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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Psychiatrie/Kinder-und Jugendpsychiatrie



Tuana
24.12.2005, 13:20
Hallo,
bin vor kurzem endlich mit dem pj fertig geworden :-stud und habe leider das problem, dass ich während des PJs nicht mein wahlfach (psychiatrie) belegen konnte.

Nun meine Frage:hat vielleicht einer von euch erfahrungen in der psychiatrie gesammelt oder arbeitet dort sogar als assistent? wie gestaltet sich dort der arbeitsalltag? Ist es ein problem, wenn man keinerlei erfahrungen mitbringt?
Wäre für jeden beitrag dankbar... Vielen dank...

Tuana

DocScarpetta
08.01.2006, 04:45
Hi!
Iss´ zwar schon etwas spät (Datum), bin aber erst jetzt über Dein Posting :-notify gestolpert. Hast Du schon irgend ´ne Auskunft erhalten, oder noch Interesse?

Tuana
08.01.2006, 14:00
Hi Docscarpetta,
habe leider noch kaum Informationen bekommen.
Wäre für jeden Hinweis dankbar!

Vielen Dank...

Tuana

SidVicious
08.01.2006, 14:11
Hi,

vllt ist das was für dich dabei


http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/search.php?searchid=406412

Gruß
SidVicious

DocScarpetta
09.01.2006, 10:13
Hi Docscarpetta,
habe leider noch kaum Informationen bekommen.
Wäre für jeden Hinweis dankbar!

Vielen Dank...

Tuana

Hi, kann Dir mal was schreiben. Sitze nämlich gerade in einer PSY. :-))
Allerdings ist gerade Tagschicht, so dass im Moment wenig Zeit ist.
Hast Du momentan ganz spezifische Fragen? Darauf könnte ich schneller antworten.

Tuana
09.01.2006, 12:01
Hi Doc, danke für die prompte Antwort. :-)
Das ist echt sehr nett von Dir. Kenne nämlich echt keinen, der sich für den psychiatrischen Bereich interessiert. Habe das Gefühl in einem Semester voller angehender Fachärzte für Chirurgie und Innere gewesen zu sein.
Konkrete Fragen? Ja... z. B.:
1. Ist die Arbeitsathmosphäre in der Psych kollegialer als man es von anderen Disziplinen gewöhnt ist? (hatte nämlich immer das Gefühl, dass es da durchaus Unterschiede gibt)
2. Ist die Hierarchie in dem Fachbereich auch so ausgeprägt, wie z.B. in der Chirurgie?
3. Wie sieht es mit Diensten aus? Bist Du die ganze Nacht beschäftigt oder kann man auch mal schlafen? :-sleppy
4. Ist die Arbeit so, wie Du es Dir vor Berufsbeginn vorgestellt hast oder hast Du Überraschungen erlebt?
5.Ist es ein Problem, wenn man als Anfänger kaum Erfahrungen in der Psychiatrie mitbringt?

Und: 6.würdest Du es nochmal machen?

Sorry wegen der vielen Fragen....

Wie gesagt, bin für jeden Hinweis dankbar.

Danke...
:-top

Tuana

DocScarpetta
09.01.2006, 13:17
Ich versuche mal, Deine Fragen nach und nach abzuarbeiten. Wenn Dir noch was einfällt, schreib ruhig.


Kenne nämlich echt keinen, der sich für den psychiatrischen Bereich interessiert. Habe das Gefühl in einem Semester voller angehender Fachärzte für Chirurgie und Innere gewesen zu sein.

Ja, Psychiatrie ist m.E. etwas unterrepräsentiert. In meinem Jahrgang waren nur 1 Erwachsenenpsychiater und 1 Kinderpsychiater.



1. Ist die Arbeitsathmosphäre in der Psych kollegialer als man es von anderen Disziplinen gewöhnt ist? (hatte nämlich immer das Gefühl, dass es da durchaus Unterschiede gibt)

Psychiater sind in der Regel recht nette Kollegen. Liegt einfach am Fachgebiet. Es gibt aber wie überall anders, auch Kollegen, mit denen man schlecht oder überhaupt nicht auskommt. Liegt einfach auch am Fachgebiet. Jeder iss´halt irgendwie anders gestört... :-))



2. Ist die Hierarchie in dem Fachbereich auch so ausgeprägt, wie z.B. in der Chirurgie?

Hierarchie gibt´s überall, in der Psychiatrie ist sie nur besser verpackt. Hängt auch sehr von den Kollegen ab.



