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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zunge: Geschmack - Sensibilität



Moorhühnchen
21.01.2006, 12:44
Hier eine Frage, die ich in der Vorklinik locker hätte beantworten können, jetzt aber nicht mehr weiß, da ich alle meine Vorklinikbücher verkauft habe... Dumm gell? :-oopss

Wie war das nochmal mit der sensiblen Versorgung der Zunge?
Da gab es doch irgendeinen Unterschied zur Geschmacks-Versorgung... und unterteilt wurde doch auch in vorderes und hinteres Drittel - wenn das mal einer nachschauen könnte? :-lesen :-top

Liebe Grüße
Kaddi

THawk
21.01.2006, 12:59
Für die sensible Innervation der Zunge sind die Hirnnerven VII, IX und X zuständig.
N. facialis für die vorderen 2/3, N. glossopharyngeus für das hintere 1/3 und N. vagus für Epiglottis und Gauen).

Moorhühnchen
21.01.2006, 13:40
Hmmm... aber gab es da nicht irgendeinen Unterschied zwischen der sensiblen Versorgung und der Versorgung der Geschmacksknospen?
Oder bring ich da grad was vollkommen durcheinander?? :-???
Da gab's doch immer so dolle Physikums-Fragen dazu.

Wenn ich meinen Anatomie-Crashkurs nicht verkauft hätte, wüßte ich sogar noch, wo's ungefähr steht! :-lesen

THawk
21.01.2006, 13:58
Sorry, ich kenn da keinen Unterschied. Hab gerade nochmal nachgelesen, aber in meinen Büchern konnt ich nichts anderes finden :-nix

mezzomixi
21.01.2006, 14:09
Hmmm... aber gab es da nicht irgendeinen Unterschied zwischen der sensiblen Versorgung und der Versorgung der Geschmacksknospen?
Oder bring ich da grad was vollkommen durcheinander?? :-???
Da gab's doch immer so dolle Physikums-Fragen dazu.

Wenn ich meinen Anatomie-Crashkurs nicht verkauft hätte, wüßte ich sogar noch, wo's ungefähr steht! :-lesen

Wie Du ja weißt, hab ich das gleiche Problem mit meiner Zunge das Du auch mal hattest :-))

Ich spüre nichts und ich schmecke auch nichts. Dementsprechend könnte man ja davon ausgehen, dass die Innervation die gleiche ist. Seltsamerweise ist mein Vater (HNO) auch der Meinung "Das kann nicht sein, dass Du nichts schmeckst, das wird unterschiedlich versorgt" ..Ich schmecke aber tatsächlich nichts.. Mysteriös!

sunny03
21.01.2006, 14:21
Hallo,

habe es so gelernt:

sensibel:
vorne N. lingualis
beiderseits des Sulcus terminalis N. glossopharyngeus
Zungengrund N. vagus

sensorisch:
Papillae fungiformes über Chorda tympani und N. intermedius
Papillae vallatae et foliatae über N. glossopharyngeus
Zungengrund über N. vagus

THawk
21.01.2006, 14:37
Wobei dann doch letztendlich nicht so der ganz große Unterschied besteht, oder?
Der N. lingualis ist ein Ast der Chorda tympani (Fasern lagern sich dem V3 an), und die Papillae vallatae et foliatae liegen beidseits des Sulcus terminalis.

Wobei ich das so genau nie gelernt hab :-blush

Moorhühnchen
21.01.2006, 15:02
Genau das war beim Nachlesen im Taschenatlas, den ich als einziges nicht verkauft hab, nämlich auch mein Problem!
Denn: N. lingualis aus Chorda tympani ist ja dann doch wieder N. facialis - also Geschmack und Gefühl doch beide von N. facialis im weiteren Sinne???
Bin mir sooooooo sicher gewesen, da sei ein Unterschied!!!! :-meinung

@ Ziska: Mist, jetzt hast Du mich erwischt - hab das Thema nur reingestellt, weil ich Dir eigentlich nochmal zurückschreiben wollte, aber beim Nachlesen dann völlig verunsichert wurde!!
Wie Du siehst wiederspreche ich mir oben gerade selbst und Deinem Vater damit auch.... so'n Ärger!!! :-D

Hat jemand den Anatomie-Crashkurs und kann es DORT nachschlagen?!?

