PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was soll ich denn nur werden???



brunhilde
15.01.2006, 13:12
Hallo Ihr Alle,

mich würde mal interessieren, wann Ihr wie beschlossen habt, in welche Richtung es für Euch nach dem Studium gehen soll...

Ich bin zur Zeit in meinem 3. PJ-Tertial, sollte endlich mal Bewerbungen schreiben und das ganze gestaltet sich äusserst problematisch.

Während des Studiums war ich eigentlich immer offen für ganz vieles, wo ich gerade war, gefiel es mir gut und ich fühlte mich bestätigt in dem Wunsch, Ärztin zu werden. Was für eine Fachrichtung es sein sollte, habe ich immer offen gelassen, dachte, dass würde sich schon irgendwann einmal finden.

Im ersten Tertial war ich in der Inneren, dort gefiel es mir total gut, also der Beschluss, Innere soll es werden. Endlich was entschieden, endlich nicht mehr die Einzige, die nicht weiss, was sie mal werden will...

Nächstes Tertial Uro: gefiel mir gut, OP-Luft ist auch ´ne gute Sache, die Dienste sind ruhiger, vielseitiges Fach. Dachte dann aber, dass Uro gerade für den Einstieg zu einseitig ist. Der Hauptanspruch ist ja, dass ich eine gute Ärztin werden will, dafür erscheint mir Uro als zu konzentriert auf bestimmte Organe. Und ich dachte, wenn ich einmal mit Uro anfange, komme ich da schwierig wieder raus, falls ich doch noch etwas anderes machen will.

Chirurgie z.Zt.: Chirurgie war schon immer das Fach, was ich sicher nicht machen wollte und jetzt bin ich mit Vergnügen im OP. Was geblieben ist, ist die Tatsache, dass ich mir immer noch nicht vorstellen kann, Spass an den grossen OPs zu haben, aber die "kleine" Chirurgie gefällt mir gut.
Also doch Uro? Wo ja viel handwerklicher Kleinkram zu tun ist?

Ich sitze gerade an der Bewerbung für die Innere und plötzlich kommt mir Innere so trocken vor, stelle mir nach 2 Tertialen in chirurgischen Fächern den internistischen Alltag so langweilig vor...Andererseits war das Inneretertial das, wo ich immer gut gelaunt und fröhlich nach Hause gekommen bin. Lag das daran das Innere mein Fach ist, oder war das , weil ich so froh war, nach fünf Jahren Uni endlich zu arbeiten und alles toll gefunden hätte...

Wie geht es Euch mit der Fächerwahl? Habt Ihr da auch so Schwierigkeiten?
Lösungsansätze? Wie soll ich denn jetzt rausfinden, was ich machen soll? ich hab ein bisschen das Gefühl, wenn ich mich jetzt entscheide, mache ich ganz viele andere Türen zu. Deshalb habe ich eigentlich auch vor ein paar Monaten beschlossen, dass es Innere sein soll, weil ich denke, dass das eine gute Grundlage auch für alles andere sein kann...

Naja, Ihr seht, ich drehe mich im Kreis, entschuldigt die Konfusität dieses Beitrages, aber besser kann ich das nicht sortieren.

Ich bin gespannt auf Eure Wege zur Entscheidungsfindung!

luckyscrub
15.01.2006, 13:21
Hi,
ich bin zwar noch sehr weit von der Entscheidung entfernt.:-(..aber
ich habe vor dem Studium ne Ausbildung gemacht und so einiges mitbekommen.
So wie ich das beurteilen kann, geht es vielen so wie Dir. Aber wenn du jetzt in eine Richtung gehst, sind die anderen ja nicht ausgeschlossen.
In unserem KH gibt es z.Zt. zwei Chirurgen, die jetzt ein Jahr Innere machen, um dann als ALlgemeinmediziner zu arbeiten.
Außerdem kenne ich auch den ein oder anderen Internisten, der halt noch ein Jahr Chirurgie drangehängt hat.
Ein angehender Neurologe hat jetzt gerade ein Jahr Neurochirurgie absolviert, weil er sich auch nicht so richtig entscheiden konnte.

