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Laska
10.02.2006, 23:38
Hallo alle zusammen! Ich habe folgendes Problem: da ich mit einem Abischnitt von 3,0 niemals einen Studienplatz für Medizin bekommen hätte und ich mir auch nicht sicher war, ob ich dieses Studium schaffe, habe ich eine Kinderkrankenpflegeausbildung begonnen. Im schulischen Teil komme ich auch super mit (1-2), am meisten interessiert mich dabei der Bio-/Anatomieteil, wohingegen ich das ganze Zeug über Pflege (waschen etc.) nicht besonders mag. Ich bin noch in der Probezeit und mir wurde gesagt, dass ich nicht wirklich dafür geeignet bin und ich die Probezeit wohl nicht überstehen werde. Ich wäre wohl zu unsicher und uneigenständig, soll heißen ich habe Probleme damit diese ganzen pflegerischen Tätigkeiten zu übernehmen. Ich muss sagen, dass mir das auch nicht viel Freude bringt und ich vielleicht auch nicht so gut mit Kindern umgehen kann, wie ich gehofft hatte.
Meine Frage ist jetzt, soll ich selber gehen oder die Probezeit zu Ende machen (hab Angst vor der Zeit auf Station, die haben mich aufm Kieker)? Und wie soll ich dann an einen Studienplatz kommen, möglichst in der Stadt, in die ich extra gezogen bin? Und bin ich für Medizin geeignet, wenn ich "nicht mal" die Ausbildung packe?
Bitte helft mir, ich weiß echt nicht weiter! :-nix

Vielen Dank schon mal

Yvi
11.02.2006, 00:31
Hi Laska,
du bist echt in einer schwierigen Situation und an deiner Stelle würde ich mich nicht fragen ob du das Studium überhaupt schaffst wenn du noch nichtmal die Ausbildung schaffst, sondern ich würde mich fragen warum du überhaupt Medizin studieren willst. Mir ist es komplett anders gegangen wie dir. Ich hab eine Ausbildung zur Rettungssanitäterin gemacht und während meinem KH-praktikum festgestellt, dass mir die Betreung und Pflege der Menschen viel mehr liegt und mich die Seele des Menschen viel<mehr interessiert als zum Beispiel stundenlanf vor dem OP Tisch zu stehen und offene Organe anzuschauen. Ich hab danach beschlossen nicht Medizin zu studieren, sondern lieber Grunschullehramt zu machen (nebenbei noch im Rettungsdienst arbeiten, dann hab ich wenigstns ein bisschen Medizin). Einen Rat sollte ich dir aber geben. Es geht in der Pflege nicht um Spaß oder nicht Spaß, es geht einzig und allein darum, dass du einen Menschen vor dir hast, der ohne deine Hilfenicht zurechtkommt. Als ich mir das klargemacht habe, hat es mir nicht mal etwas ausgemacht einer Oma mit Durchfall den Hintern zu wischen.

Viel Glück und wenn du willst schreib mir doch ne persönliche mail
Liebe Grüße
Yvi

Poro
11.02.2006, 00:37
Ich finde das sehr schwer zu sagen, ob du geeigenet bist oder nicht, immerhin kennen wir dich ja nicht persönlich. Aber ich würde mich davon nicht beeinflussen lassen, wenn irgendwelche Leute dir da sagen, dass du das nicht packen würdest. Wer hat das denn gesagt?
Und was ist es denn genau, womit du Probleme dort hast? Was genau an der Pflege stört dich denn? Klar muss man später als Arzt nicht pflegerisch tätig sein, trotzdem sollte man vielleicht nicht dem gegenüber eine negative Einstellung haben.
Ich würde an deiner Stelle noch mal ein anderes Praktikum machen, wo du noch in andere Bereiche der Medizin gucken kannst. Also ich durfte in meinem RS-Praktikum ganz viel machen, Zugänge legen, intubieren, beatmen, Böut abnehmen. Das war ganz schön spannend. Auch als ich in Eucaodr mein Praktikum gemacht habe, durfte ich sogar im OP als Schülerin Hacken halten und konnte Patienten untersuchen. Und da war ich nur bestätigt, dass das das Richtige für mich ist. Vielleicht wäre so was für dich auch eine Idee.
Wie lange genau geht jetzt schon deine Ausbildung?

yzBastian
11.02.2006, 12:27
Im späteren Berufsalltag ist Pflege (Waschen usw. was du nicht magst) unterschiedlich zu dem meisten Dasein eines Arztes. Grob gesagt. Daher sagt das nichts über deine Fähigkeit aus, zu studieren und auch eine gute Ärztin zu werden.

