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ehemalige Userin 24092013
19.02.2006, 22:18
Ich glaube nicht, dass sich hier irgendwer ernsthaft angegriffen fühlt.
Vielmehr sorgt eine solch engstirnige Meinung ( die du gern behalten darfst - es wird manchmal sicher nett damit *;-):-)) ) eben für entsprechende Reaktionen.

Xanathos
19.02.2006, 22:26
Ich glaube nicht, dass sich hier irgendwer ernsthaft angegriffen fühlt.
Vielmehr sorgt eine solch engstirnige Meinung ( die du gern behalten darfst - es wird manchmal sicher nett damit *;-):-)) ) eben für entsprechende Reaktionen.
Ich mag heftige Diskussionen. Kann ich also nur zurück geben. ;-)

alocider
20.02.2006, 00:03
UIUIUIUIUIUIIUIUIUI kann ich da nur sagen.
Also dann wollen wir mal die von mir getätigte Aussage genauer betrachten, um hier einige Verdrehungen zu berichtigen:

1. Was habe ich gesagt:
"Eine Frechheit finde ich es allerdings auch, dass Leuten ein Studium ermöglicht wird, die mit Sicherheit und Vorsatz nie den Beruf eines Arztes ergreifen wollen."

2. Was habe ich NICHT gesagt:
- keiner, der einen Studienplatz bekommen hat und sich nicht 100% sicher ist, ob er später mal als Arzt tätig sein will soll zur Strafe Byzantinistik studieren.
- an der Nasenspitze könnte man irgendetwas feststellen.
- dass nur Masochisten studieren dürfen.
- dass ein staatlicher Folterkeller für irgendwen eingerichtet werden soll.
- dass sich irgendjemand für seinen Studienplatz entschuldigen muss.

3. Was sollte das Gesagte sagen:
Der Halbsatz "dass Leuten ein Studium ermöglicht wird..." drückt aus, dass es sich hier um ein bestimmtes Sytem handelt welches etwas verteilt, in diesem Fall das knappe Gut der Medizin-Studienplätze, mit dem ich augenscheinlich nicht einverstanden bin. Dieses ist lediglich meine Meinung und erhebt keinen Anspruch auf päpstliche Weisheit.
Der zweite Halbsatz konkretisiert nun welchen Leuten also, meiner Meinung nach, ein Studium, mangels Plätzen und fehlenden Absolventen, die sich danach zur Berufstätigkeit als Arzt im engeren Sinne entschließen, verwehrt werden sollte, um Schaden *ACHTUNG* von der Volksgesundheit abzuwenden. Das Wortduo "Sicherheit und Vorsatz" impliziert Klarheit über den Weg und das Ziel betreffender Leute. Dies wiederum meint in diesem konkreten Fall, dass sie sich klar darüber sind was sie warum studieren wollen.

4. Weitere Erläuterungen:
Meiner Meinung nach gibt es das Problem, dass zu wenige Absolventen des Medizinstudiums auch als Arzt tätig sind. Dieser Umstand wird von der Ärztekammer, dem BMfG und etlichen anderen bestätigt. Soviel also zu den Quellen. Warum ist das so? Weil, darüber sind wir uns wahrscheinlich alle einig, die Arbeits- und Rahmenbedingungen für Ärzte so schlecht sind. Und weil viele Studienanfänger sich über das Studium und den Beruf des Arztes, wofür dieses Studium nunmal qualifizieren SOLL, nicht im Klaren sind. Dies sind auch nicht nur Vermutungen meinerseits, sondern werden von Studienberatern gestützt. Nun wäre das alles ja auch kein Grund so verschärft zu diskutieren, wenn nicht auf der anderen Seite so viele Leute trotzdem Medizin studieren wöllten, was die ZVS auf den Plan ruft.
Ich glaube, dass bei beschränkten Resourcen die Verteilung dieser optimal sein muss, um unter verschärften Bedingungen ein optimales Ergebnis zu erzielen, welches mit dem derzeitigen System der ZVS und der Unis nicht erreicht wird. SO.

