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meeni
06.01.2006, 16:11
wer kann mir einen tipp geben? bin mit dem studium fertig und hab zwei assi-angebote. eins in der forschung (also nett labor, keine dienste, evtl seminare geben) und eins in der klinik (anästhesist) - und leider bin ich völlig hin und hergerissen und kann mich überhaupt nicht entscheiden.
Würde später evtl in die neo gehen wollen - und ganz viel später (sollten sich die Arbeitszeiten im Krankenhaus nicht baldigst ändern) vielleicht sogar ganz wech vom Krankenhausalltag.
Meine Frage: Kann man nach 1-2 Jahren in der Forschung so ohne weiteres wieder in die klinik zurück oder ist das schwieriger (und wie siehts umgekehrt aus??) leider hör ich zur Zeit von jedem was anderes.... :(
Vielleicht kann mir der eine oder andere weiterhelfen!! Wär euch sehr sehr dankbar!!

Tuana
06.01.2006, 16:20
Hallo Meeni,

mein Betreuer meiner Dr.Arbeit hat anfangs auch zwei Jahre lang nur Forschung gemacht und ist danach ganz normal in den chirurgischen Klinikalltag eingestiegen. (in Aachen)
Ist also anscheinend möglich...

Tuana

Werwolf
06.01.2006, 17:12
Klinik!!!! :-) :-top

Ich war am Anfang total unsicher, wollte keinen Job mit Patientenkontakt bzw. wollte eigentlich gar nicht Arzt werden bei näherer Betrachtung. Aber da ich nun 6 Jahre Studium hinter mir hatte und nix anderes gelernt hatte außer Arzt, hab ich dann halt mal in den sauren Apfel gebissen und damit angefangen. Mit einem verdammt unguten Gefühl und allergrößten Zweifeln. Aber siehe da- ich bin total happy! :-) Klinik gefällt mir wider Erwarten total gut.

meeni
08.01.2006, 15:28
Hi Werwolf,

welche Fachrichtung begeistert dich denn so, dass du derart von der Klinik schwärmst??

Werwolf
08.01.2006, 15:58
Unfallchirurgie :-) :-top

Nee, mal ganz im Ernst- ich hatte am Anfang derartige Zweifel, ob Ärztin und dann auch noch in der Klinik und der "direkten Patientenversorgung" das Richtige für mich ist oder ob ich nicht lieber - wenn schon Medizin- dann doch lieber in die Forschung bzw. irgendein theoretisches Fach ohne Patientenkontakt gehen sollte. (Meine Interessen sind vielseitig, das wäre überhaupt nicht das Problem gewesen. Ich hätte mich für Mikrobio begeistern können, für Patho, für Pharmakologie, etc. Medizinjournalismus wäre auch in Frage gekommen. Und die Bewerbung auf eine Stelle im Lektorat eines Medizin-Verlags lag auch schon fertig auf dem Schreibtisch...) Tja, was soll ich sagen? Gut, daß es anders gekommen ist! :-)

meeni
08.01.2006, 21:57
@werwolf: und wieso bist du dann in die klinik gegangen? was hat denn den ausschlag gegeben? (ich warte doch immer noch auf die erleuchtung meinerseits ;-) )

Werwolf
09.01.2006, 18:44
@werwolf: und wieso bist du dann in die klinik gegangen? was hat denn den ausschlag gegeben? (ich warte doch immer noch auf die erleuchtung meinerseits ;-) )


Aus lauter Verzweiflung... :-D

Nee, ich war halt- wie bereits mehrfach erwähnt- stark am zweifeln, ob der von mir erlernte Beruf nun tatsächlich das ist, was ich machen will und bin zu dem Schluß gekommen "nein". Da ich aber nun leider nichts anderes gelernt hatte und ein weiteres Studium oder eine Lehre aus verschiedenen Erwägungen heraus (Finanzen, Dauer, Alter, etc.) für schwachsinnig befunden habe, habe ich den Entschluß gefaßt, mich nun doch erstmal im erlernten Beruf zu betätigen. Und da mir zwei meiner drei PJ-Tertiale (bezeichnenderweise die Pflicht-Tertiale, das Wahl-Tertial war sch***) gut gefallen hatten, habe ich mich da einfach beworben. Tja, und bevor ich mich groß woanders (theoretische Fächer, Lektorat, Pharmaindustrie) hätte bewerben können, hatte ich schon den Job, in dem ich momentan ausgesprochen zufrieden bin. :-nix :-)
Vielleicht hätte mir ein Job in einem "alternativen" Berufsfeld auch gefallen, aber wider Erwarten habe ich auch Freude an der Patientenversorgung. Außerdem hätte ich eigentlich statt eines Studiums auch ganz gerne ein Handwerk erlernt, und mit der Chirurgie habe ich dann doch noch trotz des Studiums ein bißchen die Kurve in Richtung Handwerk gekriegt. Obwohl´s mittlerweile echt Routine ist, freue ich mich immer noch, wenn die OP-Schwester die großen Siebe mit den wunderbaren Werkzeugen auspackt, die man in ähnlicher Form auch im Baumarkt erwerben kann. ;-) :-blush
(Albern, kindisch, bekloppt. Ich weiß. Aber manche Leute sind halt durch einfache Dinge zu erfreuen ;-) :-D )

Evil
09.01.2006, 18:57
Albern, kindisch, bekloppt. Ich weiß. Aber manche Leute sind halt durch einfache Dinge zu erfreuen ;-) :-D
Finde ich gar nicht bekloppt! Wenn Du Freude an Deinem Job hast, ist das die beste Qualitätsgarantie! :-top

Außerdem gibt es nix schlimmeres im OP als einen muffeligen oder gar cholerischen Operateur.