-=claudio=-
21.01.2006, 15:12
dein glück, dass ich grad am neuro lernen bin ;)
aaaalso: die vorderen 2/3 der zunge werden sensibel vom n. lingualis innerviert, der ja ausm V3 kommt. an den lingualis lagern sich dann fasern von der chorda thympani an, die die geschmacksafferenzen bilden und aus VII. kommen!
das hintere 1/3 wird sowohl sensibel als auch gustatorisch vom IX. innerviert! :-meinung

mezzomixi
21.01.2006, 15:19
@ Ziska: Mist, jetzt hast Du mich erwischt - hab das Thema nur reingestellt, weil ich Dir eigentlich nochmal zurückschreiben wollte, aber beim Nachlesen dann völlig verunsichert wurde!!
Wie Du siehst wiederspreche ich mir oben gerade selbst und Deinem Vater damit auch.... so'n Ärger!!! :-D


haha tut mir leid :-oopss :-oopss :-oopss
Tja, es ist ein Mysterium

Moorhühnchen
21.01.2006, 15:28
Für alle, die noch nicht wissen um was es EIGENTLICH geht: :-sleppy

Ziska und ich haben unter dem Thema „Wie schlecht sind Ärzte wirklich?“ die Frage diskutiert, ob das Gefühls- und Geschmacksempfinden beim Ziehen der Weisheitszähne in Mitleidenschaft gezogen werden kann. :-notify
Mein Ana-Dozent meinte dazu, daß das anatomisch gesehen nicht möglich sei… ich wollte es ihr anatomisch „belegen“ und bin beim Nachschlagen völlig aus dem Konzept gekommen! :-((

Aber hiermit widerspreche ich mir dann endgültig zum Thema Weisheitszähne - also hat mir der Ghebremedhin auch Käse erzählt:

„Durch die anatomische Nähe der Nerven bedingt, kann es bei Entfernung des Weisheitszahnes im Unterkiefer zu Beeinträchtigungen von Nerven kommen. Diese seltene Komplikation kann allein schon durch die Verabreichnung der Injektion auftreten. Mit anderen Worten: Es können danach Geschmacksstörungen oder ein Taubheitsgefühl auftreten. Zumeist sind diese Geschmacksstörungen oder Taubheitsgefühl der Zunge nur vorübergehend, es können bis zur Normalisierung allerdings viele Monate verstreichen. Ob im Falle einer sehr seltenen, nicht mit Sicherheit vermeidbaren bleibenden Schädigung des Nerven weitere operative Maßnahmen, etwa eine Nervennaht, die Beeinträchtigung des Nerven beheben kann, muss im Einzelfall entschieden werden.
Nochmals: Eine extrem seltene Schädigung des Gefühlsnerven für Wange, Nase und Oberlippe (im Oberkiefer) oder eine Schädigung des Gefühlsnerven für Zunge, Unterkieferzähne, Unterlippe und Kinn (im Unterkiefer) sind nicht mit 100% Sicherheit vermeidbar. Das Taubheitsgefühl der Zunge tritt nicht nur dann auf, wenn der Nerv während der Operation verletzt wurde, es genügt schon, dass das operative Geschehen in seiner Nähe stattfindet, und dass er in dem anatomischen Gebiet liegt, dass von der nachfolgenden Schwellung betroffen ist.
Glücklicherweise treten solche Verlaufsformen sehr selten auf. Wenn dies der Fall ist, kann dies unvermeidbar sein und es muss sich nicht um einen Behandlungsfehler handeln.
Nach der Extraktion unterer dritter Molaren ist in bis zu 23% der Fälle eine vorübergehende Taubheit des Zungennerven und in bis zu 2% eine bleibende, meist nur geringe Beeinträchtigung des Zungennerven unvermeidlich, das heißt, mit keiner Operationstechnik mit Sicherheit vermeidbar.“

So, alle Klarheiten beseitigt!!! :-D

mezzomixi
21.01.2006, 15:33
So, alle Klarheiten beseitigt!!! :-D

Aber wirklich :-(( :-))