@macepaker: Ich habe eineinhalb Jahre an der UNI-Klinik Tübingen gearbeitet. Desweiteren finde ich es dreist aus meinen Aussagen abzuleiten, ich würde Leute mit einem besseren Abi "NIEDERMACHEN". Ich habe hoffentlich am Montag meinen Studienplatz an der Charite mit 920 Punkten und jeder mit einem besseren Abitur verdient meinen Respekt und nichts anderes.

maroon
20.02.2006, 02:25
so richtig versteh ich das problem nicht. erstmal muss man mit einem medizin studium kein arzt werden, und das kann man ja auch niemanden vorwerfen, aus welchen gründen auch immer er sich dafür oder dagegen entscheidet. und außerdem kann doch auch jeder das studieren, was er will. zumal ich nicht glaube, dass jemand aus spaß irgendwas stuidert, da geht man schon nach interesse. und was genau im studium auf einen zukommt, weiß man ja vorher auch nicht. aber nur, weil der spätere beruf nach einem medizinstudium quasi vorgezeichnet ist, muss man sich noch lange nicht daranhalten. ich werde sicher auch kein arzt im herkömmlichen sinne werden, aber ein schlechtes gewissen hab ich deswegen auch nicht!

Recall8
20.02.2006, 09:41
1. Was habe ich gesagt:
"Eine Frechheit finde ich es allerdings auch, dass Leuten ein Studium ermöglicht wird, die mit Sicherheit und Vorsatz nie den Beruf eines Arztes ergreifen wollen."


Danke für den ausführlichen Beitrag ;-)
Aber reduzieren wir es doch mal kurz auf das Wesentliche.
Lt.Wikipedia ist ein Studium = wissenschaftl. Lernen und Forschen an Hochschulen/Fachhochschulen. Richtig. Und keinesweges eine Berufsverpflichtung, auch wenn es bei Meidzin nahe liegt.

Viel schlimmer finde ich,dass es einige Studiengänge dermaßen übersättigt/gesättigt sind, dass nach dem Studium die Berufsaussichten gegen 0 streben,
das finde ich persönlich um einiges schlimmer.

DoctorB
20.02.2006, 10:48
Ich denke, dass jeder sein studium als sprungbrett für irgendetwas benutzt. Ich finde, dass es in der Medizin sehr oft so ist.. Am schlimmsten sind noch die, die mit dem "Dr. med" vor dem namen denken, sie könnten komplexe wettmachen. Fast bei allen, die damals mit mir abi gemacht haben, hätte ich dieses schild umhängen können. "Ja, ich werde dann Ärtzin (und "was besseres"...)

Ich glaube es gibt im endeffekt nur wenige, die a) nach dem abi wissen was sie tun (sollen); b) was es heisst arzt zu sein c) was der hippokratische eid ist etc... :-meinung

Klebsiellamaria
20.02.2006, 16:03
hallo,
ich provoziere hier bewußt:
habt ihr eigentlich mal daran gedacht, wie es für die leute mit der mittleren reife ist, wenn abiturienten ihnen die ausbildungsplätze "wegnehmen", obwohl sie wahrscheinlich nie in diesem beruf arbeiten wollen und nur die wartezeit bis zum studium überbrücken wollen?
ich finde das durchaus mit der eingangsthese vergleichbar und glaube, dass jeder seine chancen nutzen muß, so gut er kann. wer wird denn schon glücklich, wenn er ständig an seine verpflichtung der gesellschaft gegenüber denkt?
macht was tolles aus eurem leben, und wenn`s ne ausbildung/ein studium ist, mit dem ihr nach abschluß nie wieder was zu tun habt.
das geht einfach keinen was an!

OliP
20.02.2006, 16:14
Und wie sagte mein Anthropologie-Prof immer:

Am populationsstabilisierendsten sind Mischstrategien:

40% - bisschen sehen wie man mit dem (eigenen) Arsch an die Wand kommt
60% - ein guter sozialer Mitmensch sein

und wenn sich dann alle drann halten - wird alles gut auf der Welt :-stud

funny
20.02.2006, 16:25
@Klebsiellamaria

Da gebe ich dir Recht. Ein Realschüler hat heute keinerlei Möglichkeiten mehr Bankkaufmann zu werden und ein Hauptschüler kann kaum mehr Hotelfachmann werden. Die hätten mehr zu jammern.
:-meinung

zahnmedizina
23.02.2006, 10:09
boa ich weiss eigentlich gar nicht warum sich manche hier so Sorgen machen dass zu wenig Mediziner auch wirklich Ärzte werden.
Seht es doch mal so:

Es ist sicher nicht unsere Aufgabe (der Mediziner) sich Gedanken zu machen ob ja genug Leute später da sind um die Leute zu versorgen oder ähnliches.
Wir müssen nur unser Studium absolvieren und danach wissen wie wir für uns persönlich das beste rausholen (damit ist nicht nur Geld sondern auch Zufriedenheit mit der Arbeit, Spass am Beruf,... gemeint)
Im Prinzip seh ichs so, dass je mehr Leute irgendwas anderes machen desto besser für die die doch ärztlich arbeiten.
Wo ist das Problem? Es gibt keine begrenzten Ressourcen die wir bestmöglich nutzen müssen,blablabla.
Wir sind ja nicht im Kommunismus.
Es gibt einfach eine bestimmte Anzahl an Plätzen und was danach jeder macht ist völlig wurscht.
Ob dann zu wenig Ärzte da sind oder nicht ist sicher nicht unser Problem sondern das Problem des Staates und der Allgemeinheit.
Und das lässt sich 100 % nicht damit lösen den Armen Studienplatzwartenden einen Platz zu geben die ja zu 100 % Arzt werden und wenn sie dafür mit einer Blockhütte am Klinikparkplatz hausen müssen.

Also um es zusammenzufassen:
Ich danke jedem der entweder in die Wirtschaft geht oder ins Ausland oder sonst auf irgend eine Weise einen Bogen um die Arbeit als Arzt in Deutschland und Österreich macht.
Ich hoffe sogar inständig dass wir wirklich viel zu wenig Ärzte haben werden dann. Wieso hoff ich das?
Naja ganz einfach -> weil dann der Staat gezwungen ist angemessen zu bezahlen und die Arbeit als Arzt mal zu würdigen!
Ob die Versogrung aufrechterhalten wird ist nicht ein Problem der Medizinstudenten sondern der Politik und lässt sich ganz einfach Marktwirtschaftlich lösen:
mehr Geld = mehr Leute die bereit sind zu arbeiten.
Und wenn wir auch zu wenig Leute vom eigenen Land haben dann müssen wir halt (teuer) Leute aus dem Ausland anlocken.
Also lasst uns zusammen hoffen dass immer mehr Leute nicht mehr arbeiten wollen damit wir dann wirklich gesucht und geschätzt werden. (so wie im ausland auch)

Und das blöde getue dass zu wenig Leute Ärzte werden stimmt überhaupt nicht.
Es gibt genug arbeitslose Ärzte und außerdem sind wir sowieso Überversorgt.
Und dass halt nicht genug Deppen da sind die im Osten für das geringe Geld arbeiten ist eh klar!
Alles hausgemacht!
Ich für meinen Teil werde jedenfalls nach dem Studium mal die Lage analysieren und dann entweder in die Wirtschaft gehen oder ins Ausland wenn die Bedingungen noch so sind! und ich empfehle jedem das auch so zu machen.
Ich mein Nach einer so langen Ausbildung steht eigentlich jedem Arzt mindestens 50 Euro pro stunde zu (als facharzt)
Zumindest sehe ich es nicht ein wieso jeder Handwerker so viel sonst abrechnen sollte

Dr. Pschy
23.02.2006, 10:23
Ohne da jetzt genau drauf einzugehen moechte ich nur erwaehnen, dass auch DU ein Teil der Allgemeinheit bist und damit eine Verpflichtung gegenueber der Gesellschaft hast... Natuerlich kann das nicht in einer klinischen Beschaeftigungspflicht fuer Medizinstudium-Absolventen enden, allerdings finde ich macht man es sich zu leicht, die Verantwortung auf alle anderen abzuschieben und seinem eigenen Egoismus zu froenen.

zahnmedizina
23.02.2006, 10:43
ja sicher bin auch ich Teil der Gesellschaft nur das was keiner Begreift ist:
nur weil ich Arzt bin und niemand bereit ist angemessen Geld in das Gesundheitssystem zu stecken heisst dass nicht dass ich mich für die Gesellschaft opfern sollte und zu unangemessenen Bedingungen arbeiten muss/soll

Es ist ja nicht so dass nicht genug Geld da ist. Es fehlt der Wille genug Geld bereitzustellen und bis jetzt war es halt so dass die Ärzte die Dummen waren und trotzdem gearbeitet haben weil sie ja einen SOZIALberuf haben.