Letztendlich sind die Gasleute ja auch nicht anders, nur lieben die statt der Baumarktsachen bunte Apparate, die Piepen. :-D

"Boah cool, Cell-Saver"!

Werwolf
09.01.2006, 19:08
Außerdem gibt es nix schlimmeres im OP als einen muffeligen oder gar cholerischen Operateur.

Nee, das liegt mir fern. Wenn ich schrauben darf, freue ich mich den ganzen Tag darauf, und man müßte mir das breite Grinsen schon aus dem Gesicht prügeln. Und auch hinterher verdirbt mir nichts und niemand so schnell die Laune :-)
Aber wer weiß- wenn ich mal irgendwas Hochverantwortungsvolles, extrem Frickeliges operieren muß und dabei irgendwas schiefläuft (Assi hält die Haken nicht ordentlich, OP-Schwester reicht die Sachen verkehrt an, das richtige Sieb mit den richtigen Gerätschaften ist nicht da, der Bildwandler geht nicht richtig, der Gasmann relaxiert schon wieder nicht ordentlich, und wer hat überhaupt diese OP-Indikation gestellt, verdammte Axt???!!! :-D ), werde ich vielleicht auch irgendwann mal ungehalten. :-nix ;-) :-))


Letztendlich sind die Gasleute ja auch nicht anders, nur lieben die statt der Baumarktsachen bunte Apparate, die Piepen. :-D
"Boah cool, Cell-Saver"!
:-)) :-)) :-))

Evil
09.01.2006, 19:36
...der Gasmann relaxiert schon wieder nicht ordentlich, verdammte Axt
Seit wann müssen U-chirurgische Patienten relaxiert sein? :-)) *sfg*

Werwolf
09.01.2006, 19:37
Seit wann müssen U-chirurgische Patienten relaxiert sein? :-)) *sfg*


Tja, das werdet ihr wohl niiieee begreifen ;-)

random
09.01.2006, 19:39
Ich bin eigentlich als Medizin-Ersti gar nicht in der Postion hier was zu schreiben, aba ich geb trotzdem mal meinen Senf dazu ab:

Vielleicht kannst du ja beides machen und praktische Arbeit in der Klinik mit etwas Forschungstätigkeit verbinden?! Gerade wenn du so eine Fachrichtung wie der Werwolf machst kannst du super arbeiten und nebenbei Forschen.
Ich kenne aus meinem ersten Studium (Medizintechnik) einige Orthopädische Chirurgen, die im OP arbeiten und nebenbei Endoprothesen entwickeln (und dabei auch noch ne Menge Geld von den Prothesenfirmen nebenbei bekommen).
Just a thought...

Ansonsten wünsche ich dir noch viel Spass beim Schrauben Werwolf, jetzt nachdem ich deinen Betrag gelesen hab will ich unbedingt Orthopädischer Chirurg werden :-top

Werwolf
09.01.2006, 19:52
@random: Im Prinzip ´ne gute Idee, klinisch tätig zu sein und nebenher zu forschen, und wenn der Tag 48 Stunden hätte, würde ich auch gerne noch was forschen... ;-)
Aber so lassen meine Arbeitszeiten das leider nicht zu.

Abgesehen von den unerfreulichen Arbeitszeiten kann ich ansonsten das Schrauberdasein nur wärmstens empfehlen :-)

Evil
09.01.2006, 20:00
Abgesehen von den unerfreulichen Arbeitszeiten...
...was wieder für die Gasbranche spricht ;-)

random
09.01.2006, 20:11
Klar, ich kann mir gut vorstellen, dass du schon mehr als genug arbeitest :-top Aber in deiner Postition kannst du mit wenig Aufwand super forschen. Als Chirurg kommst du in deiner alltäglichen Arbeit an Daten ran die wir Techniker gar nicht haben. Schon mit z.B. statistischen Studien welche Prothese wie lange hält, Grund für das Versagen, etc. kannst du viel erreichen.
Als Ingeniuer der Hüftprothesen entwickelt, kommt man voll schwer an solche Daten ran. Glaub mir, ich hab schon in der Entwicklung von Hüftgelenksendoprothesen gearbeitet und drumm studier ich jetzt Medizin :-))

Bille11
10.01.2006, 09:50
Seit wann müssen U-chirurgische Patienten relaxiert sein? :-)) *sfg*

IMMER!! MAXIMAL!!

*rumbrüll* *grimmigguck* *ganzartigsag* sachtmaderpatientisnochnichrelaxiertoddr?

Evil
10.01.2006, 19:13
Nein Bille, Ihr braucht nur einen Patienten in ausreichender Narkosetiefe und Analgesie, dann ist er von sich aus ganz entspannt! ;-)

Und wenn er zwischenzeitlich schon spontan atmet, stört Euch das ja nicht (im Gegensatz zu Bauchchirurgen).

Bille11
10.01.2006, 20:15
und WER, meinst du, hält die ganze zeit diese verflixten mini-open-operations-siten auf??? der assistent..(derzeit ich, wenn ich darf) und was meinste, was der flucht, wenn die anästhesie am succi spart.. *seufz*

ramirez
10.01.2006, 20:51
und WER, meinst du, hält die ganze zeit diese verflixten mini-open-operations-siten auf??? der assistent..(derzeit ich, wenn ich darf) und was meinste, was der flucht, wenn die anästhesie am succi spart.. *seufz*

Naja Succi ist nach ein paar Minutesn sowieso weg [/Klugscheißermodus: off] ;-)

Evil
10.01.2006, 20:53
Höhö, ich konnt's mir verkneifen :-D