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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pille und Sport



Dr.Nemo
23.01.2006, 20:07
Habe in dem Forum geforscht, aber meine Frage findet keine Antwort :-oopss

Also:
Haben hormonelle Kontrazeptiva Einfluss auf sportliche Leistungen??

Ich mein bis auf das man Stimmungsschwankungen zum Abreagieren nutzen kann....

Nein, ernsthaft,... wie läßt sich erklären, das ich mich sportlich leistungsfähiger fühle ohne die Pille???

Danke schon ma :-top

Bille11
23.01.2006, 20:10
die pille (ganz einfach gesagt) gaukelt deinem hormonhaushalt vor, dass du schwanger seist!

hottentotte
23.01.2006, 20:26
Ich sag dir mehr dazu wenn ich mal die paper für meine diss gelesen habe.... :-D
mfg
/ totte

Dr.Nemo
23.01.2006, 20:43
die pille (ganz einfach gesagt) gaukelt deinem hormonhaushalt vor, dass du schwanger seist!

Hm ja, das steht auch schön in Theorie in meinen Skripten... :-stud
Aber muß das denn heißen, das es sich so "anfühlt"??

Doctöse
23.01.2006, 20:47
BTW: Frueher zu DDR-Zeiten wurden einige Sportlerinnen geschwaengert, weil es hiess, im ersten Trimenon sei man leistungsfaehiger als ohne Schwangerschaft :-((

Finde aber auch, dass ich ohne den Hormoncocktail mehr Bock auf Sport hab. Komisch. Und Kondition is auch besser. Komischer :-nix

Shakespeareslady
23.01.2006, 21:04
komisch, mir gehts genau andersrum :-oopss :-blush

Olle83
23.01.2006, 21:12
Ich merk keinen Unterschied.. *huch* :-wow

Falsches Thema :-blush

Sorry, konnt' ich mir nicht verkneifen!

kahryn
23.01.2006, 21:13
hab auch das gefühl, ohne pille leistungsfähiger zu sein...
kann natürlich auch daran liegen, dass ich weniger rauche zur zeit :-)) ;-)

Muriel
23.01.2006, 21:18
hab mich eigentlich noch nie sportlich leistungsfähig gefühlt, da konnte gar nichts schlechter werden :-))

Flauta
24.01.2006, 12:06
Hallo,
dann werde ich meinen Mist auch mal hinzufügen..... :-)
Ich beschäftige mich seit einiger Zeit wiss. mit Themen wie musik. Talent und Leistungsfähigkeit, Lernneuro. usw.
Daher kann ich dazu was aus der Musik-Leitungs-Perspektive sagen. Wie viele von euch wissen, profitieren Musik- und Sportmedizin voneinander und da Musik auf hohem Niveau eine perfekte Körperbeherrschung verlangt, gibt es hier Parallelen und daher mein Beitrag.
QUelle: Hassler, Marianne: Musik, Hormone und Gehirn, in: Bastian, Hans-Günther: Begabungsforschung und Begabtenförderung in der Musik. Dokumentation eines nationalen Symposiums.
Worum geht es: Musikalisches Talent steht im Zusammenhang mit Androgynie, d.h. man hat festgestellt, dass besonders bei Komponisten (Männlich) in der Pubertät die Leistung absank "wenn die Testosteronmenge den Durchschnitt überschritt, den wir bei erwachsenen Komponisten gemessen haben" (S. 174)
Und: " WIr haben erwachsene Komponisten und Komponistinnen mit Instrumentalisten in Laiengruppen und mit nicht-Musiker verglichen. Dabei fanden wir, dass Komponisten sehr niedrige Testosteronspiegel und Komponistinnen sehr hohe Testosteronspiegel hatten, und dass die normalerweise beträchtlichen Geschlechtsunterschiede in diesem Gerschlechtshornmon sehr klein wurden, so dass sie nur noch gerade signifikant waren. Die anderen Gruppen hingegen hatten männliche bzw. weibliche Durchschnittswerte, die sich hochsignifikant unterschieden"(ebenda)
Man hat auch festgestellt, anhand des Wettbewerbs "Jugend komponiert" dass die Leistungen der Mädels, die vor der Pubertät Kompositionen grosser Qualität einreichten, während dem Pubertäzsalter nachliessen: es wurden entweder gar keine Kompositionen mehr eingereicht oder die Qualität war jämmerlich und weit unter der der männlichen Altersgenossen. Nach Beenden der Pubertät war die Qualität der Kompositionen der nun jungen Frauen wieder auf das Niveau der der Jungs hochgestiegen und waren wie qualitativ hochwertig und kreativ-innovativ. Hier wurden auch Rückschlüsse auf GEschlechtshormonspiegel geschlossen.
Es handelt sich zwar hier um Komponisten, dennoch ist damit ja Leistung und Kreativität verbunden und die Forschung steckt noch in den Kinderschuhen auf diesem Gebiet, aber die gender-Forschung wird hoffentlich nicht schlafen und sicherlich sind auch auf anderen Gebieten Studien solcher Art zu erwarten.
Weiter gehts im nächsten Post, sonst wird es zu lang!