Du musst für die Pflege ein gewisses Maß an Interesse und Bereitschaft mitbringen. Das lese ich bei dir weniger. Damit wärest du für die Ausbildung nicht geeignet, da du dir damit selber keinen Gefallen tust, wenn es zur Qual werden würde.

Wie wäre es, wenn du MTA, Physio oder sowas machst. Auch eine AUsbildung zur Überbrückung, auch u.U. Anatomie aber eben keine Pflege...

Mati
11.02.2006, 12:31
Mich würde auch mal interessieren, warum du solche Probleme hast.

Habe ja selber ein Jahr Ausbildung als Krankenpfleger gemacht, hatte da aber eher Probleme, weil ich von vorneherein klar gesagt habe, daß ich Medizin studieren wollte. Auf Station war es aber meist top.

Was ist denn an der Pflege das schwierige? In welchen Situationen fühlst du dich vielleicht überfordert? Oder bekommen andere nur diesen Eindruck, weil dich die medizinischen Dinge viel mehr interessieren als die Pflege?

Ich hab die Einsätze für mich immer als Übung im Team zu arbeiten verstanden. Daß die pflegerischen Tätigkeiten, besonders am Anfang, nicht wahnsinnig herausfordernd sind, hat mich auch gestört, und teilweise sehr gefrustet. Aber mit einem Ziel vor Augen geht auch das, und wenn man dann positive Rückmeldung von den Patienten bekommt, ist das ein echt gutes Gefühl!

Oder ich rede Blödsinn, und dir liegt die Pflege einfach nicht. Aber ehrlich gesagt, ich kann mir das nicht vorstellen.

Baru
11.02.2006, 16:05
Nur weil du eventuell kein Talent für die Pflege hast, bedeutet dass noch lange nicht dass du nicht für Medizin geeignet bist...Pflege ist halt keine Schmalspur Medizinstudium sondern ein eigener Beruf mit eigenem Tätigkeitsfeld.
Wichtig wäre jedoch zu überlegen warum du pflegerische Tätigkeiten nicht magst, wäre da zB das Problem des zu engen Kontaktes zu dem Patienten mit eventuellen Ekelgefühlen vor Krankheiten wäre es für dich dann auch in der Medizin sehr schwierig. Hast du jedoch nur keine Lust zB einen guten Teil des Arbeitstages mit Ausscheidungen zu verbringen, könntest du sehr wohl in vielen med. Fachbereichen arbeiten.
Oder du hast Probleme mit den Schicksalen der Kinder, dann könntest du auch ein guter Arzt werden, nur nicht unbedingt Pädiater.

Und nochwas: Dass du nicht geeignet bist würd ich nicht von der Meinung einer Station abhängig machen, es gibt immer Stationen wo man nicht klar kommt und es gibt andere da läuft es super...

Golfina
11.02.2006, 16:12
hallo Laska,

da du schreibst, du seist noch in der Probezeit, denke ich mal, daß du noch nicht mal ein halbes Jahr hinter dir hast. So eine Ausbildung anzufangen ist ein einschneidendes Erlebnis wo Zweifel an der Richtigkeit der Berufswahl sicherlich aufkommen. Von daher denke ich, es bringt dich nicht weiter jetzt gleich hinzuschmeißen. Was heißt, die haben dich auf dem Kieker? Wirst du gemobbt? Dann bringt vielleicht ein Wechsel der Station etwas oder überahupt ein anderes Haus. Aber bevor du die Ausbildung abbrichst würde ich mir an deiner Stelle noch etwas Bedenkzeit lassen.
Auch an die Pflegesituation muß man sich erst gewöhnen. Ich fand das in meinem Pflegepraktikum auch nicht so berauschend. Aber es gibt immer Situationen, durch die man durch muß, übrigens auch als Arzt. Wenn du in der Schule gut abschneidest, kann dein Weg nicht so falsch sein. Und auch der Umgang mit Menschen ist einem nicht so "angeboren", daß man damit gleich super zurecht kommt. Auch als Arzt mußt du erst den Umgang mit Patienten lernen, da gibst auch schon mal blöde Situationen, die man meistern lernen muß.
Eine abgebrochene Ausbildung ist kein Aushängeschild und wenn du Medizin studieren willst startest du auch mit Pflegepraktikum.
Überlegs dir, ich wünsche dir Durchhaltevermögen!!! :-meinung

Pünktchen
11.02.2006, 16:39
Ich schliesse mich golfina an.

