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luckyscrub
11.01.2006, 17:41
Hallo,
habe heute gehört, dass man Alkohol angeblich auch i.v. geben kann.....soll auf Intensiv angeblich durchgeführt werden (bei Pat. mit ausgeprägtem Alkoholabusus)
Ich kenn nur die Variante mit Distra, etc......
Danke
Lucky

Evil
11.01.2006, 18:05
Das wäre mir neu, kannst Du mir eine Quelle angeben? Reiner Alkohol ist hochtoxisch, in welcher Verdünnung/ womit gibt man das?

nowiamsober
11.01.2006, 18:14
Ethanol kann man geben bei Methanol-Intox.. Die Anwesenheit von Ethanol vermindert die mEtabolisation von Methanol in sein toxisches Folgeprodukt (hab aber vergessen welches das ist.)
Ob die Gabe von Alk bei Schnapsnasen sinnvoll ist, glaub ich irgndwie nich..

ehemalige Userin 24092013
11.01.2006, 18:15
Oh man...hier auf der chir. ITS wird das auch gegeben....
*grübel*...das waren irgendwie 60 g Ethanol inner 1000er Glucose oder NaCL über 24 Stunden.
Ich finds net schlecht.

Doctöse
11.01.2006, 18:26
Ethanol kann man geben bei Methanol-Intox.. Die Anwesenheit von Ethanol vermindert die mEtabolisation von Methanol in sein toxisches Folgeprodukt (hab aber vergessen welches das ist.)
Ob die Gabe von Alk bei Schnapsnasen sinnvoll ist, glaub ich irgndwie nich..
Methanol wird im Körper zu Formaldehyd und Ameisensäure oxidiert. Dabei kommt die entscheidende toxikologische Bedeutung der Säure zu, die eine Veränderung des Blut-pH-Werts hervorruft (Azidose).

GOMER
11.01.2006, 19:29
95% Ethanol, gibt's von Braun. Ich glaub 10ml Amp., als Methanol-Antidot und für Alkis bei langen OPs.

Werwolf
11.01.2006, 19:29
Das wäre mir neu, kannst Du mir eine Quelle angeben? Reiner Alkohol ist hochtoxisch, in welcher Verdünnung/ womit gibt man das?


Ich kenne das auch. Als ich mal in der HNO famuliert habe, hatten die da recht viele Schwerstalkoholiker. Da haben die Anästhesisten auch Ethanol i.v. gegeben, die meinten, daß sei bei diesen ganz harten Fällen viel besser zu steuern und zu beherrschen als irgendeine häßliche Entzugssymptomatik. Und auf Station wurde auch kein Distra verteilt, sondern halt Mariacron o.ä. (Da gab´s mehrfach Probleme mit Distra und nebenher konsumiertem Alk, deswegen wurde Distra irgendwann nicht mehr gegeben bei den total hoffnungslosen Fällen. Zu dem Thema gab es immer wieder heiße Diskussionen innerhalb der Ärzteschaft und auch der Pflege, aber irgendwie hat wohl die Erfahrung gezeigt, daß man mit der Vatter-Theresa-Mentalität manchmal einfach nicht weiter kommt und den Leuten eher einen Gefallen tut, wenn man halt den Alkoholismus in seiner ganz üblen Ausprägung akzeptiert und die Betroffenen trinken läßt.)

Leider weiß ich die Verdünnung nicht mehr, in der die Gasmänner den Alkohol gegeben haben. Mein Pharma-Buch sagt leider auch nichts über die Verdünnung, genausowenig wie die Rote Liste. In den Fachinfos von 2003 taucht dieses Präparat allerdings nicht mehr auf. :-nix
Ich versuch aber mal, mich schlau zu machen. Vielleicht sind die Fachinfos in der Klinik älter und das Präparat noch drin... :-))

Werwolf
11.01.2006, 19:39
95% Ethanol, gibt's von Braun. Ich glaub 10ml Amp., als Methanol-Antidot und für Alkis bei langen OPs.