3. Wie sieht es mit Diensten aus? Bist Du die ganze Nacht beschäftigt oder kann man auch mal schlafen? :-sleppy

Psychiatrische Notfälle gibt es immer. Nachts sind es dann entweder Sachen, die auch hätten auf den Frühdienst warten können oder eben richtig krasse Notfälle. Habe schon Nächte gehabt in denen nicht mal was im Haus was war, und Nächte, in denen sich die Patienten, Rettungsdienst und Polizei die Klinke in die Hand gegeben haben. :-))

Kommt an sonsten auf das Dienstsystem an. Alter Dienst = Tagschicht, Bereitschaftsdienst und dann wieder Tagschicht. Nach EuGH-Arbeitszeitgesetz ein 12h Dienst und dann frei. :-sleppy



Und: 6.würdest Du es nochmal machen?

Jederzeit. Allerdings würde ich nicht nochmal Medizin studieren, jedenfalls beim deutschen Ausbildungssystem... ;-)

Tuana
09.01.2006, 13:39
Hi Doc, tausend Dank!
Es ist schön, von Dir zu hören, dass Du es jederzeit wieder machen würdest.
Mir geht es mit dem Medizin-Studium ähnlich. Würde ich mit Sicherheit nicht nochmal machen. Aber, was nützt es darüber nachzudenken. Man muss das beste daraus machen und an die Zukunft denken. Den ersten Schritt hab ich ja gemacht, indem ich mir eingestanden habe, dass die "klassischen" Disziplinen echt nichts für mich sind. So habe ich es auch fertig gebracht, zwei Job-Angebote aus der Inneren und der Chirurgie aus dem KKH, in dem ich PJ gemacht habe, abzulehnen. Ist doch schon mal was, oder?
Zur Zeit schreibe ich Bewerbungen bzw. schicke sie morgen los.
Hoffe, dass sich da was ergibt.

Was für Erfahrungen hast Du eigentlich mit der Forensik gemacht? Während des Studiums haben wir einen Ausflug nach Düren in die Forensik gemacht und wenn ich heute darüber nachdenke, wie die Arbeit dort wohl sein mag, muss ich zugeben, dass mir manchmal mulmig wird.

Kannst Du eigentlich bestätigen, dass es Tendenzen gibt wie: je hübscher die Ärztin, desto weniger wird sie von den Patienten akzeptiert? kann es da zu Problemen kommen? Versteh´mich bitte nicht falsch- soll nicht eingebildet gemeint sein. Bin aber kein Mannsweib, wenn Du verstehst.

Tuana

DocScarpetta
09.01.2006, 14:20
Kannst Du eigentlich bestätigen, dass es Tendenzen gibt wie: je hübscher die Ärztin, desto weniger wird sie von den Patienten akzeptiert? kann es da zu Problemen kommen? Versteh´mich bitte nicht falsch- soll nicht eingebildet gemeint sein. Bin aber kein Mannsweib, wenn Du verstehst.
Tuana

Ha, Ha, - *lach* - *auf-dem-Boden-roll* ;-)

Naja, Du kannst mit Deinem Aussehen Plus- und Minuspunkte sammeln. Es würde Dir m.E. eher in den männerdominierten Fächern so gehen wie oben beschrieben. Alles mit PSY scheint eher Frauensache, wegen Einfühlungsvermögen und so (Vorurteil!)
In der PSY ist es dagegen zwischenmenschlich wesentlich, was Du den Pat. rüberbringst, wie Du mit ihnen umgehst usw. Es hat auch viel mit Handeln, Regeln, "Erziehung" und Verhaltensmodifikation zu tun.
Du kannst dabei natürlich Dein Aussehen (Kompliment!) auch strategisch einsetzen... :-)) :-keks

DocScarpetta
09.01.2006, 14:45
Was für Erfahrungen hast Du eigentlich mit der Forensik gemacht? Während des Studiums haben wir einen Ausflug nach Düren in die Forensik gemacht und wenn ich heute darüber nachdenke, wie die Arbeit dort wohl sein mag, muss ich zugeben, dass mir manchmal mulmig wird.
Tuana

Meinst Du mit Forensik den Maßregelvollzug? Das wäre halt Pschiatrie mit straffällig verurteilten psychiatrischen Patienten und deren Sicherheitsverwahrung. Kommt auch noch darauf an, was vorliegt. Abhängigkeitserkrankungen oder andere psychiatrische Erkrankungen mit Einschränkung oder Aufhebung der Schuldfähigkeit. Ich denke, man braucht dort etwas mehr Nerven als auf ´ner "normalen" Geschlossenen, weils halt Straftäter sind und die Justizangestellten immer noch mitmischen, ziemlich viel geschlüsselt und kontrolliert wird und so. Im Allgemeinen wird man dort aber nun auch keine Hannibal Lecters finden...

