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Kleiner_Medicus_w
18.02.2006, 15:01
Hallo ihr Lieben...


ich habe zur Zeit ein ziemliches Problem: Ich mache seit September letzten Jahres eine Ausbildung zur Medizinisch- technischen Radiologieassistentin. Zunächst hat mir die Ausbildung auch Freude bereitet, aber seit kurzem bereitet mir die Ausbildung keine Freude mehr. Ich bekomme nur 1en. Fühle mich total unterfordert. Mir kommt es so vor, als hätte ich bereits alles gelernt was ich zum Studium brauchen könnte(Anatomie, Biochemie usw) und als wäre der Stoff der jetzt kommt total nebensächlich. Ich hab die Ausbildung angefangen um im Notfall, sollte ich das Studium nicht schaffen, eine abgeschlossene Ausbildung habe, jedoch kann ich mir nicht vorstellen jemals in diesem Beruf zu arbeiten. Das ist alles so stupide. Wenn ich die Ärzte im Krankenhaus sehe, dann brennt es mir unter den Fingern. Ich würde so gerne mit dem Studium beginnen. Ich hatte mir eigentlich vorgenommen nicht die Ausbildung abzubrechen, aber ich bin mir absolut nicht mehr sicher. Werde mich zum Wintersemester wieder bewerben und weiß das ich mit 2 WS und einem Abi von 2,0 chancenlos bin, auch wenn mein hauptwohnsitz in Rostock ist(mein Erstwunsch).
Tut mir leid für das Gesülze, aber wem geht es genauso??? Brauche einfach ein paar leute die genauso verzweifelt sind wie ich :-(

Wünsche euch ein schönes Wochenende.

Ganz liebe Grüße.

Scrotum
18.02.2006, 15:37
Tja, bleib einfach dran. Was du lernst bringt dir auf jeden Fall was. Das merkst du spätestens, wenn du mit deinen zukünftigen Komilitonen vor nem Bild stehst und du auch tatsächlich was siehst, während sie sich noch überlegen, was links und was rechts und was hell und was dunkel erscheint.

Wenn du wirklich unterfordert bist, kannst du ja versuchen, dir Zusatzwissen anzueignen, möglichst viel zu fragen und zu lernen. Setz dir einfach irgend ein Ziel, wie beispielsweise "Ende Jahr möchte ich ein Schädel-MRT einigermassen interpretieren können" und lerne alles was dazugehört. Neuroanatomie, etc.

Damit bist du sicher nicht unterfordert und wirst dann im Studium gewaltige Vorteile haben...

Kleiner_Medicus_w
18.02.2006, 15:40
wenn ich das nur auch so positiv sehen könnte. natürlich kann es nur von vorteil sein wenn man die rö.bilder interpretieren kann, nur das konventionelle röntgen ist mehr als eintönig. es ist einfach deprimierend 100 mal am tag patienten so zu positionieren das eine vernünftige thorayaufnahme dabei herauskommt. vielleicht wird es im 2. und 3. lehrjahr wieder interessanter, wenn nuklearmedizin und strahlentherapie dazukommen. *grübel*


danke für deine nette antwort. :-blush

gruß.

alocider
18.02.2006, 16:16
Hallo,
ich hoffe, dass ich dich ein bisschen beruhigen kann: also ich habe selber MTRA-Schüler in praktischer Nuklearmedizin unterrichtet und kann Dir sagen das es meiner Meinung nach eines der spannensten Fächer für MTA's überhaupt ist. Da wirst Du sicher noch richtig gefordert werden, was Physik und Informationstechnologie (Fourrier-Bild-Transformation und sowas) angeht. Ich habe die Zeit sehr genossen und von vielen Schülern habe ich gehört, dass Strahlentherapie auch sehr spannend sein soll. Lass den Kopf nicht hängen: Es gibt Sachen im Leben da muss man durch und das ist bei Dir im Moment eine kleine Durststrecke ;-)
P.S.: Arzt zu sein unterscheidet sich am Anfang nicht großartig vom Job einer TA

Mädi
18.02.2006, 16:37
Mir geht es genauso. Ich hab im Oktober 2005 eine Ausbildung als Arzthelferin in einer gastroenterologischen Praxis angefangen. Am Anfang war auch alles noch ziemlich spannend, ich hab viel gelernt aber mit der Zeit/Routine (so ungefähr nach 3 Wochen :-oopss ) kam die Ernüchterung. Die Ärztin lässt mich zwar viel machen (weil sie weiß dass ich Medizin studieren will) aber die Schule ist ganz furchtbar langweilig... Der Tip mit dem Zusatzwissen ist zwar gut gemeint aber zumindest an meiner Schule interessiert das keinen. Da reicht es wenn du weißt wo das Herz liegt und das das Wartezimmer von den Patienten zum Warten genutzt wird (so stehts wirklich im Arzthelferinnen-Buch) :-??? Und wenn man das Wissen dann nicht anwenden kann, vergißt man es schnell wieder.
Zudem wurden mir und ein paar anderen aus meiner Klasse, die auch Medizin studieren wollen, schon Schläge von Mitschülern angedroht weil wir uns zu oft melden.

