PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Geschichte der Medizin



Seiten : [1] 2

abi07
20.01.2006, 16:10
Geschichte der Meidzin - ist das nicht irgendwie ein kleines Fach im Meidzinstudium? Macht man da auch was zur Medizin im antiken Rom oder nur die neuere Geschichte? Ich frage, weil ich gerade überlege, ob das ein ergiebiges Facharbeitsthema (im Latein-LK) sein könnte. Also dann "Medizin und Heilkunst im alten Rom" oder sowas in der Art. Was meint ihr dazu?

Olle83
20.01.2006, 16:18
Also in Göttingen hatten wir das ein bisschen im Zusammenhang mit Terminologie, aber wirklich relevant ist es bisher an keiner Stelle gewesen.

Wenn es dich interessiert, kannst du es später vielleicht in einem Wahlpflichtfach nehmen, aber für dein Studium direkt hilft es dir wohl kaum weiter.

:-meinung

Doktor_No
20.01.2006, 16:23
besser mal so nen schmöker lesen "das jahrhundert der chirurgen" oder so. ich fand es ganz interessant als fach, schöne geschichten erfährt man da.

SidVicious
20.01.2006, 18:32
Geschichte der Meidzin - ist das nicht irgendwie ein kleines Fach im Meidzinstudium? Macht man da auch was zur Medizin im antiken Rom oder nur die neuere Geschichte? Ich frage, weil ich gerade überlege, ob das ein ergiebiges Facharbeitsthema (im Latein-LK) sein könnte. Also dann "Medizin und Heilkunst im alten Rom" oder sowas in der Art. Was meint ihr dazu?

Hi,

im Medizinstudium gibt es das Fach Geschichte und Ehtik der Medizin im klinischen Fachabschnitt. Leider ist es nur sehr kurz gefasst.
Wir haben über alles mal einen kleinen Rundumschlag gemacht. Antike, Mittelalter, neuere Geschichte der Medizin.
Sehr interessant fand ich die Entwicklung der Medizin vor und während des Nationalsozialismus in Deutschland.
Absolut interessant!!!!Das Fach ist einfach nur geil.
Ich kann Olle nicht beiflichten, dass es dir nicht weiterhilft. Es geht auch beim MEdizinstudium darum, seine eigenen Interessen auszubauen und nicht nur alles in Bezug auf Prüfungen zu lernen.

Gruß
SidVicious
Gruß
SidVicious

Gersig
20.01.2006, 18:49
In Göttingen hat man "Geschichte der Medizin" im 1. und im 6. Klinischen. Im 1. Klinischen kann man sich für verschiedene Seminarthemen einschreiben, z.B. "Geschichte der Sexualmedizin", "Der Arzt im 3. Reich". War ganz nett gemacht!

GOMER
20.01.2006, 19:08
Ich hatte mal ein tolles Buch in der bib ausgeliehen, das hies "Geschichte der Anästhesie" oder so ähnlich.

Manche Unis legen da einen Fokus drauf, aber existentiell ist es nirgends.

Olle83
20.01.2006, 20:01
So hatte ich das auch eher gemeint. Hatte die Frage so verstanden, ob das für ein späteres Studium schonmal eine gute Vorbereitung wäre, sich näher mit der Geschichte der Medizin zu befassen. Bis zum 3. Semester in Gö ist das absolut nicht nötig.

Für dich persönlich kann es auf jeden Fall wertvoll sein. Das hängt von deinen eigenen Interessen ab und kann von uns hier nicht beantwortet werden.

abi07
20.01.2006, 21:09
So hatte ich das auch eher gemeint. Hatte die Frage so verstanden, ob das für ein späteres Studium schonmal eine gute Vorbereitung wäre, sich näher mit der Geschichte der Medizin zu befassen. Bis zum 3. Semester in Gö ist das absolut nicht nötig.

Für dich persönlich kann es auf jeden Fall wertvoll sein. Das hängt von deinen eigenen Interessen ab und kann von uns hier nicht beantwortet werden.

Sorry, da hab ich mich dann wohl etwas undeutlich ausgedrückt. Ich weiß, dass mir das für das Studium selber eigentlich nichts bringen wird, aber ich muss eben in Latein Facharbeit schreiben und dieses Thema würde mich einigermaßen interessieren, weil ich auch gern so Bücher über Medizin im Mittelalter lese und ich gedacht habe, dass sich da nicht sooo wahnsinnig viel verändert hat (so ganz grundsätzlich), also ich meine, von Römerzeit bis ins frühe MA. Tja, und ich dachte halt, bevor ich irgendwie eine langweilige Gedichtinterpretation zu Catulls Carmina oder sowas in der Art mache, schreibe ich lieber über etwas, das mich wirklich interessiert.
Also meine eigentliche Frage war eigentlich eher, ob ihr denkt, dass dieses Thema genug für eine Facharbeit hergibt, weil die Römer die wichtigen medizinischen Sachen ja fast alle von Griechen übernommen haben... ich dachte, falls jemand von euch sich vielleicht mal näher im Studium damit befasst hat, könnte er mir sagen, ob es sich überhaupt lohnt, darüber eine Facharbeit zu schreiben...

