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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zahnmedizin aus praktischen Gründen studieren?



Katja1986
29.01.2006, 15:14
Hallo,

ich mache dieses Jahr mein Abi und überlege, danach Zahnmedizin zu studieren.
Allerdings ist es weniger das Interesse an der Zahnmedizin, das mich reizt, sondern eher praktische Gründe:

- Meine Eltern haben eine kieferorthopädische Praxis. Wenn ich Zahnmed. studieren würde, könnte ich die einfach übernehmen. Ich müsste mir weder finanziell Sorgen machen, noch müsste ich mich woanders bewerben oder selbstständig machen. Es wäre eben sehr praktisch, ich käme vom Studium gleich an meine Stelle, ohne vorher Geld oder Zeit zu investieren.

- Der Verdienst ist zwar in den letzten Jahren gesunken, aber immer noch ziemlich gut. Meine Eltern müssen am Wochenende nicht arbeiten, in der Woche auch nicht sooo viel und verdienen trotzdem ziemlich gut.


Tja, dagegen spricht wie gesagt, dass ich - ohne diese Praxis meiner Eltern - vermutlich eher was anderes studieren würde. Ich finde Zahnmedizin nicht uninteressant, aber ich bin weder der naturwissenschaftliche noch der technisch versierte Typ. Das Studium würd wohl nicht gerade leicht werden, ich kann in Cheme, Bio und Physik etc. rein garnichts. (ich weiß, dass auch kein Vorwissen nötig ist, aber mich interessiert es auch irgendwie nicht, das alles zu lernen, eher im Gegenteil, diese Fächer haben mich in der Schule immer angekotzt...).

Lange Rede, kurzer Sinn: Würde jemand wie ich das Studium überhaupt durchziehen oder ist zu erwarten, dass ich nach 2-3 Semestern gefrustet aufgebe??? Muss man sich für Zahnmedizin begeistern können, um es zu schaffen? Kennt ihr Kommilitonen, die aus denselben Gründen damit angefangen haben?

Salmonella
29.01.2006, 15:40
liebe katja,

klar hast du eine super "ausgangsposition" für ein zahnmedizinstudium...
die praxis der eltern zu übernehmen, wo die komplette praxiseinrichting schon vorhanden ist und der patientenstamm bereits besteht ist bestimmt verlockend!
auch ist es kein problem, wenn man nur wenig naturwissenschaftliche kenntnisse mitbringt (weißt du ja bereits schon).

allerdings ist das studium schon ziemlich anstrengend und langwierig
und es schließt sich ans studium auch noch die kieferorthopädische facharztausbildung an, die weitere vier jahre dauert.

alles in allem dauert es also mindestens 9 1/2 jahre, bis du fertige kieferorthopädin bist.

das ist schon eine ziemlich lange zeit und ich denke, es ist auch nicht leicht durchzuhalten, ohne dass ein bisschen herzblut dran hängt...

wenn du mit zahnmedizin anfängst, dann merkst du sicher sehr schnell, ob dir das ganze liegt...oder eben nicht

aufhören kannst du dann immer noch

;-)

flopipop
29.01.2006, 18:28
...ich bin weder der naturwissenschaftliche noch der technisch versierte Typ. ..mich interessiert es auch irgendwie nicht, das alles zu lernen...

vergiß es.
das studium ist hart. selbst motivierte leute haben dabei viele depressionsphasen. ohne interesse am fach werden das für dich verlorene jahre. es gibt leider immer wieder leute, die aus derselben motivation aus zahnmedizin studieren - es ist eine katastrophe für die selbst und für deren patienten.