Jedenfalls spiele ich jetzt auch mit dem Gedanken abzubrechen- hab aber auch nicht wirklich eine Alternative mit meinen Wartesemestern außer nebenbei jobben natürlich.

Lava
18.02.2006, 19:20
Lass den Kopf nicht hängen! Und wenn dich der Stoff unterfordert, kannst du dir auch eigene Ziele setzen! Z.B. was über die Krankheitsbilder nachlesen, die immer auf den RöAnforderungsscheinen stehen :-D

Sebastian1
18.02.2006, 19:28
Ich kann das sehr gut nachempfinden. Ich hab in meiner Ausbildung vorm Studium seit Ende des ersten Ausbildungsjahres eine Strichliste geführt und jeden Tag ein Kästchen weggestrichen bis zum Ende der Ausbildung und dem Anfang des Studiums - aus ähnlichen Gründen wie du. Ich kann nur sagen - zieh es durch, vor allem wenn du jetzt eh mit dem Studium mangels Platz nichts anfangen kannst. Bewirb dich einfach trotzdem bei der ZVS, dann kannst du deine Chancen am Warterang etwas genauer einschätzen oder dich sogar irgendwann schon freuen, dass du einen Platz bekommen hättest. Und im Studium hast du nicht nur den Wissensvorteil sondern kannst ggfs. auch noch qualifiziert jobben und musst dir dein Brot nicht mit Nachhilfe und Kellnern verdienen - ich finanzier mich seit dem 1. Semester grösstenteils durch meinen Job - und den hätte ich keinesfalls ohne meine Ausbildung.
Halte dir das einfach mal vor Augen, wenn du in der Schule oder am Arbeitsplatz bist und dich grade wieder mal masslos unterfordert fühlst :)
Und die Zeit geht - zumindest im Nachhinein betrachtet - sauschnell um, auch wenn es sich für dich jetzt vielleicht deutlich zu zäh anfühlt. Ich glaub manchmal noch gar nicht so wirklich, dass ich mittlerweile kurz vorm PJ stehe. Geh deinen Weg, auch der hat irgendwo sein Ziel :)

Kleiner_Medicus_w
18.02.2006, 19:45
vielen dank. irgendwie seh ich jetzt alles schon wieder viel positiver. ich hoffe vor allem das ihr recht habt und das ich letztendlich wirklich von meiner ausbildung im studium profitieren kann. vielleicht wird es in der strahlentherapie und der nuklearmedizin wieder interessanter. ich lass mich überraschen ;-)

bewerben werde ich mich trotzdem wieder :-)

lieben gruß an alle und danke für die hilfreichen tipps.

DeKl
19.02.2006, 03:11
ziehs durch! :-top

ersti
19.02.2006, 12:31
hallihalloo

wenn du dich unterfordert fühlst kannst du ja mal anfangen extremitäten im sobotta auswendig zu lernen. dann wirst du bald heulend und ängstlich in der ecke sitzen so wie ich :-blush

Imperium
19.02.2006, 14:21
Hallo Kleiner_Medicus_w,

ich mache ebenfalls eine MTAR Ausbildung. Kann alles absolut nachvollziehen! Wenn es da nicht viele Mitleidensgenossen geben würde, dann wäre bei mir auch einiges drastisch nerviger.
In unserem Kurs sind zum glück 7 Männer und 11 Frauen, d.h. nicht wie im Kurs davor nur insgesamt 2 männlichen Geschechts. Das Gefühl in einem Frauenberuf zu stecken kommt bei mir ja noch hinzu, was aber objektiv in heutiger Zeit schwachsinn ist, ist aber nunmal so.
Hab 7WS und am Ende der Ausbildung 12 Stück. Hoffe mal, dass es reichen wird, sonst lauf ich irgendwann wirklich nochmal Amok! Ich kann dich beruhigen, du bist absolut nicht alleine. In meinem Kurs sind 8 Leute die ebenfalls studieren wollen und ca. 5 davon Medizin. In den Kursen über mir kenne ich auch einige mit gleichem Ziel, die das alles ebenfalls stupide und ******** finden. Sie kriegen ebenfalls immer die Kriese bei den aktuellen ZVS Zahlen.
Glaub mir, ich muss mich da auch durch qäulen, aber eben nur die Harten kommen in den Garten und wenn du wirklich Medizin studieren willst, dann musst du da wohl oder übel auch durch. Ich finde andere medizinische Ausbildungen bei weitem schlimmer (Pfleger u.a.).