Zwar kennt man meist seine Fehler selbst, jedoch würde ich es als Ansporn nehmen, dass man dir gesagt hat, dass du das nicht schaffen wirst. Der Versuch macht klug. Zeig denen das du deine schulischen Leistungen nicht durch die Pflegeleistung mindern kannst. Mir ist schon klar, dass man einen Menschen nicht umdrehen kann und Pflege auch charakterabhängig ist, aber ich denke man kann im Rahmen seiner Fähigkeiten viel rausholen.
Lass die anderen entscheiden, wie deine Probezeit war, aber erst am ende!!! Absolviere sie erst einmal und geb dein bestes!!! Wenn du mit den Kindern nicht zurecht kommst, vielleicht kannst du in die "Pflege der Erwachsenen" wechseln.

Vielleicht vertraust dich auf Station jemanden an, der dich unterstützen kann, zeig Interesse, zeig dsa du was ändern willst. Eine abgebrochene Ausbildung bringt dich nicht viel weiter...

Mati
11.02.2006, 18:05
Richtig. Ich würde die Ausbildung nur abbrechen, wenn du merkst, es bringt dich persönlich im Leben nicht weiter. Sonst gibt es eigentlich keinen wirklichen Grund, ausser du packst es nicht. Aber das kann ich mir von einer Person, die Medizin studieren will, beim besten Willen nicht vorstellen. So anspruchsvoll ist die Ausbildung selbst nun wirklich nicht, das einzig problematische sind manche Kollegen, die dir während selbiger begegnen.

Laska
11.02.2006, 21:40
Ein paar Mal bin ich gefragt worden, was genau mein Problem mit der Tätigkeit ist. Meine Mentoren, soll heißen 2 Schwestern auf der Station, haben gesagt, ich würde zwar alles machen, was sie mir sagen und das dann auch ganz ok, aber nicht selbstständig genug. Ich gehe also nicht hin und sage, ich will das und das machen und ich würde nicht erkennen, was wann getan werden muss und zuviel nachfragen und ich würde lieber "an die Hand" genommen werden. Außerdem würde ich unmotiviert/desinteressiert wirken, was zur Zeit ja auch nicht sonderlich verwunderlich ist.
Klar, das meiste lässt sich schon ändern und das habe ich auch versucht. Aber sie haben wohl keine Besserung erkannt und mich statt dessen gefragt, ob ich die Ausbildung nur so angenommen hätte.
Wenn die mich da so alleine losschicken, fühle ich mich leicht überfordert mit den kleinen Kindern, der Verantwortung und der ganzen Situation. Ich werd außerdem von allen Seiten beobachtet. Die haben mich völlig verunsichert. Ich habe kein Problem mit dem Patientenkontakt an sich oder mit Ausscheidungen. Ich eigne mich vielleicht nur nicht so für das Kümmern um (Versorgen) die Kinder/Patienten. Wenn ich was rein wissenschaftliches lernen kann über, platt ausgedrückt den Körper, Krankheiten etc. bin ich hochmotiviert.
Wenn ich hingegen an die nächste Zeit auf Station ("wie können wir dir denn noch helfen" "denk dir was aus"...) denke, ist mir gar nicht wohl. Die 2 Wochen könnte ich auch überstehen, nur ich weiß nicht zu welchem Preis. Ärzte hingegen arbeiten doch auf einer ganz anderen Ebene, sie haben nicht diese Art von Arbeit mit dem Patienten. Natürlich auch sehr viel Verantwortung/Selbstständigkeit, aber dennoch nicht vergleichbar oder? :-blush

Maja2908
11.02.2006, 23:00
Liebe Laska,

ich kenne das was du sagst, aus meiner Ausbildug (auch Kikra). Sie ist zwar schon 12 Jahre her, aber ich kann mich noch gut daran erinnern.