_Zahni_
29.01.2006, 18:51
Ich möchte mich nicht outen, aber bei mir ist es EIN BISCHEN ähnlich...
Mein Vater ist ebenfalls Kieferorthpäde, hat eine eigene Praxis usw.
Anfangs wollte ich nicht in diese Fußstapfen treten... da hatte ich andere Träume. Habe mich immer gerne für etwas technisches interessiert. Natuwissenschaftlich war ich ebenfalls immer sehr interessiert - meine LKs: Mathe/Physik , Bio hab ich freiwillig weitergenommen. Dann allerdings begann mich der Arztberuf doch zu reizen.... ich habe sehr viel überlegt und es war absolut nicht leicht!!! Letztendlich habe ich mich für die ZM entschieden.
Noch habe ich nicht angefangen -> SS06. Ich bin gespannt wie es mir ergeht. Ich weiß, dass ich genug Motivation habe und ich weiß auch, dass es nichts geschenkt gibt - das ist ja überall so. Vor einigen Sachen habe ich viel Angst, aber ich weiß auch auf was ich mich freue.

@Katja1986:
man MUNKELT: Einstein war nicht gut in Mathe... das heißt allerdings nicht, dass er sich nicht dafür interessiert hat (denke ich). Das kann man auf dich anwenden... du brauchst auf jeden Fall ein bischen naturwissenschaftliches Interesse und Fingerfertigkeit.

@flopipop:
du hast auf jeden Fall auch irgendwo Recht

Wie gesagt, ich bin auf mich selber gespannt - ich weiß, dass ich es will!

Grüße!
Der _Zahni_

chillz05
29.01.2006, 19:12
Da Flopipop, Goldie und Smibo ja derzeit das Triumvirat der frustrierten Zahnmediziner bilden (in unzähligen Beiträgen untermauert), würde ich mich als Interessierter da nicht besonders abschrecken lassen.
Es kommt ja schließlich auch immer auf den eigenen Typ und auf die Uni an, die man da erwischt.
Viel Glück!

Fraggle
29.01.2006, 19:14
@Katja1986:
man MUNKELT: Einstein war nicht gut in Mathe... das heißt allerdings nicht, dass er sich nicht dafür interessiert hat (denke ich). Das kann man auf dich anwenden... du brauchst auf jeden Fall ein bischen naturwissenschaftliches Interesse und Fingerfertigkeit.




das mag man gerne munkeln, entspricht aber in keiner weise der realität:

zitat wikipedia:
"So begann Albert erst im Alter von drei Jahren zu sprechen. In der Schule war er ein aufgeweckter, bisweilen gar aufrührerischer Schüler. Seine Leistungen waren gut bis sehr gut, weniger in den Sprachen, herausragend jedoch in den Naturwissenschaften. Einstein las populärwissenschaftliche Bücher und verschaffte sich selbst einen Überblick über den Forschungsstand. 1884 begann er mit dem Violinspiel und erhielt Privatunterricht. Im Jahr darauf kam er in die Volksschule, ab 1888 besuchte er das Luitpold-Gymnasium."


ciao
fraggle

flopipop
29.01.2006, 19:55
Da Flopipop, Goldie und Smibo ja derzeit das Triumvirat der frustrierten Zahnmediziner bilden (in unzähligen Beiträgen untermauert)

was soll das? in welchem beitrag steht, dass ich frustriert bin? wenn ich geschrieben habe, dass das studium ziemlich anstrengend ist, heißt das lange nicht, das ich frustriert bin!!! im gegenteil: ich bin immer noch höchst motiviert, das schwierige studium weiterzuführen und ichwerde es sicherlich nicht aufgeben! und DAS ist das gegenteil der frustration...ich habe ja interesse am fach! ohne interesse wäre ich frustriert, keine frage...also sag bitte nicht sowas! :-???

_Zahni_
29.01.2006, 20:07
@Fraggle:
Is ja wurscht - gibt versch. Erzählungen..... tut nix zur Sache. Ihr wisst ja wie ich es meinte - darauf kommts an, oder?

Bei flopipop kann ich aus diesem Beitrag jetzt auch nicht unbedingt Frustration rauslesen, er sagt eben wie es ist. Geschenkt gibt es nichts, man braucht Interesse - ohne Zweifel....usw. usw.

Hauptsache wir kommen nicht ganz vom Thema ab....