Kopf hoch und nur nach vorne sehen...kannst mir auch gerne PNs schicken, wenn du was auf dem Herzen hast.

Gruß

Adrenalino
20.02.2006, 15:16
Ich finde andere medizinische Ausbildungen bei weitem schlimmer (Pfleger u.a.).

Kannst Du gezielt einige Dinge nennen, die Du als Pfleger schlimm fändest?
...Nur mal so aus Interesse... ;-)

banshee
20.02.2006, 15:23
Kannst Du gezielt einige Dinge nennen, die Du als Pfleger schlimm fändest?
...Nur mal so aus Interesse... ;-)

Bitte nicht wieder so eine Diskussion anfangen... Da tun sich wiedermal Abgründe auf. Können wir nicht einfach alle Freunde sein? Friedliche Grüsse von einem der nächsten Monat auch mit MTAR anfängt...

little_lunatic
20.02.2006, 15:57
werd im herbst vielleicht auch eine ausbildung anfangen. einerseits kann man sich ewig einen kopf drum machen was das richtige wäre, am meisten spaß macht und am meisten bringt etc. andererseits frag ich mich ob das soooo wichtig ist. es ist eine ausbildung zur wartezeitüberbrückung. nicht mehr und nicht weniger. mag sein, dass es oft langweilig ist, man sich unterfordert fühlt, "mitschüler" vollhorste sind und der frust darüber vielleicht nie zu studieren alles NOCH schlimmer macht. erwarte nicht, dass es ein ersatz für das studium ist. es ist einfach was anderes. andererseits bringt es dich deinem ziel näher. denke immer an dein ziel zu studieren. und wenn du zu viel zeit hast und dich unterfordert fühlst investier mehr zeit in hobbys, arbeite ehrenamtlich, setz dich gelegentlich in vorlesungen, lese, reise, whatever. karriere ist eben nicht alles. wenn du momentan sowieso nichts an der wartezeit-situation ändern kannst - deal with it! und lass dir von a-geigen die ein problem damit haben, dass du an der ausbildung interressiert bist und mehr leistest als nur das nötigste nicht ins müsli urinieren.
:-meinung

Adrenalino
20.02.2006, 16:26
Bitte nicht wieder so eine Diskussion anfangen... Da tun sich wiedermal Abgründe auf. Können wir nicht einfach alle Freunde sein? Friedliche Grüsse von einem der nächsten Monat auch mit MTAR anfängt...

Hey Banshee, ganz ruhig *g*
Ich bin ganz friedlich.
War WIRKLICH NUR aus Interesse gefragt; solls ja auch ab und zu mal geben ;-)
Aber ehe sich Abgründe auftun ziehe ich die Frage auch zurück, so is nich...
Also in dem Sinne.. Nen guten Start als MTAR und
--> :peace: <---

:-)

banshee
20.02.2006, 16:50
Hey Banshee, ganz ruhig *g*
Ich bin ganz friedlich.
War WIRKLICH NUR aus Interesse gefragt; solls ja auch ab und zu mal geben ;-)
Aber ehe sich Abgründe auftun ziehe ich die Frage auch zurück, so is nich...
Also in dem Sinne.. Nen guten Start als MTAR und
--> :peace: <---

:-)

So hab ich dich auch verstanden, mir sind nur grade wieder einige schlimme Threads eingefallen zu dem Thema, will ja auch nix abwürgen... War nicht böse gemeint, guck mal ins Kontrollzentrum, danke für die Wünsche :-))

Imperium
20.02.2006, 23:23
Kannst Du gezielt einige Dinge nennen, die Du als Pfleger schlimm fändest?
...Nur mal so aus Interesse... ;-)


Könnte nie in der Pflege dauerhaft arbeiten. Ist und bleibt für mich einfach ein Horrorjob, genauso wie Altenpflege (für mich die zwei schlimmsten Arbeiten). Würde die Patienten eher erwürgen :-)) .

