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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Höchstalter zu Studienbeginn? Ab welchem Alter machst keinen Sinn mehr?



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DoctorB
17.02.2006, 11:12
Naja, ich komme eben aus einem Umfeld, welches stark nach solchen Indikatoren bewertet wird. Das war ja auch der Grund weshalb ich nach dem Abi gesagt hatte: "hey, wenn alle so sind, hab ich keinen bock auf die Ärzte".

Hatte eh nicht das Abi und das Selbstvertauen es doch zu versuchen. Egal, soll ja kein "fishing for beileid" werden. ich denke nur, dass es sich immer lohnt vorher (!), teilweise auch provokant, Fragen zu stellen, die man nicht vernachlässigen sollte. Leider wird auch in Kliniken viel gemobbt. Bin mit drei Krankenschwester befreundet, die auf Ihren job kein Bock mehr haben, weil es dort so unsozial abgeht.

Ansonsten bin ja echt froh, was hier so gepostet wird. Das heisst ja, dass da draußen noch "vernünftige" gibt, die nicht die meinung meiner familie teilen. So, jetzt wird's aber zu persönlich :-wow

Loish
17.02.2006, 12:20
Ich finde den thread interessant.
Ich glaube sogar, dass dir diese Umfrage/dieser Thread tatsächlich hiflt, DrB, deinen Reaktionen nach zu urteilen. :-)
Sich von so einer Frage (Ich bin schon so alt, was denkt ihr ist noch ok?) beleidigt zu fühlen ist finde ich auch nicht wirklich naheliegend. Aber naja, anscheinend ist das ja doch oft der Fall.
Hier im Forum gibt es sehr viele Threads, wo Leute von ihren Problemen schreiben und um Meinungen und Ratschläge bitten. Manche Probleme mögen einem mal seltsam vorkommen, aber es findet sich immer mehrere Leute, die hilfreiche Antworten schreiben.
DrB hat hier also einen Thread mit seinem persönlichen Problem geöffnet, und spricht dabei ehrlich von seinen Hintergründen, obwohl ihm vermutich bewusst ist, dass aus Ärztefamilien kommen und ähliches hier schon fast verpönt ist. Das find ich alles sehr gut.
Verstehe also nicht, was es für eine Berechtigung gibt ihm nicht zu helfen, sondern anzumotzen?
Ich selber habe ja keine Ahnung, ob man ab einem bestimmten Alter verstärkt Schwierigkeiten bekommt. (hab ja noch keine nennenswerte KH-Erfahrung) Ich weiß für mich selbst, dass ich nicht gewartet hätte. Ich hatte eben gute Alternativen, was die meisten hier leider nicht haben. :-nix

Shakespeareslady
17.02.2006, 12:26
das war ein schöner beitrag!! :-top
aber warum haben die meisten hier "leider" keine "guten alternativen"?
ich lebe für diesen traum und werde nach der ausbildung irgendwann studieren und werde bis dahin auch gewartet haben. ok, manche hätten nicht gewartet bzw. würden nicht warten, aber warum "leider"? und warum braucht man alternativen, wenn man EINEN grossen traum hat und keine "alternative" dazu?
es war positiv gemeint von dir, das habe ich verstanden, aber ich denke eben nicht, dass man zwingend eine alternative braucht :-meinung

Loish
17.02.2006, 12:34
Weil ich denke, dass viele darunter leiden warten zu müssen und dass viele liebend gerne nicht warten würden, wenn für sie etwas auch etwas anderes außer Medizin in Betracht kommen würde. Etwas, das fast genauso gut ist, und nicht "nur halt zur not akzeptabel".
Aber viele sagen: Sie haben nun mal keine Alternative, also müssen sie warten. Ich stelle mir das viel belastender vor, als wenn man sagen kann: Ok, wenn ich A nicht machen kann, dann mach ich B, das will ich auch machen.

FrederikMD
17.02.2006, 12:35
Ich finde, es hängt extrem ab von der Art des Arbeitsfeldes in der Medizin. Es mag einem zwar sympathisch vorkommen, wenn der Chefarzt seine Patienten mitpflegt, seine Qualitäten als Arzt dokumentiert er dabei nicht unbedingt. Ich denke, dass die Medizinerausbildung, gerade wenn man eine akademische Laufbahn einschlagen will, nicht erst mit 30 beendet sein sollte. Wenn man mit 30 anfängt, ist es meiner Ansicht nach zu spät und verpasst die produktivste Phase in Seminaren und zeitintensiven Kursen. Eigentlich würde ich sagen, je jünger desto besser, aber ich sehe selbst ein, dass einigen (wenigen) häufig noch ein paar Jahre mehr ganz gut tun...

