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Bille11
10.01.2006, 20:58
*hmpf*

evil hats mir wenigstens richtig erklärt.. danke dafür *smilefreu*

Werwolf
11.01.2006, 17:28
Klar, ich kann mir gut vorstellen, dass du schon mehr als genug arbeitest :-top Aber in deiner Postition kannst du mit wenig Aufwand super forschen. Als Chirurg kommst du in deiner alltäglichen Arbeit an Daten ran die wir Techniker gar nicht haben. Schon mit z.B. statistischen Studien welche Prothese wie lange hält, Grund für das Versagen, etc. kannst du viel erreichen.
Als Ingeniuer der Hüftprothesen entwickelt, kommt man voll schwer an solche Daten ran. Glaub mir, ich hab schon in der Entwicklung von Hüftgelenksendoprothesen gearbeitet und drumm studier ich jetzt Medizin :-))


Glaub mir, mit solchen Arbeitszeiten vergeht Dir die Lust am Forschen! (Das würde bei uns nämlich nur nach Feierabend stattfinden, und meine Freizeit ist sowieso äußerst knapp bemessen, und ich bin auch meistens ziemlich "platt", wenn ich nach einem 10h-12h-Tag nach Hause komme... :-sleppy
Es gibt aber sicherlich auch Uni-Kliniken mit einem entsprechenden Personalschlüssel, wo auch mal jemand freigestellt werden kann oder wo auch während der Regelarbeitszeit auch ein bißchen Raum ist, um sich mit Dingen jenseits der normalen Stations- u. OP-Tätigkeiten zu kümmern. :-stud

Dedi
12.01.2006, 18:41
eigentlich finde ich die Michung aus Klinik + Forschung nicht schlecht.....eigentlich.....zur Zeit verfluche ich das alles mal wieder. Es wird einfach alles manchmal zu viel. Bilanz momentan: 1 Case Report in Arbeit, 1 Review in Arbeit, 1 Riesenstudie am Anlaufen, 1 Laborprojekt mit Tierversuchen in Vorbereitung, 4 Doktoranden zu betreuen und "nebenbei" Patienten einer Akutstation betreuen.
Aber was will ich meckern, ich hab's ja so gewollt. Nur Klinik wäre mir zu wenig und nur Forschung - da fehlt mir so ein bisschen die berufliche Perspektive.
:-? Das Leben ist hart und unbarmherzig. :-?

Lava
12.01.2006, 18:55
4 Doktoranden als Anfängerin finde ich aber auch echt zu viel!!! Mein Betreuer war noch AiPler, als ich angefangen habe, und er hatte "nur" mich mit einer Labor- und einen Kommilitonen mit einer klinischen Arbeit zu betreuen und ist damit absolut ausgelastet.

Winiwarter B.
29.08.2008, 13:45
Hallo,
wollte mal fragen ob irgendjemand von Euch Erfahrung mit Jobs in der Pharmaindustrie oder so hat? Bin total unschlüssig ob die Klinik was für mich ist und auf der Suche nach Alternativen..... :-stud

Tibia
07.09.2008, 10:06
Hi Winiwarter,

wie weit bist du - studiumstechnisch? Ich stelle fest, dass immer mehr Leute aus der Klinik rauswollen. Und was soll ich sagen - mir geht es zur Zeit ähnlich. Ich bin ja noch nicht lange in meinem neuen Klinikjob, daher werde ich erstmal abwarten, wie sich die Dinge so entwickeln. Aber es gibt jetzt schon etliche Dinge, die mich einfach nur verzweifeln lassen: die tägliche Arbeitszeit von 12h (chronisch - ist bei allen anderen assis auch so) ist das eine, dass nicht eine einzige Überstunde vergütet wird, das andere. Es wird also vorausgesetzt, dass man mal eben über 50 Stunden/Monat der Klinik schenkt. Ich finde, das ist eine bodenlose Frechheit. Hinzu kommt der alltägliche Kampf gegen das System: es gibt keine Stationssekretärin, d.h. wegen jedem Scheiß muss man selbst irgendwo anrufen, die Briefe müssen wir auch komplett selbst schreiben, einige Schwestern (nicht alle!) wehren sich vehement Anordnungen umzusetzen, Konsilscheine etc. verschwinden auf mysteriöse Weise einfach :-nix ... irgendwas ist halt immer, was einen reibunsglosen Ablauf verhindert. Und das empfinde ich als unglaublich anstrengend. Von den 12h, bin ich vielleicht 2h am Patienten - das kann es doch nicht sein, oder? Außerdem habe ich da ein ganz besonderes Patientenklientel, was mehr tot als lebendig ist. Im Großen und Ganzen empfinde ich meinen Job derzeit als sehr frustran, obwohl ich immer dachte, dass mir klinisches Arbeiten Freude bringen würde :-heul
Daher liebäugel ich derzeit ebenfalls mit dem Gedanken, dem klinischen Chaos auf kurz oder lang zu entfliehen. Ich glaub, Patho würde mir evtl. zusagen. Mal schauen. Sorry Winniwarter - das beantwortet deine Frage jetzt leider überhaupt nicht, aber ich mußte mich mal ausweinen ;-)

John Silver
07.09.2008, 12:57
Pharmaindustrie sucht keine Grünschnäbel direkt von der Uni. Die wollen Leute mit mindestens 2 Jahren Erfahrung.

@Tibia: Tja, willkommen im Club :-)) Das Problem ist, daß selbst wenn es eine Sekretärin gibt und alle Überstunden vergütet werden, sogar mit Zulage, schlechte Organisation einen trotzdem jeden Tag zur Weißglut treibt. Aber wenn es darum geht, die Organisation zu verbessern und dadurch völlig sinnfreie Zeitverschwendung zu verringen - naja, siehe meine Unterschrift. Einige wenige Häuser scheinen mittlerweile zu kapieren, daß gute Organisation viel Geld spart, aber es sind Ausnahmen in geringer Zahl.

Tibia
07.09.2008, 14:41
Pharmaindustrie sucht keine Grünschnäbel direkt von der Uni. Die wollen Leute mit mindestens 2 Jahren Erfahrung.

Oder teilweise sogar mit abgeschlossener Facharztausbildung.

LasseReinböng
07.09.2008, 14:58
In vielen Pathologien ist das Arbeitspensum aber auch enorm aufgrund der chronischen personellen Unterbesetzung, da kann man auch locker 10-12h am Tag verbringen, zumal dort Mitarbeit an Forschungsprojekten noch eher erwartet wird als in den klinischen Fächern dies dann natürlich nach Feierabend oder am WE. Ok, dafür ist sicherlich der Anteil der lästigen Bürotätigkeiten und anderen Dingen wie Infusionen anhängen, Phlebotomien usw. geringer.