Tse Tse
20.01.2006, 21:52
Geschichte der Medizin hatte ich als Fach noch nicht im klinischen Abschnitt, aber was mir aus Termi in Erinnerung ist – bzw. von Römern/Italienern in Erinnerung blieb, waren die Verdienste rund um anatomisch (fast) exakte Darstellungen des menschlichen Körpers, auch befruchtet durch das Aufkommen von Lehrsektionen.

Ich hab dir mal auf die Schnelle etwas zusammengegoogelt:
Anmerkungen zur Geschichte der anatomischen Sektion
http://scidok.sulb.uni-saarland.de/volltexte/2003/107/pdf/Zur_Geschichte_der_anatomischen_Sektion.pdf (1,27 Mb)
Ich weiß nicht ob das was ist und überhaupt zeitlich passt, ist spätes Mittelalter/frühe Neuzeit – ist aber trotzdem recht interessant. ;-)

Bille11
20.01.2006, 22:39
das lohnt sich schon.

sind halt recht spezielle bücher.. ich meine, im verlauf meiner lesekarriere (habe viel gelesen, fast verschlungen:-))) so einiges dazu gelesen zu haben.
müsstest du mal in einer (uni)bibliothek mit ner funktionierenden geschichte, altertumsgeschichte usw. schauen..

allein schon der aspekt chirurgie
oder arabische/griechische medizin>römische medizin

Gersig
20.01.2006, 23:37
allein schon der aspekt chirurgie
Die haben früher auch Haare geschnitten ;-)

Bille11
21.01.2006, 09:47
das ist totes gewebe.

aber sonst haben sie kaum was geschnitten *hihi*

abi07
21.01.2006, 09:51
Cool, danke für eure Hilfe, ich hab auch schon einiges im Internet gefunden und werde mich mal in ein paar (Uni-)Bibliotheken umschauen. Jetzt werde ich mich nächste Woche mal daran machen, meine Lehrerin von dem Thema zu überzeugen und dann nichts wie los...

Ciao und danke nochmal!

abi

Xylamon
22.01.2006, 15:19
Die haben früher auch Haare geschnitten ;-)
Stimmt, und früher hat man noch zwischen Ärzten (die wahren Heiler) und Chirurgen unterschieden :-))

Gersig
22.01.2006, 15:25
Das waren noch Zeiten... :-D

reic
22.01.2006, 17:31
Meine Facharbeit war "Gesundheitsfördernde und pathogene Faktoren im Leben der alten Römer" - bei Bedarf kann ich gerne mal nachgucken, was meine Quellen so waren!

War übrigens 'n recht interessantes Thema und das recherchieren hat Spaß gemacht!

Moorhühnchen
22.01.2006, 18:40
Hmmmm, vor ca. 2 Monaten lief auf ARD eine ziemlich coole Reihe "Sternstunden der Medizin" - war wirklich super interessant! :-meinung

Wir hatten im 2. klinischen in "Geschichte, Theorie und Ethik" mal einen kurzen Ausschnitt davon in der Vorlesung gesehen. Die ganze Reihe lief pro Folge jeweils eine Stunde montags abends über 4 Wochen...
Die Themen gingen zwar nicht bis ins alte Rom zurück, aber die Entdeckung der Bakterien, die erste Narkose, der erste Impfstoff, Magenspiegelung, Herztransplantation u.s.w. waren eindrucksvoll geschildert. Besonders die erste Folge, mit den "Anfängen der modernen Medizin" hatte es mir angetan! :-top

Keine Ahnung, ob man sowas offiziell aus Mitschnitt oder so erwerben kann?
Ich weiß zwar nicht, was eine Facharbeit ist :-blush (vielleicht kann mich da mal einer aufklären, hab in Hessen Abi gemacht, da gab's sowas zu meiner Zeit nicht), aber wenn Du Film-Material gebrauchen könntest - das wäre garantiert das Richtige!

Zur Not: Ich hab die 4 Folgen damals auf Video aufgenommen, weil's mir so gut gefallen hat - nur was will ich damit, ich hab's ja im TV gesehn! - Falls also Not am Manne wäre, könnte ich's Dir schicken... :-)

ramirez
23.01.2006, 13:09
Stimmt, und früher hat man noch zwischen Ärzten (die wahren Heiler) und Chirurgen unterschieden

ich dachte das wäre heute noch immer so.... :-))


Ich weiß zwar nicht, was eine Facharbeit ist (vielleicht kann mich da mal einer aufklären, hab in Hessen Abi gemacht, da gab's sowas zu meiner Zeit nicht),

eine Facharbeit schreibt man in 12/2 und 13/1 (einige früher, die anderen fangen kurz vor Abgabetermin damit an) in einem der LK-Fächer. Thema entweder frei gewählt oder vorgegeben (je nach Engagement des Schreibenden) ungefähr 20 Seiten... soll eine Vorbereitung auf wissenschaftliches Arbeiten sein...

