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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Türkisch/Arabisch/Kisuaheli/etc für Mediziner



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Werwolf
11.02.2006, 21:54
Angelehnt an den "Türkisch / Arabisch für Mediziner" - Thread hier nun die dazugehörige Umfrage.

Edit: Hier die dazugehörige Diskussion: http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?t=26712

Bille11
11.02.2006, 22:04
ich sehe es nicht ein, dies als dienstleistung zu lernen & werde mir dann auch (gerne putzfrauen-/familienangehörigen-) dolmetscherdienste leisten.

Feuerblick
11.02.2006, 22:09
Wenn ich eine Sprache lerne, dann weil ich sie gerne lernen möchte und nicht, damit ich mich mit Patienten besser verständigen kann. Übersetzer finden sich immer und überall. Ausserdem: Wo kann mann dann bitte das lernen, womit sich die Omis und Opis aus den Altenheimen post-Apoplex immer mit mir zu verständigen suchen? :-)) Davon hab ich nämlich wesentlich mehr als von schlecht bis nicht deutsch-sprechenden Ausländern aller Farbschattierungen...

Pünktchen
11.02.2006, 22:34
Ich weiss nicht, ich lerne Sprachen der Sprache wegen oder weil ich mich in einem land aufhalte wo es nötig ist, dass ich diese Sprache spreche...lernen denn in anderen Ländern die Ärzte extra Deutsch für Mediziner? (ausgenommen Urlaubsorte)

lore
12.02.2006, 11:10
man sollte in der umfrage trennen zwischen sinnvoll und ob mans lernen würde. klar wäre es praktisch und natürlich sinnvoll wenn mediziner ihre patienten möglichst gut verstehen. ob wir deswegen kisuaheli lernen und was wir über die patienten denken, die nicht deutsch sprechen ist ne völlig andere frage.

Werwolf
12.02.2006, 13:41
@lore:
Ich wollte die Umfrage nicht unnötig komplizieren. Diese "Wenns" und "Abers" werden ja in dem anderen Thread diskutiert.
Mich interessiert bloß: Würdest Du - aus welchen Gründen auch immer - z.B. türkisch lernen, damit Du Dich im Job besser mit den Unverbesserlichen (jaja, schon gut, ich polemisiere schon wieder :-blush :-D ) verständigen kannst?

Wenn Deine Antwort "Ja, aber nur weil.... grundsätzlich finde ich ja, daß..." wäre, kannst Du das ja hier schreiben. Mich interessiert nur, wie die Entscheidung unter´m Strich aussehen würde- ja oder nein!

Feuerblick
12.02.2006, 14:13
Ich möchte meine Aussage noch ergänzen: Die einzige Sprache, die ich für den Job lernen würde, wäre die Gebärdensprache. Zum einen, weil es mich interessiert und zum anderen, weil ich dafür nicht sooo leicht Übersetzer finde, wenn grade keine Angehörigen vor Ort sind.

Pünktchen
12.02.2006, 14:30
*grummel* genau das versuche ich seit 2 Jahren auch...die Kurse lagen immer so doof wenn sie grade man frei waren, das es nie geklappt hat....und nun ist die nächste VHS, die sowas anbietet über 100km weit weg :-???

@werwolf
könnest du in deinem ersten Post den link zu dem Türkisch für Mediziner thread einfügen, dann können sie alle wie sie wollen, über den Sinn und Unsinn äussern, wenn sie mit deiner Umfrage nicht zufrieden sind.