Ich finde es nach ein paar Monaten ehrlich gesagt viel zu früh, dich so abzuurteilen. Sicher ist man am Anfang der Ausbildung sehr unsicher. Ich mußte erstmal damit klarkommen, Kinder von der Kranken Seite her kennenzulernen. Ein Säugling mit einem Zugang am Kopft traut man sich nun mal am Anfang nicht aus dem Bett zu nehmen. Ich finde es schade, dass deine Mentoren dafür kein Verständnis haben.
Was meinst du, wie doof ich mich angestellt habe, als ich das erste mal einen Säugling Stationär aufnehmen sollte, und die Eltern nach Ernährung, Rituale, und Schlafgewohnheiten des Kindes fragen sollte.
Das ist halt neu, und man braucht eine gewisse Zeit sich da rein zu finden.
Mit mehr Berufserfahrung, wird es wirklich einfacher.

Es ist in dieser Ausbildung immer so ein Eiertanz. Bist du zu Selbständig, dann werfen sie dir vor, du würdest zu wenig fragen und zu eigenverantwortlich handeln. Bist du vorsichtig, werfen sie dir vor, du fragtst zu viel, und wirkst unsicher. Wie du es machst: es ist falsch.
Manchen Schwestern kann man es nie recht machen.

Sprech doch mal mit der Schule, und versuche klar abzustecken, was du darfst, und was nicht.Am Anfang des Einsatzes solltest du klar zu Papier bringen, was die Ziele auf dieser Station sind, welche Erwartungen sie an dich haben, und welche Erwartungen du hast, und womit du Probleme hast. Sag den Schwestern, was du schon kannst, was du schon gemacht hast, und was du unbedingt noch auf dieser Station lernen willst.
Willst du z. B. mal ein Baby im Inku füttern, und hast das bisher noch nicht gemacht, dann frage geziehlt, ob du das mal unter Aufsicht machen könntest.
Hast du schon mal ein Kind mit Infusion gewaschen, dann sag es ihnen. Nur so können die Schwestern einschätzen, was sie dir zutrauen können und was nicht. Den Schwestern ist nicht immer klar, was gerade in der Schule vermittelt wurde.
Laß die Schwestern an deinen Gedanken Teil haben. Sie sind auch nur Menschen, und möchten wissen, was in dir vorgehen. Vielleicht hast du Angst vor irgendwas (was keine Schande ist) und sie stellen es als Desinteresse hin. Schüchternheit wird auch oft als Lustlos hingestellt.
Fühlst du dich überfordert, dann frage ob eine Schwester mal eben einen Blick darauf werfen könnte, statt sich immer einfach aus dem Augenwinkel heraus beobachten zu lassen.
Kommunikation ist alles.
Vielleicht fällt es dir dann leichter, eigenverantwortlich zu handeln.
Im erstem Lehrjahr ist alles neu, und du mußt eigentlich auch noch nicht eigenverantwortlich handeln. Das ist noch nicht deine Aufgabe. Du sollst dich auf die Grundpflege konzentrieren.
Am Anfang ist es schwierig zu übersehen, was getan werden muß. Versuche so schnell wie möglich den Tagesablauf drauf zu haben. Waschen, füttern, Medis, Visite, Untersuchungen, Aufräumen, Auffüllen, Kurven schreiben..... wenn du genau weißt, was wann ansteht, fällt es dir leichter geziehlt zu fragen ob du "dieses oder jenes mal machen könntest, oder zuschauen".

Mach dir meinetwegen einen Plan des Tagesablaufes. Dann müssen sie dich nicht immer losschicken, sondern du kannst geziehlt sagen, was du machen möchtest.
Schreibe bei der Übergabe mit. Damit bekommst du schnell heraus, was wirklich wichtig ist, und was du umsonst mitgeschrieben hast.

Mit den Krankheitsbildern kann man natürlich im ersten Jahr nichts anfangen.Du sollest dir aber mitschreiben, was ein Patient darf und was nicht, wenn es in der Übergabe erwähnt wird. Du mußt wissen wer aufstehen darf oder nicht, wer essen darf oder nicht. Wenn du in der Übergabe mitbekommst, dass irgendwelche Untersuchungen bei Patient xy anstehen, schreib es mit, dann kannst du später fragen, ob du dabei sein darfst.

Sie werfen dir vor, die Übersicht nicht zu haben. Aber das kommt auch erst viel später. Man muß dir doch die Chance geben, dich erst zu entwickeln.
Eine gute Krankenschwester wird nicht geboren, sonder sie muß es lernen.
Das Alter und die Berufserfahrung bringt Selbstsicherheit, und dann kann man auch wirklich gut in seinem Beruf sein.