Und glaub mir, ich hab inzwischen so viele Ärzte kennengelernt, denen es ähnlich geht und sie sind trotzdem tolle Heiler. Es geht ja nicht darum "mal" einen Hintern zu putzen oder kotze zu entfernen aber sich damit hauptberuflich zu beschäftigen wäre absolut undenkbar für mich.

Das Pflegepraktikum war ok und eine Erfahrung aber 3 Monate kann man auch noch ertragen. Das jahrelang bis zum Studienbeginn zu tun wäre einfach zuviel. Außerdem konnte ich auch viel mit Ärzten machen (täglich Visite / Ops / Verbandswechsel etc.) und das macht dann schon mehr Spass, als Anderen in der gleichen Zeit stupide die Zähne zu putzen, weil sie es selber nicht können.

Denke man muss einfach die Ader dazu haben Menschen dauerhaft pflegen zu können, da geh ich dann lieber zur Fremdenlegion :-D ...

Arzt und Pfleger sind zwei Welten...

Sebastian1
21.02.2006, 01:01
Hm, find ich ok. Ich bin ja nun Krankenpfleger und ich denke halt auch, dass man seinen Job schon mögen sollte - wenn man wie du einfach sagt "das ist nix für mich", dann sollte man das respektieren. Aber bitte, Pflege is ja nu nich nur das Klischee von "Kotze und Sch... wegwischen", dafür braucht man keine Ausbildung ;)

Mit anderen Jobs ginge mir das im übrigen ähnlich wie dir, ich könnte mir zum Beispiel niemals vorstellen jahrzehnte einen Bürojob mit fetsen Arbeitszeiten zu machen; hab ich vor etlichen Jahren mal als Urlaubsvertretung 4 Wochen lang in ner Spedition gemacht - ich hätte Amok laufen wollen....

yzBastian
21.02.2006, 10:03
Arbeite beim Zahnarzt zur Überbrückung und kann schon verstehen, was es heißt, sich überwinden zu müssen.

Darf auch viel machen. Das bringt das schon mit sich und es ist auch alles super, aber man möchte ja schließlich auch mal "auf der anderen Seite des Stuhls", auf der Behandlerseite sitzen. Werde auch wohl noch 2 Jahre warten müssen und kann daher verstehen, dass die Aussichten immer blöder sind, wenn schon alle anderen Vordiplom haben, mit denen man Abi gemacht hat.

Ich bekämpfe meinen Frust mit viel Sport und dem Lesen und Schreiben in den Foren. Das Reden darüber hilft, auch wenn es bei mir jedes Mal wieder die Frustgefühle ein Stück weckt.

Jemine
21.02.2006, 14:01
Hey! Ich kann auch nur sagen: "Augen zu und durch".
Ich mache ja grad die Ausbildung zur MTAL und kann nicht sagen, dass ich es langweilig oder zu leicht finde (vielleicht bin ich auch zu doof :-keks). Wir haben viele im Semester, die auch (Medizin) studieren wollen und oftmals haben wir ganz schön zu lernen. :-top
Gerade die medizinischen Fächer sind sehr interessant und anspruchsvoll. Klar, in einigen Fächern sitze ich da auch nur blöde meine Zeit ab, aber im Großen und Ganzen find ich, dass wir ne Menge lernen und gefordert werden. Ich weiß nicht, wie es bei den Radios ist...ich weiß nur, dass die bei uns viel weniger Unterricht haben als wir. *gg*
Natürlich will ich auch nicht mein Leben lang im Labor sitzen und Leukos zählen aber die Theorie bringt doch schon ungemein viel Wissen, wenns praktisch auch nicht so spannend sein mag. :-) Ich denke auch, je weiter du in der Ausbildung kommst, desto interessanter wird es. Ich hoffe es jedenfalls für dich! Wie die anderen schon sagten, denk immer an dein Ziel, dann wird es vielleicht leichter, die Zeit durchzustehen.
Wenn ihr ein Thema in der Vorlesung nicht allzu ausführlich besprecht und es dich sehr interessiert, setz dich doch einfach zu hause hin und lern es intensiver. Das mach ich auch oft.
Ja, ich weiß nicht, was ich noch schreiben soll. Im Prinzip haben die anderen ja auch schon alles gesagt. Nutze die Zeit, versuche das Beste draus zu machen. Es wird definitiv nicht schaden! Und wenn du neben dem Studium in dem Job noch nebeher arbeiten kannst, ist es doch perfekt. Ich wünsch dir Durchhaltevermögen und auch viel Spaß dabei :-)
LG Jemi