Ich sag ja nix dagegen wenn mal ein Arzt der vielleicht sonst privat abrechnet mal jemanden der sichs sonst nicht leisten kann irgendwas gratis macht oder so aber ich sehe 100 % nicht ein wieso irgendwelche BWL-Fuzis Porsche fahrend zu mir als Arzt kommen sollen und dann ihre alles ist gratis Mentalität auspacken und meinen ich als Arzt verdien eh soooo viel und Gesundheit darf nix kosten.

Und nur weil dann vielleicht irgendwo zu wenig Ärzte da sind heisst das nicht dass sich das nicht lösen lässt:
STellt einfach mehr Geld bereit dann löst sich das von selber. ABer wieso soll ich da bitte nach 12 Jahren Ausbildung (6 Jahre Studium + 6 FA) ohne mal Abitur zu rechnen für unter 10 Euro die Stunde arbeiten?
Da hat die Gesellschaft mal die Pflicht zu erkennen das Gesundheit sehr wohl was wert ist und auch bezahlt werden will.
Nur weil die Ärzte aus Idealismus nie was gesagt haben und aus der MOtivation fachlich was dazuzulernen im Krankenhaus ausgebeutet werden und nichts dagegen sagen heisst das nicht dass es gut so ist.

Also ich finde überhaupt nicht dass es Egoistisch ist wenn ich sag es ist mir recht wenn wir zu wenig Ärzte haben.
Ärzte lassen sich ja immer beschaffen und so wenig Ärzte dass Leute nicht mehr versorgt werden können wird es eh nie geben.

Oder fordert von euch irgendwer dass die Maschinenbauer an die Allgmeinheit denken sollen und obwohl es zu wenig davon gibt nicht mehr Lohn verhandln sollen?


Ich weiss jedenfalls nicht was schlecht daran sein soll sich zu weigern bei diesen Bedingungen als Arzt tätig zu werden und zu hoffen dass das System endlich zusammenbricht oder/und neu aufgestellt wird.
Wären wir in der freien Wirtschaft ohne Krankenkasse die alles reguliert, sprich könnten wir festlegen wie viel wir für welche Leistung verlangen (wie es jeder REchtsanwalt,... tut) und die Krankenkasse übernimmt halt je nach finanzieller Lage einen bestimmten Betrag und den Rest müssen halt die Patienten zahlen wäre das das viel bessere System.
Weil dann gebs auch Wetbewerb unter den Ärzten und ein fairer Preis würde sich von allein ergeben.
Und wenn die Patienten dann auch noch die Krankenkasse aussuchen könnte die halt am besten Bezahlt (sprich am effizientesten arbeitet) dann würden wir auf einmal mit dem gleichen Geld wesentlich mehr Leute behandeln können (da würde gleich mal die halbe Verwaltung eingespart werden)
Und dass es dann halt noch einen Sozialfond braucht der Härtefälle übernimmt ist eh klar aber wieso jemand der zum bsp. Hautarzt geht wegen einer Kontrolle nicht mal selber 50 Euro zahlen kann (und dann halt das an die Versicherung weiterleitet (so wie bei einer Rechtsschutz) leuchtet mir nicht ein) Dass wenn jemand eine Herztransplantation braucht nicht selber zahlen kann ist eh klar aber dafür ist man versichert bzw gibt es den Sozialfond!

Jedenfalls müssen wir Mediziner uns das nicht gefallen lassen dass immer nur auf unseren Rücken gespart wird.
Ein medizinisches Gerät kostet auch Geld und da kann man auch nciht sagen tut mir leid es gibt nicht genug Geld also geb ich euch weniger! (weil dann gibts das Gerät einfach nicht)
und genauso sollte es auch mit den Ärzten sein. Ein Arzt hat lange STudiert und der kostet einfach sein Geld. Da kann man nicht sparen und sonst gibts halt keinen Arzt!
Ihr glaubt nicht ernsthaft dass z.B. Medikamente oder ähnliches auch nur irgend einen Cent vom Gewinn abgeben weil wir zu wenig Geld haben? Nein es geht alles auf die Ärzte.
Achja und jeder Apotheker verkauft nichts wenn er nicht min 40% Gewinn bekommt.
Sollen die doch mal sozial sein!