Wenn du Medizin studieren möchtest, und nur Kikra machst, um die Wartezeit zu überbrücken, kann ich verstehen, dass du nicht immer mit Feuereifer dabei bist. Schließlich hast du im Unterbewußtsein immer ein anders Ziel.
Auch bei den Medizinstudenten gibt es viele , die Unsicher sind. Aber das lernt man. Die Berufserfahrung bringt Sicherheit.
Wenn du sicher bist, später zu studieren, dann finde ich eine Krankenpflege ausbildung zur Überbrückung sowieso nicht so geeignet.
Versuche lieber mit Jobben Geld zu verdienen, denn das brauchst du im Studium. Auch durch Jobben bekommt man Lebenserfahrung und Sicherheit im Umgang mit Menschen.
Lehrjahre sind immer kein Zuckerschlecken. Man wird oft kritisiert und demotiviert. Wenn du sowieso nicht als Kikra arbeiten willst, dann versuche zu jobben.
Es ist vielleicht nicht schlecht im Studium schon eine Ausbildung zu haben, aber wenn du merkst, es zieht dich nur runter, dann würde ich lieber einen Job machen, der die Zeit überbrückt, und Kohle bringt. Geh Kellnern, oder Briefe austragen. Da machen sie dich nicht runter, und du lernst die Berufswelt kennen.

Das du als Arzt nicht geeignet bist, nur weil dir Kikra Probleme bereitet, das glaube ich nicht. Das sind zwei völlig verschiedene Tätigkeitsfelder.
Laß dir nicht einreden du bist Schuld; wenn du dich überfordert fühlst, ist es vielleicht nur ein Zeichen der Schlechten Anleitung?? Aber das kannst du den Schwestern natürlich nicht sagen.....

Maja

Pünktchen
11.02.2006, 23:07
Ärzte hingegen arbeiten doch auf einer ganz anderen Ebene, sie haben nicht diese Art von Arbeit mit dem Patienten. Natürlich auch sehr viel Verantwortung/Selbstständigkeit, aber dennoch nicht vergleichbar oder? :-blush

Ja, aber wahrscheinlich liegt es eher daran, daß man keine Zeit dafür hat. Kinder sind doch in dieser Hinsicht leicht zu händeln. Wenn man Zeit hat, dann spielt man mit ihnen oder tröstet sie, wenn sie grade heimweh haben. Und die ganz Kleinen :-)) naja denen zeigt man wie schön die welt da draussen ist und erzählt Geschichten :-D ich glaube das gehört zum Arztsein dazu, auch wenn Schwestern eher die Seelenklempner sind...

Ich vergleiche mal deine Situation grade mit dem Praktischen Jahr im Studium. Man kommt auf irgendeine Station und muss sich eingewöhnen. Man muss lernen wie es auf Station funktioniert. Am Anfang arbeitet man das ab, was einem der Assistenzarzt aufträgt und nach einigen Tagen macht man, wenn man interessiert ist, die Dinge selbständig ohne das jemand einem das sagt, daß das zu erledigen ist und es fallen einem Dinge auf, die einfach auch gemacht werden müssen und man macht sie. So was muss man immer erst lernen. Leute denen man nach 2 Wochen immer noch sagen muss, wie der Tag im Allgemeinen abläuft, die zeigen einfach kein Interesse daran und dabei gibt es keinen Unterschied, ob Krankenschwester in Ausbildung oder Student. Und Verantwortung tragen Ärzte sehr viel, aber selbständiges Arbeiten/Denken ist das, was man täglich braucht.

Wenn jeden Mittag um die selbe Zeit zum Beispiel Botengänge gemacht werden müssen auf Station, dann einfach mal selber dran denken, ob das schon jemand gemacht hat oder ob man sich nicht anbietet das zu machen oder einfach macht.