Miss
12.02.2006, 14:32
Also, ich muß sagen, ich find das jetzt schon ein bißchen erstaunlich, wie kategorisch das bisher hier abgelehnt wird, sich andere bzw. bestimmte Sprachen anzueignen, damit man seine Patienten u.U. besser versteht oder vielleicht auch mal drei, vier Worte versteht, wenn der Dolmetscher mal gerade nicht da ist (kostet ja auch ne Menge Geld, der kommt vielleicht einmal, zweimal, aber irgendwann ist dann auch gut...ist ja auch okay so)

Und ich sag ja auch gar nicht, daß man das machen muß. Aber ich find das trotzdem positiv, wenn das jemand aus den im anderen Thread zitierten Beweggründen macht :-meinung
Und ich würds auch machen (steht jetzt nicht auf Platz eins meiner Prioritätenliste), weil ich finde, daß so was wie eine nette Geste gegenüber diesen Patienten ist...weil man ihnen dadurch in manchen Situationen ein bißchen Angst nimmt (was schon manche Patienten ängstigt, die unserer Sprache mächtig sind). Ein paar Worte, Sätze in der anderen Sprache können glaub ich ungemein erfreuen. Der Patient fühlt sich m.E. besser aufgehoben, merkt, daß man um ihn bemüht ist --Klima eindeutig verbessert (auch in Hinsicht auf Compliance und Therapieerfolg).

Man kann ja nicht alles können, Kisuaheli ist dann schon schwieriger, aber bei Englisch stellt sich ja auch niemand an von wegen, die können ja Deutsch lernen, was bilden die sich denn ein?!

Und als ich in der Leberambulanz gearbeitet habe (nur kurze Zeit), kamen da viele arabische Patienten (immerhin meistens mit Übersetzer oder deutsch sprechendem Angehörigen), und ich hätte einfach ein etwas besseres Gefühl gehabt, wenn ich den Patienten beim häufigen Blutabnehmen kurze Hinweise à la "kalt" "Vorsicht, Pieks", "Danke", "Festhalten" etc. hätte geben können und ihnen nicht so die Kanüle in den Arm jagen hätte müssen (mit deutschen Erklärungen :-nix).

Aber das ist Ansichtssache, jeder, wie er mag. Aber ich kann das durchaus mit meiner Meinung (pro bessere Integration) vereinbaren.
Aber die Unterscheidung, wie lange ein Patient schon hier ist und warum er (noch) kein Deutsch kann ist u.U. auch schwer zu treffen.

surfsmurf
12.02.2006, 14:42
Miss hat das schon sehr gut auf den Punkt gebracht. Alles kann, nichts muss. Patienten oder generell erwachsene Menschen erziehen zu wollen ("der wird schon sehen, was er davon hat") finde ich meistens etwas traurig.

@Werwolf: Meinst Du nicht, dass "Kisuaheli" in deinem Threadtitel etwas suggestiv ist? Nach dem Motto: Was sollen wir denn noch alles lernen? Die Antwort hängt nämlich auch immer von der Frage ab.....

Werwolf
12.02.2006, 16:33
Miss hat das schon sehr gut auf den Punkt gebracht. Alles kann, nichts muss. Patienten oder generell erwachsene Menschen erziehen zu wollen ("der wird schon sehen, was er davon hat") finde ich meistens etwas traurig.

@Werwolf: Meinst Du nicht, dass "Kisuaheli" in deinem Threadtitel etwas suggestiv ist? Nach dem Motto: Was sollen wir denn noch alles lernen? Die Antwort hängt nämlich auch immer von der Frage ab.....

@surfsmurf: Jaaaa, suggestiv. Jaaaa, polemisch. Du hast ja bereits festgestellt, daß ich mich ausschließlich auf Stammtischniveau bewege.
:-nix :-D

Und "nein", ich will keine erwachsenen Menschen erziehen- ich habe inzwischen begriffen, daß ab einem bestimmten Alter Erziehungsversuche einfach nicht mehr auf fruchtbaren Boden fallen... :-))
Die Tatsache, daß ich nicht gewillt bin, türkisch zu lernen, hat auch ganz gewiß nichts mit irgendwelchen erzieherischen Absichten zu tun.
Ich glaube auch nicht, daß irgendein türkischer Mitbürger, der nach 20 Jahren immer noch kein Wort deutsch spricht und der unverrichteter Dinge aus der Sprechstunde gehen muß, sofort einen Sprachkurs bucht, bloß weil ich kein türkisch mit ihm spreche. Wenn es 20 Jahre lang nicht als Notwendigkeit betrachtet wurde, die Sprache des Gastlandes zu erlernen, dann ändert so ein Arztbesuch mit Sicherheit auch nichts.

