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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die große Sorge: Wird es so heiß gegessen, wie es gekocht wird!?



chrizzle
27.12.2005, 18:49
Nachricht wurde gelöscht

Doktor_No
27.12.2005, 19:00
Deshalb wollte ich von den erfahrenden Semestern mal hören, ob meine Überlegungen richtig sind und man, wenn man nicht ganz faul ist, den Prüfungen nüchtern gegenübertreten kann und unbesorgt die alltäglichen Albträume ablegen kann...
(Für den fall das es nicht so ist, schalte ich den Computer jetzt mal direkt wieder aus und widme mich wieder den Beckenmaßen)
Euer Chrizzle :-dance

die antwort ist "JA", also lass den rechner an

hubertante
27.12.2005, 19:47
Hallo,
ich finde die Fragen ganz berechtigt - sitze nämlich im gleichen Boot. Jeden kleinsten Muskel mit Ansatz, Ursprung , Innervation und Fascien lernen und dann gerade mal 2% geschafft zu haben grenzt echt an Wahnsinn . Allerdings gibt es bei uns wirklich diese Superhirne, die irre gut auswendig lernen können.
Würde mich sehr wundern, wenn man da was locker nehmen könnte - den Unis ist es herzlich egal, wieviele Leute durchfallen.
Bei uns sind im Februar 4 Prüfungen dran (Histo, Präp, Anatomie, Chemie), 5 Prüfungen haben wir schon hinter uns (jaaa, erstes Semester :-)) und es ist genauso, wie Du sagst: wenn man nie das Gefühl hat, richtig gut mitzukommen , obwohl man nach der Uni noch 3-4 Stunden lernt(und bei uns geht ein Uni-Tag von 8.00 bis 16.00) - dann muss man sich den Spaß an der Sache schon malen.
Ich hab ja nichts gegen maximalen Einsatz - aber ein Studium so zu organisieren, daß man gezwungen ist ständig an sich zu zweifeln... Wer denkt sich sowas aus??
Und ganz nebenbei: Ob man menschlich geeignet ist scheint einen nackten Heizer zu interessieren.

eatpigsbarf
27.12.2005, 20:25
Immer mit der Ruhe! Man muss schon viel lernen und auch wirklich was wissen in den Testaten/Klausuren. Aber a) haben das schon ganz viele vor euch geschafft und b) ist es am Anfang immer am schlimmsten, weil man als "Unifrischling" grad aus der Schule kommend noch keine richtige Ahnung hat, was wirklich wichtig ist und wie man sich was am schnellsten merken kann. Ausserdem wird ein Grossteil der Sachen fuer euch noch ein riesiges Fragezeichen mit Fremdwoertern behaftet darstellen, was den Lernprozess erheblich erschwert... So muesst ihr euch meist am Anfang eben immer wieder klarmachen (und auswendiglernen) wo z.B. jetzt wieder diese bloede Spina iliaca ant. sup. ist, an der wiederum der und der Muskel ansetzt/endet/verlaeuft/Purzelbaeume schlaegt.
Gleiches auch in den anderen Faechern. Aber da echt keine Sorge machen, das braucht Zeit, bis man sich das so gemerkt hat, das man den Begriff/die Lokalisation sich derart verinnerlicht hat, dass man darueber nicht mehr nachdenken muss, sondern sich eben ganz einfach nur der Lokalisation und Funktion eines Muskels zuwenden kann. Schon dann merkt ihr, wie sich die Anatomie/Lernerei stark vereinfacht, weil man sich eben aufs wesentliche konzentrieren kann. Ausserdem wird das Gehirn merklich flexibler und ist viel aufnahmefaehiger als noch am Anfang der 1. Semesters. Ist wirklich so, versprochen!
Viele Profs sind auch nicht 100% darauf aus, euch als Monster gegenueber zu treten und einfach mal eben 90% der Studenten durchfallen zu lassen. Dass man mal durchfaellt passiert leider, davon geht die Welt aber auch nicht unter und es kann eine ziemlich lehrreiche Erfahrung sein. Aber beissen tut keiner und die Welt wird sich auch danach unbeirrt weiterdrehen.
Lernen muss man jedoch viel, das stimmt 100%ig. Das wird wohl auch nicht mehr viel weniger werden als jetzt - aber (keine Sorge!!!!) wie schon vorher gesagt, man kann sich Sachen auch schneller merken und besser filtern, was wirklich relevant ist und was nicht. Ausserdem kann man spaeter Sachen viel besser in Kontext setzten und dadurch werden sie auch wieder verstaendlicher und dadurch leichter zu merken.
Also, keine Sorge, Becken ist nunmal doof (genauso wie Arm!!!), aber andere haben es auch lernen koennen :-). Kopf hoch, es wird besser!!!!