Feuerblick
15.01.2006, 13:42
Von der Idee, mich direkt nach dem Studium sicher zu entscheiden, welches Fach ich mache und an welcher Klinik, habe ich mich schnell verabschiedet. Kein Mensch hält dich davon ab, die Dinge, die dir gefallen, mal auf längere Zeit auszuprobieren. Bewirb dich doch für Innere und Uro und wenn du irgendwo eine Stelle bekommen hast, schau dir das Fach gut an. Vieles ist als Assi ganz anders als zur PJ-Zeit. Du hast sechs Monate Probezeit mit kurzer Kündigungsfrist. Das ist längst genug Zeit, um dich zu entscheiden, ob du dir dieses Fach und auch diese Stelle längerfristig vorstellen kannst. Also, mach dir keinen Stress, man KANN nach dem PJ einfach nicht wissen, was man genau will....

Funkel

FrederikMD
15.01.2006, 16:02
Ob man nahc 6 Jahren Studium, 4 Monaten Famulatur / Krankenpflegepraktikum, 1 Jahr PJ und Dissertation nicht wissen KANN, was man machen moechte, halte ich fuer nicht richtig. Ich kenne viele, die fruehzeitig einen Weg gewaehlt haben. Dass ist im uebrigen auch bei der Bewerbung extrem hilfreich, weil man selbst weiss, was einem wichtig ist. Ich denke ebenfalls, dass ein Jahr Allgemeinchirurgie und Innere eine gute Wahl ist, wenn man sich nicht entschieden hat. Man bekommt einiges mit und ist dann sicher auch nicht duemmer als vorher, wenn man sich dann moeglicherweise in ein kleineres Fach spezialisiert.

Fraggle
15.01.2006, 16:42
ich sehe das genauso wie frederikMD.
ergänzend möchte ich noch sagen, dass ausbildungs-/arbeitszeiten von weniger als 6 monaten sehr schlecht bei der nächsten bewerbung aussehen. zumal werden diese auch nicht auf die weiterbildung angerechnet (oder weiss da jmd. etwas anderes?). 1 jahr sollte es also schon sein.
gerade in vielen fächern muss man ja sogar zeiten in einem anderen fach verbringen - so wie der allg.mediziner 1 jahr kleine chirurgie. das ist doch eine gute möglichkeit, sich auch etwas umzuschauen.
als frau würde ich noch bedenken, dass es heute leider immer noch ein doppelt steiniger weg in der grossen chirurgie ist. mich würde mal interessieren, ob das in weiteren chirurgischen fächern auch so ist (also hno, uro, ortho etc.)
ps. dein posting klingt sehr nach "allgemeinmedizin" (kleine chirurgie, innere, breit gefächert, gute ärztin.... ;-) ).

ciao fraggle

Alzheimer
15.01.2006, 16:42
Ich denke, dass Du mit der Inneren Medizin nicht falsch liegst. Denn egal in welche Richtung Du gehen willst, ca. 1- 2 Jahre in der Inneren sind auf jeden Fall nützlich ( auch als Chirurg ).
Außerdem kannst Du Dir recht viel für den Facharzt anrechnen lassen, egal aus welchem Fachgebiet und für welchen Facharzt auch immer. Das ist sehr flexibel geregelt.

Egal wie Du Dich entscheidest, viel Spaß bei Deinem Beruf.

Pünktchen
15.01.2006, 16:54
Tja wenn ich vorher schon gewusst hätte, das ich den oder den Schwerpunkt in der Kinderheilkunde später mal nehmen wollen würde und auch noch gewusst hätte, an welchen Kliniken speziell das angeboten wird, dann wäre ich wohl um einen Job reicher :-D Manchmal ändern sich halt Wünsche und wenn man das Fach, was einen interessiert, herausgepickt hat, wird es nicht leichter.