THawk
12.02.2006, 03:47
Ich kann mir deine Situation auch recht gut vorstellen, ich war als Zivi auf ner unfallchirurgischen Station und hatte etwa das gleiche Problem.
Erstmal hat es bei mir eine ganze Weile gedauert bis ich das "System Krankenhaus", bzw. den Ablauf auf der Station wirklich geblickt hatte (länger als 2 Wochen, ist glaub ich am Anfang auch normal).
Dann hatte ich auch längere Zeit noch die Schwierigkeit "darf ich das jetzt machen?". Jede Schwester mit der man zusammenarbeitet verlangt von einem einen unterschiedlichen Grad an Selbstständigkeit, es dauert eine ganze Weile bis alle deine Fähigkeiten einschätzen können. Und was darf man sich als Unterkurs-Schüler / Zivi (die sind ja nicht so weit voneinander entfernt) alles zutrauen? Man möchte ja auch nicht die Grenzen überschreiten.
In dem Moment hat mir die Arbeit auch oft nicht sonderlich viel Spaß gemacht, aber die Zeit geht vorbei. Nach einer Weile kannst du dich und deine Fähigkeiten einfach besser einschätzen und dich einbringen. Oft kann dann auch ein Gespräch mit den Mentorinnen helfen indem du auf deine Unsicherheit hinweist und mit denen die möglichen "Maximalgebiete" deines Handelns bespricht. Dann hast du auch eine gewisse Sicherheit wenn du mit anderen Schwestern zusammen arbeitest.

Ansonsten stimme ich Pünktchen auch zu. Ich finde es eigentlich schade, dass man als Arzt so wenig Zeit für den einzelnen Patienten hat - das ist imho ein großer Vorteil in der Pflege! Im Studium eignest du dir natürlich weit mehr Wissen an als in der Ausbildung, aber am Ende muss man dieses Wissen auch am Patienten anwenden und mit ihm kommunizieren. Es ist also auch eine ärztliche Herausforderung an den Patienten heranzutreten (bzw. bei Kindern auch an deren Eltern) - sofern ich das im 1. klinischen beurteilen kann.

Viel Erfolg bei der Wahl des richtigen Weges!
Lars

Golfina
12.02.2006, 12:16
Ich kann die Beurteilung deiner Mentoren/Schwestern nicht ganz nachvollziehen: Sie sagen, du seist unmotiviert/ desinteressiert, fragst aber auf der anderen Seite zu viel??? Also, mir ist jemand, der fragt, lieber wie einer der nicht fragt, denn daran erkenne ich was für Probleme derjenige hat und wo er unsicher ist.
Dich gleich so abzuqualifizieren zeugt nicht von beruflichem Weitblick, denn ein Anfänger muß erst mal "an die Hand" genommen werden. Selbständiges, eigenverantwortliches Handeln muß erst erlernt werden und zwar unter qualifizierter Anleitung. Verantwortung muß dir stückweise übertragen werden und zwar mir der Option, daß du immer fragen kannst, wenn du unsicher bist.
Ich glaube, jeder der hier mittlerweile fertigen Ärzte oder im höheren Sem. Studierende kann dir bestätigen wie doof man sich in der ersten Famulatur vorkommt, wenn man wegen jedem Kleinkram fragen muß und keinen Handgriff alleine tätigen kann. Ich habe mich jedenfalls furchtbar dämlich gefühlt nur im Weg rumzustehen und immer " wo finde ich denn bitte...kann mir mal jemand zeigen...usw :-blush "
Ich glaube, du bist zu Anfang deiner berufl. Karriere nicht gerade weich gelandet, aber du solltest nicht an dir selbst zweifeln. GIb dir auf jeden Fall noch ein bißchen Zeit, es kann nur besser für dich werden.
Wenns nach meinen früheren Lehrern gegangen wäre, wäre ich nicht mal aufs Gymnasium gekommen (zu klein, zu verspielt, nicht reif blablabla). Ich hoffe, ich hab irgendwann mal einen von denen als Patient!!! :-D ( Äähm...werde Rechtsmedizinerin... :-)) )

Mati
12.02.2006, 12:20
Eben, diese Unsicherheit kennt doch denke ich jeder.

Du sagst, es bereitet dir keine Schwierigkeiten, die Wissen anzueignen. Dann sieh den Ablauf auf Station doch auch einfach als obiges an. Immer wenn ich unsicher war, nicht genau wußte, ob und wie....ich hab:

1. immer gefragt - wenn du dann zuviel fragst, suche ein klärendes Gespräch. Zuviel fragen kann man als Unterkursschüler nicht.

2. den Tagesablauf mit allen Hintergründen zu verinnerlichen versucht. Also nicht nur wissen, jetzt wird das gemacht, sondern auch warum. - Klar ist das dann wieder von den Kollegen abhängig, damit muss man einfach lernen, umzugehen. Ach übrigens: Auch deine Kollegen / Mentoren sind nicht perfekt. Sobald du das merkst, geht es auch gleich viel einfacher.