Shakespeareslady
17.02.2006, 12:35
mh, ich finde das überhaupt nicht belastend :-dance die zwischenzeit wird anständig überbrückt und danach gehts richtig los :-winky

DoctorB
17.02.2006, 12:41
Danke Lioness! Schöner Beitrag! :-top

Ich würde die Diskussion gerne wieder in etwas objektivere Bahnen führen und auf die Ursprungsfrage zurückkommen...

Damit meine ich nur, wie das Alter objektiv in Kliniken behandelt wird. Dachte da an persönliche Erfahrungen. Die müssen ja nicht immer positiv sein.. Worauf kommt es an? Zusatzerfahrungen, 1000de famulaturen, 1000de Auslandsaufenthate, etc,etc. Sehe gerade die bewerbungsmaschinerie in der "Wirtschaft". Da kommt es auf solche Sachen sehrwohl an, und teilweise auf's semester genau. Ein undokumentierter Monat und du bist raus!! Gefällt mir auch nicht und ich find's ätzend aber ignorieren hilft da nicht! Hätte auch eher lust auf :-dance

Was ich gerne nocheinmal sagen möchte: Das soll nicht dazu beitragen Leute zu diskriminiren, die älter sind, die Kinder bekommen haben, die erst was anderes studiert haben, etc, etc...

Niki
17.02.2006, 12:46
Hm... ich finde so mancher, der jetzt nicht direkt einen PLatz bekommebn hat und demnach überbrücken muss, sieht das am Anfang viel zu idealisiert.
Dann überbrück ich halt und mit meinem festen Ziel vor Augen, näml dem STudium, übersteh ich die Zeit sinnvoll, ohne Belastung.

Es werden sicher Zeiten kommen, an denen man grübelt, zweifelt... denn das Studium an sich ist lang genug, nicht, dass man irgendwann dasteht und sich eingestehen muss, dass man aber so manches deshalb nicht erreichen konnte, was vielleicht auch sehr wichtig ist.

Ich finde es gut und bemerkenswert, wenn man so locker an die Problematik herantritt, aber man hat ja auch keine andere Wahl, man gesteht sich selber auch nicht so gerne ein, dass dadurch vielleicht auch so manches in Mitleidenschaft gezogebn werden könnte.

Shakespeareslady
17.02.2006, 12:51
na, schulschluss? ;-) dann antworte ich mal...(wie beabsichtigt *grins*)
du hast auch recht, klar, es gibt auch viele momente, wo man grübelt, aber wenn ich mir überlege, seit wann ich das machen möchte und wie lange ich noch in diesem beruf arbeiten werde, selbst wenn ich erst mit 35 fertig bin, freue ich mich so auf alles was kommt - und bin mir sicher, dass man schon in der wartezeit soo vieles erfährt und dadurch entschädigt wird für das, was dann vielleicht eben nicht erreicht wird.
und was kann man nicht erreichen, was sehr wichtig ist?
lg

Schnute
17.02.2006, 13:18
Da trennen sich auch wieder die meinungen.
Ich für meinen teil finde diese warterei sehr,sehr belastend!
Bei mir liegt es aber auch daran,dass ich mich irgendwie"zu alt" fühle,meine zeit zu verplempern...eigentlich ein dummer gedanke,ich bin erst 22,aber es fühlt sich ganz einfach so an und das belastet.
Jetzt noch was zur überbrückung anfangen?Wäre ich regulär mit 18/19 mit abi fertig geworden und hätte meinen traum vom medi-studium,gut,dann würd ich ganz sicher noch ein weilchen warten wollen und die zeit vielleicht mit was anderem überbrücken...aber jetzt bin ich definitiv zu alt,noch meine wartesemester-sammlung zu starten-das sehe ich für mich so,also nicht verallgemeinern(!!!) und somit:jetzt oder nie.-->gibt´s hier keinen"traurig-smilie"?Welch ironie... :-))
Ich könnt´da jetzt romane zu schreiben-von der tatsache her,wie sehr es mich belastet,sämtliche freunde von mir schon mitten im studium zu sehen bishin zu der,dass es mir wirklich irgendwie unangenehm ist,wenn mich jemand fragt,was ich grade mache"NICHTS" *grmpf*...

Naja,so sieht das jeder anders...