Flauta
24.01.2006, 12:19
Bei meiner zweiten Quelle berufe ich mich auf: Spitzer, Manfred: Musik im Kopf, 2005.
Hier steht der weibliche Zyklus und dessen Einfluss auf weibliche Leistung im Vordergrund.
Berufen wird sich auf Sanders und Wenmoth (1998).
32 Frauen unterzogen sich einem Sprach- und musikalischen Test. Der Test fand während der Regelblutung und während der Lutealphase statt.
Dier sprach. Aufgabe bestand in Konsonant-Vokal-IDentifikation mit vErabreitungsvorteil für das rechte Ohr, die musikalische aus Akkorunterscheidung mit typ. Verabreitunsgvorteil für das linke Ohr. Die Frauen hatten einen Altersdurchschnitt von 24 Jahren.
Resultat: bei der sprachl. Aufgabe kam es zu einer geringeren Lateralisierung während der Menstruation im Vergleich zur Zyklusmitte, bei der Musikaufgabe war es umgekehrt: in der Menstruationsphase war eine grössere Asymetrie zu bemerken als in der Lutealphase.
Eine weitere Studie der beiden oben genannten bestätigte, dass bei non-verbalen Aktivitäten (also eher rechts-hemisphärische Verarbeitung) während der Regelblutung eine grosse Asymetire bestand, bei linkshämisphärischen Aufgaben war bei anderen Studien während des Zyklus (also nicht Regelblutung) dort eine grössere Asymetrie vorhanden.
Die Schlussfolgerung, die S. 312 gezogen wird lautet demzufolge, dass die Funktion der rechten Hirnhämidphäre bei hoher Östrogenkonzentration beeinträchtigt wird und AUfgaben, die vor allem die rechte Hemisphäre betreffen in der Zyklusmitte viel schlechter bearbeitet/gelöst werden können. Damit übereinstimmend wird Mead und Hampson (1995) erwähnt, die auch schlechtere Leistung der rechten Hämisphäre in der Mitte des Zyklus und besserer während der Menstruation feststellen konnten.

Liebe Mädels und Damen, wieder mal der Beweis, wieviel schwerer wir Frauen es doch haben und wir wahrscheinlich oft ungerecht bewertet werden und für diverse Schwächen nichts können, da die mangelnden Leistung auf die ungünstige Zyklusphase zurückzuführen sind (sollte man sich vielleicht merken...

Hoffe, ihr konntet damit was anfangen....
Flauta :-lesen :-music

LaraNotsil
24.01.2006, 13:10
Sport ist Mord :-meinung
Ob mit oder ohne Pille :-D

Ist das nicht im Übrigen wieder so ne Sache wie mit dem lieben Koffein? Die Einen pusht es hoch und die Anderen können sich danach ohne Probleme schlafen legen.