Und was die Transplant-Geschichte mit Arabern angeht, halte ich mich vorsichtshalber mal ganz zurück...

:-peng :-oopss :-wow

Tse Tse
12.02.2006, 17:07
Ich hätte den Link mit der Tx anders aufziehen sollen, weil's wirklich interessant ist und eine Diskussion wert gewesen wäre und dem Thread noch ne halbwegs sachliche Wendung hätte geben können, aber so endet der andere Thread nun in persönlichem Disput, egal.

Aber um hier was in diesem Thread zu sagen. Mir hat Miss' Beitrag gut gefallen.
Ich würde gern türkisch können. Sinnvoll ist es doch zweifelsohne. Aber ich werde es die nächsten Jahre nicht lernen (können).

Es langt erstmal wenn ich mich im Deutschen in Gesprächstechniken übe und mich verbessere. Da ist auch noch niemand vom Himmel gefallen und ist nicht zwangsläufig angeboren. Obwohl das bestimmt auch die Erfahrung oder ein Stück der Persönlichkeit des Arztes ausmacht.
Das Schlagwort sprachlose Medizin ist in manchen Fällen wohl nicht ganz aus der Luft gegriffen. Ich will niemanden anpissen, es ist ja auch keine Schande und lässt sich bestimmt auch ein Stückchen üben und es muss nicht jeder ein Schwätzer vorm Herrn sein. Aber ich denk da an manche Situationen vor und während belastender Maßnahmen, wo die Kommunikation wirklich teilweise verbesserungsbedürftig auf Seiten des medizinischen Personals war. :-nix

surfsmurf
12.02.2006, 22:04
@Werwolf: Ich habe dir nichts unterstellt, habe dir nichts vorgeworfen, sondern habe nur leise nachgefragt. Schade, dass Du sachlich noch nicht geantwortet hast.

Aber dass Du Dich immer gleich persönlich angegriffen fühlst....... :-nix

Bille11
13.02.2006, 11:42
surfsmurf: ich empfinde deine antwortposts auf werwolf als angriffe.

also schon 2.

:-meinung

Evil
13.02.2006, 11:54
Nach dem Motto: Was sollen wir denn noch alles lernen?
Aber genau darauf läuft es doch hinaus. Wieweit soll man dem Patienten entgegenkommen? Oder kann man als Arzt vielleicht auch erwarten, daß der Patient einem entgegenkommt, soweit er/sie das kann?

Lava
13.02.2006, 12:01
Oder kann man als Arzt vielleicht auch erwarten, daß der Patient einem entgegenkommt, soweit er/sie das kann?

Soweit er es eben kann! Wenn Türken nach x Jahren kein Deutsch sprechen, ist das AUCH ein Zeichen für mangelnde Integration. Nicht immer kann man alles auf die Türken schieben.

Wie lautet noch die erste Regel im Straßenverkehr? Gegenseitige Vorsicht und Rücksichtnahme. Wenn man als Arzt ein paar Worte türkisch spricht, soll das keine Entschuldigung sein, nicht die deutsche Sprache zu lernen. Aber es erleichtert einfach bestimmte Situationen, oder nicht? Die Frage war ja nicht, ob man Türkisch zur Pflicht für alle Ärzte machen sollte, sondern nur, ob jeder einzelne vielleicht dazu bereit wäre, ein paar Brocken zu lernen. Wenn ich in einem Brennpunkt arbeiten würde, wo sehr viele Türken leben, würde ich mir das auch überlegen!

Ganz beeindruckt war ich mal von einer Situation in Rostock. Russischer Patient, sprach kaum Deutsch, aber der Oberarzt konnte noch ein bisschen Russisch. Da hat sich der Patient gleich viel wohler gefühlt! Immerhin konnte man ihm die Angst nehmen und zumindest erklären, dass es nicht so schlimm sei und alles gut werde...