hubertante
27.12.2005, 21:16
Da muss ich leider widersprechen. Ich habe bisher 20 Jahre als Krankenschwester gearbeitet und die Fachbegriffe sind mir geläufig.Der Blick für`s Wesentliche ergibt sich von selbst, wenn man mit Famlilie studiert :-) Das Lernen fällt mir offensichtlich nicht schwerer als den jungen Kollegen, denn bisher lief alles glatt.
Auch glaube ich nicht an den "bösen Professor", aber daß es in den ersten Jahren weder um charakterliche Eignung noch um das Talent für den "klinischen Blick" geht, liegt auf der Hand.
Aber - wie um alles in der Welt soll man Riesenlücken in Chemie aufarbeiten?
Vielleicht hab ich was übersehen, aber die Ärzte, mit denen ich bisher zutun hatte, waren keine Wunderkinder.

nightingale
27.12.2005, 21:24
... und die Ärzte, die ich so kenne, können auch kein Chemie (mehr). Auch die Studenten in den klinischen Semestern, inclusive meiner Person. Den Eindruck habe ich jedenfalls. Denn Chemie ist einfach kein Thema, über das man sich irgendwann noch mal unterhält...
Chemie ist einfach eine miese kleine Vorklinik-Hürde, für die man büffeln muss und von der man ein paar Grundlagen noch in Biochemie brauchen kann und danach ganz vergessen kann...

ramirez
27.12.2005, 21:28
Aber - wie um alles in der Welt soll man Riesenlücken in Chemie aufarbeiten?


Da gibts 2 Lösungsansätze:

a) Du hast den Anspruch an Dich, es besser zu machen als alle anderen. Dann hilft nur eiserne Disziplin und ein gutes Lehrbuch (und gaaanz viel Zeit).

b) Auch Du erkennst dass Du kein Wunderkind bist, nimmst dir die Altklausuren zur Hand und stellst fest dass sich erschreckend viele Fragen erschreckend oft wiederholen. ;-)



Und ganz nebenbei: Ob man menschlich geeignet ist scheint einen nackten Heizer zu interessieren.

Ganz nebenbei: wer würde sich denn anmaßen können darüber zu urteilen ob man menschlich geeignet ist oder nicht?

panhat
27.12.2005, 21:34
Wenn wir das Physikum schaffen ,ist die Sachen auch so schlimm wie in der Vorklinik ???muss man wieder so viel auswendig lernen ????

Recall8
27.12.2005, 21:34
Manchmal langweilt das Studium schon Etwas, da man außer Auswendiglernen und der entsprechenden Disziplin auf dem Hosenboden sitzen zu bleiben, nicht viel können muss.
Natürlich liegt da wieder viel Diskussionsstoff drin und die Aussage ist "relativ", aber so sehe ich es momentan in der Vorklinik.
Jedes Mal das Selbe Spiel:
Das Buch XYZ ist Referenz für das Testat und jenes Testat,
das Lehrbuch XYZ müsst ihr zur nächsten prüfung können...

Auch nicht zu verachten sind all die Altklausuren / Altprotokolle und Alttestate...
Damit kann man an einigen Unis Klausuren recht sicher bestehen und am Ende hat man eigtl. nicht viel Ahnung, beispielsweise von Chemie.
So sehe ich das imho.

ramirez
27.12.2005, 21:38
Wenn wir das Physikum schaffen ,ist die Sachen auch so schlimm wie in der Vorklinik ???muss man wieder so viel auswendig lernen ????