Knockout_Mouse
29.01.2006, 20:29
Liebe Katja,

Keiner von uns kennt dich und weiss wie gut deine Aufnahmefähigkeit oder dein Fleiss sind, aber eines ist sicher: Dieses Studium ist kein Spaziergang! Ohne ein erstrebenswertes Ziel und ohne Ehrgeiz/Motivation wird der teilweise zähe und trockene Lernstoff und die strapaziösen Kurse zur reinsten Qual.
Wenn jetzt schon derartige Zweifel bestehen, dann geb ich dir Brief u. Siegel darauf, daß das Studium ein Müßiggang wird und du zahllose Male ans aufgeben denken wirst.
Wieviel Wert hat für dich das gemachte "Nest" deiner Eltern, bzw. die Erfüllung deiner eigenen Vorstellungen?
Was du auch machst, mach es aus Überzeugung und sorge dafür, daß du es im Nachhinein nicht bereust.


p.s. Lass dir von keinen Weltuntergangsspinnern schlechte Prognosen für die Zukunft machen! Zukunftsängste sollten deine Entscheidung nicht bestimmen.
:-meinung

MOUSE

chillz05
29.01.2006, 21:34
..okay, das "frustriert" nehm ich mal zurück!

...ich wollte nur damit ausdrücken, dass ihr drei wohl derzeit sehr kritische und negative Töne über das Zahnmedizin-Studium verbreitet, egal in welchem Beitrag.
...kann mir auch vorstellen, dass eure Kritik vollkommen gerechtfertigt ist, nur ist eure Ausdrucksweise für Anfänger oder Interessierte nicht gerade aufbauend bzw. ziemlich vernichtend.
Lasst doch jeden ersteinmal selber die Erfahrung machen, und formuliert daher eure Kritik eher ein bisschen zaghafter, und nicht immer gleich den Hammer auspacken á la: "..vergiß es.." etc...

flopipop
30.01.2006, 17:22
=chillz05... formuliert daher eure Kritik eher ein bisschen zaghafter, und nicht immer gleich den Hammer auspacken á la: "..vergiß es.." etc...

es ist für ein fach nicht negativ, wenn es schwer ist.
ein hoher anspruch ist sogar sehr positiv für eine fachrichtung. ich habe hier noch nie die eigentlichen negativen seiten der zahnmedizin ( z.b. versiffte patienten :-D) thematisiert, dass diese anfänger abschrecken würden. ich habe lediglich behauptet, dass es eine relativ schwierige, aber dennoch machbare fachrichtung ist, was in meinen augen ja ein positiver aspekt ist. wenns leicht wäre, würden es ja alle machen..

und bei extremen voraussetzungen des anfängers muss man auch entsprechend reagieren. wenn jemand mit interesse am fach so seine zweifel hat, dann würde ich auch sachlich alles pros und contras darlegen und die entscheidung einem selbst überlassen, wie sich das gehört. aber wenn jemand absolut kein interesse am fach hat und es nur wegen den eltern studieren wird, dann ist die extreme formulierung "vergiß es" gerade passend. :-meinung ohne interesse kann er ein erfolgreiches studium nun mal vergessen. is so. :-peng

Katja1986
30.01.2006, 21:00
Hallo,

danke für eure Antworten. Hab mir die Sache nochmal durch den Kopf gehen lassen und denke auch, dass ich es besser sein lasse...

Nicht, weil mir das Bild eines frustrierenden Studiengangs geliefert wurde ;) (wurde es nämlich nicht), sondern weil ich nicht glaube, dass ich mich da 5 Jahre l(ne lange Zeit!) so reinhängen kann, dass ich Spaß am Studium hab.

Wie gesagt, ich weiß, dass naturwissenschaftliches Vorwissen nicht nötig ist, aber ich denke, dass man sich dann schon umso mehr reinhängen muss. Hab mich auch mit jemandem unterhalten, der's mal ne Zeit lang studiert hat (auch ohne wirkliches Interesse) und der hat sich für TPK und Anatomie noch begeistern können, als dann im zweiten Semester Chemie und Physik kamen, war's für ihn "echt ne Qual" und im dritten hat er dann aufgegeben...

Ich fürchte, so würde es bei mir auch laufen und das (er)spar ich mir besser...Dann lieber ein (für mich persönlich) schönes Fach, will schließlich auch die beste Zeit des Lebens genießen ;)