Moorhühnchen
21.01.2006, 15:44
dein glück, dass ich grad am neuro lernen bin ;)
aaaalso: die vorderen 2/3 der zunge werden sensibel vom n. lingualis innerviert, der ja ausm V3 kommt. an den lingualis lagern sich dann fasern von der chorda thympani an, die die geschmacksafferenzen bilden und aus VII. kommen!
das hintere 1/3 wird sowohl sensibel als auch gustatorisch vom IX. innerviert! :-meinung

DANKE, Claudio - Du bist meine Rettung (Aber was machst Du eigentlich hier, wenn Du doch Neuro lernen sollst?? :-D - Naja, ich sollte ja eigentlich auch meine Pharma-Hausis machen....... :-oopss )

Wie man sieht, kann man also doch nicht alles rein anatomisch begründen!

Grundsätzlich gilt:
- Geschmack aus N. facialis (VII. Hirnnerv => Chorda tympani)
- Gefühl aus N. mandibularis (V. Hirnnerv (N. trigeminus) => N. mandibularis)
Aber beides bahnt sich seinen Weg über den N. lingualis, der eigentlich ein Ast des N. mandibularis ist!!!

Hurra, ich hab's geschnaggelt!!! :-top

edit: *ätsch* :-blush

Antiheld
21.01.2006, 19:43
„Durch die anatomische Nähe der Nerven bedingt, kann es bei Entfernung des Weisheitszahnes im Unterkiefer zu Beeinträchtigungen von Nerven kommen. Diese seltene Komplikation kann allein schon durch die Verabreichnung der Injektion auftreten. Mit anderen Worten: Es können danach Geschmacksstörungen oder ein Taubheitsgefühl auftreten. Zumeist sind diese Geschmacksstörungen oder Taubheitsgefühl der Zunge nur vorübergehend, es können bis zur Normalisierung allerdings viele Monate verstreichen. Ob im Falle einer sehr seltenen, nicht mit Sicherheit vermeidbaren bleibenden Schädigung des Nerven weitere operative Maßnahmen, etwa eine Nervennaht, die Beeinträchtigung des Nerven beheben kann, muss im Einzelfall entschieden werden.
Nochmals: Eine extrem seltene Schädigung des Gefühlsnerven für Wange, Nase und Oberlippe (im Oberkiefer) oder eine Schädigung des Gefühlsnerven für Zunge, Unterkieferzähne, Unterlippe und Kinn (im Unterkiefer) sind nicht mit 100% Sicherheit vermeidbar. Das Taubheitsgefühl der Zunge tritt nicht nur dann auf, wenn der Nerv während der Operation verletzt wurde, es genügt schon, dass das operative Geschehen in seiner Nähe stattfindet, und dass er in dem anatomischen Gebiet liegt, dass von der nachfolgenden Schwellung betroffen ist.
Glücklicherweise treten solche Verlaufsformen sehr selten auf. Wenn dies der Fall ist, kann dies unvermeidbar sein und es muss sich nicht um einen Behandlungsfehler handeln.
Nach der Extraktion unterer dritter Molaren ist in bis zu 23% der Fälle eine vorübergehende Taubheit des Zungennerven und in bis zu 2% eine bleibende, meist nur geringe Beeinträchtigung des Zungennerven unvermeidlich, das heißt, mit keiner Operationstechnik mit Sicherheit vermeidbar.“

http://www.ziv.at/informationen/forens/rz.htm ;-)

Bubi
21.01.2006, 20:50
Aber beides bahnt sich seinen Weg über den N. lingualis, der eigentlich ein Ast des N. maxillaris ist!!!

Hurra, ich hab's geschnaggelt!!! :-top

öhm
:-oopss
N. lingualis ist doch ein Ast des N. mandibularis, oder nich?

Moorhühnchen
22.01.2006, 10:44
öhm
:-oopss
N. lingualis ist doch ein Ast des N. mandibularis, oder nich?

Hihi :-wow , den mein ich doch!!
Wie gut, daß man seine Beiträge hier x-mal ändern kann :-dance

Sowas mußt Du mir einfach verzeihen - bin im 3. klinischen, da is Anatomie schon ein ganzes Weilchen her.... :-blush