zumindest war das so als ich meine FA geschrieben habe (ist ja mittlerweile auch 8 Jahre her...)

ach ja, zum eigentlichen Topic:

1.) Wer ist eigentlich so wahnsinnig und macht in Latein nicht nur LK sondern auch noch Facharbeit *grusel*

2.)ist das Thema nicht nur spannend sondern sicher auch ergiebig und allemal befriedigender als irgendwelche Gedichte zu interpretieren. Dürfte allerdings auch etwas mehr Arbeitseinsatz erfordern. Aber wenn dich das nicht abschreckt dann mach's :-top

abi07
23.01.2006, 17:36
@reic: ja, das wäre echt cool, wenn du da mal nachschauen könntest!!! Danke!!!

@ramirez:
1) Latein-LK bei DIESER Lehrerin ist echt okay, nur ist das gerade im Moment ein empfindlicher Punkt bei mir, weil ich morgen Klausur schreibe und noch nichts gelernt habe...aber ansonsten: ein Top-LK, wenn der Lehrer passt und man nicht gerade eine Katastrophe beim Übersetzen ist...und Facharbeit mache ich in Latein, weil mein anderer LK Mathe ist und wir da einen total beschissenen Lehrer haben, der da sicher keine überragenden Noten vergeben wird...außerdem ist mir Mathe als Facharbeit zu langweilig.

2) Absolut richtig! Wenn ich mich schon so intensiv mit einem Thema beschäftigen soll, dann schon mit was Interessantem! Und dieses Thema finde ich, ehrlich gesagt, ziemlich spannend und da macht mir dann der größere Aufwand auch nichts aus...hab ja schließlich ein dreiviertel Jahr Zeit, da sollte das schon klappen...

Also, danke nochmal für eure Hilfe, wenn jemand weitere Tipps, Quellen, etc. empfehlen kann, wäre ich ihm sehr dankbar!

PS: Hab noch nie was von Filmmaterial in einer Facharbeit gehört...aber trotzdem danke...

reic
24.01.2006, 12:43
ok, meine Quellen waren:

• „Consilia“, Vandenhoeck&Ruprecht, Göttingen 1982,
• „Der neue Pauly“
• Bayer, Karl, „Nota bene! – Das lateinische Zitatlexikon“, Artemis&Winkler Verlag, Düsseldorf/Zürich 1999
• Braudel, Fernand, „Sozialgeschichte des 15. – 18. Jahrhunderts, Der Alltag“, Kindler Verlag, München 1985
• Brockhaus – Enzyklopädie, Band 3, F.A. Brockhaus GmbH, Mannheim, 1987, 19te Auflage
• Brödner, Erika, „Die Römischen Thermen und das antike Badewesen“, Darmstadt, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1983
• Dr. med. dent. Neuhauser, Werner: „Caesars Zähne und das Blei“ in: Wissenschaft und Forschung, Heft 1, Januar 1975
• Fellmeth, Ullrich, „Brot und Politik“, Verlag J.B.Metzler, Stuttgart/Weimar, 2001
• Henner, Günther, „Quellen zur Geschichte der Gesundheitspädagogik“, Ergon Verlag
• Schäffler, Arne und Menche, Nicole (Hg), „Mensch Köper Krankheit“ Urban&Fischer Verlag, München Jena, dritte Auflage, 1999
• Schmidt, Walter: „Roms steinerne Lebensadern“, in: P.M. Perspektive Heft 69/2002
• Sextus Julius Frontinius, „de aquaeductu urbis romae“ in: „Los Acueductos de Roma“, Tomás González Rolán (Hg), Madrid 1985
• Smith, Norman, „Mensch und Wasser“, Udo Pfriemer – Verlag, München, 1985
• Ulrich Tipp, „Ratio – Satire und Lyrik – Kommentar“, Band 21, C.C.Buchners Verlag, Bamberg, 1986
• Weeber, Karl – Wilhelm, „Alltag im Alten Rom“, Patmos Verlag, 5. Auflage 2000
• Winkle, Stefan, „Kulturgeschichte der Seuchen“, Artemis&Winkler, Düsseldorf/Zürich, 1997
• „Wie sie damals lebten“, Time-Life Bücher deutsche Ausgabe, Marianne Tölle (Hg), Amsterdam, 1997

_______

Zugegebenermaßen nicht alles leicht verfügbar :] Aber ein paar Sachen sollte dein(e) Lateinlehrer(in) oder Kollegen haben bzw. in der Schulbibliothek ausstehen. Anderes kannste dir ja mal in einem Büchergeschäft deiner Wahl anschauen. Falls du zu irgendwas Fragen hast, meld dich einfach :)