Aber zurück zum ursprung...ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen,dass es später im beruf irgendwen interessiert,wie alt du bist,wie alt du warst,als du angefangen hast und,und,und...man muss eben gut sein,einen abschluss vorweisen,der herausragt oder einfach glück(zB.vitamin B) haben.

VERITAS
17.02.2006, 13:23
@ Schnute

Ich kann dir seeehr gut nachfühlen, bin selbst 24 und habe dazu noch leider 2 Wartesemester verschenkt, weil ich damals so verzweifelt war und mich halt für was anderes eingeschrieben habe...

Das bereue ich jetzt weil der starke Wunsch Medizin zu studieren immer wieder durchkommt, mich quasi verfolgt... :-(

Ich geb ne Runde Kekse für uns "Opis und Omis" aus :-keks

Gwendoline
17.02.2006, 13:39
Dazu: Meine Hausärztin hatte erst mit 30 angefangen zu studieren. Sie war vorher als Schwester in ner HNO-Praxis angestellt, in der der Arzt (gerüchteweise) dem Alkohol sehr fröhte und sie ziemlich viel allein machen musste. Irgendwann dachte sie dann, was der kann, kann ich schon lange. Ich weiss, dass sie nicht jede Prüfung gleich beim ersten Mal geschafft hat, aber sie blieb hartnäckig dran. Nach dem Studium war sie in diversen Krankenhäusern für ihre Facharztausbildung für Allgemeinmedizin und für Kinderheilkunde, da gab es keine Probleme mit ihrem Alter. Jetzt hat sie ihre eigene Praxis, wirkt kompetent und ist sehr erfahren. Wenn man sie nicht kennen würde, würde man denken, sie macht das schon ewig.

Ich denke, dass es genug KH gibt, die nicht viel Wert legen auf eine Medizinausbildung direkt nach dem Abi oder das die "Meilensteine des Studiums" genau eingehalten werden. Was zählt, ist der fähige Arzt. Des Weiteren gibt es auch viele Patienten, die einem grauhaarigen Arzt mehr Vertrauen in sein Können schenken, als einem jüngeren. Dabei fragen sie aber nicht, ob er erst grad von der Uni gekommen ist...

Niki
17.02.2006, 14:20
na, schulschluss? ;-) dann antworte ich mal...(wie beabsichtigt *grins*)
du hast auch recht, klar, es gibt auch viele momente, wo man grübelt, aber wenn ich mir überlege, seit wann ich das machen möchte und wie lange ich noch in diesem beruf arbeiten werde, selbst wenn ich erst mit 35 fertig bin, freue ich mich so auf alles was kommt - und bin mir sicher, dass man schon in der wartezeit soo vieles erfährt und dadurch entschädigt wird für das, was dann vielleicht eben nicht erreicht wird.
und was kann man nicht erreichen, was sehr wichtig ist?
lg

Ja habe ich, ich hab halt nicht das Vergnügen auszuschlafen und dann noch arme Schüler zu necken und zu belächeln...
:-D :-)) Wie ich DAS vermissen würde...

Wie gesagt, wenn man noch nicht sehr lange in dieser Situation steckt, aber weiß, dass man sich nicht daraus befreien kann, spielt Idealismus eine große Rolle...DIESE Sicht finde ich sehr idealistisch, dein "Nachposter" denke ich wird nicht ohne Grund zu empfinden.

Plutarch
17.02.2006, 18:57
So, nun icke auch mal: Ich habe mit über 40 angefangen, Zahnmedizin zu studieren, Abi habe ich 1983 gemacht, danach Studium der Elektrotechnik mit Abschluss Diplom, anschließend Promotion (für die Dissertation habe ich 7 Jahre gebraucht; ist was anderes als eine Disse in Medizin, die du schon während des Hauptstudiums anfertigen kannst).

Wann ist man zu alt? Kommt drauf an. In E-Technik bekommst du mit Ende 20 schon keinen Job mehr, weil du den Personalchefs zu alt bist. In der Zahnmedizin streben viele Absolventen die Selbständigkeit an, so auch ich. Nach dem Staatsexamen kann ich zwei Jahre in einer großen Praxis aus meinem Bekanntenkreis arbeiten, für mich fällt also schon mal die übliche schriftliche Bewerbungsphase weg. Und danach möchte ich gerne eigenverantwortlich in eigener Praxis tätig werden. Da fragt keiner nach dem Lebensalter, zumal mir auch noch reichlich Eigenkapital zur Verfügung steht.