@fraggle
Bei den meisten Facharztrichtungen werden eh nur 6Monate in einem anderen Gebiet auf den Facharzt angerechnet. Selten sind es längere Zeiten! (Kenn mich spezieller nur mit Kinderheilkunde aus)


Vor einem Jahr hätte ich einfach ne Bewerbung auf Chirurgie in der Schweiz versendet, weil die Aussichten in meinem Wahlfach nicht rosig waren/sind. :-peng Nun hab ich immer noch keinen Job :-nix

Loewenzahn
15.01.2006, 17:08
Ich bin zur Zeit in meinem 3. PJ-Tertial, sollte endlich mal Bewerbungen schreiben und das ganze gestaltet sich äusserst problematisch.

Während des Studiums war ich eigentlich immer offen für ganz vieles, wo ich gerade war, gefiel es mir gut und ich fühlte mich bestätigt in dem Wunsch, Ärztin zu werden. Was für eine Fachrichtung es sein sollte, habe ich immer offen gelassen, dachte, dass würde sich schon irgendwann einmal finden.

Ich kann deine Situation gut nachvollziehen.
Ich bin im ersten Pj tertial und manchmal da mache ich mir auch so meine Gedanken dadrüber in welchem Fachbereich ich mal als erstes anfangen möchte.
Bei mir ist es so das ich einerseits etwas interessants und anspruchsvolls suche und anderseits soll es auch machbar und nicht so schwer sein. Ich habe nämlich gehört dass da durchaus Unterschiede sind! während die einen ewig schuften müssen um ihr Facharzt zu kriegen, müssen andere genau das nicht tuen.
Ich wünsche Dir noch viel Erfolg bei deinen Bewerbungen :-blush

P-DrageesBlau
15.01.2006, 17:30
Vielleicht wäre ja erstmal die Basis Chirurgie nach der neuen Weiterbildungsordnung was für dich.

Sie dauert 2 Jahre und beinhaltet jeweils ein halbes Jahr Stationsarbeit, Notaufnahme, Intensivmedizin und ein beliebiges der drei zuvor genannten.

Danach dürfte es dann auch kein Problem sein, eine Stelle in einem kleinen chirurgischen Fach (z.B. Urologie) zu bekommen.

Loewenzahn
16.01.2006, 11:23
Vielleicht wäre ja erstmal die Basis Chirurgie nach der neuen Weiterbildungsordnung was für dich.

Sie dauert 2 Jahre und beinhaltet jeweils ein halbes Jahr Stationsarbeit, Notaufnahme, Intensivmedizin und ein beliebiges der drei zuvor genannten.

Danach dürfte es dann auch kein Problem sein, eine Stelle in einem kleinen chirurgischen Fach (z.B. Urologie) zu bekommen.

Ich tendiere eher zu den nicht operativen Fächer, ich habe nämlich häufig Rückenschmerzen, daher denke ich mir wäre das viele Stehen in gebeugter Körperhaltung eher nichts für mich, deshalb denke ich mir für den Anfang wäre vielleicht sowas wie ein Jahr Innere oder Neurologie eine ganz gute Idee.

viele Grüße von L.

Picknicker
16.01.2006, 18:36
@brunhilde:
Kenn ich, ging mir genauso..Nach meinem Innere-Tertial dachte ich, cool, Innere ist genau meins. Dann kam Anästhesie und da war´s dasselbe, hat mir gut gefallen, mach ich! Dann Chirurgie. Ok, da weiß ich wenigstens, daß ich das nicht machen will, obwohl es viel besser ist, als erwartet.

Derzeit tendiere ich zu Allgemeinmedizin, da hat man von allem was, ist nicht sein Leben lang an die Klinik gefesselt und abwechslungsreich ist es auch. Ich bewerb mich jetzt auf alle Stellen, die nicht bei drei auf den Bäumen sind, bei Allgmed kann man sich zum Glück viel anrechnen lassen...Wahrscheinlich ändert sich meine Zukunftsplanung noch ein paar mal, aber da bin ich wenigstens nicht der Einzige, ich kenn viele, denen es so geht.

eatpigsbarf
16.01.2006, 18:45
Jo, ich stimme Picknicker voll zu. Mir geht's uebrigens genauso :-) - mit Innere und Gyn. Wobei ich dank meinem PJ-Tertial doch eher zu Innere tendiere, obwohl ich an einer Spitzenklink schon eine Stelle in der Gyn sicher habe, aber ob ich die will, wenn mich das Fach zwar nicht klinisch komplett begeistert, mich dafuer aber die Forschung extrem interessiert...? Schon nicht schoen, weil es bestimmt eine ganze Menge anderer gibt, die eine Stelle wollen im Wunschfach und ich kann nichtmal sagen, was denn ueberhaupt mein Wunschfach ist. Gleichzeitig denk ich mir aber, weder a noch b sind schlecht als Grundvoraussetzung. Weder mit Innere noch mit Chirurgie als Erststelle kann man so falsch liegen, wenn man hinterher in was anderes wechseln will...