Von der Menge her sicher vergleichbar aber

a) ist man daran gewöhnt viel zu lernen

b) ist die Praxisrelevanz des Stoffes (zumindest ab und an) sichtbar und man lernt mit mehr Spaß an der Sache (ging mir jedenfalls so)

chrizzle
27.12.2005, 23:15
Nachricht wurde gelöscht

Lava
28.12.2005, 09:49
Hm, das ist eine schwierig zu beantwortende Frage... immer wieder musste ich feststellen, dass andere sehr viel weniger lernen als ich (und auch weniger wissen), aber trotzdem durch die Prüfungen kommen. Jetzt frage dich aber selbst: willst du es drauf ankommen lassen, lieber weniger lernen, vielleicht auch noch in den Klausuren abgucken und in mündlichen Prüfungen dein Nichtwissen gekonnt überspielen? Es gibt Leute, die so durchs Studium kommen und vielleicht werden sie am Ende doch noch gute Ärzte... aber Wissen gehört einfach dazu. Nicht nur, um durch die Prüfungen zu kommen, sondern auch weil man eine Grundlage für die Klinik braucht. Viel von dem, was man lernt, kommt einem wahnsinnig überflüssig vor, aber glaube mir, irgendwann kommt der Punkt, wo du dir wünschst, du hättest das nicht nur für die Klausur gelernt, sondern könntest dich jetzt noch dran erinnern...

(Allerdings können das die wenigsten :-)) )

Zum Thema Leben nach dem Physikum: im Gegensatz zur Vorklinik hat man viiieeel mehr Fächer. Das bedeutet, dass man nicht so ins Detail geht mit dem Stoff, aber für 6 oder 7 oder 8 Klausuren am Ende des Semesters zu lernen ist trotzdem nicht angenehm.

ramirez
28.12.2005, 12:00
[...]
Was ich nur wissen wollte ist, ob die Verhältnismäßigkeit noch stimmt? D.h. wenn ich viel lerne und mir wirklich Mühe gebe alles detailiert zu lernen und dennoch das Gefühl habe, dass die Prüfungen immer näher komme, ich im Stoff aber keine Schritt weiter, daß ich mir den Stress nicht machen brauche, sondern am Ende (hoffentlich) außer viel Stress nichts gewesen ist...
[...]


Auch etwas was man im Laufe der Zeit immer besser lernt: Die Unterscheidung zwischen wichtigen Informationen (weil relevant), unwichtigem aber IMPP-relevantem (und damit trotzdem lernenswerten) und unwichtigem und unrelevantem Wissen. Damit lässt sich die Prüfungsvorbereitung dann auch ganz gut optimieren.


[...]Viel von dem, was man lernt, kommt einem wahnsinnig überflüssig vor,[...]

Viel von dem was man lernt ist wahnsinnig überflüssig.

Lava
28.12.2005, 12:02
Viel von dem was man lernt ist wahnsinnig überflüssig.

Kann sein, aber einiges eben auch nicht! Und in der Vorklinik kann man unmöglich zwischen wichtigem und unwichtigem unterscheiden. Aber da man eh alles wieder vergisst (macht euch da keine Illusionen!!!), muss man es halt noch mal auffrischen.

Recall8
06.01.2006, 23:17
Wenn ich beispielsweise für ein Testat oder Klausur lerne, versuche ich alle Themen gleich zu gewichten. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass in Testaten immer das scheinbar Unwichtige abgefragt wurde. Das Kleingedruckte, wenn ihr versteht... Ich sage immer,dass jede Prüfung eine Frage von Raum und Zeit ist.

Was wird man zu welchem Zeitpunkt wie von wem gefragt?
Allein diese Frage entscheidet in vielen Fällen,ob man besteht oder nicht,
pures Wissen reicht leider auch nicht immer.
Schon damals in der OE wurde uns vom Dekanat gesagt:

Nicht der, der das Meiste weiss besteht, sondern der, der sich am Besten verkauft... So viel dazu.

Ich bin der Meinung mein Gedächtnis filtert von ganz alleine ausreichend gut aus, was nun wichtig oder unwichtig ist....
Auch wenn mich das immer wieder sehr ärgert.