3. wie schon gesagt wurde, viel kommuniziert: Frag von dir aus, wie dich die anderen sehen, und sage, wie du dich hier auf Station fühlst. Wenn es Probleme gibt, versuch sie direkt anzusprechen. Achja, und sage niemals, ausser du kennst den Kollegen wirklich gut genug, daß du Medizin studieren willst. Frag mich bitte nicht warum, aber vorweggenommener Sozialneid ist doch recht häufig anzutreffen.

Shakespeareslady
08.05.2006, 20:03
um keinen neuen thread zu eröffnen:

meine ausbildung startet zwar erst am 1.9. (momentan arbeite ich in der klinik, die dann auch ausbildet) , ich bin aber jetzt (trotz echt schöner station und ganz nettem team) so heftig demotiviert, dass ich jedes mal heulen könnte, wenn ich nach nem freien tag wieder arbeiten muss. es geht nicht ums arbeiten oder die arbeitszeiten und auch der patientenkontakt tut mir gut, aber 1. merke ich nach 5 wochen schon, dass es mir körperlich nicht gut geht (rückenprobl.) und 2. bin ich seelisch etwas down.
ich will studieren...viell. ja auch in holland? oder jobben....aber keinen tag länger das, was ich jetzt mache.

Mildret
08.05.2006, 20:06
um keinen neuen thread zu eröffnen:

meine ausbildung startet zwar erst am 1.9. (momentan arbeite ich in der klinik, die dann auch ausbildet) , ich bin aber jetzt (trotz echt schöner station und ganz nettem team) so heftig demotiviert, dass ich jedes mal heulen könnte, wenn ich nach nem freien tag wieder arbeiten muss. es geht nicht ums arbeiten oder die arbeitszeiten und auch der patientenkontakt tut mir gut, aber 1. merke ich nach 5 wochen schon, dass es mir körperlich nicht gut geht (rückenprobl.) und 2. bin ich seelisch etwas down.
ich will studieren...viell. ja auch in holland? oder jobben....aber keinen tag länger das, was ich jetzt mache.


Gehts um den Job, oder um die Klinik, woher kommt das seelische down, von der Arbeit am Patienten (Sterbefälle etc.), oder weil du dich in der Klinik nicht wohl fühlst?

Shakespeareslady
08.05.2006, 20:09
Gehts um den Job, oder um die Klinik, woher kommt das seelische down, von der Arbeit am Patienten (Sterbefälle etc.), oder weil du dich in der Klinik nicht wohl fühlst?

klinik ist prinzipiell ok, sterbefälle hab ich noch nicht erlebt (dafür aber schon einige male in ner anderen klinik, kenne es also) --- zum einen liegts sicher daran, dass ich vorher in ner traumklinik war, zum anderen sehe ich, was für stupide sachen die mädels in der ausbildung teilweise gerade mal machen dürfen..und der ganze freundeskreis ist zum ss bei medizin reingerutscht.
ach es sind so viele sachen. ich schlafe und arbeite, mehr nicht und so wars früher nicht

Mildret
08.05.2006, 20:12
klinik ist prinzipiell ok, sterbefälle hab ich noch nicht erlebt (dafür aber schon einige male in ner anderen klinik, kenne es also) --- zum einen liegts sicher daran, dass ich vorher in ner traumklinik war, zum anderen sehe ich, was für stupide sachen die mädels in der ausbildung teilweise gerade mal machen dürfen..und der ganze freundeskreis ist zum ss bei medizin reingerutscht.
ach es sind so viele sachen. ich schlafe und arbeite, mehr nicht und so wars früher nicht


Aber was willst du sonst machen, schon ne idee???

agouti_lilac
08.05.2006, 20:12
Hmm, wenn das nicht nur vorübergehend ist, dann suche dir schleunigst was anderes! Is' ja ungesund, sowas... .

Vielleicht sowas wie Molekulare Biologie in Österreich mit späterer Scheinanerkennung? Weiss ja nicht, wie lange du bereits wartest, bzw. wie dein Abischnitt war... Sonstiges Ausland? Polen? Ungarn? Prag? Dänemark? Monetär aufwendig, aber doch halt Medizin.
Wie wärs mit ner anderen Ausbildung? OTA? Da muss man net so heben (nur stehen ;-)).

Alles Gute, lilac.