Thomas24
16.01.2006, 18:58
Weder mit Innere noch mit Chirurgie als Erststelle kann man so falsch liegen, wenn man hinterher in was anderes wechseln will...

Ein wahres Wort... :-meinung
Für mich hört sich das ganze auch nach Allgemeinmedizin an- sehr breit gefächert, ein bischen kleine Chirurgie, viel Innere, und ein bischen von allem anderen...

Mit ein- zwei Jahren Chirurgie oder Innere macht man bestimmt nichts falsch, weiten den Horizont und dümmer wird man dabei auch nicht. Naja zumindest nicht bei letzterem :-oopss

Und wenn nach ein paar Monaten die Erkenntnis rumkommt, das man das gewählte Fach auf gar keinen Fall bis zur Rente machen möchte, ist das ja auch schon was wert.

Viel Erfolg bei der Stellensuche !

Fraggle
29.01.2006, 13:43
@fraggle
Bei den meisten Facharztrichtungen werden eh nur 6Monate in einem anderen Gebiet auf den Facharzt angerechnet. Selten sind es längere Zeiten! (Kenn mich spezieller nur mit Kinderheilkunde aus)





das stimmt nicht. es werden fast immer 6 monate oder 12 monate anerkannt.
speziell für kinder gilt:
*12 monate in kinderpsychiatrie / oder kinderchirurgie
*oder 6 monate in anderen gebieten;
*12 monate in schwerpunkten der kinderheilkunde (also hämatologie oder kardio oder neonato oder neuropäd.)

so ähnlich sieht es eigtl. bei fast allen fächern aus. also immer 6 monate und/oder 12 monate.
(ausser zb auge, wo man gar nichts anrechnen lassen kannn. :-D )

---------------

und in der wbo der aek niedersachsen findet sich folgender absatz:
"Ein anrechnungsfähiger Weiterbildungsabschnitt an einer Weiterbildungsstätte muss mindestens 6 Monate betragen. Weiterbildungsabschnitte unter 6 Monaten können nur dann auf die Weiterbildungszeit angerechnet werden, wenn dies ausdrücklich in der Weiterbildungsordnung vorgesehen ist."



fraggle

brunhilde
29.01.2006, 14:25
Hallo Ihr alle,

vielen Dank für Eure Beiträge.
Ich hab´s jetzt entschieden, Innere soll´s für den Anfang werden. Ich hatte mich in diese Entscheidungsfindung so reingesteigert, dass ich garnicht mehr klar denken konnte. Jetzt funktioniert das Hirn wieder, ich geniesse meine letzten Wochen in der Chirurgie und freu mich auf dass, was danach kommt. Ich wünsche Euch und mir viel Freude am Bewerbungenschreiben :-) , bis bald

test
29.01.2006, 15:04
das stimmt nicht. es werden fast immer 6 monate oder 12 monate anerkannt.
speziell für kinder gilt:
*12 monate in kinderpsychiatrie / oder kinderchirurgie
*oder 6 monate in anderen gebieten;
*12 monate in schwerpunkten der kinderheilkunde (also hämatologie oder kardio oder neonato oder neuropäd.)

so ähnlich sieht es eigtl. bei fast allen fächern aus. also immer 6 monate und/oder 12 monate.
(ausser zb auge, wo man gar nichts anrechnen lassen kannn. :-D )


fraggle

In Derma kann man auch nichts anderes anrechnen lassen. :-?

Hirschsprung
29.01.2006, 15:39
Was soll ich nur werden???

Weiß ich doch nicht...