Pünktchen
13.02.2006, 13:58
@janine
Genau....es gibt jetzt zwei seiten...die einen sagen, warum sollte ich in Deutschland die Sprache lernen, die mein Patient spricht...weisste wieviele das werden, selbst wenn du nur brocken sprichst? (der rostocker Oberarzt hat bestimmt sein schulrussisch ausgepackt, was er bestimmt nicht aus spass an der freud gelernt hat)

Pünktchen in einer Bochumer Unfallpraxis: Türkisch Russisch Arabisch Tschechisch Englisch (und wenn es Syrisch gibt, dann auch das :-))) viel Spass beim Lernen! ich war echt froh, das die Herren aus Russland und Syrien nach 2 Jahren so gut Deutsch konnten, das ich mich problemlos unterhalten konnte mit ihnen....wobei ich es als Frechheit empfand das die Engländer auch ohne Deutschkenntnisse auf kreuzten, obwohl sie schon 2 Jahre in Deutschland arbeiteten (Schauspieler halt).
und genau das soll doch hier einfach die Frage sein: soll ich 10 Sprachen lernen, damit ich mich in Deutschland mit einem Patienten unterhalten kann, der nicht Urlauber ist?

Natürlich ist es abhängig von der Region in Deutschland, welche zusätzliche Sprache "nützlich" wäre. Das ist nämlich die zweite Seite, natürlich ist es nützlich, weil man nämlich sich mit dem Patienten verständigen kann, damit man bessere Medizin betreiben kann.



Sorry, das gehört eigentlich in den Diskussionsthread :-blush aber janine hat angefangen.


PS Verlangt ihr im Ausland von einem Arzt auch, dass er deutsch kann, egal wie förderlich das wäre? Die Frage richtet sich vorallen dingen an die die in der Umfrage Ja angegeben haben.




PPS Wir leben nicht in der Schweiz! Dort ist es von Vorteil und wird auch von den Patienten so gewünscht, dass man französisch, italienisch, englisch oder deutsch kann. Das liegt aber einfach in den vielfältigen Amtssprachen in der Schweiz begründet und wenn türkisch in einem Bundesland Amtssprache wird, dann lerne ich es auch :-)

surfsmurf
13.02.2006, 14:18
soll ich 10 Sprachen lernen, damit ich mich in Deutschland mit einem Patienten unterhalten kann, der nicht Urlauber ist? NEIN. Aber was kann es schaden, drei Brocken Türkisch zu können?


Verlangt ihr im Ausland von einem Arzt auch, dass er deutsch kann, egal wie förderlich das wäre? NEIN. Verlangen tue ich gar nichts. Wie gesagt: Warum nicht? Ich finde, es ist eine schöne Geste, mehr nicht.

@Werwolf und Bille: Meine Posts sind nicht als Angriffe gemeint, wenn das so rüber kommt, tut mir es leid. Auf der anderen Seite finde ich auch, dass man doch mal kritische Fragen stellen darf. Und die dürfen denn auch mal etwas (!) polemisch sein, schließlich hat Werwolf an Polemik im Diskussionsthread ja auch nicht gespart.

@Evil: Wie gesagt, müssen tust Du es nicht. Aber ich finde, zwischen Türkisch und Kisuaheli besteht vom Aufwand/Nutzen Verhältnis schon ein kleiner Unterschied und den habe ich angemerkt.

Bille11
13.02.2006, 15:29
wie schön dass es dir leid tut.

und: nein, ich erwarte nicht, dass der doktor dann deutsch sprechen kann.

Lava
13.02.2006, 21:04
Ja sicher war das sein Schulrussisch - aber es war halt einfach nützlich in dieser Situation! Mehr wollte ich damit nicht demonstrieren.

Und Türkisch würde ich nicht mit syrisch oder sonstwas vergleichen. Schließlich leben einige Millionen (?) Türken hier, aber sicher nur 'ne Handvoll Syrer.