahrung gemacht, dass er beim Mikroskopieren ohne Brille (er ist stark fehlsichtig) nen Schwindelanfall bekam. Also scheint es auch Menschen zu geben, die ohne Sehhilfe Probleme bekommen, wenn sie normalerweise eine tragen müssten.

Übrigens hab ich auch im normalen Leben schon fest gestellt, dass ich nicht auf beiden Augen exakt gleich sehe. Im Urlaub bei hellem Licht merke ich, dass mich die Sonne auf einem Auge stärker blendet, als auf dem anderen. Da das aber nicht weiter störend ist und ich sonst nicht fehlsichtig bin, hab ich dagegen nix unternommen.

Hez
26.12.2005, 11:13
Schaue ich mit dem linken Auge auf das Praeparat, ist alles normal. Wechsel ich auf das rechte Auge, empfinde ich das gesamte Bild rosa gestochen.

Das habe ich auch ohne Mikroskop. Schaue ich mit dem linken Auge irgendetwas an, dann ist es eher grau. Mit dem rechten Auge hat alles einen schönen Rotton. :-nix

netfinder
26.12.2005, 15:43
ich kann leider nicht ohne brille mikroskopieren, deshlab hab ich dann auch was dagegen, da mir regelmaessig schwindlig wird nach kuerzester zeit.

BananaJoe
27.12.2005, 00:21
Ich merke so etwas immer im Ski-Urlaub wenn ich auf dem Lift die Sonnenbrille abnehme. Wenn ich geblendet werde schließe ich da immer das linke Auge ganz und das Rechte nur halb. Wenn ich dann jeweils ein Auge zukneife sehe ich auf der einen einen starken Rot/Braun-Stich und auf dem anderen eher grünlich. Welche davon die "wirkliche" Wahrnehmung ist kann ich nicht sagen :-nix :D

Olle83
27.12.2005, 11:24
Möglicherweise hat das mit dem Lichteinfall oder Ähnlichem zu tun. Die Sichtfelder für rotes und grünes Sehen überlagern sich ja auch nicht zu 100%, wenn ich mich richtig an mein Physio-Praktikum erinner. Da könnte es doch sein, dass z.B. der "Schatten" der Nase bei seitlichem Lichteinfall auf einem Auge eher im Bereich, in dem das Grünsehen vorherrscht liegt und man dadurch verstärkt "Rot sieht" :)

Einfach mal ne Vermutung bzgl. dem Skifahrer/der Skifahrerin. Für das Mikroskop allerdings wohl eher unwahrscheinlich, hmm!?