Ein Problem kann manchmal der Studienbetrieb sein. Wenn du als Vierzigjähriger mit Zwanzigjährigen zu tun hast, kann es Reibungen geben. Kann mich aber in meinem Fall bisher nicht an solche Begebenheiten erinnern. Hängt auch davon ab, wie du dich gibst und ob du mit 30 oder 40 schon graue Haare und ein faltiges Gesicht hast (ist bei mir nicht der Fall).

Deswegen meine Meinung: Zu alt für einen Studienbeginn in Medizin, Veterinärmedizin oder Zahnmedizin bist du erst mit 55 - für Studieninteressenten ab dieser Altersklasse vergibt die ZVS nämlich keine Plätze mehr. Mit 55 ist der Zug also endgültig abgefahren. Ansonsten gibt es IMHO keine Gründe, sich für ein solches Studium zu alt zu fühlen.

flipmo83
17.02.2006, 20:35
...Deswegen meine Meinung: Zu alt für einen Studienbeginn in Medizin, Veterinärmedizin oder Zahnmedizin bist du erst mit 55 - für Studieninteressenten ab dieser Altersklasse vergibt die ZVS nämlich keine Plätze mehr. Mit 55 ist der Zug also endgültig abgefahren...

:-wow krass, das wußte ich gar nicht! dachte man könnte noch mit 60 einsteigen, wenn man wollte, so nach dem motto: "bin fit und will noch was in richtung selbstverwirklichung machen" oder sind dafür die gasthörerplätze gedacht?

supergirl17
17.02.2006, 22:59
zu den Karrierechancen:

ein auf seinem Fachgebiet sehr geschätzter Chefarzt hat mir gesagt, dass er einen Studienbeginn mt Mitte zwanzig nicht als kritisch betrachtet.

und wenn ich später mal in so einer Klinik landen würde... :-wow

Leisure Suit Alex
18.02.2006, 00:27
Kommt halt auf den Ehrgeiz drauf an, wenn der Herzenswunsch schon immer war Arzt zu werden, dann denke ich wär auch 50 nicht zu alt für den Studienbeginn... Wenn man bedenkt, dass das Rentenalter wohl ohnehin in Zukunft stark erhöht werden wird und wir im Schnitt wohl alle länger leben werden, hat man doch ohnehin noch einige Jahre vor sich.
Berufliche Aufsstiegschancen hängen glaube ich weniger mit dem Alter als mehr mit Beziehungen, Glück und natürlich im Beruf erbrachter Leistung zusammen... Wenn man in Deutschland mal Chefarzt an einem großen Krankenhaus werden will, dann sollte man vielleicht nicht zu spät mit dem Studium fertig werden, da man dann ja noch einige wissenschaftliche Veröffentlichungen vor sich hat, aber ansonsten? ;-)

Leisure Suit Alex
18.02.2006, 00:32
Ich denke, dass es genug KH gibt, die nicht viel Wert legen auf eine Medizinausbildung direkt nach dem Abi oder das die "Meilensteine des Studiums" genau eingehalten werden. Was zählt, ist der fähige Arzt. Des Weiteren gibt es auch viele Patienten, die einem grauhaarigen Arzt mehr Vertrauen in sein Können schenken, als einem jüngeren. Dabei fragen sie aber nicht, ob er erst grad von der Uni gekommen ist...

Ja, einem älteren Arzt wird i.d.R. immer mehr Vertrauen entgegen gebracht, habe die Erfahrung jedenfalls während meines Zivildienstes häufig gemacht.

Leisure Suit Alex
18.02.2006, 00:36
:-wow krass, das wußte ich gar nicht! dachte man könnte noch mit 60 einsteigen, wenn man wollte, so nach dem motto: "bin fit und will noch was in richtung selbstverwirklichung machen" oder sind dafür die gasthörerplätze gedacht?

Aber ist ein Verwehrung des Studienplatzes durch die ZVS bei über 55 jährigen überhaupt rechtens? Dachte immer in Deutschland gibt es sowas wie freie Berufswahl, das müsste doch in jedem Alter greifen, auch wenn man natürlich anführen könnte, dass man den Beruf mit Studienbeginn über 55 wohl wegen der fehlenden Kassenzulassung nicht mehr ausüben könnte, oder?

alocider
18.02.2006, 01:18
Ihr habt ja wohl alle einen an der Klatsche: mit 55 noch anfangen Medizin zu studieren??? Bei einem 30jährigen mit einer Passion würd ich ja noch mit mir reden lassen, aber bei jemanden der noch nicht einmal die trübeste Aussicht hat seinen Beruf 10 Jahre auszuüben???
Nein, also irgendwo müsstet ihr auch mal euer Hirn einschalten!!!