Tuana
09.01.2006, 15:16
Hi Doc,
Hannibal?
Hoffe doch nicht, dass mir sowas begegnet! :-oopss
Vielen Dank, dass Du Dir Zeit genommen hast, meine Fragen zu beantworten.
Hatte echt Pech mit meinem Wahlfach im PJ. Musste dann notgedrungen Radio machen.

Ich hoffe echt, dass die ätzende Zeit endlich vorbei ist und es als Assi in der Psychiatrie endlich anfängt, Spaß zu machen. Sonst war echt dieses ganze Studium umsonst für mich.
Werde wie gesagt morgen die Bewerbungen losschicken.





Tausend dank, Doc...

Tuana

DocScarpetta
09.01.2006, 15:50
4. Ist die Arbeit so, wie Du es Dir vor Berufsbeginn vorgestellt hast oder hast Du Überraschungen erlebt?
5.Ist es ein Problem, wenn man als Anfänger kaum Erfahrungen in der Psychiatrie mitbringt?Tuana

Habe vorher in der Psy PJ gemacht, auf ´ner geschlossenen Akutstation. Daher war der Berufseinstieg nicht mehr soooo problematisch...
Die Arbeit war auf jeden Fall anders als vorgestellt, weil alles was man erzählt bekommt, nur annähernd an das heranreicht, was man selbst erlebt. Von totalen Lachkrämpfen bis hin zu Sachen, bei denen einem sich die Nackenhaare sträuben.

Es gibt immer irgendwelche Überaschungen... Und wenn´s nur die Ulnafraktur oder die Stichwunde ist, die der Unfallchirurg übersehen hat (soviel zu anderen Fachgebieten). Oder man bekommt mal einen kräftigen Tritt oder Schlag, weil man zum -zigten Mal wieder nicht auf Amtshilfe warten wollte, sondern gleich drauf los und spritzen (dann muß man allerdings selber zum Unfallchirurgen).

Keine Erfahrung ist nicht so schlimm, da Psychiater eigentlich ganz nette Leute sind. (arbeite auch gerade eine Kollegin ein) Grundlegende Erfahrung in Sachen Allgemeinmedizin sowie deren Medikation sollte man aber mitbringen. Man ist i.A. auch ein besserer Allgemeinmediziner, da sich andere Fachgebiete leider oft nur unzureichend um zB chronisch psychiatrisch Kranke kümmern. Darüberhinaus behandelt man allgemeinmedizinische Sachen (innere/kleine Chirurgie) gleich mit, weil die Leute nun mal grad da sind und meist zu lange bleiben, um es bis zum nächsten Hausarzt zu schaffen.
Das rein psychiatrische ergibt sich dann bei genügend Interesse und Engagement schon.

condorito
09.01.2006, 19:39
@Docscarpetta:L33T? Das kenn ich doch irgendwo her...

DocScarpetta
09.01.2006, 20:04
@Docscarpetta:L33T? Das kenn ich doch irgendwo her...

N4, und w0h3r k0mmt d1r d4s b3k4nnt v0r?

condorito
09.01.2006, 20:59
N4, und w0h3r k0mmt d1r d4s b3k4nnt v0r?

Hmm,ich bin nebenher spieletechnisch unterwegs,da schnappt man einiges auf..

Ildi
12.02.2006, 15:24
Hallo Tuana,

Zitat:
Hat vielleicht einer von euch erfahrungen in der psychiatrie gesammelt oder arbeitet dort sogar als assistent? wie gestaltet sich dort der arbeitsalltag? Ist es ein problem, wenn man keinerlei erfahrungen mitbringt?
Wäre für jeden beitrag dankbar...

Kommt vielleicht auch schon zu spät, aber ich habe auch praktisch ohne Vorerfahrung (nur 2 Nachtdienste in der Kinder- und Jugendpsychiatrie vor Jahren) in der Psychiatrie angefangen, auf der geschlossenen Akutaufnahme.
Außer daß es viel Arbeit war (Überstunden usw.) ging es gut.
Mache jetzt den FA, würde wie Doc auch nicht wieder Medizin (das bekannte Übel, gut nachlesbar in der neusten Ausgabe der Marburgerbund Zeitung) studieren, aber Psy finde ich gut, macht mir wirklich Spaß. :-meinung

Gruß
Ildi