Ist in meiner Roten Liste und meinem Pharma-Buch auch so drin. In den Fachinfos aber nicht, weder als Wirkstoff, noch als Präparatename. Und unter "Braun" auch nicht. :-nix
Komisch, ich weiß ja, daß es eher umstritten ist, ob man Alkoholikern das Zeug i.v. geben sollte, aber als Antidot hat Ethanol doch allemal seine Berechtigung?!

luckyscrub
11.01.2006, 19:42
Danke für die bisher aufschlußreichen Antworten :-)

ehemalige Userin 24092013
11.01.2006, 19:42
So, jetzt hab ich mich nochmal schlau gemacht.
Unsere chir. ITS gibt Ethanol 94% aufgelöst in 1000 ml NaCl 0,9%/Glucose 5% nach irgendeinem Schema. ( allerdings finde ich hier auch nix im Kompendium )
Angefangen von 70g über 24 Stunden und dann ausschleichend über 60g bis hin zu 40g - sobald irgendwo die Worte auftauchen: " Jo der Patient hat am Abend sein Glas Wein oder was auch immer getrunken."
Diese allerdings mussten recht schnell kommen, dann nach 3 Tagen ohne Alk bringt Ethanol auch nix mehr.
Die Extubierten hatten bei Bedarf ihr Bier und die med. ITS ( auf der ich nun rumhänge ) jagt die Patienten immer fein durch einen Entzug, der mit allen möglichen Sedativan anbehandelt wird.
Find ich persönlich net so toll. Bei nem 70 jährigen braucht man net mehr von Langzeitschäden nach zu viel Alkohol reden - ich würds ihm nur zu gern geben.
Distraentzüge habe ich seit Jahren nicht mehr gesehen.

GOMER
11.01.2006, 19:45
Da wo ich mal war gab's Clonidin-Perfusor und Valium-Perfusor im Entzug.

ehec
11.01.2006, 19:58
lt. "azneimittel pocket plus 2005":


initial 0,5 - 0,75g/kg in glucose 5%, dann erhaltungsdosis 0,1 - 0,2g/kg.
bei der therapie der methanol-intox soll man wohl 0,5 - 1,0 promille anstreben, das koennte man bei der entzugsprophylaxe dann ja auch noch ein wenig nach oben korrigieren... :-party


ehec.

luckyscrub
11.01.2006, 21:02
dann wird das wohl nichts mit Tequila i.v. nach dem Physikum :-angel
Schade

Hypnos
11.01.2006, 21:07
Warum denn nicht eigentlich Veltins über die Magensonde???
Ok, ok, bei mir dürfte es auch ein Tässchen Absinth sein:-)

Es grüßt,

[ein in solchen Dingen pragmatisch denkender] Hypnos

luckyscrub
11.01.2006, 21:09
das mit der Magensonde ist eine sehr gute Idee
Danke :-party

netfinder
11.01.2006, 21:12
dann kannstes dir auch gleich mittels eines Einlaufs rektal geben...

luckyscrub
11.01.2006, 21:17
dann kannstes dir auch gleich mittels eines Einlaufs rektal geben...

das wäre Perlen vor die Säue geworfen........ein bisschen muß man auch noch so trinken.........hat man sich dann ja hoffentlich verdient ;-)

netfinder
11.01.2006, 21:18
naja, also im vergleich mit ner magensonde ist das besser; und es waere sicher ned perlen vor die saeue geworfen, weil der alk wird da super resorbiert. und wenn du i.v. wolltest^^, dann ist das einfacher und immer noch sehr gut wirksam!

luckyscrub
11.01.2006, 21:24
aber die Magensonde ist das kleinere Übel, wenn man mit Freunden zusammenfeiern will ;-)
und schnell geht es dann sicher auch :-blush , bei dem Trainingszustand, den ich im der Lernphase hab



3 Wodka/Tequlia reichen wahrscheinlich schon...........................um zu :-dance

Rugger
11.01.2006, 21:34
Warum denn nicht eigentlich Veltins über die Magensonde???
Ja, aber was soll der Vorteil gegenüber dem "normalen" trinken sein? Ist ja nicht so, daß auf dem Weg bis zum Magen so viel Verlust ist... Das bringt höchstens einen Vorteil bei nicht ganz so hochprozentigen Getränken oder wenn man eigentlich nicht mehr kann - und ob eine Sonde dann wirklich eine gute Idee darstellt?!:-nix

R.