banshee
23.02.2006, 10:46
*sarkasmusmodusan*

Habt ihr schonmal daran gedacht, dass ein Medizinstudium für den Steuerzahler ein ziemlich teurer Spass ist? Wenn jetzt ein Mediziner in den nicht-kurativen Bereich geht und da mehr verdient, zahlt er mehr Steuern, als wenn er als Arzt arbeiten würde. Besser für die Steuerzahler die schneller ihr Geld wiederbekommen! Die Arbeitszeiten sind geringer, das heisst er hat mehr Freizeit um das höhere Gehalt auch auszugeben. Besser für die Wirtschaft! Die gesundheitliche Belastung ist auch nicht so gross bei z.B. einer Unternehmensberatung. Gut für die Gesundheitskosten! Und die Ärzte die fehlen, kommen aus Osteuropa und verdienen hier dreimal nix für ihre Arbeit... Ist doch alles im grünen Bereich so wie das läuft... :-))

*sarkasmusmodusaus*

Dr. Pschy
23.02.2006, 11:35
In jedem dritten Satz gehts bei dir ums Geld. Wenn dir das das Wichtigste ist, dann studier um Gottes Willen irgendwas, wo man reich werden kann, aber nicht Medizin...

banshee
23.02.2006, 11:46
Mit wem redest du, Pschy?

Dr. Pschy
23.02.2006, 11:47
Mit Zahnmedizina. Dachte, das wurde aus dem Kontext deutlich, excuse moi.

banshee
23.02.2006, 11:57
Joa, jetzt wo du´s sagst, wirds das auch... :-blush :-music

zahnmedizina
23.02.2006, 12:24
@ dr. pschy:
du scheinst mich nicht zu verstehen! Mir gehts bei Leibe nicht nur ums Geld. Ich sag auch nicht man soll Medizin studieren nur um Geld zu verdienen, ABER wenn es in dieser Diskussion darum geht dass es doch so schade ist wenn nicht alle Mediziner Ärzte werden dann sage ich:

Oh mein Gott seid froh wenn nicht so viele Leute da sind die euch dann die Stellen weg nehmen und bereit sind zu miesen Gehalt aber auch Arbeitszeiten und dergleichen zu arbeiten.
Seid froh wenn es auch Alternativen gibt und seid froh wenn durch die schlechten Bedingungen kurzzeitig mal ein Mangel entsteht.
Denn nur so wird sich was ändern und dann endlich wieder für alle akzeptable Arbeitsbedingungen eingeführt.
Und dass dann so ein kurzfristiger Mangel nicht wieder aufgefüllt werden kann, kann ich mir echt nicht vorstellen (also ich glaube nicht dass die Allgmeinheit da so zu schaden kommt wie manche glauben)

Und außerdem will ich mal klar stellen:
ich will im moment auch kurativ tätig sein aber ich bin bei Leibe sehr froh, dass ich wenn ich fertig bin mit dem Studium überlegen kann, ob ich lieber mehr Geld und bessere ARbeitszeiten in der Wirtschaft haben will oder lieber die spannendere Tätigkeit und das Gefühl Menschen zu helfen als Arzt und dafür halt in Kauf nehme dass ich weniger verdien bei schlechten Bedingungen.
Aber wie gesagt ich bin froh dass ich die Wahl habe und ich finde es auch nicht schlecht die Wahl zu haben und auch nicht verwerflich wenn jemand sich entscheidet nicht Arzt zu sein.
Und am wenigsten finde ich es eine FRECHHEIT wenn jemand nicht Arzt wird.
Im Gegenteil ich finde es total super wenn jemand nicht Arzt wird und mir das Feld räumt und eine Chance auf einen guten Arbeitsplatz lässt.
So where is the problem?

Und nur so ganz btw:
ich kanns eh schon nicht mehr hören dass man was anderes studiern soll nur weil man angemessene ARbeitsbedingungen verlangt.
Ich finde es auch nichts schlechtes wenn man verlangt als Arzt viel zu verdienen immerhin handelt es sich (bei den meisten) um hochqualifizierte Arbeit mit viel Verantwortung und das wird in allen Bereichen honoiert!

Und nur weil man das einfordert heisst das weder dass man Wirtschaft studiern soll um Geld zu machen noch dass man diese Bedingungen nicht im Ausland finden kann und so einen Beruf hat der einem erstens interessiert, zweitens befähigt mit Menschen zu arbeiten und ihnen zu helfen (also sozial) und drittens angemessen bezahlt zu werden.
Für mich ist das soziale am Medizinberuf aber nicht dass man gratis arbeitet oder jedenfalls fast. Das soziale hat für mich nichts mit dem Geld zu tun in unserem Beruf.

Naja aber du scheinst mich eh nicht zu verstehen und du scheinst mit den Umständen bestens zufrieden zu sein. Auch wenn deine Kollegen mit einem dicken Auto vorbeifahren, größeres Haus haben, auf Urlaub fahren und dabei aber einen Beruf der weniger Stunden verlangt, weniger Verantwortung hat und ein leichteres Studium das bei weitem nicht so zeitaufwändig ist absolviert haben.
Versteh mich nicht falsch: jeder soll bekommen was er verdient und es auch genießen aber warum müssen wir Ärzte uns immer schämen wenn wir für unsere Leistung auch entsprechend Geld einfordern um sich auch das eine oder andere zu gönnen was jeder andere mit vergleichbaren Arbeitsaufwand sich auch gönnen kann?
Und es geht hier wirklich nicht um Luxussportwagen oder ähnliches....


Aber wenn eh du zufrieden bist dann weiter so....
und hoffen wir ja dass in Zukunft noch vieeeeel mehr Ärzte fertig werden. Am besten keine Aufnahmeregelung und am besten 100 % in die Krankenhäuser.
Die ungefähr verdoppelte Zahl an Ärzten können ja sich das aktuelle Gehalt von einem Arzt teilen dann entstehen auch nicht mehr kosten bei besserer versorgung! Ja es ist ja alles super sozial!
Aber wie gesagt wer Geld verdienen will soll BWL studiern oder neben dem Arzt sein als Putzfrau arbeiten...


sorry ist ein bischen überspitzt ausgedrückt wie alle beiträge von mir zuvor!
Aber ich glaub man versteht was ich mein

Lifendhil
23.02.2006, 14:40
@ zahnmedizina

:-meinung

Dr. Psycho (warum eigentlich son Name?? Mit dieser Intoleranz...) hat da eine etwas extreme Meinung, die zum Glück nicht alle teilen. Ich hoffe jedenfalls, dass es noch einige gibt, die so wie du und ich denken (sieht ja danach aus), denn dann wird sich vielleicht doch in "nächster" Zeit etwas an unserem Gesundheitssystem ändern. Und so lang das nicht der Fall ist, heißt es für mich halt Finnland oder Schweden.


Ohhh und jetzt wird Dr. Psycho mir wohl auch vorwerfen, mir ginge es nur ums Geld. Na dann würd ich wohl kaum nach FI oder S gehen, denn da verdient man nicht viel, zahlt mehr Steuern und die Lebenserhaltungskosten sind höher. Ich möchte nicht viel Geld, sondern Spaß an meiner Arbeit haben und nicht irgendwann selbst völlig am Ende sein. Und daran ist überhaupt nix verwerflich.
(Die Gruppe der Ärztinnen zwischen 40 und 55 hat die höchste Selbstmordrate aller Berufsgruppen?? War gerade mal wieder nen Bericht im Fernsehen)

OliP
23.02.2006, 16:23
....seid froh wenn durch die schlechten Bedingungen kurzzeitig mal ein Mangel entsteht.
Denn nur so wird sich was ändern und dann endlich wieder für alle akzeptable Arbeitsbedingungen eingeführt.

Und genau das ist der Trugschluss! Von nix kommt nunmal nix. Die Arbeitsbedingungen werden sich nicht von allein verbessern, nur weil sich die einheimische Ärztezahl durch Abwanderung mindert.
Und wenn man nach einem steuergeldfinanzierten Studium sein Heil im Ausland sucht, um sich das Streiten nach besseren Arbeitsbedingungen zu sparen, dann verantwortet man sehr wohl damit einen kleinen Teil der schlechteren Bedingungen, welche dann zB die Patienten ausbaden werden.

Ich selbst werde voraussichtlich nach Abschluss meines Studiums ins Ausland gehen. Nicht primär wegen des Geldes, sondern eher des menschlichen und meteorologischen Klimas in D wegen.

Aber ich gehe nicht ohne ein ernstgemeintes schlechtes Gewissen!